Revelation*aktualisiert

29.

Der Anzug kratzte und der oberste Knopf des Hemdes schnürte ihm die Luft ab. Er hob die Hand, um an dem Kragen des Hemdes zu rütteln. Der missbilligende Blick von Lucrezia Wilson, ließ seine Hand nach unten sinken bevor sie den Knopf erreichte. „Kiran!", Sara Grey nahm sein Gesicht in ihre kleinen, kalten Hände. Ihre Augen waren von den Tränen, die sie unablässig vergoss rot unterlaufen und geschwollen. 

„Ich bin so froh, dass du da bist!", ihre Stimme hatte unter den Tränenfluten ebenfalls gelitten. Ihre sonst frische Stimme hatte nun den Klang einer jahrelangen Kettenraucherin. 

„Allison wäre stolz auf dich!", Tränen fielen aus ihren freundlichen, grauen Augen. Kiran schluckte schwer. Er nickte. Blieb aber still. Seine Hände begannen zu zittern. Tief vergrub er sie in seinen Hosentaschen. Der Knopf des Hemdes klemmte seinen Adamsapfel ein. Das Innere der Kirche roch schwer durch das Meer von Blumen, das um Allys Sarg lag. Er schnappte gedrückt nach Luft. Seine Familie setze sich in die Kirchenbank.

 „Es ist eine Schande, dass ein so ein so junges Mädchen sterben musste!", sagte Lucrezia zu Lincoln. Unentschlossen stand Kiran vor der Bank und starrte auf den sag aus Eberesche. „Auch wenn Allison Grey eindeutig nicht mehr ganz dicht war. Und immer trug sie diese schrecklichen Kleider!",

„Großmutter!", Lincoln legte eine Hand auf ihren Arm:" Bitte sei leise. Es ist doch ihre Beerdigung!§

„Der Tod macht sie noch nicht lange zur Heiligen.", der Priester stellte ein großes Foto von ihr auf. Direkt neben dem sag. Dieser dämliche Knopf, dachte Kiran und rüttelte an dem Kragen. „Wenn du es wagst den Knopf aufzumachen, dann verlange ich, dass du dich in eine andere Bankreihe setzt. Ich were nicht neben einen Bauern sitzen!", Kiran sah Lucrezia an, presste die Lippen aueinander und funktelte sie zornig an. Er riss si hetig an dem Kragen, dass der Knopf samt Faden absprang und über den Teppich rolle. unter einer Bankreihe blieb er rollend liegen. „kiran Graham, du entehrst diese Familie!", zischte Lucrezia. 

„MUTTER!", wütend beugte sich Nicholas über Chris.

 „Man kann niemanden entehren, der keine Ehre besitz!", schoss Kiran zurück und stürmte aus der kirche. Vor dem schwarzen Erdloch blieb Kiran stehen. Starrte auf die Nähe zum Waldrand und dachte, das Allison dieser Platz gefallen hätte. Der Glos in seiner Kehle drückte ihm die Luftzufuhr zu. 

