Kapitel 11
Auf dem Weg zum Parkplatzt sagte keiner etwas. Derek und Erica erholten sich langsam von der Lähmung und Scott verschwand kurz Am Auto angekommen sah mich Stiles mit diesem Was-soll-ich-nur-sagen-Blick an.
"Willst dur mir mal vielleicht endlich erklären, was hier los ist?" fragte ich zögerlich.
Doch bevor er antworten konnte, kam Scott hecktisch angelaufen.
"Stiles, du sagtest doch, du hast ihn stecken lassen." sagte er außer atem.
"Ja, hab ich auch. Ist er etwa weg?" fragte Stiles verwundert.
"Ich hab im ganzen Büro nachgesehen. Ich hab den Schlüssel nirgends gefunden."
Schlüssel...? Redeten sie etwa über...Ich kramte kurz in meiner Tasche und zog dann den Schlüsselbund hervor.
"Meint ihr etwa die?" fragte ich und hielt die Schlüssel hoch.
Scott riss sie mir aus den Fingern.
"Wo hast du die her?" fragte er verwundert.
Er nahm einen Laptop aus dem Auto, stellte ihn auf die Motorhaube und schloss den Stick an, der an dem Schlüsselbung war.
"Ich bin Erica gefolgt. Und dann bin ich am Büro von Direktor Argent vorbei gekommen und hab gesehen, dass der Schlüssel steckte. Ich wollte ihn ihm wieder geben." sagte ich ehrlich.
Kurz nachdem er den Stick angeschlossen hatte, blinkte ein rotes Ausrufezeichen auf.
"Verdammt! Ich brauche ein Passwort." schimpfte er.
Ich sah ihm über die Schulter und er begann ein paar Sachen auszuprobieren.
"Scott, so wird dass nichts." meinte Stiles.
"Stiles hat recht. Lass mich mal."
Ich drückte ihn vom Laptop weg und begann eifrig zu tippen. Ich konnte ihre faszinierten und verwirrten Blick deutlich spüren.
Ich zog mein Handy aus meine Tasche und sendete ein Programm an Scotts Laptop.
"Sag mal, was genau machst du da?" fragte Scott etwas iritiert.
"Ich habe dir gerade ein Entschlüsselungsprogramm geschickt. Jetzt muss ich nur noch ein paar Sachen eingeben und... Ich bin drin."
Ich trat bei Seite und ließ Scott wieder an seinen Laptop.
"Bist du so etwas wie ein Computergenie?" fragte Stiles grinsend.
"Nein. Ich kenne mich nur gut mit Computern aus." erklärte ich.
"Ist dass nicht das selbe?"
Ich lächelte und wir sahen Scott über die Schulter.
"Ist das überhaupt eine Sprache?" fragte Stiles als er auf den Bildschirm sah.
"Das sieht aus wie latein. Aber was ist das überhaupt?" fragte ich, aber entgegen meiner Erwartung, bekam ich sogar eine Antwort.
"Das nennt man -Bestiarium-." erklärte Scott knapp, während er sich auf den Bildschirm konzentrierte.
"Bestiarium? Was soll das sein?" fragte ich verwundert.
"Naja. Ein Buch, in dem alle Sorten von, naja, Bestien beschrieben sind, eben." erklärte Stiles.
Scott schlug mit der Faust auf die Motorhaube, was mich für einen Moment alle weiter Fragen über dieses Buch vergessen ließ.
"Wie finden wir heraus, was dieses Ding ist." fragte Scott mit deutlich hörbarer Wut in der Stimme.
Bevor ich auch nur im entferntesten an eine Antwort denken konnte, kamen Derek und Erica und beantworteten die Frage.
"Man nennt es -Kanima-." erläuterte Derek.
Wir sahen alle vom Bildschrim auf und blickten zu Derek.
"Das wusstest du längst?" fragte Stiles.
"Was ist ein Kanima?" fragte ich, doch sie beachteten mich eigentlich garnicht.
"Nein. Erst als es sich im Spiegelbild sah." erklärte er.
"Es weiß nicht, was es ist." meinte Scott.
"Oder wer." ergänzte Derek.
"Und, was weißt du noch?" fragte Stiles neugierig.
"Nur Geschichten. Und Gerüchte." sagte Derek.
"Aber es ähnelt uns?" fragte Scott zögerlich.
"Was meinst du mit uns? Scott! Redete endlich mit mir!" befahl ich.
Doch was Derek sagte klang viel zu unglaubwürdig.
"Ein Gestaltenwandler, ja, aber... eigentlich nicht wirklich. Eher eine..."
"Eine Abscheulichkeit." beendete Stiles seinen Satz, woraufhin Derek nur zögernd nickte.
Derek und Erica drehten sich um und wollten gerade gehen, als Scott sich an ihn richtete.
"Derek. Wir müssen nun alle zusammen halten. Es vielleicht sogar den Argents sagen." meinte Scott mit ernster Miene.
Wieso den Argents? Was hatten die denn damit zu tun? Aber gut, schließlich war dieses Bestiarium auf einem Stick an dem Schlüssel von Allisons Großvater.
Derek wurde bei dem Namen -Argent- sofort wütend.
"Du vertraust ihnen?" fragte er ungläubig.
"Nieman, vertraut, niemandem!" betonte Scott langsam und mit ansteigender Wut in der Stimme. "Das ist ja das Problem! Und während wir uns streiten, wer auf welcher Seite steht, ist da dieses Ding, das stärker und schneller ist, als jeder von uns, und es tötet Menschen. Und wir wissen immer noch nichts über dieses Ding."
"Eines weiß ich." sagte Derek mit bedrohlicher Stimme. "Wenn wir es finden.... töte ich es!"
Mit diesen Worten ließen Derek und Erica uns einfach stehen.
Scott wollte gerade seinen Laptop greifen, da schlug ich ihn zu.
"Scott!" schrie ich ihn an.
Verdutzt sah er mich an.
"Was zum Teufel ist hier los!? Erklärt es mir endlich!" befahl ich ihm.
Er nahm seinen Laptop und ging zur Faherseite.
"Taylor, dass ist jetzt nicht der richtige Moment. Sei einfach vorsichtig."
