Kapitel 10.

Scotts Sicht:

Irgendwie lief momentan alles aus dem Ruder.
Ich durfte Allison nicht mehr sehen, Derek stellte sich auf einen Krieg zwischen Jägern und Werwölfen ein und die Jäger bereiteten scheinbar selbigen vor.

Letzte Woche hatten Stiles und Derek Isaac aus dem Gefängnis befreit. Gerade noch rechtzeitig. Denn einer von den Jägern war schon auf dem Weg zu ihm, um ihn zu töten. Doch es ist gerade noch mal gut gegangen. Währenddessen versuchte ich mich während meiner Verwandlung unter Kontrolle zu halten. Das blöde war nur, dass Allison bei mir war. Wir waren in Isaacs Haus, um nach irgendwelchen Hinweisen zu suchen, wer seinen Vater umgebracht hatte. Denn Derek war davon überzeugt, dass Isaac nichts damit zu tun hatte. Ich persönlich war mir da nicht so sicher gewesen.

Naja, jedenfalls bis ein paar Tage darauf. Denn als ich mich gerade verwandelte, hörte ich Allison plötzlich schreien. Als ich mich endlich aus der Kiste befreit hatte, in der Mr. Lahey Isaac wohl immer eingesperrt hatte, sahen Allison und ich dann dieses Ding. Es war das selbe, dass ich ein paar Tage später nachts in dem Club gesehen hatte, als ich nach Mia gesucht hatte. Was war das bloß für ein Ding. Das war es jetzt erst einmal herauszufinden. Denn so wie es schien, gingen noch mehr Morde auf sein Konto. Momentan wurde Isaac noch von der Polizei gesucht, denn sie gingen immer noch davon aus, dass er seinen Vater aus Rache für die jahrelange Folter getötet hatte.

Das war alles echt viel. Und alles was ich wollte, war bei Allison zu sein. Aber dass war jetzt sogar in der Schule unmöglich geworden.
Denn Gérad, Allisons Großvater, war seit dieser Woche unser neuer Schulleiter. Und natürlich achtete er besonders darauf, dass Allison und ich keinen Kontakt hatten.

Heute Abend war ein Lacrossespiel. Und wen hatte der Coach aufgestellt? Natürlich Dereks neustes Rudelmitglied Boyd. Das konnte ja heiter werden. Denn auch Taylor war aufgestellt. Und aus welchem Grund auch immer, hatten sie es auf Taylor abgesehen. Aber das machte vor allem Allison richtig fertig. Denn vor ein paar Tagen hatte sie erfahren, dass Taylor ihre Halbschwester war. Taylor wusste davon allerdings noch nichts. Ich war richtig nervös. Auf dem Feld konnte ich Taylor nicht beschützen. Und deswegen hoffte ich auch, dass er mir helfen würde. Ich atmete einmal tief durch und klingelte dann. Kurz darauf öffnete er mir die Tür und sah mich mit diesem Hatte-ich-nicht-verboten-das-du-meine-Tochter-triffst-Blick an. Aber das war mir in dem Moment total egal. Denn es ging nicht um mich oder Allison. Es ging um seine andere Tochter. Taylor.

„Ich muss mit ihnen reden, Mr. Argent."

„Ich wüsste nicht, was wir beide zu bereden hätten." sagte er stirnrunzelnd.

Er wollte mir gerade die Tür vor der Nase zuschlagen, als ich meinen Fuß zwischen Tür und Türrahmen stellte.

„Mr. Argent. Es ist wirklich wichtig." Sagte ich mit ernster Miene.

Er ließ mich widerwillig herein. Er schloss die Tür hinter mir und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Mr. Argent, es geht um ihre Tochter." sagte ich wage.

„Ich sagte dir, wenn du dich Allison noch einmal näherst, dann..." begann er zu drohen, doch ich unterbrach ihn.

„Es geht um Taylor."

Ihm stockte der Atem und er sah mich geschockt an.

„Woher weißt du das?" fragte er in ruhigem Ton.