„Verdammter Mist!", fluchte er mit einer Stimme, die schwer wie sein und wie Schmirgelpapier war. Kiran starrte in das Erdloch. Es war wie damals. Die Kirche voller Blumen, die Luft geschwängert mit dier lieblichen Süße der Blumen und dem Salz der Tränen. Er schnaubte. Was waren beerdigungen ohne die heuchlerischen Worte der Anwesenden, die heilig Sprechung der Toten. Allison war eine Heilige. Sie wa seine beste Freundin gewesen. Seine Vertraute, eine der wenigen Menschen, mit denene er über seine Träume reden konnte. Und was war von ihre übrig geblieben? Ein Meer von Blumen, die sie für gezüchtete Überkanditeleien gehalten hatte,, ein Haufen Menschen, die sich in die Kirchenbanken quetschten von denen die meisten Allison für eine Verrückte gehalten hatte. Diese Unechte zuschaustellung war schlimmer, als ihr tot. Allison hätte es gehasst. Kiran sah auf die Kirche und wünschte sich nur eine echt Sache zu sehen. SeinBlick schweifte zum Waldrein, die einzige Sache, die Allison gefallen hätte. Er glaubte seinen Augen nicht, als aus der Finsternis des Waldes drei Gestalten auftauchten. Kiran schluckte, blinzelte bis er Sterne sah und dennoch blieben die Rothaarigen Frauen in langen seifigen Mondsilber Kleidern. Kira konnte seinen Blick nicht von Alainn lösen. Das rote Haar steckte in einer kunstvollen Flechtfrisur und einzelne, lose Haarsträhnen umrahmten ihr Gesicht. Ihre grünen Augen waren dunkel umrahmt. In ihrer Hand hielt sie einen Kranz aus Wildblumen. Allsions Lieblingsblumen. Kirans Herz setzte aus, als sie vor ihm stehen blieb. Die Sonne brach aus den Wolken, ließ das Gold in Alainns Augen funkeln und ihre Haare wie tanzendes Feuer erstrahlen. 

„ Du bist gekommen!", wisperte er mit rauer Stimme. 

„ ich habe es dir versprochen!", erinnerte sie ihn. Sie lächelte sanft. Die unbekannte Frau, Freya, wie Kira vermutete, warg ihr einen drohenden Blick zu und ihr Lächeln verschwand. Sie machte sogar einen Schritt zurück. Ihre AUgen huschten nervös zu ihrer Tante. Es fiel ihm schwer seine Augen von Alainn zu lösen. Er begrüßte Caenna und Freya Namara. Beide trugen die gleichen Mondsilbrigen Kleider,die sich um ihre schlanken Figuren schmiegten und die Namaras wie mystische Priesterinnen erscheinen ließen. Caenna zog ihre Schwester Richtung Kirche. Freyas Augen wurden zu Schlitzen, die Kiran bösartig musterten bevor sie ihrer Schweser folgte.

 „ich fürchte, deine Tante kann mich nicht leiden!".

„ich bin mir nicht sicher, ob sie überhaupt jemanden leiden kann!", Alainn lächelte verlegen. „Wieso silber?", fragte Kiran und sah Alainns Kleid an:" Nicht, dass es nicht gut aussieht- ganz im Gegenteil...du siehst...", seine Stimme verlor sich wie seine Gedanken an Alainn. Sie sah atemberaubend aus. Sie war strahlend schön:" Aber.. naja, trägt man nicht schwarz zu einer Beerdigung?"

„Ist das so?", fragte das Mädchen schelmisch. Kiran nichte verunsichert. „In meiner Familie trägt man Silber zu Beerdigung!"

„Gefällt mir.", brachte Kiran heraus:" Allison hätte das Kleid gefallen!§, er lächelte ein verklärtes Lächeln, das nicht der Erinnerung an Allison galt. 

„Wollen wir?", er nickte und folgte ihr in die Kirche.

****

Er sah den Menschen zu, wie sie aus der Kirche pilgerten. Allison Grey. Mehr stand nicht auf ihrem Grabstein. Ein kalter Schauer schüttelte Kiran. Seine Hände zitterten. Er war alleine, also ließ er sich langsam auf den Boden sinken. Lehnte seinen Rücken an den Grabstein und starrte in den Himmel. So wie Allison es oft gemacht hatte. Der Himmel war grau, dicke Wolken bedeckten ihn. Was hatte sie wohl dort oben gesehen? "Es tut mir leid!", flüsterte er:" Ally. Es tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe. Das ich dich nicht retten konnte. Es tut mir leid!" Er starrte weiter in den Himmel. "Kiran?" Alainn stand vor ihm. Der Wind wehte ihr die Haare ins Gesicht, die sie energisch wegstrich. 