Und da waren es nur noch zwei.
"Ich nehme nicht an, dass du mir irgendeine halbwegs plausibele Erklärung für den heutigen Abend geben kannst, bzw. willst." sagte ich zu Stiles und ging an ihm vorbei.
"Taylor warte."
Ich blieb kurz stehen.
"Hast du vor es mir endlich zu erklären." fragte ich mit Tränen in den Augen.
Ich war so fertig. Ich verstand die Welt nicht mehr. Was zum Teufel war hier nur los?
"Ich werd dich nach Hause fahren." sagte Stiles und wollte mich gerade am Arm zu seinem Wagen ziehen, doch ich riss mich los.
"Hast du sie noch alle?" schrie ich ihn an. "Wir wären vor nicht einem 15 Minuten, fast von einer Riesenchse getötet worden. Scott hatte glühende Augen, Fangzähne und Klauen, genau wie Erica und auch Derek letztens! Keiner von euch siehts sich dazu verpflichtete mir das alles zu erklären! Glaubst du wirklich, ich würde auch nur einem von euch noch vertrauen!?" schrie ich ihn mit Tränen in den Augen an.
"Taylor. Es ist kompliziert..." setzte er an.
"Weißt du was, nein! Es ist ganz einfach. Solange mir keiner von euch eine plausibele Erkärung dafür geben kann, was hier passiert, haltet euch einfach fern von mir!" schrie ich.
Ich drehte mich um und war gerade am davon gehen, als Stiles etwas sagte, was mich sofort erstarren ließ. Zuerst hätte ich ihm gerne an den Kopf geworfen, ob er wirklich so bescheuert war zu denken, dass ich ihm diese Geschichte abkaufte, doch dann schien alles einen Sinn zu ergeben.
"Hast du mir zugehört Taylor? Das ist die einzige Erklärung, die ich dir geben kann. Weil es die Wahrheit ist."
Ich hörte wie er langsam näher kam. Ich drehte mich jedoch nicht um.
"Werwölfe." flüsterte ich vor mich hin.
"Ich weiß, dass klingt verrückt. Aber es ist die Wahrheit." sagte er bedauernd.
Ich spürte, dass er jetzt direkt hinter mir stand, weshalb ich mich langsam umdrehte.
"Verrückt? Ja. Die Wahrheit? Womöglich." sagte ich mit tränenüberströmtem Gesicht.
Er wollte gerade noch einmal ansetzten.
"Aber ich glaube dir." sagte ich nüchtern, ohne ihn an zu sehen.
"Du glaubst mir?" fragte er etwas verwundert.
"Alles was in den letzten Tagen passiert ist. Diese Echse. Scott. Derek. Erica. So ergibt es einen Sinn." erklärte ich ihm meinen Gedankengang.
Er nahm mich in den Arm und brachte mich zu seinem Auto.
-/-
20 Minuten später fuhr Stiles vor mein Haus vor. Er steig noch mit mir aus und betrachtete mich kritisch.
"Wie gehts dir?" fragte er zögernd.
Ich sah ihn mit einem kleinen Lächeln an: "Mir gehts gut."
"Und ich schwöre dir, dass das alles die Wahrheit war."
"Ich glaube dir. -Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrigt bleibt, die Wahrheit, so unwahrscheinlich sie auch ist-." zitierte ich.
"Sir Arthur Conan Doyle." erklärte eine Stimme hinter mir.
Als ich mich umdrehte, stand Derek vor mir.
"Wie ich sehe, hat Stiles dich schon über alles informiert." stellte er nachdenklich fest.
"Er hat es mir im großen und ganzen zusammengefasst." erklärte ich.
"Hat er dir auch von den Argents erzählt?" fragte er mit einem Blick zu Stiles.
"Ja hat er. Aber ich kann es einfach nicht fassen."
"Ich weiß, dass ist sicher verwirrend. Aber das ist auch der Grund, warum deine Schulter schneller geheilt ist, wie gewöhnlich. Ich meine, es heilen nicht alle Wunden so schnell wie bei uns Werwölfen, aber als Jägerin hast du auch..."
Derek stoppte. Als Jägerin? Wovon redete er bitte? Schnell drehte ich mich zu Stiles um.
"Stiles? Was meint er damit -als Jägerin-?"
Mein Herz raste. Es fühlte sich an, als würde es gleich explodieren.Stiles hielt sein Gesicht in den Händen. Ich drehte mich wieder zu Derek, der Stiles mit seinem eher zornigen Blick fixierte.
"Ist das dein ernst? Du erzählst ihr, dass wir Werwölfe sind und dass die Argents uns Jagen, aber du lässt das -klitzekleine Detail- weg, dass sie auch eine Argent ist!?"
Ich sah Derek an, dass er versuchte die Fassung zu behalten.Ich ging zu Stiles, der immer noch das Gesicht in seinen Händen vergrub. Ich rüttelte an seiner Schulter.
"Stiles, was meint er damit -auch eine Argent-?" fragte ich mit Tränen in den Augen. "Du hast mich schon wieder belogen."
Sofort sah er mich an, doch ich wich zurück.
"Ich hab dich nicht belogen, ich hielt es nur nicht für den richtigen Moment, dir zu sagen, dass..."
"Dass was? Mein ganzes Leben eine Lüge ist? Vielen Dank auch."
Und wieder weinte ich. Er machte einen Schritt auf mich zu, doch ich wich zurück. Gott sei dank verstand er, auch ohne Worte, dass er verschiwnden sollte.
Bevor er in sein Auto einstieg sagte er noch "Tut mir leid" aber ich drehte mich nur weg.Ich drehte mich weg und weinte. Derek machte ein paar Schritte auf mich zu.
"Taylor. Ich weiß, dass das viel auf einmal ist, aber eines musst du wissen." er legte mir eine Hand auf die Schulter und ich sah ihn mit tränenüberströmten Gesicht an."Wir sind hier nicht die Bösen."
Ich wischte mir die Tränen ab und ging zur Haustür. Kurz bevor ich rein ging, richtete sich Derek noch einmal an mich.
"Ach und... So schwer es mir fällt das zu sagen. Stiles ist ein guter Kerl. Er versucht nur dich zu beschützen."