Ich wusste auch genau, warum er mich nicht anschrie und sofort vor die Tür setzte. Seine Frau war in der Küche. Und scheinbar wusste sie nichts von einer Tochter.

„Das spielt keine Rolle. Aber was eine Rolle spielt, ist, dass ich weiß, dass sie in Gefahr ist."

Er sah mich besorgt aber auch wütend an.

„Wie meinst du das? Was ist mit ihr?"

Ich sah zur Küche, von wo aus mir Mrs. Argent einen misstrauischen Blick zu warf.

„Vielleicht ist hier nicht der richtige Ort um das zu besprechen." Flüsterte ich und nickte in Richtung Küche.

Er deutete mir, dass ich folgen solle und er brachte mich in sein Arbeitszimmer. Doch bevor ich zu sprechen beginnen konnte, ging die Tür auf und Gérad stand im Zimmer.

„Was macht der denn hier?" fragte er misstrauisch.

„Schließ die Tür." sagte Mr. Argent lediglich.

Und dann erzählte ich ihnen alles, was ich wusste. Ich erzählte ihnen von Boyd und Erica, die es aus einem mir unbekannten Grund auf Taylor abgesehen hatten und ich erzählte ihnen von dem Spiel heute Abend und dass  Boyd aufgestellt war, sowie auch Taylor.

„Gérad, du musst verhindern, dass Taylor spielt." Sagte Mr. Argend schon fast flehend.

„Mit welcher Begründung soll ich sie denn aus dem Spiel nehmen. Letzten endes entscheidet der Coach wer spielt. Da habe ich, selbst als Direktor nichts zu sagen." sagte er.

Das war wenig hilfreich. Aber seine Haltung ließ darauf schließen, dass er generell nicht besonders begeistert war, dass er helfen sollte.

„Gérad. Ich weiß, dass du mir diesen Fehltritt nicht verzeihen kannst. Aber das ist fast 18 Jahre her. Ich wusste nicht, dass Estelle damals schwanger wurde." sagte Mr. Argent entschuldigend.

„Etwas Derartiges ist auch nicht zu entschuldigen!" unterdrückte Gérad seine Wut.

Ich konnte deutlich die Verzweiflung in Mr. Argents Augen sehen. Auch wenn er nichts von Taylor gewusst hatte, kümmerte er sich um Taylor. Sie war ihm nicht egal.

„Gérad. Es geht hier nicht nur um meine Tochter, sondern auch um Allisons Freundin und vor allem ihre Schwester. Wenn du es nicht für mich tust, tu es für Allison. Willst du, dass sie auf noch eine Beerdigung muss?"

Ich sah wie Gérad ins grübeln kam. Allison bedeutete ihm viel.

„Wie soll ich sie aus dem Spiel nehmen?" fragte Gérad mit deutlich zu spürendem Widerwillen in der Stimme.

Und da erinnerte ich mich an gestern. Sie hatte eine geprellte Schulter.

„Sie hat eine geprellte Schulter." warf ich in die Runde.

Die beiden sahen mich fragend an.

„Gestern beim Training, hat sie einen Ball gegen die Schulter bekommen. Stiles war mit ihr bei der Krankenschwester. Diese sagte, sie hätte eine geprellte Schulter. Aber Taylor wird trotzdem spielen wollen. Jackson provoziert sie so sehr, dass sie ihm beweisen will, dass ein Mädchen genau so gut sein kann, wie ein Junge." berichtete ich.

Mr. Argent und Gérad nickten. Als ich das Haus verließ ging ich mit einem guten Gefühl. Heute Abend war Taylor sicher.

-/-

Taylors Sicht:

Gleich war es soweit. Ich war bei meinem ersten Lacrossespiel dabei. Ich konnte es kaum erwarten. Nervösität machte sich in mir breit.

"Tay. Willst du nicht mal langsam aufhören?" fragte Jessi stirnrunzelnd.

