Kapitel 23

Dereks Sicht:

Matts Tod war nun schon ein paar Wochen her. Von Jackson als Kanima gab es keine Spur. Und das beunruhigte mich sehr. Denn Matt wurde getötet. Und das bedeutete, das jemand neues nun der Herscher über Jackson war. Und ich hatte auch shcon so einen Verdacht. Gerard. Aber ich war mich noch nicht Sicher. Es gab jedoch noch ein weiters Problem. Peter war wieder zurück. Und auch von ihm fehlte jede Spur. Keine Ahnung, ob er das weite gesucht hatte, aber das passte nicht zu ihm. Er würde vermutlich auf meinen Alphastatus aus sein. Das hieße, dass ich auf der Hut sein musste. Vertrauen würde ich ihm natürlich nicht mehr, so blöd war ich nur einmal. Aber dennoch. Und da gab es noch etwas, über das ich mir den Kopf zerbrach. Ich hatte immer wieder mit Taylor trainiert. Natürlich hatte sie sich dabei auch einige Kratzer und auch blaue Flecken zugezogen, aber schon einen oder zwei Tage später war nichts mehr davon zu sehen. Das war wirklich sehr merkwürdig. Ich hatte schon mit Scott darüber geredet. So etwas hatte ich wirklich noch nie gesehen, geschweige denn davon gehört. Und das bereitete mir umso mehr Sorgen. Wir konnten uns nicht sicher sein, ob sie gefährlich war. Ich meine, ich hatte sie zwar schon etwas kennen gelernt, und sie war auch eigentlich ganz nett, aber das selbe hatte ich auch damals über Kate gedacht. Und die beiden waren nunmal von selbem Blute. Argents. Jäger. Deshalb sagte ich auch Scott, dass er vorsichtig sein sollte. Aber wie gewöhnlich glaubte er mir natürlich nicht. Er nahm sich vor, mit Dr. Deaton darüber zu sprechen, da der ja anscheinend alles wusste. Naja. Wie dem auch sei. Jetzt jedenfalls war ich in der Ruine meines Hauses und wartete auf die Rückkehr von Erica und Boyd.Sie waren schon spät dran und deshalb machte ich mir sorgen. Doch als sie schließlich zurück kamen, überbrachten sie mir eine etwas schockierende Nachricht.

"Eure Entscheidung steht? Wann?" wollte ich nun wissen

"Heute Nacht." erklärte Erica entschlossen.

"Alle werden bei dem Lacrossespiel sein. Wir denken, es ist der beste Zeitpunkt." verkündete Boyd.

"Es ist nicht so, dass wir es wollen, Derek." bedauerte Erica.

"Was wollt ihr dann?" fragte ich etwas enttäuscht.

"Da ich vor kurzen 16 geworden bin, hätte ich gerne den Führerschein. Aber das geht nicht, wenn ich tot bin." erklärte Erica sichtlich traurig.

Niemals hätte ich damit gerechnet, dass sie weglaufen würden. Aber andererseits, was hatte ich auch erwartet? Es sind noch Kinder.

"Ich sagte ja, es hätte seinen Preis." erinnerte ich sie.

"Ja, aber nicht, dass es so ausartet." sagte Boyd wütend.

"Aber ich lehrte euch, wie man überlebt. Das geht nur im Rudel. Und ohne einen Alpha, seid ihr kein Rudel." verdeutlichte ich ihnen nochmals.

"Das wissen wir." sagte Boyd, woraufhin ich ihn verwundert ansah.

"Ihr sucht also ein neues Rudel." stellte ich erstaunt fest. "Wie wollt ihr überhaupt eins finden?"

"Das haben wir vielleicht schon." erklärte Boyd mit einem Blick zu Erica.

Sie erklärten mir, wie sie im Wald unterwegs gewesen sind, und dass sie plötzlich ein heulen gehört hätten. Sie meinten, dass es vermutlich ein dutzend waren, oder sogar mehr. Ich konnte nicht fassen, wie leichtgläubig die beiden waren.

"Oder vielleicht auch nur zwei! Wisst ihr, was der -Beau Geste Effekt- ist? Wenn sie ihr heulen mit einem rapiden Tonarten wechsel so modulieren,  können 2 Wölfe wie 20 klingen." erklärte ich ihnen in der Hoffnung, ihre Meinung zu ändern.

"Das macht keinen Unterschied, okay? Wir haben uns entschieden." verkündete Erica entschlossen. "Da draußen ist noch ein Rudel, da muss eines sein."

"Es ist vorbei Derek." unterstützte Boyd sie nun. "Wir haben verloren. Wir gehen jetzt."

"Nein, ich lauft! Und wenn ihr los lauft, gibt es keinen halt. Denn ihr werdet ewig weglaufen." sagte ich nun leider viel wütender, als ich hatte klingen wollen.

Aber da waren die beiden dann auch schon gegangen. Es tat mir so leid. Ich hatte sie in all das hineingezogen. Es war meine Schuld. Vielleicht hätte ich sie nicht verwandeln sollen. Dann könnten sie jetzt ihr Leben weiter leben. Vielleicht unglücklich und als Außenseiter, aber das war doch besser, als gejagt zu werden. Gejagt von Menschen, die kein bisschen besser waren als wir.