Und dann verschwand er. Beschützen. Tolle Art. Ich öffnete die Tür und Evelyn trat aus der Küche.
"Taylor. Was machst du denn schon hier? Ich dachte ihr hättet nach dem Sieg noch eine Party oder so. Oder habt ihr etwa verloren?" fragte sie überrascht.
Ich drehte mich zu ihr um. Als sie sah, dass ich geweint hatte, kam sie ein paar Schritte auf mich zu.
"Taylor, was ist denn passiert?" fragte sie besorgt.
"Ich will einfach nur in mein Bett Evelyn."
"Ach Taylor, nenn mich doch endlich Großmutter, oder Oma. Evelyn klingt so förmlich." sagte sie grinsend und verschwand wieder in die Küche.
-Großmutter- hallte es in meinem Kopf.
Sie war nicht meine Großmutter. Und das würde sie auch nie sein. Sie war einfach nur eine Fremde, die laut Gesetzt für mich verantwortlich war. Mir fiel es von Minute zu Minute einfacherer morgen in ihrem Haus eine Party zu feiern. Aber ich änderte den Plan. In meine Zimmer nahm ich sofort mein Telefon und wählte eine Nummer. Kurz darauf hob auch schon jemand ab.
"Lydia? Wie viele leute kennst du eigentlich?"
-/-
Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich musste die ganze Zeit an gestern Abend denken. Mein ganzes Leben schien eine einzige Lüge zu sein. Meine Eltern waren nicht meine Eltern und meine Freundin war in Wahrheit meine Schwester.
Irgendwann in der Nacht waren M.J. und Jessi nach Hause gekommen. Sie hatten mich gefragt, wo ich den gewesen sei, und dass sie mich nicht erreicht hätten und deshalb eben ohne mich feiern waren. Doch das störte mich nicht sonderlich. Ich hatte Momentan andere Probleme.
Um 9 Uhr sah ich erneut auf meinen Wecker. Auf meinen Geburtstag hatte ich heute überhaupt keine Lust.Meine "Freunde" waren scheinbar doch keine Freunde. Denn Freunde belügen ihre Freunde nicht. Zumindest nicht, wenn es um so etwas wichtiges geht. Ich stand langsam auf und machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Es kam mir vor wie eine helbe Ewigkeit in der ich mich im Spiegel betrachtete. Auf keinen Fall würde ich die Party heute Abend absagen. Denn das war es, was ich gerade brauchte. Ablenkung. Und eine Party mit reichlich Alkohol schien mir genau die richtige Ablenkung zu sein. Also musste ich jetzt nur noch krank werden. Oder besser gesagt so tun, als ob ich krank sei. Ich sah kurz zur Badezimmertür heraus, um sicher zu gehen, dass Evelyn nicht im Flur war, schnappte mir dann den Föhn und richtete ihn ein paar Minuten auf mein Gesicht. Schnell zog ich mir noch einen Bademantel über und ging dann nach unten in die Küche. Auf dem Weg dort hin hustete ich immer wieder. Und es wirkte. Denn als ich in der Küche ankam sah Evelyn mich mehr als Besorgt an.
"Ach Gott Taylor. Du hast ja ganz rote Wangen." sagte sie, während sie auf mich zu kam und mir eine Hand auf die Wange legte.
"Ich fühle mich auch nicht gut. Ich hab totale Hals- und Kopfschmerzen." wimmerte ich mit absichtlich rauer Stimme.
"Du arme. Krank an deinem eigenen Geburtstag."
Jessi und M.J. beobachteten das Schauspiel vom Frühstückstisch aus.
"Das kommt eben davon, wenn man nach einem Spiel noch schwimmen geht." tadelte sie mich.
M.J. und Jessi sahen mich verdutzt an. Sie dachten wohl für einen Moment, dass ich wirklich krank war.
"Du warst gestern Abend ja ganz nass, als du nach Hause gekommen bist. Naja. Dann werde ich wohl die Reise abblasen müssen." sagte sie mit deutlicher Enttäuschung in der Stimme.
Jessi und M.J sahen wieder zu mir.
"Weißt du, das brauchst du doch nicht. Wie wärs, geh doch einfach mit deiner Freundin." schlug ich ihr mit rauer Stimme vor.
"Auf keinen Fall. Ich lasse dich doch so nicht alleine." protestierte sie, während sie schon nach dem Telefon griff.
Ich sah Jessi und M.J. auffordernd an. Sofort sprang Jessi auf.
"Also wissen sie, das war doch unser Geschenk für Taylor und Sie. Das wäre doch wirklich schade, wenn jetzt keiner von euch etwas davon haben würde." sagte sie.
"Jessi hat recht. Außerdem ist Taylor ja nicht alleine. Wir bleiben einfach noch bis Morgen." unterstützte M.J. sie.
Evelyn sah sie etwas misstrauisch an.
"Seid ihr euch sicher? Ich meine, was sagen eure Eltern dazu?" fragte sie mit den Händen in die Seiten gestützt.
"Ach, wissen sie, es ist doch Wochenende." stotterte M.J.
"Ja, und ob wir jetzt einen Tag länger hier bleiben oder nicht. Das macht nun wirklich keinen Unterschied." unterstützte Jessi sie.
Evelyn sah von den beiden zu mir und musterte ich besorgt.
"Und für dich wäre das in Ordnung?" fragte sie etwas misstrauisch.
"Ja, natürlich. Es war schließlich ein Geschenk der beiden. Es wäre doch schade, wenn die Karten verfallen."
Sie seufzte und nahm dann wieder das Telefon. Für einen Moment dachte ich schon, sie würde doch unseren Plan zunichte machen."Doch mit den Worten "Na dann werde ich mal Loreene anrufen." verließ sie die Küche.
Als sie weg war, fielen mir M.J. und Jessi um den Hals.
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Gegen Mittag verabschedete sich Evelyn von mir und sagte mir, dass wenn irgendetwas sein sollte, ich sie sofort anrufen solle.Auch M.J. und Jessi versicherten ihr, dass sie sie sofort anrufen würden und dann fuhren Evelyn und Loreene auch schon los. Als ich hörte, dass das Auto aus der Einfahrt gefahren war, sprang ich sofort aus meinem Bett und zog mich an. Als ich nach unten kam waren Jessi und M.J. beide am telefonieren. Ich wollte gerade zur Tür raus, da hielt Jessi mich auf.