Sie hatte vielleicht recht. Ich hatte den ganzen Tag Sit-ups, Liegestütze usw. gemacht. Gerade war ich im Handstand gegen einen Baum gelehnt und versuchte mich hoch zu drücken.
Doch dann ließ ich mich auf den Boden zurück sinken und blieb erschöpft vor dem Baum sitzen.

"Ja, du hasst recht. Ich sollte mich auch langsam fertig machen. Das Spiel beginnt um 20 Uhr."

Jessi und M.J. folgten mir ins Haus und wir setzten uns noch kurz in die Küche. Ich griff mir eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank und trank sie fast mit einem zug komplett leer.

"Bist du nervös?" fragte M.J. und betrachtete mich kritisch.

Ohje, sah man mir das etwa an?

"Nein." log ich.

"Ach ja?" meinte Jessi stirnrunzelnd und deutete auf die Wasserflasche zwischen meinen Händen. Ich verstand sofort was sie meinte.Jedesmal, wenn ich nervös war, musste ich meine Hände irgendwie beschäftigen und meistens griff ich mir eine Flasche und rupfte das Etiket ab. Ich lehnte mich auf den Küchentresen und sah die beiden mit einem leicht verzwifelten Blick an.

"Natürlich bin ich nervös. Ich hab noch nie bei einem Lacrossespiel teilgenommen. Bis jetzt nur bei den Proben. Was wenn ich mich total blamiere?" fragte ich mit deutlicher Verzweiflung in der Stimme.

M.J. ergriff meine Hände und sah mich mit aufmunterndem Blick an.

"Tay. Du bist gut. Sogar mehr als gut. Was glaubst du, warum dein Coach dich gleich aufgestellt hat?" sagte sie lächelnd.

"M.J. hat recht. Er hätte dich wohl kaum aufgestellt, wenn du nicht gut wärst." unterstützte Jessi.

Ich atmete tief durch, drückte die beiden und verschwand dann nach oben. Schnell sprang ich unter die Dusche und zog mich dann wieder an. Allerdings schlüpfte ich nicht gleich in meine Sportkleider. Ich zog eine schwarze Röhrenjeans, ein weitliegendes lilafarbenes Trägertop und meine schwarzen Boots an. Ich hatte ja nach dem Spiel vor, noch mit Jessi und M.J. feiern zu gehen. Als ich fertig war und ich auf die Uhr sah, war es bereits kurz nach 19 Uhr. Als ich in mein Zimmer kam, wurden Jessi und M.J. auch so langsam fertig. Aus der Schublade meines Nachttischs nahm ich mir noch meine Kette. Es war eine einfache Silberkette mit einem silbernen Herz. Ich hatte die Kette vor 10 Jahren von meiner Mum zum Geburtstag geschenkt bekommen. Ich trug die Kette gerne, denn dadurch fühlte ich mich ihr wieder etwas näher. Und sie sollte mir heute Abend Glück bringen.

"Also, seid ihr soweit?" fragte ich die beiden.

Sie sahen sich gegenseitig an.

"Wir schon. Was ist mit dir?" fragte M.J.

Ja genau. Was war mit mir? War ich soweit? Vor einem Basketballspiel war ich nie so nervös gewesen. Aber ich spielte auch schon seit meinem 7 Lebensjahr Basketball. Dieses Spiel spielte ich gerade mal seit 5 Tagen. Ich versuchte die Nervosität ab zu schüttel, griff meine Sporttasche und sagte: "Lasst uns gehen."

-/-

20 Minuten später parkte Jessi ihren Sportwagen auf dem Parkplatz der Schule. Es standen schon einige Autos hier. Vermutlich der Rest des Teams.

"Also, ihr könnt ja schonmal zur Tribüne. Ich werd mich umziehene gehen." erklärte ich den beiden.

Sie nickten und ich verschwand in Richtung Schulgebäude. Je näher ich der Umkleide kam, desto stärker pochte mein Herz. Ich wollte gerade in die Umkleide hinein, als mich der Coach aufhielt. Als er meinen Namen rief, hätte ich fast einen Herzinfarkt bekommen.

