°Kapitel 6°

Seufzend wische ich mir über's Gesicht und stehe auf, um mir einen Tee zu machen, ehe ich mich in eine Decke kuschel und starte Netflix am Fernseher, um irgendeinen banalen Film zu schauen, dessen Story ich nicht wirklich folge, sondern mich eher berieseln lasse.  Den ganzen Tag verbringe ich eingemurmelt vor dem Fernseher und schaue irgendwelche Filme, bis ich mich schließlich doch aufraffen und rausgehen muss, weil ich mich gleich mit Dan treffe. Ich mache nochmal meine Haare, ziehe mir halbwegs gute Sachen an und schlüpfe in Jacke und Schuhe, ehe ich nach dem Schlüssel greife, den mir Mara gegeben hat. Mit Dan treffe ich mich in einem kleinen Griechischen Restaurant, wo wir uns früher oft mit Kostas getroffen haben. Tief atme ich durch, als ich vor der Tür stehe und dann rein gehe. Dan sitzt etwas abseits, wahrscheinlich damit wir in Ruhe reden können, und steht sofort auf, als er mich sieht. Kurz umarme Ich ihn, ehe wir uns setzen und sich schon wieder Erinnerungen an Kostas in mein Gedächtnis schleichen. Ich nehme mir fest vor nicht zu weinen, da ich erstmal nicht möchte, dass noch mehr Leute von der Trennung erfahren und versuche die Erinnerungen zu verdrängen, was ich zum Glück auch schaffe.
Wir bereden einiges über das neue Projekt und überlegen uns vorläufig ein paar Leute, die wahrscheinlich wieder mit machen würden, wobei ich bei Kostas sage, dass ich mir nicht sicher bin, da er angeblich vielleicht zur gleichen Zeit sein eigenes Projekt machen will. Ich fühle mich schlecht Dan anzulügen, aber ich will wirklich nicht darüber reden. Wahrscheinlich werde ich mir in London erstmal ein Hotel nehmen, denn Freunden müsste ich ja wieder erklären, was passiert ist.
Wir verbringen den ganzen Abend dort und lächelnd umarme ich Dan nochmal kurz, ehe wir in verschiedene U-Bahnen einsteigen. Sofort zerbricht mein Lächeln und ich setzte mich auf einen Platz zwischen einer älteren Dame und einem Mann mitte dreißig, ehe ich meine Kopfhörer an mein Handy anschließe und laut Musik höre, während die U-Bahn nochmal anhält und einige Leute einsteigen. Unter anderem auch ein Mädchen in einem Tubeclash Hoodie, weshalb ich ein seufzen unterdrücke, mich sofort anders hinsetze und ihr Lächeln erwidere, als sie mich erkennt, aber trotzdem bin ich froh, dass sie sich wieder ihren Freunden zuwendet, anstatt zu mir zu kommen oder so. Ich höre die ganze Fahrt über Musik und wüsste ich nicht sicher, dass mich hier jemand kennt, würde ich einfach weinen, weil mich mal wieder jedes Lied so schmerzlich an Kostas erinnert. Scheiß Liebe. Genervt von mir selbst nehme ich die Kopfhörer raus und stehe auf, als meine Station kommt. Leise seufze ich, als das Mädchen sich zu mir umdreht, setze dann aber ein Lächeln auf.
“Hey, ähm, ich weiß, dass du nicht gerne angesprochen wirst und ich hab länger überlegt, ob ich dich anspreche, aber darf ich fragen, ob alles gut bei dir ist? Du wirkst etwas niedergeschlagen.“ meint sie unsicher und leicht lächle ich, da sie anscheinend weder ein Foto noch sonst was will, sondern sich einfach nur Sorgen macht.
“Geht schon. Hab nur wenig geschlafen.“ meine ich lächelnd und kurz unterhalten wir uns, ehe ich sie umarme und dann aussteige.
Bei Mara angekommen, hänge ich den Schlüssel auf, ziehe Jacke und Schuhe aus und verkrieche mich unter Decken auf der Couch, ehe ich schon wieder anfange zu weinen. Normalerweise würde ich jetzt Kostas anrufen, ihm von meinem Tag erzählen und mir alles von seinem anhören, aber nein, ich liege hier und weine schon wieder, weil ich ihn so sehr vermisse.
Ich höre wie keine fünf Minuten später die Tür aufgeht und Mara rein kommt, weshalb ich mir die Tränen wegstreiche und mich aufsetze.
“Mik?“ meint sie fröhlich und kommt zu mir ins Wohnzimmer, seufzt aber leise, als sie mich sieht und setzt sich sofort neben mich, um mich zu umarmen.
“Nicht weinen. Alles wird gut.“ meint sie und wischt mir sanft die Tränen weg.
“Ich vermisse ihn nur so unglaublich sehr. Warum hat er das getan?“, schluchzte ich und weine in ihr Shirt, “War ich ihm nicht gut genug? Bin ich nicht hübsch genug? Bin ich nicht gut genug im Bett?“
“Dich trifft keine Schuld. Er hat scheiße gebaut und das weil er ein Arschloch ist, nicht weil du nicht gut genug bist.“ meint sie zum zweiten mal an diesen Tag und streicht mir über den Rücken. Lange Zeit sitzen wir noch so da und um ehrlich zu sein endet es die beiden nächsten Tage genau so, ehe ich schließlich wieder nach London fliege. Lächelnd schließe ich sie noch einmal in eine Umarmung.
“Schreib mir, ja?“ meint sie, was ich verspreche und kurz darauf durch den Sicherheitscheck gehe.^^

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top