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Taylors Sicht:

Inzwischen war die erste Schulwoche vergangen. Gott sei Dank ohne irgendwelche Kanima-Zwischenfälle. Nur Lydia benahm sich irgendwie merkwürdig. Allison mied Scott und mich sehr. Aber das machte mir nichts weiter aus. Denn solange sie auf diesem Rachetripp war, konnte sie mir echt gestohlen bleiben. Jetzt jedenfalls fuhren Scott und ich gerade auf den Parkplatz der Tierklinik. Er hatte mir angeboten mich dorthin mitzunehmen, weil er wusste, wie ungern ich nach hause ging. Scott erklärte mir, dass der Tierarzt Dr. Deaton über alles bescheid wusste. Als wir die Praxis betraten, wurden wir auch schon gleich von ihm begrüßt.

"Ah Hallo. Du bist dann wohl Taylor. Fret mich dich endlich mal kennen zu lernen. Ich hab viel von dir gehört." erklärte er sofort.

Ich sah fragend zu Scott. Was hatte er ihm denn bitte erzählt? Naja. Dr. Deaton bat uns, mit nach hinten zu kommen, wo wir erst einmal begannen zu reden.

"Scott sagte mir, sie wüssten so ziemlich alles, was mit dem Übernatürlichen hier in Beacon Hills zu tun hat. Stimmt das?" fragte ich vorsichtig.

"Ja, so könnte man es sagen. Ich kenne mich gut mit Werwölfen und den Jägern aus, allerdings war der Kanima auch neu für mich." sagte er schon fast etwas lächelnd.

"Und, wieso wissen sie so viel darüber?" fragte ich nach.

"Hmm. Gute Frage. Naja, weißt du, wenn man sein ganzes Leben hier in Beacon Hills verbringt, dann bekommt man so einiges mit." sagte er wieder lächelnd.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, er würde mich anlügen. Keine Ahnun, woher das plötzlich kam, aber es war nunmal so.

"Taylor, würdest du vielleicht den Hund aus der ersten Box holen? Ich muss ihm eine Spritze geben." fragte er mich höflich.

Also irgendwie hatte ich das Gefühl, hier stimmte etwas nicht. Wenn Scott nicht dabei gewesen wäre, hätte ich mich schon längst verabschiedet. Aber da er ja da war, ging ich zu der Box und holte den Hund. Scott legte ihn auf diesen Tisch und begann ihn zu streicheln. Vorher wirkte der Hund irgendwie nervös, aber jetzt schien er ganz ruhig zu sein. Das musste wohl an Scotts Werwolfnatur liegen. Als ich mir noch die anderen Tiere ansah, entdeckte ich ein kleines Kätzchen. Es war wirklich süß. Schneeweiß mit schwarzen Pfoten. Jedoch als ich meine Hand an den Käfig hielt, kratzte es mich und ich zog sofort die Hand wieder weg.

"Alles in ordnung?" fragte Scott.

"Ja, alles bestens." sagte ich schnell und ging wieder zu ihm.

Ich stellte mich zu Scott und begann den Hund zu streicheln. Er war auch echt süß. Goldgelbes etwas längeres Fell und total süße braune Augen. Zum verlieben. Dr. Deaton zog gerade eine Spritze auf, als wir das Glöckchen über der Tür hörten.

"Scott, siehst du bitte nach, wer das ist?" bbat ihn Dr. Deaton.

Doch bevor Scott nachsehen konnte, begannen plötzlich alle Hunde an wie wild zu bellen. Scott sah erschrocken zu mir und deutete mir hier zu bleiben. Das musste er mir nicht zweimal sagen. Doch kurz darauf zerschlug sie seine Vorsicht auch wieder. Denn ich hörte wie Dr. Deaton sagte: "Schon okay, Isaac. Komm rein."                                        Und schon im nächsten Moment stand Isaac im Raum. Sofort fing mein Herz an schneller zu schlagen, wofür ich mir am liebsten in den Hintern getreten hätte. Kurz darauf stand Scott wieder neben mir und Dr. Deaton gab den Hund eine Spritze, woraufhin der anfing leise zu wimmern. Der arme Kerl. Er tat mir richtig leid.

"Was ist das für ein Geruch?" fragte Isaac plötzlich, woraufhin sich Dr. Deaton und Scott sich lächelnd ansahen.

Ich hatte keine Ahnung wovon Isaac da sprach. Und auch keine Ahnung, was an der Frage so sonderlich witzig war. Aber dann folgte auch schon die Aufklärung.

"Vor ein paar Monaten hat Scott mich fast genau das selbe gefragt." begann Dr. Deaton zu erklären. "Und eines Tages konnte er auch schon den Unterschied sehen, welchen der Tiere es besser gehen würde und.. und welchen nicht." erklärte er weiter.

Ich kniete mich hin, sodass ich dem HUnd in die Augen sehen konnte. Ich wusste, was sie als nächstes sagen würden. Der arme Kerl. Ich sah in seinen Augen, dass er es auch wusste.

"Er wird es nicht schaffen, richtig?" fragte Isaac traurig.

Daraufhin herschte ein betretenes Schweigen. Ich hätte los heulen können. Ich liebte Tiere und sowas mit an zusehen, war echt hard.

"Die Knochenzellen." schien Isaac zu fragen.

"Osteosarkom. Es hat einen sehr eigenen Geruch richtig?"

Mit einem Blick zu Isaac, sah ich deutlcih, dass ihn das sehr mitnahm. Er war wohl doch nicht so stark, wie er immer tat. Ich hätte nie gedacht, wie richtig ich damit lag.

"Komm her." meinte Dr. Deaton zu ihm. "Dir ist sicher bewusst, was deine neuen Fähigkeiten für dich tun können. Bessere Stärke, Geschwindigkeit und Heilung. Was denkst du, kannst du für andere tun?"