"Taylor, ich muss kurz mit dir reden." sagte er mit ernster Miene.

Er nahm mich bei Seite und was er dann sagte, konnte doch nur ein schlechter Scherz sein.

"Also Taylor, folgendes. Du wirst heute Abend nicht spielen."

Ich startte ihn fassungslos an.

"Was meinen sie damit, ich werde nicht spielen!?" fragte ich verwirrt.

"Damit meine ich genau, was ich sage. Du wirst heute Abend nicht spielen."

Er wollte gerade wieder gehen, da hielt ich ihn auf.

"Wieso nicht?" fragte ich fassungslos.

"Weil du verletzt bist. Deine Schulter. Schon vergessen?"

"Coach, mir geht es gut. Meine Schulter tut nicht einmal mehr weh." protestierte ich.

Er kam wieder etwas näher und senkte die Stimme, damit nicht jeder mitbekam, was er nun sagte.

"Es tut mir leid. Ich würde dich ja spielen lassen. Aber Schulleiter Argent hat von deiner Verletzung erfahren und dich aus dem Spiel genommen." sagte er ernst.

"Was? Also zuerst ein Mal, wie hat er davon erfahren? Und zweitens, geht es mir doch gut. Ich kann spielen!" betonte ich erneut.

"Ich weiß nicht, woher er es weiß, aber er hat mir mehr als deutlich gemacht, dass wenn ich dich heute Abend spielen lasse, er mich rauswirft. Er will es wohl nicht riskieren, dass du von jemandem gefault wirst und du dich richtig verletzt." erklärte er mir ruhig.

Aber ich konnte nicht ruhig bleiben: "Also einfach ausgedrückt, hat er Angst, dass ihn jemand verklagen könnte!?"

"Ich kann da nichts machen. Tut mir leid. Beim nächsten Spiel bist du dabei. Versprochen."

Mit diesen Worten ließ er mich einfach stehen.Ich konnte es nicht glauben. Wer hatte Direktor Argent überhaupt von meiner Verletzung, wenn man es denn überhaupt so nennen konnte, erzählt? Das musste ja jemand aus dem Team gewesen sein. Ansonsten hatte es ja keiner mitbekommen. Und ich hatte auch sofort einen Verdacht. Ich stellte meine Tasche neben mich, lehnte mich gegen die Wand und wartete vor der Umkleide. Als 10 Minuten später die ersten Jungs heraus kamen, sahen sie mich verwundert an.

"Willst du dich nicht umziehen?" fragte mich Danny verwundert.

"Der Coach hat mich aus dem Spiel genommen." sagte ich mit unterdrückter Wut in der Stimme.

Sie merkten, dass ich nicht in der Stimmung zum reden war und gingen weiter.So ziemlich gegen ende kamen dann auch Scott und Stiles. Als sie mich sahen, blieben sie sofort stehen.

"Hey Taylor." begrüßte mich Scott freundlich lächelnd.

"Hey, Taylor. Was ist los? Warum bist du noch nicht umgezogen?" fragte Stiles.

"Was los ist? Was fällt dir eigentlich ein!?" begann ich ihn anzubrüllen.

Sofort zog er ein verwundertes Gesicht. Das konnte er sich allerdings sparen.

"Was hab ich denn gemacht?" fragte er etwas erschrocken.

"Was du gemacht hast? Du hast mich aus dem Spiel nehmen lassen!" schrie ich ihn weiter an.

Er begann zu stottern, was für mich ein eindeutiger Beweis für seine Schuld war. Scott neben ihm war ganz ruhig und lächelte nicht mehr.

"Warum hast du dass gemacht? Denkst du nicht, es ist meine Entscheidung, ob ich spielen kann, oder nicht?"

Ich ließ ihm kaum Zeit zum antworten.

"Taylor, denkst du nicht, dass du etwas überreagierst?" mischte sich Scott ein.

"Nein, das denke ich nicht. Wie stehe ich denn jetzt da!? Jeder wird denken, dass ich wegen einem blauen Fleck nicht spiele. Oder noch schlimmer. Dass ich zu feige bin und gekniffen habe." schrie ich jetzt beide an.

