。°-♱°。Kapitel 14.1。°♱-°。
Theodore Zervas •Sohn des Erebos•
Theodore überblickte die ganze Stadt. Larissa war wunderschön um diese Zeit und doch fühlte es sich nicht richtig an. Zu neu, zu unschuldig und viel zu friedlich. Er war zu einer Zeit aufgewachsen, in der Machtkämpfe Griechenland zerrissen und Kinder die Kriege der Erwachsenen ausfochten mussten.
Der Halburgott ließ seinen Blick schweifen. Schwarze Augen mussterten den Olymp, welcher hinter mehreren Häusern aufragte, verächtlich. Die Zeiten, in den er zu den Göttern aufschaute waren seit Jahrhunderten vergangen, wenn sie überhaupt jemals existiert hatten. Er bezweifelte dies stark.
Spätestens mit dem Verlust seiner Familie und dem niemals beabsichtigten Bruch seines wichtigsten Versprechens, war seine Loyalität gegenüber dem Olymp verschwunden und hatte ihn in seinem Zorn und Hass zurückgelassen. Der selbe Zorn und Hass, den er im zweiten Krieg verspürte.
Unbewusst für seine rechte Hand zu seinen Augen. Noch immer spürte er, wie der Dolch eine waagerechte Liene über sie zog und ihn so blind und ohne einen Funken Macht der vollen Wucht von Zeus Blitzen überließ. Sein erster Tod war etwas, was er niemals vergessen würde. Die Schmerzen und das darauffolgende Umherirren als körperlose Seele. All das waren Erfahrungen, die er nie hatte machen wollen und die er niemanden, außer seinen Feinden wünschen würde. Die dünne, silbrige Narbe, welche sich über seine Augen zog, war alles, was an die Machtlosigkeit erinnerte.
Theodore drehte den Kopf nach rechts. Die schwarze Jacke blieb an ihrer Stelle. Braune Haare fielen vor sein linkes Augen und die auffällige, weiße Strähne, dass einzige Zeichen, was sein Tod hinterlassen hatte, schimmerte im Licht des Sichelmondes. Seine rabenschwarzen Augen musterten den äußerlich 23 Jährigen Sonnengott. Ein Jahr älter, als er selbst aussah. Wie auch er, hatte dieser sich seit ihrem letzten Treffen kein bisschen verändert. Die selben aristrokratischen Gesichtszüge, die dunkelbraunen Haare und die Augen, die an flüssiges Gold erinnerten. Nur die zu dieser Zeit modernere Kleidung wieß daraufhin, dass sie nicht mehr im dreiundzwanzigsten Jahrhundert lebten.
,,'Pollo. Lang ist es her", meinte der Halburgott und wich dem Dolch, der auf ihn zuflog grinsend aus. ,,Idiot", konnte er hören, ehe er in eine Umarmung gezogen wurde. Drei Sekunden später spürte, wie sein linker Arm auf sehr unsanfte Weise verdreht wurde. Er zischte, als ein Knochen brach, nur um im nächsten Moment wieder zu heilen. Schneller, als das menschliche Auge hätte sehen können, sprang Theodore in Sicherheit.
,,Das war nicht die Begrüßung, die ich mir erhofft hatte, aber ich nehme an, dass habe ich verdient", sagte der Sohn des Erebos, während er vorsichtig über seinen Arm. Die Luft um diesen herum schillerte durch das Sehrial, mit welchem er nach übrig gebliebenen Verletzungen suchte. Er fand keine. Apollo war nicht ohne Grund der Gott der Heilung.
,,Ich dachte du wärst gestorben! Urgötter ich habe gesehen wie Zeus dich getötet hat! Ich habe getrauert und jetzt taucht Deidarii auf, sprengt Athenas Thron und sagt mir, dass du lebst! Glaub mir, du hast wesentlich Schlimmeres verdient als einen geheilten Arm!", fauchte Apollo und Theodore konnte die Ungläubigkeit genauso wie Schmerz und Verrat in den goldenen Augen, die er wahrscheinlich besser als seine eigenen kannte, sehen. Er schüttelte nur den Kopf. Sein Gesicht wandelte sich zu einer leeren Maske. Leichte Wut überdeckte seine anderen Gefühle. Der Gott hatte kein Recht über ihn zu urteilen!