"Hey, wo willst du denn hin? Wir haben noch einiges vorzubereiten." tadelte sie mich.
"Ich... Ich muss noch etwas wichtiges erledigen. Das kann leider nicht warten. Aber ich beeile mich." rief ich ihr zu, während ich aus dem Haus eilte.
"Tay, warte." rief sie, woraufhin ich stehen blieb und mich umdrehte.
Sie warf mir ihren Schlüssel zu und rief: "Fahr vorsichtig." Dann ging sie zurück ins Haus und ich stieg in ihren Sportwagen ein.
Nur ein paar Minuten später fuhr ich auch schon in die schier endlose Auffahrt der Familie Martin.Kurz nach dem Klingeln öffnete mir Mias Mutter die Tür und wie mir den Weg zu Mias Zimmer. Ich ging die Treppe nach oben und den langen Gang entlang. Am Ende des Ganges klopfte ich vorsichtig an eine Tür.
"Mia?" fragte ich zögerlich und lauschte auf eine Antwort.
Doch nichts kam zurück.
"Mia? Ich bins. Taylor. Kann ich rein kommen?" fragte ich ohne eine Antwort zu erwarten.
Eine Antwort bekam ich auch nicht, jedoch wurde kurz darauf die Tür aufgesperrt, was ich als Aufforderung zum reinkommen empfand.
Vorsichtig öffnete ich die Tür und ging in das dunkle Zimmer.Die Vorhänge waren fast ganz zu gezogen, es kam nur noch ein bisschen Licht hindurch. Auf dem Bett saß Mia. Sie sah mich nicht an. Ich schloss die Tür hinter mir und ging ein paar Schritte auf sie zu.
"Mia? Was ist los?" fragte ich etwas scheinheilig.
Von Lydia hatte ich ja bereits erfahren, was sie gesehen hatte.Sie sah zu mir auf und trotz, dass es so dunkel war, konnte ich sehen, dass ihr eine Träne über die Wange lief.
"Sie glauben ich sei verrückt. Wieso glauben sie das?" fragte sie mit tränenerstickter Stimme.
Ich wusste nicht, was ich ihr Antworten sollte. Gestern hatte ich selbst erst eine Erklärung bekommen. Es war vielleicht nicht die beste und rationalste Erklärung, aber es schien die Wahrheit zu sein.
"Vielleicht haben sie ja recht. Vielleicht bin ich ja verrückt." sagte sie mit gesenktem Blick.
Sollte ich es ihr erzählen? Sie hatte doch ein Recht es zu wissen. Sie sollte doch nicht glauben, dass sie verrückt sei. Denn das war sie nicht. Ganz und garnicht. Aber Stiles hatte mir verboten, auch nur irgendjemandem davon zu erzähen. Aber ich musste ihr doch irgendwie helfen. Ich setzte mich zu ihr aufs Bett und nahm ihre Hand.
"Mia, du bist nicht verrückt."
"Hättest du gesehen, was ich gesehen habe, dann würdest du..." fing sie an, doch ich unterbrach sie.
"Aber das ist es ja. Ich habe gesehen, was du gesehen hast." erklärte ich ihr.
Sie sah mich misstrauisch und mit Tränen in den Augen an.
"Taylor bitte. Lass es gut sein, ich..."
Wieder unterbrach ich sie.
"Langer Schwanz, schuppige Haut, gelb-grüne Augen? Mia. Ich habe es auch gesehen."
Sie sah mich fassungslos an.
"Wieso glaubt niemand, dass du verrückt seist?" fragte sie wimmernd.
"Weil ich es niemandem erzählt habe. Ich dachte ja selbst ich würde verrückt werden. Aber dann hat Lydia mir gesagt, was du ihr erzählt hast."
Sie fiel mir um den Hals.
"Also bin ich nicht verrückt. Du hast es auch gesehen. Komm." sagte sie erleichtert und sprang auf.
Sie zog mich vom Bett auf und zog mich zur Tür.
"Was hast du vor Mia?" fragte ich eilig.
"Du musst meiner Familie erzählen, dass du es auch gesehen hast. Du musst ihnen sagen, dass ich nicht verrückt bin." sagte sie voller enthuisiasmus.
"Mia, das ist keine gute Idee." sagte ich bedauernd.
Sie stoppte ruckartig.
"Wieso? Du hast es doch auch gesehen. Taylor bitte." flehte sie.
Ich zog sie zurück zum Bett.
"Ich finde es ist besser, wenn wir das erst einmal für uns behalten. Wir sollten erst einmal herausfinden, was dieses Ding ist. Und dann reden wir mit deiner Familie. Versprochen." log ich.
Ich wusste ja schon was es war. Naja zumindest, wie man es nannte. -Kanima-. Mia sah mich mit traurigen Augen an.
"Du glaubst mir also doch nicht." sagte sie traurig.
"Doch. Natürlich. Aber es ist besser, wenn wir es für uns behalten." sagte ich beschwichtigend.
"Was soll das noch bringen? Meine ganze Familie denkt doch schon, dass ich verrückt bin." sagte sie traurig und warf sich aufs Bett.
Ich zögerte kurz und unterbreitete ihr dann die Idee, die mir im Auto gekommen war.
"Du könntest ihnen sagen, dass du betrunken warst."
Ruckartig setzte sie sich auf.
"Spinnst du? Meine Mum war immer so stolz auf mich. Da kann ich ihr dass doch jetzt nicht antun." schrie sie mich an.
"Ist es dir lieber, dass sie dich für verrückt halten?" konterte ich.
Sie antwortete nicht mehr. Ich stand auf und ging zur Tür. Bevor ich verschwand, drehte ich mich noch einmal zu ihr.
"Heute Abend ist meine Geburtstagsparty. Es wäre schön wenn du kommst. Überlegs dir." bat ich sie und ging dann wieder.