"Taylor, ich..." begann Stiles, doch ich ließ ihn nicht ausreden.

Ich wollte nichts hören. Ich war stink sauer. Was bildete er sich ein? Das war doch meine Entscheidung. ich brauchte niemanden, der auf mich aufpasste.

"Lass es einfach gut sein!"

Dann schnappte ich meine Tasche und ging. Jedoch blieb ich noch einmal kurz stehen und drehte mich um.

"Ich brauche niemnde, der mich beschützt. Das habe ich 17 Jahre lang gut alleine hinbekommen!"

Und dann verschwand ich zum Parkplatz. Ich kramte den Autoschlüssel vom Sportwagen hervor. Jessi hatte mir und M.J. jeweils einen Ersatzschlüssel gegeben, weil Jessi manchmal ganz schön schusselig war und immer alles irgendwie -verlegte-.Ich schloss auf, warf meine Tasche nach hinten und setzte mich kurz auf den Beifahreresitz. Mein Blut kochte nur so vor Wut. Ich hatte zwar auch für einen kurzen Moment daran gedacht, dass ich nicht spielen sollte, aber dann wäre es meine Entscheidung gewesen. Aber ich hatte mich ja schließlich zum spielen entschieden. Wütend schlug ich die Fäuste auf den Sitz, atmete ein paar mal tief ein und stieg dann wieder aus. Ich griff meine Handtasche, schloss das Auto ab und machte mich auf den Weg zur Tribüne. Ich setzte ein falsches Lächeln auf und suchte nach M.J. und Jessi. Ich wollte nicht, dass jemand sah, wie wütend ich eigentlich gerade war. Als ich die beiden entdeckt hatte drückte ich mich zu ihnen durch und sie sahen mich verwundert an, als ich plötzlich vor ihnen stand.

"Tay? Was machst du denn hier?" fragte M.J. mit überraschtem Gesichtsausdruck.

"Ja, wir dachten, du würdest heute spielen. Nur deswegen sitzten wir doch hier." ergänzte Jessi.

Ich setzte mich neben sie und erklärte kurz, dass der Coach es wegen meiner Schulter für besser hielt, wenn ich heute nicht spielen würde. Ich versuchte dabei nicht wieder auszurasten.

"Toll, dann können wir ja gehen." sagte M.J. entuisiastisch und sprang auf.

Doch Jessi zog an ihrem Arm und zwang sie so sich wieder hin zu setzten.

"Oder. Wir sehen uns dass Spiel an." sagte Jessi mit einem scharfen Blick zu M.J. den sie scheinbar nicht verstand.

"Wieso sollten wir das tun?" fragte sie ahnungslos.

"Mary-Jane, dass hier ist Taylor wichtig. Deswegen bleiben wir. Verstanden?" sagte Jessi.

Jessi sah zu mir und ich lächelte sie dankbar an. Wenn ich schon nicht mitspielen würde, würde ich mir wenigstens ansehen, wie die anderen spielten.

Etwa 30 Minuten später war das Spiel voll im Gange. Immer wieder rief der Coach den Jungs Anweisungen zu, die allerdings mehr als nur verwirrend waren. Deswegen schien auch keiner mehr wirklich darauf zu achten was er sagte, was ihn nur lauter schreien ließ.Um mich herum sprangen immer wieder die Leute auf, jubelten, freuten sich über Tore oder beschwerten sich, wenn etwas nicht so lief wie sie es sich vorgestellt hatten. Als ich kurz durch die Zuschauer sah, entdeckte ich ein paar Reihen vor mir Erica. Sofort zog sich alles in mr zusammen und schrie -Lauf weg!-. Aber ich konnte ja jetzt nicht einfach aufspringen und weg rennen. Ich behielt Erica die ganze Zeit im Auge. Bis etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Oder besser gesagt jemand anderes. Stiles stand von der Bank auf und sprintete zur anderen Seite der Tribüne. Als ich mich ein bisschen vorbeugte, konnte ich auch sehen, zu wem er ging. Zu Allison. Sie schien ihm etwas zu geben und dann verschwand er. Ich sah noch eine ganze Weile zu Allison. Sie war mit ihrem Großvater hier. Also mit Direktor Argent. Ich begann den Kerl zu hassen. Nur um seinen Hintern zu retten, für den Fall dass den etwas passieren würde, ließ er mich total auflafen und machte mich vor der ganzen Schule lächerlich. Plötzlich hörte ich, wie der Coach immer wieder nach Stiles rief.

