𝟏𝟏.

„Loving you is a promise, I promise"

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Ihr wisst nicht wie viel Zeit mittlerweile verstrichen ist, liegt einfach so dar auf dem kleinen Bett und schweigt.

Du malst mit deinem Finger immer wieder kleine Kreise auf seine Brust, lauscht seinem regelmäßigen Herzschlag und hast die Augen geschlossen.

Während du von allen Sorgen befreit scheinst, ziehen sie in Jungkooks Kopf bereits wieder ihre Kreise.

Sein Blick ist starr auf die Zimmerdecke gerichtet, während er dir unterbewusst durch die Haare streicht.

Du genießt die leichten Berührungen auf deiner Haut, genießt den Moment der Ruhe, den Augenblick der Sicherheit.

„Worüber denkst du nach?", fragst du schließlich als du dein Kinn auf seine Brust legst und ihn ansiehst.

„Wie es weiter gehen soll", antwortet er ohne aufzusehen, starrt weiterhin an die Zimmerdecke.

Du seufzt leise auf. Erkennst an seinem Gesichtsausdruck die schweren Gedanken, welche ihn quälen. Die Sorgen, die sich in sein Gemüt fressen.

„Wir sind jetzt erst mal hier. Es ist gerade alles in Ordnung", setzt du an, doch dein Freund schüttelt kaum merklich mit dem Kopf.

„Ja jetzt ist gerade alles in Ordnung, aber wir wissen, dass es bald wieder anders sein wird. Wir können nicht für immer bei Jimin bleiben. Dadurch bringen wir ihn auch in Gefahr."

„Und wie ich dich kenne, überlegst du schon wie es weiter gehen soll, nicht wahr?"
Du stützt dich im Bett auf, wobei das Laken etwas zur Seite fehlt und deinen nackten Körper entblößt.

„Durch Jimin musste ich an die Zeit im Heim zurück denken und dabei ist mir noch jemand in den Sinn gekommen, zu dem wir vorerst fahren könnten", beginnt er zu erzählen und mustert dich, während du dir mit den Fingern einzigen Strähnen aus dem Gesicht streichst.

„Er ist ungefähr zur selben Zeit wie Jimin gegangen. Doch im Gegensatz zu diesem, wurde er von der Stadt eher weggeekelt."
Jungkook umfasst deine Taille, um dich wieder an seine Brust zu ziehen. Er vermisst deine Wärme.

„Warum weggeekelt?"
Ihr spielt mit den Händen des jeweils anderen, entzieht sie euch gegenseitig, nur um sie wieder erneut miteinander zu verschränken.

„Er hat in der Stadt jemanden kennen gelernt. Einen Jungen und das mutig gezeigt", sagt Jungkook und etwas überrascht blickst du zu ihm auf.

„Oh", entfährt es dir nur.
Du hast nichts gegen homosexuelle, auch wenn sie dir als Sünde und moralische Verwerflichkeit eingetrichtert wurden.
Dein Vater hat dir gegen deinen Willen einen Glauben aufgezwängt, dich mit in die Kirche geschleppt - wenn er mal nüchtern war -, um dich zu einer gehorsamen Gläubigen Puppe zu machen.

Doch bei dir hat die Gehirnwäsche nicht funktioniert. Die Vorstellungen von der Kirche über die Welt hast du noch nie geteilt, fandest es immer schrecklich wie sie mit Menschen, die anders sind, umgegangen ist.

Jungkook teilt die selben Ansichten wie du, hat damals hilflos mitansehen müssen, wie sein guter Freund aus der Stadt geekelt worden ist, nur weil er nicht auf Frauen steht.

„Namjoon ist mit seinem Freund in S/N untergekommen. Vor längerer Zeit hat er mir mal einen Brief geschrieben, deshalb weiß ich das", fährt Jungkook fort und du nickst verstehend.

„Aber woher willst du wissen, dass er uns nicht der Polizei übergibt?"

„Namjoon ist mit Abstand der Vertrauenswürdigste Mensch, der mir je begegnet ist. Er würde uns anhören und die Lage verstehen", antwortet er und du kannst die Zuversicht in seiner Stimme hören.