-/-
Für den Nachhauseweg ließ ich mir etwas mehr Zeit.Als ich endlich in die Auffahrt furh, sah ich vor unseren Haus ein Auto stehen. Aber nicht irgendein Auto. Zögernd ging ich ins Haus. Und im Wohnzimmer standen sie auch schon. Jessi, M.J. und Stiles.
"Was machst du denn hier?" fragte ich etwas unhöflich, was nicht an Jessi vorbei ging.
"Tay, was..." fing sie an, doch Stiles unterbrach sie.
"Schon gut. Jessi hat mich uns Scott gefragt, ob wir beim aufbauen, dekorieren und so helfen." erklärte er mir.
"Ja, genau. Also sei mal an deinem Geburtstag etwas besser gelaunt. Also ich muss nochmal telefonieren, aber... öffne doch schon mal die Kisten dort Tay." Sie deutete zu einem Stapel Umzugskisten.
"Was ist da drin?" fragte ich, doch da war jessi auch schon verschwunden.
Ich ging an Stiles vorbei zu den Kisten. Es war echt komisch, dass er hier war.Ich wollte mcih am liebsten entschuldigen, aber dazu kam ich garnicht.
"Taylor, ich... Ich wollte mich entschuldigen. Ich hätte dir gleich alles erzählen sollen."
Ich setzte mich vor die Kisten und drehte mich zu ihm um. Es tat mir ja auch leid.
"Ist schon gut. Ich muss mich auch entschuldigen. Ich hätte gestern nicht so ausrasten dürfen. Aber du musst mich auch verstehen. Das war gestern alles ein bisschen viel." erklärte ich.
Er kam zu mir und setzte sich neben mich.
"Du brauchst dich echt nicht zu entschuldigen. Also heißt das jetzt, wir vertragen uns wieder?" fragte er etwas unsicher.
Ich sah ihn lächelnd an undnickte, woraufhin er mich umarmte. Ich wollte mich nicht mit ihm streiten. Er war schließlich der einzige, der mir die Wahrheit gesagt hatte. Die Wahrheit über Scott. Über Derek und Erica. Und nicht zu vergessen über Isaac. Ich konnte es immer noch nicht so recht glauben, dass er auch ein Werwolf war.
"Also, was ist denn jetzt in diesen Kisten?" fragte Stiles neugierig und riss mich damit aus meinem kleinen Tagtraum.
"Finden wirs raus." schlug ich vor und griff mir die erste Kiste.
Sie waren schonmal recht schwer. Und als wir sie öffneten fiel ich fast aus allen Wolken.
"Oh mein Gott." sagte ich ungläubig und sah strahlend zu Stiles, der die ganzen Kabel und Drähte jedoch nur verwundert ansah.
"Das ist ja mein ganzes Equipment." schrie ich voller begeisterung.
Aber Stiles sah mich nur fragend an.
"Taylor ist ein kleiner Technik-Nerd." ertönte M.J.' s Stimme aus der Küche.
"Wie habt ihr das alles hier her gebracht?" fragte ich, während ich ihr um den Hals fiel.
"Umzugswagen, was glaubst du denn?" sagte sie grinsend.
Ich wandte mich wieder den Kisten zu und begann die Anlage auszupacken.
"Also doch ein Technik-Nerd." grinste Stiles, woraufhin ich ihm in die Seite stieß.
Kurz darauf kam Scott aus dem Keller und ging zum Fernseher.
"Ich bring den auch in den Keller, dann geht nichts kaputt und du kannst deine Anlage hier aufbauen."
Er hob den Fernsehen mit leichtigkeit hoch und brachte ihn weg.
Etwa eine Stunde später hatten Stiles und ich die ganze Anlage instaliert und bereits getestet, dass auch noch alles funktionierte.
"Wow, der Bass ist ja echt genial." bemerkte er.
In dem Moment kam Scott aus dem Keller und hielt sich die Ohren zu, woraufhin ich die Musik sofort ausschaltete.
"Vielleicht solltest du die Anlage noch einmal überprüfen. Da ist ein echt nerviger hoher Ton. Auf dauer tut das echt in den Ohren weh." sagte er und rieb sich am Ohr.
"Entschuldige. Daran hab ich nicht gedacht. Supergehör und so."
"Mach dir nichts draus, ich hab mich auch noch nicht daran gewöhnt." erklärte Stiles grinsend.
"Woran gewöhnt?" fragte Jessi neugierig, als sie die Treppe herunter kam.
"An Scotts Musikgeschmack. Einfach furchtbar." log Stiles ohne rot zu werden.
Ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass ich aussähe wie eine Tomate.
Jessi grinste und ging dann zu M.J. in die Küche.
"Also ich kümmere mich um diesen Ton. Ich werd sehen, was ich tun kann." versprach ich und widmete mich dann der Anlage.
Während ich an Reglern drehte und Knöpchen drückte, räumten Scott und Stiles weiter alles zerbrechliche in den Keller. Um 16.35 Uhr sah ich auf mein Handy. Ich hoffte, dass der Ton jetzt weg war. Bevor ich jedoch Scott nach seiner Meinung fragen konnte, klingelte es n der Tür. Als ich öffnete stand ein etwas dickerer Mann mit einem Klemmbrett vor mir.
"Jessica Martinez?" fragte er mit tiefer Stimme.
Ich wollte sie gerade rufen, da stand sie auch schon hinter mir.
"Das bin ich." sagte sie fröhlich.
Sie griff den Stift und unterzeichnete. Dann wies sie dem Mann, dass er die Getränke einfach ins Wohnzimmer stellen sollte. Nachdem ein Fass Bier, eine Kiste Wodka, eine Kiste Tequila und diverse andere alkoholischen Getränke im Wohnzimmer standen, bezahlte Jessi den Mann und er verschwand wieder.
"Verdammt, Jessi. Denkst du nicht dass ist etwas viel?" fragte ich, während ich ungläubig den riesigen Haufen an Alkohol betrachtete.
Sie grinste und rief dann Scott und Stiles, die die ganzen Getränke in den Keller bringen sollten.Als sie vor dem Haufen standen, sahen sie ihn genauso erstaunt und fassungslos an wie ich.
"Heilige Scheiße." meinte Stiles.