,,Ich bin gestorben und verflucht es war alles andere als angenehm. Ich hatte keine Macht mehr. Nichts. Kein Fünkchen, geschweige denn die Kontrolle über Sehrial. Scheiße, ich bin Jahre lang als verdammte ruhelose Seele durch die Lande gestreift. Ich konnte dich sehen. Ich konnte sie alle sehen, aber in der Lage mit euch zu reden oder irgendwie Kontakt aufzunehmen war ich nicht! Und als ich endlich so weit war zu gehen, kamen Rikai und Henry mit ihrer genialen Totenerweckung um die Ecke und haben mich zurück in diese Welt gezwungen!", auch seine Stimme wurde lauter und am Rande bemerkte er, wie Apollo sie vor neugierigen Menschen und Göttern abschirmte.
,,Und wieso hast du danach nichts gesagt? Ein einfaches 'Ich lebe' hätte gereicht! Wer außer Deidarii, Rikai und Henry wusste, dass du am Leben warst?!", Theodore biss sich auf die Zunge und die Wut klang ab, sobald er die Enttäuschung hörte, dennoch weigerte er sich Schuldgefühle zu empfinden. Er hatte richtig gehandelt!
,,Ich konnte nichts sagen. Es wäre zu gefährlich gewesen. Der Olymp hätte früher oder später erfahren, dass ich noch am Leben bin und du weißt genau, was Zeus getan hätte, wenn er die Chance hätte mich ein weiteres Mal zu töten... Ich bilde mir nichts ein... In meinem damaligen Zustand wäre ich kaum in der Lage gewesen ihm auch nur einen Kratzer zuzufügen... überhaupt...", Apollo blickte ihn wütend an und er verstummte.
,,Du hattest Jahrhunderte Zeit! Ich glaube dir kaum, wenn du sagst, dass du nicht bereits vor mindestens zwei Jahrhundereten deine ganze Macht, wenn nicht sogar noch mehr zurück hattest!", Theodore musterte das Dach, auf dem er stand. Im Nachhinein bedacht hatte es ein wirklich interessantes Muster... Er wollte sich nicht rechtfertigen und doch tat er es.
,,Ich habe mich dagegen entschieden. So war es nun mal. Ich brauchte Zeit... Der Tod ist traumatisch, okay, aber das ist nicht das schlimmste... Ich hatte Angst. Angst zu irgendwem zu gehen und dann zu realisieren, dass ich wieder körperlos umherirre und mit niemandem kommunizieren kann. Das ist mein Albtraum, verstehst du? So habe ich einfach nur dafür gesorgt, dass er kein weiteres Mal Realität wird. Ich bin gegangen. Endgültig. Nicht einmal Rikai wusste wo ich bin", der Halburgott blickte angespannt hoch. Er konnte förmlich mitansehen, wie Apollos Augen sich weiteten. Ein Teil von ihm freute sich schrecklich darüber ihn überrascht zu haben. Der überwiegende Rest jedoch wollte seinen Kopf gegen die nächstgelegene Wand schlagen. Er war definitiv zu ehrlich gewesen. Chaos, verdammt! Er war ein Jahrtausend alt! Das hier war keine Therapiestunde, so sehr er eine solche auch brauchen würde...
,,Ich verstehe...", sagte der Gott nach einiger Zeit der Stille und Theodore entspannte sich kaum merklich. Wieso hatte Apollo diese lächerliche Eigenschaft, dass man ihm nahezu alles erzählen wollte und sich dann auch noch besser fühlte? Oder ging es da auch wieder nur ihm so? Theodore wollte seinen Kopf wirklich gerne gegen eine Wand schlagen...
,,Wie hast du mich eigentlich gefunden? Ich habe ziemlich viel Zeit darauf verschwendet spurlos unterzutauchen", lenkte er vom Thema ab und blickte gen Himmel. Wenn Apollo ihn finden konnte, würden auch andere es tun können und das wäre alles andere als gut.
,,Ich bin die Sonne. Ich sehe alles und mit dem Wissen, dass du am Leben warst, war es einfach deine Signatur in einem Ort wie diesem zu finden. Wobei ich nicht gedacht hätte, dass du so nah am Olymp bleiben würdest", fügte der Sonnengott hinzu, während der Halburgott im Stillen die Sonne verfluchte. Er würde sagen, dass er den Mond lieber mochte, aber dann würde er lügen. Nun, außer vielleicht den Sichelmond, denn dieser gehörte einzig allein ihm.