Isaac sah zu dem Hund. Er verstand nicht, worauf Dr. Deaton hinaus wollte, ich hingegen hatte schon so eine Ahnung.

"Gib mir deine Hand." forderte Dr. Deaton Isaac auf.

Nur zögernd recihte Isaac sie ihm. Dr. Deaton legte Isaacs Hand auf den Hund, und sofort liefen kleine schwarze Linien über Isaacs Handrücken. Er zog den Ärmel seines Shirts etwas hoch und so konnte wir sehen, wie sich die Linien seinen Arm hinaufzogen. Das sah genauso aus, wie das was Derek letztens bei mir gemacht hatte. Als ich dem Hund in die Augen sah, konnte ich deutlcih sehen, wie eine Last von seinen Schultern zu fallen schien. Er hatte nicht mehr so starke Schmerzen.

"Was passiert hier?" wollte Isaac nun wissen.

"Du hast ihn vom Schmerz befreit." sagte Scott lächelnd.

"Nur ein bisschen. Aber manchmal ist ein bisschen, eine große Hilfe." erklärte Dr. Deaton.

Er sah glücklich aus. Er lächelte und... er weinte. Aber nicht aus Trauer, sondern vor Glück. Er versuchte sie die Tränen schnell wieder weg zu wischen.

"Schon gut. Bei mir liefen beim ersten mal auch die Tränen." erklärte Scott lächeln.

Da war er wieder. Der Junge, der mir damals auf dem Flur begegnet war. Er war wieder da. Ich hatte mcih also nicht in ihm getäuscht. Er war garnicht so schlecht, wie letztlich alle von ihm gedacht haben. Erica hatte recht gehabt. Das war nur eine Schutzmauer, um nicht erneut verletzt zu werden. Aber jetzt schien ihm das wirklich egal zu sein. Denn er hatte gespürt, wie es sich anfühlte jemandem zu helfen. Ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen, weshalb ich am liebsten gleich nach draußen gerannt wäre. Aber stattdessen versuchte ich die Tränen so gut es ging zurück zu halten.
Nachdem der Hund fertig versorgt war, brachte Dr. Deaton ihn wieder zurück. Ich setzte mich auf den Tisch und Isaac lehnte sich gleich neben mir dagegen. Wenn Scott bis dahin noch nichts gemerkt hatte, dann jetzt aber ganz sicher. Denn wie gewöhnlich begann mein Herz schneller zu schlagen.

"Sie wollen gehen. Noch heute Nacht. Währen dem Spiel." berichtete Isaac plötzlich.

Im ersten Moment wusste ich nicht, was er damit meinte, aber dann wurde mir klar worüber er sprach. Erica und Boyd.

"Wieso erzählst du mir das?" wollte Scott nun wissen.

"Ich frage dich." erklärte Isaac. "Und zwar was du davon hältst."

Also was ich davon hielt, war ja wohl mehr als klar. Ich meine gegen Boyd hatte ich nichts, aber Erica konnte von mir aus dorthin gehen, wo der Pfeffer wächst.

"Wieso fragtst du mich?" fragte Scott interessiert.

"Weil ich dir vertraue." erklärte er nach kurzem überlegen.

Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Er vertraute Scott. Vor einem Monat sah das noch ganz anders aus. Da hätten die beiden sich die Köpfe einschlagen können. Aber jetzt wollte Isaac seinen Rat.Scott schien genauso überrascht wie ich.

"Wieso?" wollte Scott deshalb wissen.

"Es scheint, als würdest du immer das richtige tun." erklärte Isaac seinen sinneswandel.

"Ich hab normalerweise garkeine Ahnung, was ich da tue. Ehrlich gesagt, hab ich nie eine Ahnung." gab Scott mit einem kleinen verlegenen Lächeln zu.

"Willst du mir sagen, was du jetzt tun wirst?" fragte Isaac nach.

"Nicht verschwinden. Wenn du das meinst." erklärte Scott nachdenklich. "Es gibt hier zu viele Menschen, die mich brauchen."

"Dann darf ich mich wohl glücklich schätzen. Denn ich habe niemanden." sagte Isaac traurig.

Ich dem Moment fühlte es sich so an, als würde mein Herz zerspringen. Ich kannte dieses Gefühl. Alleine zu sein. Das war das wohl schrecklichste Gefühl der Welt. Obwohl ich Evelyn hatte, fühlte ich mich trotzdem oft alleine. Aber ich hatte meine Freunde. Und das war meistens alles was ich brauchte um mich weniger alleine zu fühlen.Isaac stand auf und ging.

"Wirst du mit ihnen gehen?" fragte ich ohne ihn anzusehen, weil ich wusste, wenn ich die Antwort hörte, würden mir gleich wieder die Tränen kommen.

Er sollte nicht gehen. Er sollte hier bleiben.

"Ja. Ich denke schon." sagte er betrübt. "Viel Glück bei dem Spiel."

"Ich werd vermutlich nicht hingehen." meinte Scott und sah mich fragend an, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte.

Ich hatte eigentlich auch keine große Lust hinzugehen. Es wäre zwar das erste Spiel, bei dem ich dabei war, aber ich wollte einfach nicht spielen. Nicht heute.

"Ihr wart letztens nicht beim Training, oder?" fragte Isaac etwas nervös.

"Nein, ich hatte keine Zeit." erklärte Scott mit einem fragenden Unterton in der Stimme.

"Dann habt ihr es noch nicht gehört?" fragte Isaac.

"Was gehört?" wollte ich nun wissen.

"Jackson war dort." erklärte er uns nun.