Wir brauchten etwa 45 Minuten um alles in den Keller zu bringen. Naja, außer das Fass. Das verfrachteten wir mit viel Mühe in die Küche. Um 18 Uhr war dann auch ein Catering-Service eingetroffen, der allerhand Häppchen brachte. Noch dazu verteilten M.J. und Jessi überall Schüsseln mit Chips und kleinen Salzbrezeln. Inzwischen hatte ich auch Scott nach dem Ton gefragt und er meinte, dass er ihn nicht mehr hören würde. Gegen 20 Uhr verabschiedeten sich Scott und Stiles fürs erste.Doch bevor Stiles ging, hielt ich ihn noch einmal auf.
"Stiles?"
Er blieb stehen und kam wieder ein paar Schritte zurück.
"Wird Allison heute Abend auch kommen?" fragte ich zögernd.
"Willst du dass sie kommt?" fragte er mich.
Ich überlegte kurz. Wollte ich, dass meine Halbschwester, die mir noch nie als diese vorgestellt wurde, und von der ich sowieso erst seit einem Tag wusste, zu meiner Party kommt?
"Sag ihr, dass ich mich freuen würde, wenn sie kommt."
Und damit gingen Scott und Stiles.
Im Haus hörte ich, wie M.J. und Jessi beide unter der Dusche waren.
Also ging ich noch einmal durch die Küche, das Esszimmer und das Wohzimmer und vergewisserte mich, dass Scott und Stiles auch nichts vergessen hatten weg zu räumen. Ich ging auch noch einmal in den Keller und sah mir den riesigen Haufen an Alkohol an. Naja wenigstens waren auch ein paar Kisten an Cola da. Als ich wieder oben war, kam Jessi in einem Handtuch eingewickelt halb die Treppe herunter.
"Deine Dusche ist jetzt frei. Na los. es ist schon gleich 21 Uhr." trieb sie mich an.
Sie hatte recht, ich musste mich ein bisschen beeilen. Also sprang ich schnell unter die Dusche, föhnte anschließend meine Haare und zog mich dann an. Ich tug ein dunkelrotes etwas weiter liegendes Knielanges Kleid mit Schwarzen Details und dazu schwarze Keilabsatzschuhe. Ich legte noch etwas Make-Up auf und eigentlich wollte ich die silberkette meiner Mutter anziehen, aber ich konnte sie nicht finden. Und dann dämmerte mir, wo sie sein musste. Ich musste sie am Tag zuvor im Schwimmbad verloren haben. Verdammt! Ich sah noch einmal in den Spiegel und ging dann wieder nach unten. Als ich die Treppe herunter kam erkannte ich das Wohnzimmer fast nicht wieder. M.J. und Jessi hatten überall Deko aufgehangen und das Licht war aus. Der Raum wurde nur durch Zahlreiche Kunstkerzen und Lichterketten erhellt.
"Gefällt es dir?" fragte mich Jessi mit strahlenden Augen.
"Es ist zwar nicht der Lichtersee, aber wir haben uns große Mühe gegeben." erklärte M.J.
Der Lichtersee. Dort hatten meine Eltern das erste und einzige Mal einen Geburtstag mit mir gefeiert. Und zwar meinen 16. Geburtstag. Wir waren an einen See etwas außerhalb von L.A. gefahren. Dort war eine Hütte, in der meine ganzen Freunde gewartet hatten. Das ganze Haus war mit Lichterketten geschmückt und der Weg zur Hütte war mit Fackeln beleuchtet gewesen. Aber das schönste war einfach der See gewesen. Meine Eltern hatten 160 ´Kerzen auf künstliche Seerosen gesetzt, angezündet und auf dem See ausgesetzt. Es hatte so schön ausgesehen. Die Erinnerung trieb mir Tränen in die Augen. Ich fiel den beiden um den Hals.
"Es ist perfekt. Danke." sagte ich, während mir eine Träne über die Wange lief.
"Hey, heute wird nicht geweint." sagte Jessi strahlend.
"Heute wird gefeiert." unterstützte M.J.
Ich lächelte und ging zur Anlage, wo ich sofort die Musik aufdrehte. Und kurz darauf kamen auch schon die ersten. M.J. und Jessi drückten jedem einen Becher Bier in die Hand und gingen eilig immer wieder Nachschub holen. Jeder gratulierte mir zum Geburtstag und es kamen immer mehr Leute. Die Hälte von ihnen kannte ich schon jetzt nicht mehr. Ein paar Gesichter kannte ich zwar aus der Schule, aber andere waren mir komplett fremd. Ich bahnte mir einen Weg durch die tanzende Menge im Wohnzimmer und dann stand ich plötzlich vor ihr. Allison.
"Alles gute zum Geburtstag." sagte sie mit einem leichten Lächeln.
"Danke." erwiederte ich schlicht und ging dann weg.
Ich ging in den Garten. Ich brauchte frische Luft. Kurz darauf war Stiles bei mir.
"Ich dachte ich könnte das, aber...." versuchte ich zu erklären.
"Du brauchst mir nichts zu erklären. Es ist okay. Soll ich sie bitten zu gehen?"
Ich setzte mich auf einen der Terassenstühle und überlegte kurz.
"Nein, ist schon gut." sagte ich traurig.
"Bist du sicher?" fragte er einfühlsam und setzte sich neben mich.
Ich sah ihn mit einem kleinen Lächeln an und nickte.
"Na komm. Lass uns wieder rein gehen. Das ist schließlich deine Party."
Er zog mich hoch und wir gingen wieder zurück ins Haus. Drinnen angekommen griff Stiles nach zwei roten Plastikbechern und reichte mir einen.
"Auf das Geburtstagskind." sagte er grinsend.
Wir stießen an und leerten die Becher. Kurz darauf kam plötzlich Jackson in die Küche. Was wollte der denn hier?
"Hey Taylor." sagte er mit leicht verlegenem Lächeln.
Stiles schien sich schon bereit zu machen ihm an die Kehle zu springen.
"Was willst du Jackson?" fragte ich leicht gehässig.
"Also, ich dachte mir... Wir sind ja schließlich in einem Team und... da sollten wir uns doch vertragen, findest du nicht?" sagte er zögernd und mit gesenktem Blick.
