Hermine:

Der nächste Vormittag stellte sich als der reine Horror heraus. Da wir unser siebtes Jahr in unserer Zeit verpasst hatten, war ich mit der jetzigen Situation ziemlich glücklich. Die Professoren schienen mir kompetent und der Unterricht war auch wirklich interessant.

Im Prinzip hätte alles ganz leicht sein können, wenn da nicht der hirnrissige Plan von Harry gewesen wäre, Snape auf unsere Seite zu ziehen. Denn statt dem Unterricht zu folgen, zerbrach ich mir jetzt den Kopf darüber, wie Harry und ich Severus Snape, momentan noch sehr überzeugter Totesser, davon überzeugen sollten, auf unserer Seite gegen Voldemort zu kämpfen.

Selbst beim Mittagessen blieb ich davon nicht verschont. „Habt ihr schon ne Idee, wie ihr ihn auf unsere Seite kriegen wollt?“ fragte James und schob sich eine Gabel Kartoffelpüree in den Mund. Seit Lily strengstens verboten hatte, Snape auch nur noch einen Spitznamen anzuhängen, vermieden Sirius und James es konsequent seinen Namen zu nennen.

„So halb.“ sagte Harry und klang dabei ziemlich zuversichtlich. Dann beugte er sich vor uns sagte deutlich leiser „In unserer Zeit hat Dumbledore ihn ja auch schonmal überzeugt. Und ich kenne so ungefähr seine Argumente. Also sollte das schon irgendwie klappen, oder Hermine?“ Jetzt starrten mich alle an.

„Kann schon sein.“ murmelte ich. Natürlich war ich so ziemlich vom Gegenteil überzeugt. So gerne ich Harry auch hatte. Manchmal war er einfach ein Vollidiot. Ich war mir ziemlich sicher, dass das nicht einfach so klappen würde. Auch Remus schien seine Bedenken zu haben. Schon klar, warum er später mal Lehrer werden würde.

„Wie wollt ihr ihn denn dazu bringen euch zuzuhören? Und zwar an einem Ort, wo keine anderen Menschen sind, die eure Geheimnisse erfahren könnten? Und was macht ihr, wenn er nein sagt und dann sofort zu V.... Voldemort geht und ihm alles erzählt?“ fragte dieser jetzt nämlich ziemlich skeptisch.

Harry warf mir einen fragenden Blick zu, doch ich sah demonstrativ weg. Sollte er sich doch einen Plan für diese bescheuerte Idee überlegen.
„Ich dachte, dass Hermine und ich ihn nach Zaubertränke heute Nachmittag anfangen und dann in einen der unbesetzten Räume gehen. Und dann.... Werden unsere Argumente halt sehr gut sein müssen.“ erklärte Harry, wirkte aber auch etwas unsicher.

„Was er sagen will...“ mischte ich mich jetzt ein „Wir haben genau eine Chance und wenn wir das verhauen, sind wir geliefert.“ „Na großartig! Dann strengt euch gefälligst an!“ zischte Sirius, woraufhin Lily ihn anfauchte „Immerhin machen sie etwas, Sirius. Nicht so wie du. Oder habt ihr euch schon um einen Hahn gekümmert?“

Ich sah, wie Harry Lily dankbar zulächelte. Da kam wohl die Mutter in Lily hoch. „Bitte keinen Streit!“ unterbrach jetzt Remus. „Dafür haben wir keine Zeit! Also... Dann werden wir jetzt einfach auf Hermine und Harry vertrauen und dafür sorgen, dass Snape nach dem Unterricht mit euch in einen Raum verschwindet.“

Alle nickten, aber James lachte laut auf. „Mit "heimlich in einen Raum verschwinden" kennen sich Moony und Tatze ja aus.“ Die Beiden liefen rot an und ich war mir ziemlich sicher, dass Sirius James unter dem Tisch vor's Schienbein getreten hatte. Ein wenige leid taten mir die beiden schon, aber ich konnte mir das Lachen ebensowenig verkneifen, wie die anderen.

„Haha, sehr witzig!“ äffte uns Sirius genervt nach, während Remus, immer noch mit roten Wangen, ebenfalls genervt die Augen verdrehte. „Das hört sich doch nach einem guten Plan an!“ unterbrach Lily schließlich und rettete ihre beiden Freunde so aus ihrer misslichen Lage.

Snape alleine in einen Raum zu kriegen, gestaltete sich überraschenderweise als gar nicht so kompliziert, wie gedacht. Er war der typische Einzelgänger und blieb immer als Letzter im Zaubertränkeraum zurück, sodass auf dem Gang schon niemand mehr war, außer Harry und mir.

Zu meinem Verdruss, hatte Harry auf den Muffliato-Zauber bestanden, der sich zugegebenermaßen in dieser Situation als ziemlich hilfreich erwies. Dennoch war es seltsam Snape's eigenen Zauber gegen ihn zu verwenden. Harry hatte damit eher weniger Probleme.

„Da kommt er.“ zischte Harry mir zu. Wir standen in sich gegenüberliegenden Nischen, sodass man uns nicht auf den ersten Blick sehen konnte. Keine fünf Meter von uns entfernt, lag die angelehnte Tür, zu einem unbenutzten Klassenzimmer. Lautlos Zaubern, stellte glücklicherweise inzwischen weder für Harry, noch für mich ein großes Problem dar.

Als Snape direkt auf unserer Höhe war, schickte ich ihm einen Erstarrungszauber (Immobilus) auf den Hals, während Harry mit den Schweigezauber Silencio dafür sorgte, dass Snape's Schreie ungehört blieben. Nur für den Fall, dass der Muffliato-Zauber irgendwie nicht richtig funktionieren sollte.
Sobald er wie erstarrt nach hinten umzukippen drohte, packten Harry und ich jeweils einen seiner Arme und zerrten ihn schnellstmöglich in das leere Klassenzimmer.

„Lass ihn noch erstarrt. Der macht uns fertig, sobald er sich wieder bewegen kann.“ raunte ich Harry schnell zu. Er nickte und befreite Snape mit einer schnellen Bewegungen von seinem Schweigen und ich betete inständig, dass Snape's Zauber wirklich gut funktionierte. „Was ist denn bei euch falsch? Was wollt ihr von mir? Und löst diesen verdammten Zauber!“ schrie Snape uns an.

Wenn Blicke töten könnten, wären Harry und ich wohl beide schon lange tot. So aber, beobachteten wir einfach nur schweigend, wie Snape uns weiterhin wüst beschimpfte und uns jegliche Drohungen entgegen warf. Doch ziemlich plötzlich verstummte er und musterte uns eingehend.

„Was wollt ihr von mir, dass ihr mich in ein verlassenes Klassenzimmer schleppen müsst, Potter?“ fragte er bedrohlich langsam und jetzt erinnerte er mich zum ersten Mal so richtig an den Snape, den wir in unserer Schulzeit kennengelernt hatten.

Hello everyone...

Ich bin back! Also ich versuchs zumindest. Die Klausurenphase mach mich etwas fertig, aber nächste Woche hab ich dann endlich Ferien!

Wie ist das bei euch so?

Ich weiß, dass ich das verdammt oft schreibe, aber eure Rückmeldungen helfen mir wirklich sehr! Also gerne weiter so.

All the Love xx