„Du vertraust ihm und ich dir. Ich würde dir überall hin folgen." Ein Lächeln bildet sich auf deinen Lippen und das zaubert ihm ebenfalls eines.

Still betrachtet er dich, spürt das Kribbeln in seinem Magen, sowie am ersten Tag. Eure Liebe ist gewachsen, euer Vertrauen noch tiefer als zuvor.

„Ich wünschte ich könnte dir die Welt schenken, denn du verdienst sie Baby", sagt er in die Stille, hält dich fest in seinen Armen, als hätte er Angst, dass du ihnen jeden Augenblick entrissen werden könntest.

„Ich habe die Welt bereits, denn ich habe dich", antwortest du. Dein Kopf ruht auf seiner Brust, du lauscht dem regelmäßigen Schlag seines Herzen.
Es schlägt nur für dich.

In diesem Moment erinnert Jungkook sich an eine ganz bestimmte Sache, die immer noch aussteht.
Er steht auf und nimmt sich seine Hose vom Boden, spürt deinen fragenden Blick auf ihm.

Erleichtert, dass der Ring immer noch an Ort und Stelle ist, zieht er ihn heraus und nimmt vor dir Platz.

Du hast die Stirn gerunzelt, dein Blick ist weiterhin fragend.

„Den habe ich gekauft, als wir in dem kleinen Laden waren, weswegen ich damals gelogen habe", beginnt er, ein kleines Lachen entflieht seiner Kehle.

Deine Augen wandern zu dem Schmuckstück in seinen Händen und werden augenblicklich groß.
Doch ehe du etwas sagen kannst, spricht Jungkook weiter.

„Das wird kein Antrag, nein. Wenn ich dir einen mache, dann mit einem richtigen Ring zu einer anderen Zeit.
Mit diesem Ring will ich dir ein Versprechen geben", er nimmt einen tiefen Atemzug, deine Augen werden glasig.

„Das Versprechen dich immer zu lieben und bei dir zu sein. Ich werde dich niemals alleine lassen, das verspreche ich dir."

Lächelnd sieht er dich an, doch dir laufen nur vereinzelt ein paar Tränen die Wangen hinunter. Es sind Freudentränen.

„Ich weiß es ist kein Edelstück und vielleicht willst du ihn auch gar-", fängt Jungkook an, um die Stille zu überbrücken, doch wird kurzerhand von einem Lippenpaar unterbrochen.

„Natürlich nehme ich ihn an, Idiot", sagst du nachdem ihr euch voneinander löst und beginnst unter den Tränen zu lachen.

Jungkook muss selbst lachen und steckt dir den Ring an den Finger, gibt dir somit sein Wort.

Aber auch Versprechen können gebrochen werden. Und sei es nur ein Teil davon.

♠︎

„Kann ich dir behilflich sein?", fragst du Jimin, als du und Jungkook nach langem in die Küche kommen, in der Jimin schon das Essen vorbereitet.

Er hat euch eure Zeit gelassen, genauso wie ihr ihm seine.
Doch jetzt willst du dich erkenntlich zeigen, dass ihr hier sein dürft. Denn es ist keine Selbstverständlichkeit, vor allem nicht bei euren Umständen.

„Brauchst du nicht", schüttelt er mit dem Kopf, aber du lässt dich davon nicht beirren, greifst ihm unter die Arme und fängst an das Gemüse zu schneiden.

Jimin wirft einen belustigten Blick zu Jungkook, der nur grinsend mit den Schulter zuckt.

„Fühlst du dich manchmal nicht einsam, so alleine hier?", fragst du Jimin während du das Gemüse schneidest.

Ein Augenblick des Schweigens vergeht, du glaubst, dass er nicht auf eine Konversation aus ist.

„Als ich hierher kam, war ich es nicht", antwortet er dir mit einem schmerzvollen Lächeln auf den Lippen. Du kannst die Traurigkeit in seinen Augen schimmern sehen.

Du hörst auf zu schneiden und blickst ihn besorgt an, fragst indirekt durch dein Schweigen, ob er dir erzählen möchte, was ihm auf dem Herzen zu liegen scheint.