"Wo zum Teufel ist Stilinski!? Bringt mir Stilinski!" schrie er.

Als ich wieder zu Erica sah, war sie gerade dabei zu gehen. Was war denn jetzt los? Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass hier etwas ganz und garnicht richtig lief.

"Entschuldigt mich kurz. Ich bin gleich nochmal da." sagte ich gedankenversunken und stand auf.

Ich drückte mich durch die Menge und ging Erica hinterher. Jedoch sah ich nur, dass sie zum Schulhaus lief. Drinnen hatte ich sie dann verloren.Was wurde hier nur gespielt? Langsam ging ich durch die dunklen Gänge der Schule. Ich hatte keine Ahnung, warum ich das tat, aber irgendetwas stimmte hier nicht und ich wollte nur zu gerne wissen, was. Irgendwann kam ich am Sekretariat vorbei und sah, das die Tür offen stand. Als ich einen Schritt hinein machte, sah ich auch schon, dass die Tür zum Rektorat geöffnet war. Ich sah kurz nach, aber dort war niemand. Jedoch steckte der Schlüssel noch. Das war es, was Allison Stiles gegeben haben musste. Den Schlüssel ihres Großvaters. Aber wieso? Was wollte Stiles denn hier?

Ich zog die Tür hinter mir zu und zog den Schlüssel ab. Ich würde ihn Direktor Argent zurück geben und ihm dabei mal gleich erklären, dass es ihn nichts anginge, ob ich Lacrosse spielte, oder nicht.Als ich das Sekretariat verlassen hatte, hörte ich plötzlich ein Geräusch, was mich kurz zusammen zucken ließ. Im nahinein betrachtet war es wirklich mehr als bescheuert gewesen dem Geräusch zu folgen. Das sah man doch auch immer in Horrorfilmen. Hübsches Mädchen irgendwo im dunkeln alleine, hört ein Geräusch, geht dort hin und wird umgebracht. Gott sei dank kam es bei mir jedoch nicht soweit. Irgendwann war das Geräusch verschwunden. Aber irgendetwas zog mich zur Schwimmhalle. Als ich dann in der Schwimmhalle stand, betrachtete ich mit groer verwunderung ein im ersten Moment eher lustiges Schauspiel. Stiles war mit einem Mann im Pool. Soweit ich erkennen konnte, waren sie beide angezogen, was jedoch mehr Fragen aufwarf als beantwortete.

"Stiles? Was machst du denn da?" rief ich ihm lachend zu.

Doch als er mich sah, blickte er mich erschrocken an.

"Taylor, verschwinde! Sofort!" schrie er mit panickerfüllter Stimme.

Ich sah ihn verwirrt an und kam immer näher zum Beckenrand. Meine Tasche ließ ich etwa einen Meter vor dem Becken auf den Boden fallen.

"Stiles, was ist denn los? Wer ist das überhaupt?" fragte ich irritiert.

Irgendwie kam er mir bekannt vor. Aber ich wusste noch nicht genau, wo ich ihn einordnen sollte.

"Taylor, du musst sofort verschwinden!" schrie er mich immer noch an.

