10. Kapitel
Jackson musterte mich von oben bis unten ohne auch nur ein Wort zu verlieren.
Fragend sah ich ihn an. Doch er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
"Michael meinte ich soll dich am Freitag mit zu der Party von Lauren nehmen, aber ich hab keine Lust auf dich aufzupassen.", grummelt er.
Empört sah ich ihn an. Was bildete sich dieser Typ ein? Sah ich in irgendeiner Weise so aus, als bräuchte ich einen Beschützer?
"Auf dich als Aufpasser kann ich gut und gerne verzichten!", erwiderte ich trotzig und verschränkte meine Arme vor der Brust.
Jackson begann plötzlich zu grinsen und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel.
"Also gut. Du gehst ohne mich als Begleiter zu der Party und dann werden wir ja sehen wie lange es dauert bis du nach Hilfe schreist."
Etwas verwirrt durch seine Hand auf meinem Bein schaute ich ihn an.
"Abgemacht ich werde hingehen und auf meine Hilferufe kannst du lange warten!"
"HAILEE!"
Total außer Atem stürmte ich in unser Klassenzimmer direkt auf Hailee zu.
"Was ist denn mit dir los?", empfing mich diese lachend und klopfte auf den Stuhl neben sich.
Nachdem ich mich gesetzt und einmal tief durchgeatmet hatte fing ich Hailee an zu erzählen, was im Auto vorgefallen war. Dabei betonte ich nicht nur einmal wie sehr mir Jackson auf die Nerven ging.
Hailee brauchte erst mal ein paar Sekunden um zu verdauen, dass ich mit Jackson, dem Badboy der Schule, unter einem Dach lebte.
"Und jetzt brauche ich eine Begleitung für die Party!", beendete ich meine Erzählung und sah Hailee bittend an.
"Und da dachtest du natürlich direkt an mich!"
"Wow gut kombiniert Sherlock!", witzelte ich und sah Hailee noch immer gespannt an.
"Ich komme selbstverständlich mit, aber nur wenn wir ganz klischeehaft vorher shoppen gehen! Lauren schmeißt die besten und heftigsten Partys überhaupt und dazu sollte man sich angemessen kleiden.", erklärte sie und zwinkerte mir zu.
Begeistert nickte ich. Jackson würde schon noch sehen, dass ich kein kleines Kind war, das nicht auf sich selbst aufpassen kann. Der denkt wohl ich war noch nie auf einer Party!
Ähm Kindergeburtstage zählen nicht Mazikeen!
Ach halt doch die Klappe!
Der Schultag zog sich verdammt lange. Die Pausen verbrachten ich und Hailee zu zweit, da ihre Freundinnen noch immer auf Klassenfahrt waren und Michael lieber etwas mit seinen Jungs machte, zu denen auch Jackson zählte.
Wir beschlossen dann kurzfristig, dass wir gleich heute in die Stadt fahren würden, da unter der Woche weniger los war in der Mall.
"Schau dir dieses Kleid an!", rief ich Hailee zu.
Wir standen in einem Laden der vollgestopft von wunderschönen Kleidern war. Die meisten waren auch ziemlich teuer, aber wenn meine Mum mich auf so eine schnöselige Privatschule schicken konnte, dann konnte ich auch teuer shoppen gehen.
"Ich fang gleich an zu sabbern!"
Hailee hatte sich zu mir gestellt und betrachtete das türkis weiße Kleid.
Es war ein luftiges Sommerkleid, das gleichzeitig aber elegant wirkte. Das türkise Blumenmuster verpasste dem Kleid einen lebendigen Touch. Insgesamt war es perfekt für die Party.
"Ich probiere es mal an.", beschloss ich und nahm es von dem Kleiderständer.
10 Minuten später stand ich an der Kasse und bezahlte mein neues Kleid.
Auch Hailee hatte Erfolg gehabt.
Nachdem wir noch einen Kaffee getrunken hatten, verabschiedeten wir uns und jeder machte sich auf den Weg nach Hause.
"Bin wieder daaa!"
Meine Stimme hallte mir einsam als Echo entgegen. Ich schien also alleine zu sein. Es gab wohl keine bessere Gelegenheit als ein bisschen dieses riesige Haus zu erkunden.
Weil ich Brent nicht verärgern wollte, schob ich meine Schuhe schnell in den Schuhschrank und brachte meinen Rucksack und meine Tasche mit dem Kleid hoch in mein Zimmer.
Dort zog ich mir dann noch einen übergroßen Hoodie an, den ich mir irgendwann mal von meinem Cousin geklaut hatte. Wenn man keinen Freund hat muss man sich eben anders zu helfen wissen.