War das etwa sein ernst? Sprach da wirklich Jackson, oder wurde er etwa ferngesteuert?
"Ist das sowas wie eine Entschuldigung dafür, dass du so ein riesen Trottel warst?" fragte ich vorsichtig, aber grinsend.
"Würdest du eine Entschuldigung annehmen?" fragte er und sah mich grinsend an.
Ich griff nach zwei vollen Bechern und drückte ihm einen in die Hand. Er grinste, wir stießen an und leerten die Becher. Ich konnte es noch nicht so ganz glauben. Ich hatte mich gerade mit Jackson vertragen. Das war doch ein doppelten Grund zum feiern. Also schnappte ich mir Stiles und zog ihn ins Wohnzimmer, wo alle am tanzen waren. Stiles sah etwas verloren aus. Und witzig auch, denn so wie er tanzte. Naja ob man dass überhaupt als tanzen bezeichnen konnte? Doch bevor ich in heiteres Gelächter ausbrechen konnte, entdeckte ich plötzlich Erica. Was zum Teufel machte die denn hier? Sie funkelte mich an und machte sich dann auf den Weg nach oben. Sofort drückte ich mich durch die Masse. Doch gerade als ich die Treppe erreicht hatte, hielt mich jemand am Arm fest.
"Wo willst du denn hin?" fragte Jessi.
"Ich... Ich wollte nur..." stotterte ich.
"Kannst du vielleicht noch ein paar Getränke holen gehen? M.J. und ich wollen die Cocktails mixen und wir müsen die Chips noch mal auffüllen."
Das schien weniger eine Bitte, als viel mehr ein Befehl zu sein, denn sie zog mich am Arm bis zur Kellertür. Nur wiederwillig ging ich nach unten. Viel lieber würde ich nach sehen, was Erica dort oben verloren hatte.
An der Kellertreppe schaltete ich zuerst das Licht ein, welches jedoch, als ich unten war flackerte und aus ging. Ich holte mein Handy hervor und legte es mit leuchtendem Display auf die Truhe neben der die Getränke gelagert waren. Ich nahm das Handy wieder und leuchtete auf die Kisten. Na toll. Die Kiste mit dem Likör war natürlich die unterste. Ich legte das Handy wieder weg und begann die oberste Kiste vorsichtig herunter zu heben. Es sollte ja schließlich nichts kaputt gehen.
"Kann ich dir helfen?" fragte plötzlich jemand.
Vor Schreck ließ ich fast die Kiste fallen. Doch bevor ich schreien konnte, trat die Person aus dem Schatten.
"Isaac. Was machst du hier?" fragte ich und stellte die Kiste ab.
"Schon vergessen? Deine Freundin hat das gesammte Team eingeladen." sagte er und kam ein paar Schritte auf mich zu.
"Schon vergessen? Du wirst von der Polizei gesucht." konterte ich und zog mit Mühe die nächste Kiste weg, wobei Isaac mir dann half.
"Ich hab gehört Stiles hat dir unser kleines Geheimnis verraten."
Kleines Geheimnis? So etwas nannte er kleines Geheimnis? Ich antwortete ihm nicht und widmete mich der letzten Kiste. Doch bevor ich sie auch nur greifen konnte versperrte Isaac mir den Zugang.
"Was hat Stiles dir alles erzählt?" fragte er und machte einen Schritt auf mich zu.
Ich wich zurück. "Genug um..." Ich stoppte. Mein Herz schlug so schnell. Und mit jedem Schritt den er näher kam, schlug es schneller.
"Genug um was? Angst zu haben?" fragte er mit einem kleinen Lächeln.
"Ich habe keine Angst vor dir."
Stimmte das? Da war ich mir selbst nicht ganz sicher? Aber er schien vom Gegenteil überzeugt zu sein. Aber dass wollte und durfte ich einfach nicht zugeben.
"Bist du sicher? Weißt du, wenn Stiles dir von uns erzählt hat, dann hat er bestimmt auch nicht die Fähigkeiten ausgelassen, die wir besitzen. Ist es nicht so?" fragte er und kam wieder einen Schritt näher, woraufhin ich wieder einen Schritt zurück machte.Ich sah ihn die ganze Zeit an. Wenn ich weg sehen würde, wäre dass doch nur der Beweis, dass ich Angst hatte.
"Das heißt, er hat dir auch von unserem fantastischen Gehör erzählt."
Wieder machte er einen Schritt auf mich zu, doch diesesmal wich ich nicht zurück. Ich hatte ja schließlich keine Angst.... Oder?
"Ich kann dein Herz schlagen hören. Jeden kleinen Aussetzer, bei jeder noch so winzigen Lüge. Und vorallem, wenn sich dein Herzschlag beschleunigt."
Jetzt stand er ganz dicht vor mir. Ich versuchte meinen Herzschlag zu verlangsamen. Ich wusste worauf er hinaus wollte. Er hörte, wie schnell mein Herz schlug. Aber ich wollte keine Angst haben. Deshalb wich ich seinem Blick auch nicht aus.
"Der Herzschlag eines Menschen wird für gewöhnlich nur in zwei Situationen beschleunigt. In Stresssituationen und..."
Plötzlich lächelte er mich charmant an. Und dann legte er mir einen Arm um die Hüfte und zog mich ganz dich zu sich. Sofort spürte ich, wie mein Herz richtige Sprünge machte. Und natürlich hörte er das auch. Nein, ich hatte keine Angst. Ich war einfach nur in ihn verliebt. Er sah mir mit seinen tiefblauen Augen in meine. Ich musste mich zusammen reißen, dass ich jetzt nicht schwach wurde. Aber er machte es mir auch nicht gerade einfach. Er hielt mich fest und lehnte sich langsam zu mir. Mein Herz schien gleich zu explodieren. Doch gerade in dem Moment, wo er mit seinen Lippen kurz davor war, meine zu berühren, ging die Kellertür auf und jemand kam in den Keller.
"Hey, Taylor. Jessi meinte, du könntest hilfe gebrauchen."