"Wie er war dort? Er hat trainiert, als ob..." begann Scott.

"Nichts passiert wäre." beendete Isaac seinen Satz.

"Das bedeutet, er spielt heute?" fragte Scott entsetzt.

"Ja." bestätigte Isaac unseren schlimmsten Albtraum. "Er wird spielen."

Verdammt. Das hatte und gerade noch gefehlt. Jetzt konnte ich das Spiel sowieso vergessen. Scott erlaubte mir nicht, dass ich spiele, wenn Jackson auf dem Feld war. Er fand es sei zu gefährlich. Aber das Spiel war auch wirklich nicht dass, was mich gerade am meisten interessierte. Meine Gedanken richteten sich viel mehr darauf, dass Isaac gehen würde. Anscheinend sah ich ihn nun das letzte Mal. Aber dass konnte doch nicht sein. Er konnte doch nicht einfach so gehen. Doch genau das tat er nun. Er ging. Und ich konnte nichts dagegen tun. Ich spürte, wie mir nun wirklich eine Träne über die Wange lief. Schnell wischte ich sie wieder weg und versuchte den Gedanken wieder zu verdrängen.

"Was tun wir jetzt?" fragte ich Scott mit etwas zittriger Stimme.

"Du tust garnichts. Du gehts nach Hause. Du wirst heute nicht spielen. Verstanden?" sagte er in einem befehlenden Ton.

"Scott, ich kann euch doch helfen." entgegnete ich ihm überzeugt.

"Nein. Ich werd es nicht riskieren, das du verletzt, oder gar getötet wirst. Geh nach Hause Taylor. Bitte." schien er nun mehr zu flehen.

Das es ihm dabei weniger um mich, als um Allison ging, war mir natürlich bewusst. Er hatte ihre kalte Art auch schon mitbekommen. Und er wollte verhindern, dass sie noch jemanden verlor. Sowas schien in dieser Stadt ja schneller zu gehen, als man kucken konnte. 

"Du solltest vielleicht noch etwas wissen." begann er, als ich mich gerade umgedreht hatte.

"Was denn?" fragte ich neugierig und eigentlich davon überzeugt, dass mich nichts mehr schocken konnte.

"Es geht um Gerard." begann er zögernd.

"Was ist mit ihm?" wollte ich nun wissen.

"Er hat Matt umgebracht." sagte er gerade heraus.

"Und? Ich meine, es tut mir schon irgendwie leid um Matt, aber er hatte es verdient." sagte ich bestimmt. 

"Nein, es ist nur... Ich kannte die Legende, aber ich dachte nicht, dass es wirklich so sein würde." begann er zögernd. "Gerard ist Jacksons neuer Meister."

Ich sah ihn schockiert an. Gerard? Er war so schon ein Monster und nun mit Jackson an seiner Seite, war er praktisch unbesiegbar. 

"Deshalb darfst du heute Abend nicht spielen." verdeutlichte er mir nocheinmal.

Ich sah, dass ich keine Chance gegen Scott hatte, weswegen ich nur nickte. Also machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich konnte es nicht glauben. Gerard als Jacksons neuer Meister. Das bedeutete nichts gutes.Etwa eine halbe Stunde war ich endlich zuhause. Evelyn saß mit einer Frau in der Küche, die ich nicht kannte. Ich wollte sie nicht stören und ging deshalb gleich in mein Zimmer.
Na toll. Isaac ging fort, Jackson würde heute Abend spielen und meine Freunde würden höchstwahrscheinlich verletzt werden. Und ich saß hier nur im meinem Zimmer rum und war föllig nutzlos. Ich konnte doch meine Freunde nicht alleine mit Jackson lassen. Und da kam mir dann auch schon eine Idee.

"Er sagte, ich solle nicht spielen. Nicht aber, dass ich mir das Spiel nicht ansehen durfe." flüsterte ich mit einem listigen Grinsen vor mich hin.

Schnell schrieb ich Mia und Ella und wir verabredeten uns zum Spiel. Als ich auf die Uhr sah, bemerkte ich, dass es ja schon in einer Stunde anfangen würde. Also zog ich mir schnell etwas anderes an und eilte dann zur Haustür.

"Wo gehst du denn schon wieder hin?" hielt Evelyn mich genervt auf.

"Heute ist das Lacrossefinale." erklärte ich schlicht.

"Wirst du spielen?" fragte sie neugierig.

"Nein. Ich werd nur zusehen. Ich hab die letzten paar Trainingsstunden... naja, verpasst." erklärte ich zögernd.

"Hast du noch kurz Zeit?" fragte sie mich schon fast flehend.

Eigentlich hatte ich keine große Lust auf ein Gespräch. Aber ich wollte mal nicht so sein.

"Klar. Aber nur kurz." sagte ich also und setzte mich auf die Treppe.

"Chris hat mir erzählt, dass er dir den Namen deiner Mutter gegeben hat." begann sie, woraufhin es sich sofort anfühlte, als würde mir jemand die Luft abschnüren.

"Ich hab den Namen noch nicht gelesen. Ich... Ich weiß noch nicht, ob ich sie kennen lernen möchte." erzählte ich ihr wahrheitsgemäß.

"Also jedenfalls. Ich kannte deine Mutter. Und, wenn du etwas über sie erfahren möchtest, dann... dann frag mich ruhig." erklärte sie mir mit einem freundlichen und zuvorkommendem Lächeln.