"Ich wollte dir nur sagen, dass es mir leid tut." Sie kaute unsicher auf ihrer Unterlippe herum. "Allison war ein besonderer Mensch. Wer immer das getan hat, er wird dafür büßen!" Ihre Augen funkelten gefährlich. Das Gefühl, als wisse sie mehr, als sie sage, beschlich ihn. Sie kam ein paar Schritte näher. Kniete sich vor ihn hin. Sie fasste nach seiner Hand und drückte ihm einen Metallenden Anhänger an einem schwarzen Lederband in die Hand. Überrascht starrte Kiran auf das Muster, dass hinein graviert worden war. Es war ein Baum. Ein sehr großer, mächtiger Baum mit langen Wurzeln und einem breiten Blättergeflecht.

 " Das ist der Weltenbaum. Die Germanen nannten ihn Yggdrasil, die Weltenesche. Für die Babylonier und Sumerier war er der heilige Baum von Eridu. Die Hebräer nannten ihn Etz Chaijm und die Maya Wacah Chan. Er hat unendlich viele Namen, je nach Religion oder Gesinnung. Aber die Bedeutung bleibt nahezu gleich. Er ist die Verbindung zwischen der Ober- und der Unterwelt mit der Erde. Die Verbindung zu allen Welten, um uns herum. Vielleicht tröstet es dich, zu wissen, dass Allison nicht vollkommen verschwunden ist, sondern in die nächste Welt eingegangen ist!" Alainn lächelte leicht. Ihre Finger ruhten einen Moment auf den Wurzeln des Baumes. Dann nahm sie die Finger weg und wollte aufstehen, doch Kiran griff nach ihrer Hand.

"Danke, Alainn." Dann versteifte sich seine Hand. Krampfte sich um die ihre. "Kiran, du tust mir weh.." Alainn versuchte, ihre Hand zu befreien. Ein Strom erfasste sie. Bilder drängten sich in ihr Bewusstsein. Blondes Haar, dass sich in Zweigen verfing. Schnelle Schritte. Äste, die knacksten. Ein Mädchen weinte. Versuchte panisch, die Geräusche zu unterdrücken. Angst lag in ihren Augen. Hektisch warf sie einen Blick über ihre Schulter. Lief weiter. Stolperte. Schlug auf dem Waldboden auf. Hastete sofort weiter. Adrenalin raste durch ihren Körper. Ihr schneller Atem strömte in weißen Rauchwolken aus ihrem Mund. Dunkelheit umhüllte sie. Schauer liefen über ihren Körper. Da war das Lachen. Ein krächzendes Lachen, dass sich ihre Nackenhaare aufrichteten. Sie versteckte sich unter den Zweigen einer Tanne. Das Lachen kam immer näher. Eine weitere Person stimmte mit ein. Äste, die unter Schritten brachen. Raschelnde Blätter. Das Mädchen zitterte und krallte ihre Hände in die kalte Erde. Schritte. Näherkommende Schritte. Kiran spürte wie sehr sie schreien wollte, einfach nur, um der Angst in ihrem Inneren mehr Raum zu geben. Vor ihrer Tanne blieben die Schritte stehen und dann beugte sich ein leichenblasses Gesicht hinunter. Das Mädchen schrie. Kiran sah nur ihre vor Angst geweiteten Augen. Der aufgerissene Mund, als der Schrei durch ihre Kehle jagte 

„Hab ich dich!", geiferte die Gestalt. Hände, die ihre Beine umklammerten. Sie aus ihrem Versteck hervorzerrten. Erde in ihrem Gesicht. Sie schrie. Kreischte. Versuchte sich zu wehren. Ihre Fingernägel bohrten sich in die Erde. Versuchten Halt zu finden. Gestalten in schwarzen Umhängen stürzten sich auf sie. Ihr Schrei hallte in seinem Kopf wieder. Kiran sah noch eine Sichelförmige, metallische Klinge aufblitzen und die weit aufgerissenen Augen des Mädchens, dann blickte er in Alainns Augen. Besorgt sah sie ihn an. "Alles okay? Du warst... irgendwie weg?"Ihr Herz pochte. Sie hatte die Bilder gesehen. Sie hatte das blonde Mädchen gesehen. Und sie wusste, was das bedeutete.

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