„Ich bin damals sofort abgehauen, als ich
meinen Abschluss hatte. Ich wollte weg von
dem Heim, mir eine Existenz aufbauen, fern
von der schrecklichen Stadt.
Ich bin gegangen, mit der Person, die ich liebte", begann er zu erzählen, sein Blick ist starr auf den köchelnden Topf gerichtet.

Jungkook sitzt schweigend am Küchentisch und lauscht wie du Jimins Worten.

„Doch sich etwas aufzubauen ist schwierig", ein schwaches Lächeln schmückt seine vollen Lippen.
„Wir begangen zu stehlen, wurden zu
Verbrechern um Leben zu können", erzählt
er weiter und du wirst hellhörig.
So viel unterscheidet sich Jimins Geschichte ja gar nicht von euere, naja bis auf einen gravierenden Punkt vielleicht.

„Doch so etwas geht nie lange gut. Bei einem Überfall wurde eine Person versehentlich schwer verletzt. Die Polizei fasste die Liebe meines Lebens kurze Zeit darauf und sperrte sie weg", seine Stimme wird leiser und mit jedem Wort hört man raus, wie gebrochen Jimin eigentlich ist.

Er wirkt glücklich, doch in Wahrheit kann er es nicht sein.
Ihm fällt der Mensch, den er über alles liebt.
Man hat ihn ihm genommen. Jimin hat nichts gegen das Gesetz ausrichten können.

„Mich haben sie nicht festgenommen, denn ich war nicht bei diesem Überfall dabei gewesen. Somit haben sie mich nicht geschnappt." Jimins Stimme wird nun von einem bitteren Unterton begleitet.

„Der Mensch, den ich liebe, sitzt nun in einer schmutzigen Zelle und ich kann nichts ausrichten. Zehn Jahre Haft ist die Strafe, zwei sind bis jetzt vergangen und alles was ich tun kann ist weiterhin warten", presst er hervor, seine Stimme eine Mischung aus Trauer und Wut, in seinen Augen glitzern Tränen.

Du legst ihm tröstend eine Hand auf die Schulter, senkst den Kopf. Seine Geschichte nimmt dich mehr mit, als du gedacht hast.
Vielleicht weil sie sich ähneln, weil ihr euch ähnelt, Jimin durch die selbe Situation gegangen ist wie ihr jetzt.

„Es tut mir leid Jimin", sagst du leise und streichst ihm über den Rücken.

Deine Berührungen lassen ihn tatsächlich etwas besser fühlen. Auch wenn Jimin es nicht glauben mag, aber mit jemanden zu reden tut ihm gut, tut seinem Herzen gut.
Die ganze Zeit ist er allein damit gewesen, hat mit niemandem sprechen können, bis jetzt.

Wahrscheinlich hat er euch auch deswegen aufgenommen und euch nicht der Polizei übergeben, denn er weiß was ihr durchmacht und welcher Schmerz euch erwarten würde, wenn man euch voneinander trennt.

„Schon gut", sagt er und wischt sich schnell die Tränen aus dem Gesicht, er will nicht weinen, vor niemanden.

„Wie heißt sie?", fragst du vorsichtig, weißt nicht ob du damit zu nahe an ihn heran trittst.

Mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen blickt er dich an, ein mattes Lächeln zeichnet sich auf seinem Gesicht ab.
Er hat sein Bild vor Augen.







„Yoongi, sein Name ist Yoongi."

to be continued
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Dieses Geheimnis ist nun auch endlich gelüftet.
Deshalb war Jungkook auch nicht eifersüchtig in Jimins Gegenwart.
Ich shippe zwar kein yoonmin, aber es passt für die Story.

Viele Kapitel werden es nicht mehr werden, die Story nähert sich dem Ende.

Und sorry für den Kitsch mit dem Ring. Das war selbst mir zu kitschig 😂
Aber es musste rein. Ich will noch etwas Ruhe vor dem Sturm haben.

Ein bisschen Eigenwerbung.
Ich habe eine neue ff hochgeladen, schaut vorbei wenn ihr bock drauf habt, würde mich freuen

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