Ich bedankte mich kurz und machte mich dann auf den Weg zur Schule. 20 Minuten später traf ich mich mit Mia und Ella auf dem Parkplatz und gleich darauf suchten wir uns einen Platz auf der Tribüne. Bevor ich die Tribüne jedoch betreten konnte, stand plötzlich gerard vor mir.

"Hab ich dich erschreckt. Verzeih mir." sagte er mehr als nur scheinheilig.

"Was auch immer sie vorhaben. Lassen sie meine Freunde in Ruhe." sagte ich drohend.

"Du bist wie deine Mutter, weißt du das? Sie sorgte sich auch immer nur um ihre Freunde. Aber sei unbesorgt. Ich werde dich und deine Freunde nicht verletzen." sagte er lächelnd und verschwand dann  auf die Tribüne.

Hatte er mich jetzt bedroht, oder nicht? Ich wurde aus dem Kerl nicht schlau. Aber viel mehr interessierte mich, dass er scheinbar meine Mutter kannte.  Als die Spieler aufs Feld kamen, war ich echt verwundert. Nein, besser gesagt schockiert. Denn Scott saß auf der Bank. Was war denn jetzt los? Wenn Scott nicht spielte, würde Jackson praktisch alleine auf dem Feld sein. Und so konnte er jeden verletzen.

"Ich bin gleich wieder da." entschuldigte ich mich bei Mia und Ella und ging zu Scott.

Nervös ließ ich mich auf die Bank neben Scott und Stiles fallen.

"Scott, was ist denn los? Ich dachte du würdest spielen." fragte ich sichtlich nervös.

"Das war Gerard. Er hat mich aus dem Spiel genommen." erklärte er nervös.

"Was sollen wir jetzt tun?" fragte ich eilig.

"Naja, ich muss irgendwie ins Spiel." begann er, doch dann sah er mich verwundert an. "Was machst du überhaupt hier? Ich sagte doch du sollst nach hause gehen."

"Da war ich ja auch. Und du hast nur gesagt, dass ich nicht spielen soll. Du hast nichts davon gesagt, dass ich mir das Spiel nicht ansehen soll." konterte ich geschickt.

"Taylor, das ist doch hier kein witz. Was wenn Jackson..." begann Scott eine Predigt.

"Er ist auf dem Feld. Und ich nicht. Und außerdem, wird Gerard mich nicht verletzen."

"Woher willst du das wissen? Du denkst doch nicht, nur weil du seine Enkelin bist, dass er dich dann nicht verletzen würde." sagte Scott eindringlich.

"Das ist mir bewusst." sagte ich mit einem Blick zu Gerard, der auf der Tribüne saß. "Aber irgendetwas sagt mir, dass er nicht vor hat, mir weh zu tun. Ich weiß es klingt verrückt, aber es ist einfach so ein Gefühl."

"Taylor, sei vorsichtig. Vertraue ihm bloß nicht." bleute Scott mir wieder ein.

"Ist dein Vater auch hier?" richtete sich Scott nun an Stiles.

"Ja. Er sitzt da hinten." sagte Stiles mit einem Blick zu seinem Vater und Scotts Mutter, die sich unterhielten.

"Hast du Allison gesehen?" fragte Scott weiter.

"Nein, und du Lydia?" wollte nun Stiles wissen.

Ich konnte es kaum glauben. Bei allem was hier so los war, schienen die beiden sich ganz normal zu unterhaten. Aber das änderte sich nun schlagartig.

"Und was geschieht heute?" wollte Stiles nun wissen.

"Keine Ahnung." gestand Scott frustriert.

"Es könnte schlimm werden richtig? Ich meine so schlimm, dass Menschen scchreiend um ihr Leben rennen, und es Blut, Mord und Verstümmelung gibt?" heiterte Stiles uns nicht gerade auf.

Das war wirklich nicht das, woran ich jetzt denken wollte. Und leider bejahte Scott diese nicht gerade schöne Vorstellung.

"Scott?" begann Stiles nun traurig. "Letztens als ich zusehen musste, wie Matt meinen Dad schlug, weißt du, wie ich auf dem Boden lag und mich nicht bewegen konnte. Es ist... Ich will helfen, doch ich.. Aber ich kann nicht die Dinge tun, die du kannst. Ich kann es nicht."

"Das ist doch okay. Du hilfst auf deine Weise." versuchte ich ihn auszumuntern. "Wenn du nicht gewesen wärst, wäre Derek ertrunken. Weißt du noch? Glaub mir, du tust mehr, als du vielleicht denkst."

"Ja vielleicht. Aber trotzdem verlieren wir." bekundete er traurig.

"Wovon redest du denn da? Das Spiel hat doch gerade erst angefangen." ertönte plötzlich die Stimme vom Coach. "Jetzt setz deinen Helm auf und geh da raus, du spielst für Greenberg."

"Was ist mit Greenberg?" fragte Stiles verwundert.

"Was mit ihm ist? Er spielt schlecht. Du spielst schlecht. Nur nicht ganz so schlecht." schien er Stiles sogar zu loben.

"Ich spiele?... Auf dem Feld?... Mit dem Team?..." fragte Stiles ungläubig.

"Ja, es sei denn ich soll unser kleines Naturtalent, das auch mal wieder zum training erscheinen könnte, spielen lassen." sagte er, legte mir eine Hand auf die Schulter und sah mich anklagend an.

"Na los Stiles. Du schaffst das." ermutigte ich ihn.

Als er auf das Feld rannte, ertönte kurz darauf die Stimme seines Vaters: Mein Sohn ist auf dem Feld!" jubelte er stolz, woraufhin Scott und ich lachen mussten.