,,Es ist immer schon die beste Tarnung gewesen sich an den auffälligsten Orten aufzuhalten", meinte Theodore schließlich schulterzuckend.
Eine lange Stille entstand, welche nur von dem Gerede der Menschen, die weit unter ihnen ihr Leben genossen, und Geräuschen der Nacht unterbrochen wurde. ,,Neben der Tatsache, dass ich mich von deinem Überleben überzeugen wollte, gibt es noch einen anderen Grund für mein Erscheinen", sagte Apollo schließlich und er schnaubte.
,,Das war klar. Ich hab das Gefühl, ich bin derjenige auf den du jegliche Sorgen abschüttest... Wäre auch mal ganz nett, wenn du zur Abwechslung mal einfach so auf, keine Ahnung, einen Tee vorbeikommen würdest", der Sohn des Erebos setzte sich schließlich hin und ließ die Beine über der Dachkante baumeln. Jegliche Angst, Trauer oder Wut waren verschwunden und hinterließen die übliche Fröhlichkeit, für die er bekannt war.
,,Du magst nicht einmal Tee", fing Apollo an, während sich Theodore fragte, woher er das jetzt schon wieder wusste. ,,Aber ich kann gerne mal vorbeikommen. Du warst derjenige, der Jahrhunderte untergetaucht ist", die vorher vorwurfsvollen Worte wurden nun ohne jegliche Schärfe gesprochen und der Gott ließ sich schließlich neben ihm nieder. Die vertraute Wärme, die Apollo immer umgeben zu schien, war nun präsenter als je zuvor.
,,Um zum Thema zurückzukommen. Du bist über Timoría auf dem Laufenden?", Theodore grinste als Antwort. ,,Eine Organisation zur Vernichtung der Götter, gegründet von meinen lieben, kleinen Schülern? Als ob ich sie auch nur für eine Sekunde aus den Augen lassen würde." Er ignorierte gekonnt, wie der Gott bei seinen Worten spottete.
,,Gut. Dann weißt du, dass dein lieben, kleiner Schüler Rikai zusammen mit Lilith Skleraina vor wenigen Wochen eins von Eleftherías Hauptquartieren in die Luft gejagt hat", Theodores Lächeln wurde breiter. ,,Eine wundervolle Aktion. Ich würde ja sagen, dass war mein Einfluss, aber ich fürchte diese Art der Zerstörung hat er sich von Deidarii und Henry abgeschaut. Nevio war der Einzige, der jemals den Sinn dahinter gesehen hat in den Schatten zu bleiben...", murmelte der Halburgott dramatisch. Prompt erhielt er einen Schlag auf den Hinterkopf. ,,Unnötig..."
,,Nun gut... Weißt du auch, dass sie eine Waffe, oder zumindest Teile davon, gestohlen haben, die wahrscheinlich gefährlicher ist, als du und ich im Duo?", in die Stimme des Sonnengottes mischte sich eine untypische Kälte und man konnte förmlich spüren, wie sich die Aura um ihn herum veränderte. Kälter, schärfer, gefährlicher. Theodore schluckte. Während des ersten Krieges galten Apollo und er als ungemein gefährlich. Kaum einer war dumm genug gewesen sich ihnen überhaupt in den Weg zu stellen und diejenigen die es waren, vielen schneller, als das man es Kampf nennen konnte.
,,Was für eine Waffe", seine Stimme nahm einen ersteren Tonfall an. Die vorherige Verspieltheit wurde durch dieselbe Art ersetzt, die auch Apollo zeigte. Er wusste, wann es besser war Wärme durch Kälte zu ersetzten.
,,Eine, die dazu gebaut wurde Halburgötter zu vernichten. Ihre Macht komplett auszusaugen und zu speichern. Sie ist leider auch in der Lage, dass Selbe mit Göttern zu tun", Theodore runzelte die Sirn. ,,Warum sollte Elefthería so etwas bauen? Sie sind doch eure kleinen Diener?"
,,Die Macht der Götter ähnelt eurer stark. Ich würde so weit gehen und sagen, dass zumindest deine Macht in reiner Konzentration der eines Olympiers gleicht, wenn nicht sogar übertrifft. Der Unterschied ist bloß, dass eure viel ursprünglicher und naturverbundener ist. Die Waffe ist jedoch kaum in der Lage das zu unterscheiden", Theodore blinzelte, ehe er in schallendes Gelächter ausbrach. Apollo blickte ihn verwirrt und alles andere als belustigt an.