(AN: Oh ja das ist sehr wahr)
Weil der Pullover wie ein Kleid bis zu meinen Oberschenkeln reichte und mir ansonsten zu warm war, zog ich meine Hose aus. In meinem Penner Outfit machte ich mich auf meine Erkundungstour durch das Haus.
Die Küche, das Wohnzimmer und das Esszimmer kannte ich ja bereits.
Als ich zu der Treppe kam die nach oben zu Jackson führte fragte ich mich wohin wohl die Treppe, die nach unten ging, führte. Besaßen so reiche Leute wie Tom nicht immer eine Sauna im Keller oder so?
Gespannt lief ich also die Treppe nach unten.
Vor mir erstreckte sich ein langer schmaler Flur von dem vier Türen ausgingen.
Ich klapperte eine nach der anderen ab.
Die erste führte zu einem Raum in dem ein Sofa und ein Fernseher standen. Wahrscheinlich so ein Aufenthaltsraum.
Zwei andere führten zu schön eingerichteten Gästezimmern. Meine Tante würde sich sicher freuen wenn sie uns mal besuchen käme.
Hinter der letzten Tür verbarg sich ein Fitnessraum. Die Tür war im Gegensatz zu den anderen drei aus schwerem Eisen und ließ sich nur schwer öffnen. Begeistert von den vielen Geräten trat ich weiter in den Raum hinein.
Ruuuums...
Mit einem erschrockenem Schrei drehte ich mich um. Die Tür war ins Schloss gefallen.
Man bist du ein Angsthase, dachte ich mir und wandte mich wieder den vielen Geräten zu. Hier würde ich definitiv mal trainieren gehen. Wenn ich Lust hatte natürlich.
Also wohl nie.
Als es mir zu langweilig in dem Raum wurde wollte ich wieder hochgehen. Mein Bauch machte sich auch schon bemerkbar und ich könnte ja für die Familie und Jackson etwas kochen.
Mit aller Kraft die ich besaß versuchte ich die schwere Eisentür aufzubekommen, aber entweder war ich zu schwach oder sie war verschlossen. Oh Gott!
Panisch sah ich mich um. Gab es hier ein Fenster?
Nichts... keinerlei Fluchtwege!
Deprimiert setzte ich mich auf den Boden. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich hatte mich selbst eingesperrt. Am liebsten hätte ich vor Frust angefangen zu weinen.
Was wenn niemals jemand in den Keller ging?
Und was wenn mich überhaupt keiner suchen würde!?
Musste mein Leben wirklich so ein jämmerliches Ende nehmen?
Es kam mir so unendlich lange vor, bestimmt wie Tage, als ich endlich Schritte oder so etwas ähnliches hörte.
Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und hämmerte gegen die Tür bis mir die Hände wehtaten.
"Hallooo! Hört mich jemand!?"
Nach ein paar weiteren Hilferufen stieß ich einen frustrierten Schrei aus.
Das konnte echt nur mir passieren!
Plötzlich wurde die Türklinke heruntergedrückt. Egal wer jetzt in der Tür stehen würde, er oder sie war mein Retter, dem ich auf ewig dankbar sein würde!
"OH DAN- Jackson?"
Irritiert schaute ich den großen Jungen vor mir an, der mich misstrauisch musterte. Beschämt zog ich meinen Pulli so weit runter wie nur möglich und blickte auf den Boden.
"Was zum Teufel machst du hier?", fragte er, wobei er seine Augen nicht von mir nahm.
"Ich hab das Haus erkundet und dich geht das sowieso nichts an!", antwortete ich zickig und wollte an ihm vorbei laufen.
"Hey stopp mal!"
Jackson zog mich an meinem Arm zu sich zurück.
"Bist du dir immer noch so sicher, dass du keinen Aufpasser brauchst?", wollte er mit einem anzüglichen Lächeln wissen.
Oh man sah das gut aus. Diese perfekten kleinen Grübchen und seine schönen vollen Lippen. Wenn er nicht so ein Arsch wäre, würde ich mich auf jeden Fall in ihn verlieben.
"Lass mich los du Idiot!"
Sein Lächeln entglitt ihm und er starrte mich sauer an. Dann lies er mich los und ging einfach davon.
Und Mädchen sollen kompliziert sein...
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Hey hier mal ein sehr langes Kapitel das leider nicht so spannend ist...
Es wird aber ganz sicher noch spannender und dramatischer!
Ich bin nur noch am überlegen wie ich das was ich plane einbauen kann...
Mal sehen...
Ich hoffe ihr habt einen schönen Sonntag und müsst nichts für die Schule machen so wie ich... 😞
Naja ich hoffe wir lesen uns im nächsten Kapitel wieder! 💕
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