Doch plötzlich sah Scott aus, als hätte er ein Gespenst gesehen. Doch auf meine Frage, was los sei, antwortete er nicht. Ich sah mich kurz nach irgendetwas merkwürdigem um, aber ich konnte nichts entdecken. Doch dann sagte Scott plötzlich "Gerard" woraufhin ich sofort zu ihm sah. Es sah aus, als würde er mit jemandem reden. Und da wurde mir klar, dass er mit Scott redete.

"Er will Derek, oder er wird Jackson jemandem töten lassen." sagte er kurze Zeit später.

Nein, wir konnten Derek nicht einfach so verraten. Und ich wusste, das Scott das auch nicht vor hatte. Aber ich war mir nicht sicher, ob er wusste, was er tun sollte.Und dann ertönte auch schon der Pfiff. Der Ball flog in die Luft und landete kurz darauf bei Stiles, der jedoch sofort umgerannt wurde. Er tat mir echt leid. Für ihn waren die gegner heute Abend wohl wirklich das größte Problem. Vorallem eben, weil sie so viel größer waren als er. Er bekam den Ball noch einmal, doch wieder wurde er sofort umgerannt. Armer Stiles.                                               Als der nächste Pfiff ertönte, sprang Scott sofort auf, wurde jedoch vom Coach sofort wieder auf die Bank gedrückt.

"Setzt dich hin McCall." befahl er ihm.

"Aber Coach, wir werden fertig gemacht." protestierte er.

"Was du nichts sagst. Bleib schön hier sitzen." befahl der Coach erneut und ging dann.

Für einen Moment war ich nicht sicher, ob es ihm um Jackson ging, oder wirklich nur um das Spiel. Plötzlich find mein Herz an zu rasen. keine Ahnung was plötzlich los war. Aber dann bekam ich auch schon die Antwort. Isaac setzte sich neben mich. Er trug seine Lacrosseausrüstung und ich konnte nicht anders als zu Lächeln.

"Bist du hier um zu helfen?" fragte Scott verwundert, aber dennoch glücklich.

"Nein. Um zu gewinnen." erklärte er grinsend.

Hatte er es sich etwa anders überlegt? Würde er vielleicht doch hier bleiben?

"Hast du einen Plan?" wollte Isaac nun wissen.

"Nein." gab Scott bedrückt zu. "Außer dass ich, Jackson davon abhalten sollte jemanden umzubringen."

"Das wäre vielleicht leichter, wenn du auch im Spiel wärst." erklärte Isaac. "Wir müssen versuchen, dass der Coach dich irgendwie aufs Feld holt."

"Wie soll das gehen? Die ganze Bank ist noch voller Spieler, die vor mir aufs Feld gehen." stellte Scott bedrückt fest.

"Vor dir vielleicht, aber nicht vor Isaac." erklärte ich nun, woraufhin Scott mich fragend ansah.

Doch Isaac verstand sofort, worauf ich hinaus wollte. Doch jetzt machte es auch bei Scott klick.

"Okay, geh du. Aber schlag niemanden Krankenhausreif." bat Scott.

"Ich versuch es." sagte er und setzte seinen Helm aus.

Beim nächsten Anpfiff startete auch schon der Plan. Sofort warf Isaac jemanden aus unserem Team zu Boden. Wütend schrie der Coach ihn an und schickte den nächsten Spieler aufs Feld. Kurz darauf lag der nächste Spieler auf dem Boden und der Coach wechselte einen weiteren Spieler aus. Nach etwa fünf weitern Spielern schrie der Coach ihn wütend an.

"Lahey! Was soll das? Was zur Hölle ist dein Problem?" fragte er, doch Isaac zog bloß die Schultern hoch und grinste.

Kurz darauf war auch diese Spielzeit vorbei und die neue startete. Gleich nach dem Anpfiff, krachten plötzlich einige Spieler zusammen. Darunter war auch Isaac. Sofort eilten Scott und ich zu ihm.

"Es ist nichts gebrochen. Ich kann mich nur nicht bewegen. Ich glaube Jackson hate mich gekratzt. Ich kann spüren, wie es sich ausbreitet." erklärte er uns leise.

Und da kamen auch schon die Sanitäter, die ihn auf eine Trage legten und weg brachten. Sofort kam der Coach angelaufen und schickte nun Scott aufs Feld.  Kurz darauf kam Scotts Mutter noch angelaufen.

"Hier geht irgentetwas vor sich. Das ist mehr, als nur ein Lacrossespiel, hab ich recht?" wollte sie nun wissen.

"Mum, du musst hier verschwinden. Und du auch Taylor." sagte Scott eindringlich.

"Nein, vergiss es. Alles was ich gesagt habe. Vergiss es einfach, okay? Wenn du etwas tun kannst, um zu helfen, dann tu es einfach, okay." sagte sie bestimmt.

"Ich werd auch nicht gehen. Gerard hat irgendetwas vor. Er will nicht nur Derek. Er hat vorhin mit mir geredet und..." begann ich schnell zu erklären.

"Was? Warum hast du mir das nicht schon früher erzählt? Was wollte er von dir?" wollte Scott nun wissen.

"Nichts. Ich... Ich weiß es nicht. Aber er hat über meine Mutter gesprochen. Irgendtewas an der Art wie er mit mir geredet hat... Ich weiß nciht was, aber er hat noch etwas anderes geplant." erklärte ich schnell mein Gefühl.

"Na schön. Aber du bleibst nicht hier auf der Tribüne. Sieh nach Isaac. Ich geb dir bescheid, wenn Gerard seinen nächsten Schritt macht." sagte er und machte sich dann zum spielen bereit.