,,Du willst mir ernsthaft sagen, dass eure kleinen Diensr, teilweise sogar Kinder, unabsichtlich eine Waffe erfunden haben, die euch töten kann? Und das mein Schüler diese gestohlen hat?", der Sonnengott musterte ihn mit zusammengekniffenden Augen. ,,Ja", war die einseitige Antwort des Gottes.
,,Chaos! Das ist schrecklich!", der Halburgott lachte immer noch, obwohl er genau wusste wie schlimm die Lage war. Er wusste nur zu gut, was passieren konnte. Er hatte es schließlich vor langer Zeit kommen gesehen.
,,Du sagst es und jetzt hör auf zu machen! Die Welt wird einem erneuten Krieg kaum standhalten!", fauchte Apollo und langsam beruhigte Theodore sich. Er blickte auf den Sichelmond. ,,Ich weiß. Ich habe es schon vor langer Zeit gesehen. Die Erde wird brechen. Ich vertraue Rikai mein Leben an. Genauso wie Deidarii... Aber sie hatte nie einen moralischen Kompass und Rikai würde alles für die Halburgötter tun. Die Waffe in ihren Händen bedeutet Zerstörung. Mit Henry und Nevio an ihrer Seite bedeutet sie das Ende... Ich habe meine Schüler vor langer Zeit an die Dunkelheit, die mein engster Verbündeter sein sollte, verloren. Ich verstehe den ernst, Apollo, aber ich weiß nicht, was du von mir willst", der Gott blickte ihn ungläubig an.
,,Was ich will?! Ich will das Ende dieser Welt verhindern! Du bist die einzige Person, die mit ihnen reden könnte! Überzeug sie die Waffe zu zerstören, verhindere den Krieg!", Theodore schnaubte. Das Ende der Welt verhindern? Vielleicht hatte der Sonnengott seinen Kopf gegen irgendeine Wand geschlagen...
,,Warum? Es ist bestimmt, dass er stattfinden wird. Ich werde keinen weiteren Krieg kämpfen. Und mit den vier zu diskutieren ist der Inbegriff dessen. Sie würden nicht auf mich hören. Deidarii ist in ihrem Wahn gefangen, Henry in seinem Hass, Rikai in seiner Wut und Nevio in seiner eigenen Illusion der perfekten Welt, die er schaffen könnte. Ich kann nichts tun", Apollos Augen verengten sich und glühten förmlich vor Macht. Theodore zuckte nicht zurück.
,,Du willst also keinen Krieg kämpfen und doch führst du einen herbei?! Verdammt Theodore! Hörst du dir eigentlich selber zu?! Es ist auch deine Welt! Es ist unsere Pflicht sie zu schützen!", das Lachen, dass erklang war kalt und so unendlich bösartig, dass Apollo zurückwich.
,,Es ist nicht meine Welt! Ich bin im Krieg aufgewachsen. Die ersten zwei Jahrhunderte meines Lebens kämpfte ich für ein Land, welches mich betrog und verlor meine ganze Familie, die ich hätte schützen müssen. Danach kämpfte ich an deiner Seite gegen die Menschen und verlor Nevio an seine Fantasie. Verdammt, als nächstes gründete Rikai Timoría um die verbliebenen Halburgott vor euch Göttern zu schützen und ich starb! Ich habe es satt für irgendwen zu kämpfen! Es ist verflucht scheiße! Ich habe das Ende gesehen und ich werde es willkommen heißen!", mit diesen Worten stand der Halburgott auf und drehte sich zum Gehen. Eine warme Hand umpackte sein Handgelenk, schneller und stärker, als das er hätte entkommen können.
,,Ich hatte es auch nicht immer leicht und ich bin Jahrtausende länger auf dieser Erde als du, aber dennoch bin ich nicht bereit sie aufzugeben!", Theodore ließ den Kopf sinken, sodass niemand die Verzweiflung sehen konnte, die seine Gesichtszüge zierte.