Bevor ich fragen konnte was denn los sei und wieso ich verschwinden sollte, hörte ich plötzlich ein Fauchen hinter mir, wodurch ich mich ruckartig umdrehte. Und da sah ich es. Diese Riesenechse. Die, die ich auch im Club gesehen hatte. Ich war wie erstarrt. Wieder fauchte sie. Als ich hinter die Echse sah, bemerkte ich, dass dort noch jemand auf dem Boden lag. Es war Erica. Oh mein Gott war sie etwa tot? Ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen. Hinter mir hörte ich wie Stiles wieder rief "Verschwinde!". Jedoch war es nur sehr undeutlich, da er in diesem Moment kurz untergegangen war. Ich sah, dass er sich nur mit Mühe an der Wasseroberfläche halten konnte. Es sah fast so aus, als ob sie der Mann neben ihm garnicht bewegen würde. Immer wieder ging er für einen kurzen Moment unter. Als die Echse wieder fauchte, drehte ich mich wieder zu ihr. Sie setzte sich in bewegung und kam auf mich zu. Wie aus Refelx  drehte ich mich um und sprang mit einem Satzt ins Wasser. Ich konnte selbst unter Wasser die Echse noch fauchen hören.Kurz darauf war ich auch schon neben Stiles.

"Taylor, ich sagte doch du sollst..." fing er an, doch ich unterbrach ihn.

"Was? Versuchen an der Echse vorbei zu kommen und dabei drauf gehen?" fragte ich rethorisch.

Er war gerade wieder dabei unter zu gehen, da legte ich den Arm von dem Mann um meine Schultern und half Stiles ihn über Wasser zu behalten.

"Stiles, was zum Teufel ist hier los? Was ist das für ein Vieh?" fragte ich mit Tränen in den Augen.

Er zögerte und stattdessen gab der Mann mir eine Antwort.

"Wir wissen nicht was es ist. Wir wissen nur, dass es gefährlich ist. Und aus irgendeinem Grund scheint es Angst vor Wasser zu haben." erklärte er kurz.

"Halt die Klappe." befahl Stiles dem Mann.

"Sie hat ein Recht darauf, alles zu erfahren. Sie steckt da tiefer drin, als sie weiß. Und dass ist dir mehr als bewusst."

Sie wollten sich gerade weiter streiten, da unterbrach ich sie.

"Würde mir vielleicht einer mal erklären, wovon ihr überhaupt redet! Wer sind sie überhaupt? Und was ist mit Erica? Ist sie etwa..." sagte ich mit Tränen in den Augen. Ich konnte den Satzt nicht beenden. Zu abscheulich war der Gedanke.

"Mein Name ist Derek Hale. Und momentan bin ich wegen diesem Vieh gelähmt. Und Erica geht es soweit gut. Sie ist nur, genau wie ich, gelähmt. Aber das geht vorrüber.  Den Rest erkläre ich dir, wenn wir hier lebend raus sind." sagte er mit starrem Blick zum Beckenrand von wo aus uns die Echse mit ihren gelblichen Augen anstarrte.

-/-

Etwa eine Stunde später schwammen wir immer noch im Wasser. Nur mühsam konnten Stiles und ich den immer noch gelähmten Derek über Wasser halten.

"Wir müssen hilfe rufen." sagte Stiles und sah sich dabei in der Halle um.

"Und wie? Wir sitzen hier drin fest." versuchte ich ihm unsere eigentlich mehr als eindeutige Situation zu erklären.

"Ich weiß wie." sagte er kurz darauf.

Als ich seinem Blick folgte, sah ich sein Handy. Es lag vor dem Beckenrand.

"Kommt nicht in Frage! Stiles bist du verrückt!?" schrie ich ihn an.

Doch er beachtete meinen Protest nicht, ließ Derek los und schwamm so schnell er konnte zum Beckenrand. Nur mit Mühe konnte ich Derek oben halten.

"Stiles!" schrie Derek.

Das Ding kam schnell auf ihn zu. Doch bevor es ihn erwischte, war er wieder ins Wasser gesprungen. Er half mir wieder mit Derek und wählte schnell eine Nummer.

"Rufst du die Polizei an?" fragte ich.

"Nein. Scott."

"Scott? Wieso Scott? Das Ding wird ihn umbringen! Was kann er schon tun!?"