Ich nickte und machte mich auf den Weg zur Krankenstation. Als ich dort ankam, sah ich, wie die Sanitäter Isaac gerade ins Krankenhaus bringen wollten, doch er protestierte, leider vergeblich.

"Du kannst dich nicht bewegen. Wir müssen dich ins Krankenhaus bringen." sagte einer der Sanitäter.

"Ich brauch einfach nur einen Moment, bitte." versuchte Isaac sie davon abzuhalten.

"Es könnte sein, das irgendein Nerv eingeklemmt ist. Und was dann?" erklärte einer von den Kerlen.

"Dann werden die im Krankenhaus auch nicht viel tun. Sie werden ihm eine Spritze geben und das wars. Aber es kann genauso gut von alleine verheilen." erklärte ich und die Sanitäter sahen mich verdutzt an.

"Das spielt keine Rolle. Es ist unsere Aufgabe..." begann er, doch ich schnitt ihm das Wort ab.

"Das zu tun, was der Patient will. Und so wie ich das sehe, will er definitiv nicht ins Krankenhaus." sagte ich mit einem Blick zu Isaac.

Einer von ihnen wollte gerade wieder protestieren, doch der andere sah ein, dass ich recht hatte, weshalb sie sich dann auch wieder verzogen. Als der einsichtigere der beiden an mir vorbei lief, meinte er: "Wenn es ihm nicht bald besser geht, rufst du uns. Verstanden."Ich versprach, dass ich sie sofort rufen würde. Aber ich wusste ja, dass es ihm bald besser gehen würde. Ich ging zu Isaac und setzte mich auf so einen Drehstuhl.

"Woher weißt du soviel darüber?"  fragte Isaac.

"Die Mutter einer Freundin aus L.A. ist Ärztin. Ich hab mal einen Sommer bei ihr im Krankenhaus verbracht. So eine Art Praktikum." erklärte ich ihm.

Außer uns beiden war nun niemand mehr hier.

"Wie gehts dir?" fragte ich zögernd.

"Naja, bis auf die Tatsache, dass ich mich nicht bewegen kann, gut." sagte er lächelnd.

Ich erinnerte mich daran, worum Derek mich gebeten hatte, als er gelähmt war.

"Ich könnte dir vielleicht helfen, dass du dich schneller wieder bewegen kannst." begann ich zu erklären.

"Und wie?" fragte er neugierig.

Ich drehte mich kurz um und suchte nach etwas spitzem. Ich musste nicht lange suchen, da hatte ich auch schon ein Skalpel gefunden. Skalpel? Wozu brauchte denn bitte eine Schulschwester ein Skalpel? Naja, mir sollte es recht sein.

"Derek sagte, wenn der Heilungsprozes ausgelöst wird, verschwindet das Gift schneller aus deinem Körper." sagte ich, während ich das Skalpel hoch hielt.

"Naja, solange du mir nicht gleich den ganzen Arm abschneidest." sagte er grinsend.

"Ich könnte ja nicht einmal Erica verletzen, wie sollte ich dir dann weh tun?" machte sich mein Mund mehr oder weniger selbstständig.

-Verdammt! Warum musstest du sowas sagen!?- schrie mich meine innere Stimme an.                     Und sie hatte, wie so oft, recht. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Doch Isaac lächelte nur. Ich versuchte mich schnell wieder in den Griff zu bekommen und fragte schließlich: "Bist du soweit?"

Er nickte und ich schob seinen Ärmel etwas hoch. Meine Finger waren eiskalt und zitterten. Ich wollte ihn nicht verletzen. Ja, klar, ich wusste, dass es ihm dann schneller wieder gut ginge, aber trotzdem.

"Ist shon gut. Ich vertraue dir." sagte er, als er bemerkte, wie ich zitterte.

Ich atmete tief durch und sagte mir immer wieder, das es bald wieder verheilt sein würde. Ohne großartig weiter darüber nachzudenken, schnitt ich ihm in die Haut. Er zuckte nichteinmal zusammen.Aber es schien zu wirken.

"Ich spüre, wie der Heilungsprozess einsetzt." sagte er kurz darauf und ich legte das Skalpel wieder weg.

"Ist es das, was du später mal machen möchtest? Ärztin werden?" fragte er nach einer Weile Stille.

Ich überlegte kurz. Immer schon wollte ich anderen Menschen helfen.

"Momentan bin ich froh, wenn ich die Schule in drei Jahren lebend verlasse." gab ich als Antwort.

"Ja, dafür gibt es bei keinem von uns eine wirkliche Garantie." sagte er grüblerisch.

"Was willst du nach der Schule machen?" fragte ich nun nach.

"Keine Ahnung. Ich wollte schon immer mal nach Europa." sagte er lächelnd.

Irgendwie fühlte sich das gerade so normal an. Aus so etwas sollten sich normalerweise alle meine Gespräche drehen. Was ich mal nach der Schule machen wollte, oder auch andere ganz normale Dinge. Aber stattdessen drehten sich die meisten Gespräche um Werwölfe, Kanimas und dessen Meister. Ich hatte garnicht bemerkt, dass mir wieder Tränen über die Wangen liefen. Erst als Isaac plötzlich nach meiner Hand griff. Naja, es versuchte. Er konnte sich schon wieder ein bisschen bewegen.Es war einfach alles so viel Momentan. Aber als ob der ganze Übernatürliche Kram nicht schon genug wäre, nein, jetzt musste auch noch das Gespräch auf meine Mutter fallen. Ich war immer noch nicht sicher, ob ich sie suchen sollte.                                                                                                     Als ich auf die Uhr sah, bemerkte ich, dass das Spiel noch nichteinmal in der Halbzeit war. So langsam schien es Isaac wieder besser zu gehen. Er richtete sich langsam wieder auf und ich half ihm dabei.