Im ersten Moment hätte ich die erson am liebsten erwürgt, aber als ich seine Stimme erkannte, drückte ich sofort Isaac von mir weg.Und da stand er und starrte Isaac und mich fassungslos an. Doch Isaac grinste nur frech, sah mich noch einmal an und ging mit eben diesem Grinsen an Stiles vorbei wieder nach oben. Ich machte mich schon auf eine Predigt von Stiles gefasst, als er plötzlich auf mich zu kam und umarmte.
"Ist alles in Ordnung? Hat er dir weh getan?" fragte er besorgt.
"Nein, mir gehts gut." erklärte ich etwas verwirrt.
Moment, das hieß also, das er nicht gesehen hatte, dass wir uns fast geküsst hätten. Das war doch gut.... Oder? Naja, ich meine, ich weiß ja, dass Stiles mich mag, und dass würde ich ihm auf keinen Fall antun. Wir hatten uns gerade wieder vertragen, und ich wollte es nicht wieder zu einem Streit kommen lassen, also ließ ich ihn in dem Glauben, dass Isaac mir hatte etwas antun wollen.
Wir gingen wieder zurück zur Party und ich genemigte mir erst einmal zwei Tequila-Shots. Etwa 20 Minuten und 15 Tequila-Shots später war ich etwas angetrunken. Angetrunken deshalb, weil ich noch genau wusste wo ich war und was los war. Und da fiel mir auch wieder etwas ein. Erica. Ich drückte mich durch die Menge und ging stolpernd die Treppe nach oben. Oben angekommen suchte ich in jedem Zimmer nach Erica. Doch ich fand lediglich ein paar Knutschende Päärchen. War ich so froh, dass ich daran gedacht hatte, mein und Evelyns Zimmer abzusperren. Gerade als ich dass dachte, kam ich am meiner Zimmertür vorbei und sah, dass die Tür offen war. Ich war zwar angetrunken, aber ich war mir auch zu 100% sicher, dass ich abgesperrt hatte. Ich machte mich schon darauf gefasst, dass ich gleich von Erica attakiert wurde, doch in meinem Zimmer war niemand. Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, zog mich auch schon jemand am Handgelenk.
"Na komm schon, Tay. Gleich ist es soweit." sagte M.J. fröhlich und zog mich wieder nach unten.
Sie meinte damit die Uhrzeit meiner Geburt. 23.42 Uhr. Als ich nach unten kam hatte bereits jeder ein Plastikglas gefüllt mit Champagner drin in der Hand und dann begannen sie herunter zu zählen. Genau um 23.42 Uhr prosteten sich alle zu, fielen mir nach und nach um den Hals und feierten dann weiter.
-/-
Inzwischen war es 4 Uhr morgens und die letzten verabschiedeten sich so allmählig. Ein paar von ihnen mussten wir allerdings auch aufwecken und sie nach Hause schicken. Ich war inzwischen wieder einigermaßen klar, denn nach dem Champagner war mir irgendwie schlecht geworden, weshalb ich dann auf Wasser und Cola umgestiegen bin, was jedoch keinem aufgefallen war. Jetzt waren nur noch meine Freunde hier, die alle beim aufräumen halfen. Naja außer Lydia. Sie verabschiedete sich und ich begleitete sie noch zur Tür.
"Sag mal. Wie geht es eigentlich Mia?"
"Es geht ihr wieder besser. Naja, soweit es ihr nach diesem Geständnis besser gehen kann." sagte sie schulterzuckend und machte sich auf den weg.
"Wie meinst du dass -Geständnis-?" fragte ich eilig.
"Sie hat unserer Familie endlich gestanden, dass sie total betrunken war. Nicht dass mich das sonderlich überrascht hätte. Ihre Mutter war natürlich nicht begeistert und hat ihr erst einmal Hausarrest gegeben. Aber wenigstens glaubt unsere Familie jetzt nicht mehr, dass sie verrückt ist."
Und dann machte sie sich auf den Weg.Sie hatte es sich also doch anders überlegt. In Zukunft würde ich versuchen sie von alledem fern zu halten. Naja, so gut es eben ging. Ich ging wieder nach drinen und half den anderen beim aufräumen. M.J. und Jessi lagen jedoch bereits auf der Couch und schliefen. Das die beiden es immer so übertreiben mussten. Allison kam mit einer Mülltüte aus der Küche und sammelte im Wohnzimmer alle Becher ein. Ich wollte unbedingt noch mit ihr reden. Alleine. Ich sah zu Scott und deutete kurz zu Allison, was er scheinbar sofort verstand.
"Na komm, Stiles. Wir räumen vor dem Haus noch ein bisschen auf."
Ich sah, dass Stiles eigentlich gerade Einwände aufbringen wollte, aber als er zu mir sah, schien er auch zu verstehen. Als die beiden mit einer Mülltüte draußen verschwunden waren, begann ich die Lichterketten einzusammeln. Ich überlegte, wie ich sie darauf ansprechen sollte. Direkt? Oder erst einmal um den heißen Brei herum reden? Doch Allison schien mir diese Aufgabe ab zu nehmen.
"Taylor? Wir sollten vielleicht mal darüber reden." bot sie mir an.
Ich sah sie an und nickte.Wir gingen in die Küche und setzten uns. Eine Weile schwiegen wir.
"Wie lange weißt du es schon?" fragte ich sie driekt heraus.
"Seit ein paar Tagen. Ich habe ein Telefonat von meinem Vater mitbekommen. Danach konnte er es nicht mehr leugnen." erklärte sie mir.
Wir redeten noch eine ganze Weile und stellten fest, dass wir ein paar Dinge eindeutig von unserem gemeinsamen Vater haben mussten. Während wir redeten räumten wir weiter auf. Die Zeit verging echt schnell. Als ich das nächste mal auf die Uhr sah, war es 6 Uhr. Allison, Scott und Stiles verabschiedeten sich und ich beschloss mich noch für ein paar Stunden ins Bett zu legen. Eigentlich müsste ich noch die ganzen Sachen aus dem Keller holen und den restlichen Alkohol verschwinden lassen, aber ich war einfach nur noch müde. Kurz nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte und mir einen Wecker gestellt hatte, war ich auch schon eingeschlafen. Und für diese Zeit schien es so, als ob meine ganzen Probleme gelöst wären. Aber ich hatte ja keine Ahnung, dass das erst der Anfang war.
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