Aber wieder gab mir Derek anstelle von Stiles eine Antwort.

"Das gehört zu den Dingen, die ich dir später erkläre."

Kurz darauf schien Stiles ihn endlich erreicht zu haben. Doch Stiles kam garnicht dazu, ihm zu sagen, in was für einer Situation wir uns befanden, da hatte Scott auch schon wieder aufgelegt.

"Was meinst du damit, er hat aufgelegt?" fragte Derek ungläubig.

"Na, was meine ich wohl damit?"

"Versuch es noch einmal. Na los!" befahl Derek.

Doch genau in dem Moment in dem Stiles die Nummer wählen wollte, fauchte dieses Ding wodurch Stiles erschrack und ihm sein Handy durch die nassen Finger glitt.

"Verdammt Stiles!" brüllte Derek.

Wieder begannen die zwei zu streiten.

"Leute! Das bringt uns nicht weiter!" schrie ich sie an, woraufhin sie sofort verstummten.

"Ich hab doch auch noch ein Handy. Es ist in meiner Tasche." erklärte ich.

"Ich gehe es holen." meinte Stiles, doch ich hielt ihn zurück.

"Stiles, ich hole es."

"Kommt nicht in Frage, ich..." wieder unterbrach ich ihn.

"Stiles, ich kann nicht mehr. Ich muss aus dem Wasser, meine Beine tun weh. Ich könnte Derek und mich nicht mehr über Wasser halten." erklärte ich ihm.

Er stimmte zu und erklärte mir, dass ich sobeld ich mein Handy hatte, wieder zurück ins Wasser kommen sollte. Dann schwamm ich zum Beckenrand. Ich sah mich kurz nach dem Vieh um und stieg dann aus dem Wasser. Ich holte mein Handy und wollte gerade wieder ins Wasser, als ich sah, dass dieses Ding zu Erica ging. Ich weiß nicht warum, aber ich musste das Vieh von ihr weg locken. Ich hatte das Gefühl, dass es sie sonst töten würde. Ich mochte sie zwar nicht besonders, aber ich konnte doch nicht zulassen, dass es sie tötete.

"Hey, du!" schrie ich zu der Echse.

Sie reagierte sofort und sah mich mit funkelnden Augen an.

"Na komm schon! Worauf wartest du!?" schrie ich der Echse zu.

Und dann setzte sie sich in Bewegung. Ich stolperte ein paar Schritte zurück und gerade als ich dachte, mein letztes Stündlein hätte geschlagen, brüllte auf einmal etwas. Als ich in die Richtung sah, war es aber nicht irgendetwas, sondern.... Es war Scott. Aber er sah verändert aus. Sehr verändert. Er hatte glühende Augen, Fangzähne und richtige Klauen. Genau wie Erica. Und jetzt erinnerte ich mich auch, woher ich Derek kannte. Er hatte mich am Abend zuvor vor Erica beschützt. Ich hatte ihn nicht gleich wieder erkannt, weil er gestern auch so aussah wie Scott jetzt gerade. Ich sah wieder zu der Echse und da setzte sie sich auch schon in Bewegung und stürmte aus Scott zu. Ich fühlte mich wie in einem schlechten Film. Nur leider war das die bittere Realität. Ich sah wieder zu Stiles und Derek und erschrack. Stiles konnte sich und Derek nicht mehr an der Wasseroberfläche halten und die beiden gingen unter. Sofort sprang ich wieder ins Wasser und tauchte zu den beiden. Ich half Stiles Derek wieder nach oben zu bringen und schwamm mit ihm an den Rand. Von dort aus konnten wir sehen, wie Scott gerade von diesem Ding in einen Spiegel geschleudert wurde. Scott griff sich eine Scherbe und das Wesen stoptpte. Für einen kurzen Moment schien es sich in der Scherbe zu betrachten und dann floh es. Sofort kam Scott zu uns und half uns aus dem Wasser. Aber jetzt sah Scott wieder normal aus.

Die hatten mir eindeutige sehr viel zu erklären....

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