"Pass auf. Du bist noch geschwächt." sagte ich zu ihm. "Kann ich dich was fragen?"

"Kar." antwortete er etwas verwundert.

"Letztens. An Vollmond. Als...." begann ich zögernd.

"Als ich dich angegriffen habe." beendete er meinen Satz traurig.

"Aber du hast mich nicht getötet. Derek sprach von deinem Anker." versuchte ich irgendwie mich an meine Frage heran zu tasten.

"Du willst wissen, wer es ist?" fragte er.

"Naja.. Du musst es mir natürlich nicht sagen, aber..." begann ich, doch wurde plötzlich unterbrochen.

Zwar nicht von jemandem, sondern viel mehr, durch etwas das geschah. Das Licht ging plötzlich aus. Ich spürte, wie mein Herz für einen Schlag aussetzte. Das konnte ja nur Gerard sein.

"Warte hier. Ich seh nach." sagte ich entschlossen, doch bevor ich gehen konnte, griff er nach meiner Hand.

"Keine Sorge, ich bin vorsichtige, ich bin gleich wieder da." versicherte ich ihm und er ließ langsam meine Hand wieder los.

Vorsichtig schlich ich auf den Flur und sah mich um. Ich konnte niemanden sehen, also ging ich etwas weiter. Als ich einige Meter von der Krankenstation weg war, hörte ich plötzlich, wie etwas herunter fiel. Schnell ging ich zurück, doch Isaac war nicht mehr da. Jedoch stand die andere Tür zur Station offen. Vorsichtig schlich ich die Tür hinaus und ging langsam vorwärts. Als ich um die nächste Kurve sah, sah ich, wie Gerard und zwei weitere Männer zusahen, wie Isaac versuchte sich in Sicherheit zu bringen.

"Du hast dir viel Mühe gegeben, Isaac. Ja wirklich." sagte Gerard und zog ein Schwert hervor. "Das hier währe um einiges Poetischer, wenn wir schon Halbzeit hätten."

Ich musste mir die Hand vor den Mund halten, damit ich nicht anfing zu schreien. Mein Herz raste. Ich musste ihm irgendwie helfen. Aber wie? Ich ging zurück zur Krankenstation und suchte etwas, womit ich mich verteidigen konnte. Leider fand ich nichts besseres als das Skalpel. Aber zur Not würde ich auch das einsetzen. Also griff ich danach und ging wieder auf den Flur. Doch inzwischen waren sie nicht mehr da. Leise schlich ich über den Flur und kam kurz darauf an den Umkleiden vorbei. Die Tür stand offen, weswegen ich mich leise herein schlich. Und da standen sie. Gerard und seine zwei Jäger. Was sollte ich jetzt tun? Ich beschloss mich nun einfach auf den Überraschungseffekt zu verlassen. Schnell griff ich nach einer Wasserflasche aus einem der Fächer und rollte sie über den Boden. Sofort hörte ich, wie Schritte auf das Geräusch zugingen. Als der Mann außer Sichtweite von Gerard, und in meiner war, und sich gerade nach der Wasserflasche bückte, stürzte ich blitzschnell auf ihn zu, griff nach seinem Kopf und schlug ihn gegen die Bank gleich vor ihm. Sofort fiel er bewusslos zur Seite. Fehlten nur noch zwei. Sofort ging ich auf Gerard zu.

"Das hätte ich dir nicht zugetraut." sagte Gerard grinsend.

"Das ich für meine Freunde kämpfe, anstatt für meinen psychopatischen Großvater?" fragte ich wütend, der er hatte das Schwert auf Isaac gerichtet.

"Aber nicht doch. Das war mir klar. Aber ich hätte nicht gedacht, das du hier sein würdest, wenn doch jemand der dir sehr wichtig ist, gerade am verbluten ist." sagte er mit einem triumphierenden Lächeln.

"Was meinst du damit? Was hast du getan?" fragte ich wütend.

"Oh, keine Sorge, ich werde dir die Überraschung nicht verderben."

Und schon im nächsten Moment kam der andere Kerl mit einem siegessicheren Grinsen auf mich zu. Aber ich machte kurzen Prozess. Ich hatte die Nase voll damit, dass jeder glaubte, ich wäre schwach. Und genau dass dachte dieser Kerl auch. Seine Schläge blockte ich mit leichtigkeit, doch er meine leider genauso. Jetzt kam er wieder auf mich zugestürzt, doch mit einem einfachen Tritt in die Magengrube, fiel er zu Boden. Als ich mich wieder zu Gerard drehte, war der jedoch weg.Ich hinterfragte sein Verschwinden nicht länger, sondern half Isaac von hier weg zu kommen.           

"Wen hat er damit gemeint?" fragte Isaac mich auf dem Weg zum Lacrossefeld.

Doch bevor ich antworten konnte, hörten wir plötzlich einen lauten durchdringenden Schrei. Auf einmal kamen alle vom Feld gestürmt und fuhren weg. Jetzt hatten wir es noch eiliger dort hin zu kommen. Und als wir dort ankamen, lag er dort. Regungslos. Jackson. Mit einem Blick zu Scott erkannte ich sofort, dass es zu spät war. Jackson war tot. Gerard hatte Jackson den Befehl zum Selbstmord gegeben.

                          

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