,,Ich habe kaum die Wahl irgendetwas zu verhindern", murmelte er leiser. Er konnte sehen, wie Apollos Blick auf seinen Hals viel und spürte, wie die Macht des Gottes seine eigene durchbrach. Das Mal einer kohlrabenschwarzen Sonne kam zum Vorschein. Anders, als bei ihrer letzten Begegnung hob es sich stark von seiner Haut ab. Nichts erinnerte mehr an die blassen und kraftlosen Linien, die es vor Jahrhunderten hatte. ,,Siehst du! Ich habe keine Wahl. Ich kann es soweit kontrollieren, dass ich ihre Aufträge großteils nicht ausführen muss, aber verhindern... Das kann ich nicht", Apollo blickte fassungslos zu ihm. Schuldgefühle standen in den goldenen Augen geschrieben.
,,Man hat immer eine Wahl", sagte der Sonnengott stur. Theodore schnaubte bloß. ,,Ach ja? Entweder ich tue, was man mir sagt, oder ich sterbe. Schöne Wahl", spottete er.
,,Oh nein! Entweder, du bist ihr kleiner Bluthund, ein namenloser Mörder, ohne Skrupel, oder wir finden eine Lösung, um dich da rauszuholen", gab Apollo zurück. ,,Ich bin bereits ein Mörder ohne Skrupel. Ich habe während des Krieges genug getan, als dass die Länder die Todesstrafe und Folter nur für mich legalisieren würden. Und es gibt keine Lösung! Ich suche seit einem Jahrtausend nach einer Lösung! Da ist nichts!", entgegnete er.
,,Es gibt immer eine Lösung!", Theodore schüttelte nur den Kopf.
,,Zwing mich nicht dazu...", sagte er mit leiser Stimme. Apollos Augen weiteten sich und der vertraute Druck bildete sich hinter Theodores Augen, als er seine Macht kanalisierte. Er wusste, dass jegliches schwarz verschwand und nichts außer glühendem Weiß und den kleinen schwarzen Sichelmonden um seine Augen zurückblieb. Apollo kam nicht umhin zu bemerken, dass sowohl die Sichelpupille und als der onyxschwarze Sichelmond auf der Stirn des Halburgottes fehlte. Theodore hatte zu diesem Zeitpunkt gerade mal ein Viertel seiner kompletten Macht und doch konnte man diese bereits deutlicher spüren als bei einigen Göttern. Sein Handgelenk verwandelte sich in reine Dunkelheit und glitt aus Apollos Griff, ohne, dass dieser etwas tun konnte.
,,Lass mich gehen, Apollo. Ich habe es gesehen. Sie sagten mir ich habe Chaos Augen. Die Kraft der Zukunftssicht. Ich habe gesehen was passieren wird und ich werde es nicht verhindern. Selenes Kind wird den Mond zu ihrer Waffe formen und das Rot wird die Welt zum brennen bringen. Die, die nach Monstern jagen werden zum Wahn geleitet und die vier, die das Ende verhindern wollen, werden fallen. Die Götterkinder werden mit uns allen fallen. Ich kann dir nicht helfen. Egal, wie sehr ich es will. Also, lass mich einfach gehen. Bitte. Du weißt besser als jeder andere um meine Kräfte", beendete der Sohn des Erebos. Die weißglühenden Augen trafen auf die goldenen des Gottes und die Entschlossenheit in diesen verriet ihm, dass er nicht nachgeben würde. Er blickte weg.
Kämpfen war das Letzte, was er tun wollte, aber er würde tun, was getan werden musste um zu entkommen. Eine Hand legte sich um sein Kinn und zwang ihn erneut direkt in die goldenen Augen zu blickten, dessen Pupille die Sonne wiederspiegelte. Erneut wollte er durch seine Kräfte entkommen, doch das sanfte Strahlen, dass von Apollo ausging hinderte ihn daran. Er wollte sich losreißen, als er spürte, wie die Kraft des Sonnengottes sich mit seiner verband, aber da verschwand die Welt bereits und er wurde in die unendlichen Versionen, die die Zukunft bereit hielt, gezogen. ,,Es tut mir leid, aber ich kann dich nicht gehen lassen", hörte er Apollo sagen, ehe er spürte wie er zusammenbrach, während sein Geist versuchte die Zukunftsblicke zu verarbeiten.
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,,Du führst die Welt, die du erschaffen hast in den Krieg. Ist es das, was du willst?!", fauchte das Mädchen. Ihre kurzen, indigoforbenen Haare wehten um ihren Kopf herum und ihre gleichfarbigen Augen glühten vor Zorn. Schwarzviolette Ranken und Kringel verliefen über ihren Armen und endeten unter ihren Augen. Die Rüstung, die sie trug, war alt und Spuren etlicher Kämpfe zierten das dunkle Metall. Großen, schwarzen Schwingen zierten ihren Rücken. Die fast schon übernatürliche Schönheit, die sie ausstrahlte zeugte deutlich davon, dass sie keine Sterbliche war.
,,Schweig Void! Es ist nicht deine Aufgabe meine Entscheidungen zu kritisieren! Diese Welt, meine erste und größte Schöpfung, liegt bereits im Sterben! Die Urgötter, die ich zum Schutz erschuf, sind vergessen worden und ihrer Macht beraubt! Ihre Kinder, Enkel und Urenkel haben für nichts als Leid gesorgt und die Menschen verstärkten dieses! Der Krieg ist der einzige Weg,", schwarze Augen, in denen sich das Universum zu spiegeln schien, bohrten sich in Voids. Die Entität blickte trotzig zurück.
,,Dann stimmen die Gerüchte! Du hast dem Jungen die Sicht deiner Augen gewährt! Du hast ihn zu deinem gemacht, damit er deine Botschaft verkündet!", Void spottete. ,,Du hast ausgerechnet ihn gewählt... Glaubst du wirklich die Sonne wird das zulassen? Glaubst du ich werde das zulassen? Du magst die Welt erschaffen haben, aber sie gehört genauso mir wie dir und ich werde niemals zulassen, dass sie untergeht! Nur über meine Leiche und es ist unmöglich mich zu töten, Chaos!", Chaos blickte verärgert zu seiner Schwester. Seine blonden Haare begannen in dem selben Wind zu wehen, wie die ihren. Der Schöpfer breitete seine goldenen Flügel aus und die weißen Linien, die eine ähnliche Musterung aufwiesen wie Voids, begannen zu glühen.
,,So sei es. Hier mit verbanne Ich, Chaos selbst, dich, Void, auf die Erde, bis du sie entweder rettest, oder mit ihr untergehst!", Voids Augen weiteten sich, als ein Sog sie packte und durch die Universen bis hin zur Erde riss.
Sie landete in der Nähe einer ihr sehr bekannten Stadt. Larissa. Die Stadt des Anfangs und des Endes. Der Aufprall ließ sie sofort trotz der Stärke nicht bewusstlos werden und sie konnte genau spüren, wie ihre Macht sich auf ihre Stirn konzentrierte und dort einen achtzäckigen, indigofarbenen Stern hinterließ. Sie spürte, wie ihre Flügel verschwanden, die Musterungen auf ihrer Haut verblassten und nichts als dunkle Haut ohne jegliche Zeichen hinterließ. Sie konnte förmlich beobachten, wie die Rüstung, die sie seit Jahrtausenden begleitete, verschwand und sich in die für diese Welt typische Kleidung verwandelte. In ihrem Geiste schrie die Entität. Es tat weh! Es tat schrecklich weh! In ihrem ganzen Leben hatte sie noch keine solche Qualen erlebt. Nicht, als sie die Sonne und den Mond aus einen Teil ihrer Macht formte, nicht, als ihr größter Feind sie gefangen nahm und auch nicht, als sie für einen Moment der ganzen Macht des Universums ausgesetzt war. Nichts war so schlimm, wie das, denn ihr ganzes Wesen wurde in diesem Moment zerschmettert und in falschen Teilen zusammengesetzt.
,,Wie ist dein Name?", sie wusste nicht, ob die Stimme echt war, oder eine Halluzinationen ihres zerstörten Geistes. Sie hatte keinen Namen. Sie war Void. Die Leere selbst. Und doch antwortete sie.
,,Void Diásosi", hörte sie ihre Stimme, oder bildete sie sich das auch bloß ein? Alles um sie herum verschwand in einem Rausch aus Schmerz und Dunkelheit.
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Diásosi= griech. Rettung
Ja, in einem weiteren Anflug von Motivation habe ich auch noch so ein Kapitel geschrieben xD Ich mag diese Kapitel irgendwie! Ich hoffe natürlich, auch dieses Kapitel hat euch gefallen ^^
Bye, bye :)
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