𝟎𝟗.

„The way he is looking at you. That's must be how love looks like."

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„Das... das ist nicht war oder? Ihr macht Witze. Jungkook du könntest niemals einen Mord begehen", Jimin steht vom Tisch auf und fährt sich schockiert durch die Haare. Er kann das Alles nicht glauben, hofft inständig, dass das der schlechteste Scherz aller Zeiten sein soll.

Doch ihr schweigt weiterhin, eure Köpfe schuldig gesenkt, somit gebt ihr Jimin die Bestätigung, dass das alles die Wahrheit ist.

„Scheiße", flucht er und wandert in der Küche umher. Er macht dich nervös, du hast Angst, vor dem was jetzt kommen wird.
Wird Jimin euch bei der Polizei melden?
Würde Jungkook das zulassen?

Deine Angst zerfrisst jegliche Ruhe, die du mal in dir hattest. Immer hibbeliger klopfst du mit deinem Fuß auf dem Boden herum, bist kurz davor aufzuspringen.

„Jimin", beginnt Jungkook, der deine Hand weiterhin hält. Er merkt wie du nervös und kurz vorm durch drehen bist.

„Was Jungkook. Ich... ich bin sprachlos. Ihr habt einen Mord begangen. Gott Jungkook ihr habt einen Menschen auf dem Gewissen!"
Jimin fährt sich fertig übers Gesicht, geht weiter im Raum auf und ab. Es macht dich wahnsinnig.

„Nein Jimin. Ich habe gemordet. Sie hat damit nichts zutun."

„Wieso ist sie dann mit dir auf der Flucht?!"
Jimin ist ein aufgelöstes Nervenbündel. Er hat keine Ahnung wie er mit dem Ganzen umgehen soll.

„Weil es mein Vater war, den er umgebracht hat", ergreifst du das Wort, bevor Jungkook auch nur irgendetwas entgegnen kann.
Überrascht mustert er dich. Seit dem Tag, an dem das geschehen ist, hast du das Wort Vater nie wieder in den Mund genommen.

Jimin erstarrt zur Salzsäule.
Seine Augen werden noch größer, als sie sowieso schon sind und sein Mund klappt auf.

„Was?!"

„Du hast schon richtig gehört. Es ist mein Vater gewesen und er hat es nicht anders verdient", deine Stimme gewinnt an Festigkeit... und an Kälte.

Jimin kann nicht anders als dich irritiert anzusehen.
Er weiß nicht einmal, ob er Angst haben soll, weil sich ein Mörder unter seinem Dach befindet.
Wenn er Jungkook anschaut, kann er es einfach nicht glauben.
Jungkook ist immer die reine Unschuld gewesen. Eine Herzensgute Seele und er soll so etwas abscheuliches getan haben?

„Bist du dir bewusst was du sagst. Es geht um deinen Vater?! Eigentlich müsste ich zur Polizei gehen", sagt er und augenblicklich gefriert euch das Blut in den Adern.
Bei euch klingeln alle Alarmanlagen. Jimin darf auf keinen Fall zur Polizei.

„Jimin geb uns die Möglichkeit es zu erklären", bittet Jungkook ihn und will aufstehen.

„Was soll man da erklären. Ein Mord ist nicht zu entschuldigen."

„Aber jahrelange Folter, Schläge und psychische Misshandlung?! Das ist zu entschuldigen oder was", entgegnest du kalt und bist nun nicht länger hibbelig.

Jimins Blick ist irritiert, aber du kannst die Neugier darin aufblitzen sehen.

„Man sollte jemanden anhören bevor man ihn an den Pranger stellt", zitierst du seine Worte und bringst ihn dazu, sich wieder euch gegenüber zu setzen.

„Du musst das nicht tun Y/N", flüstert dein Freund dir zu, er weiß wie schwer das auf dir lastet, wie kaputt es dich gemacht hat.

„Nur so würde er es vielleicht verstehen", entgegnest du und atmest tief durch. Jimin sitzt voreingenommen auf seinem Platz.

„Meine Mutter ist abgehauen als ich noch klein war. Das hat meinen Vater zum Alkohol geführt. Er wurde süchtig, war nicht bereit irgendwelche Therapien zu machen oder das Trinken aufzuhören", beginnst du. Alles im Raum ist still.

Jungkook hält weiterhin deine Hand und Jimins Miene wird langsam aber sicher weicher.

„Der Alkohol hat ihn verändert. Bevor meine Mutter abgehauen ist, war er ein liebevoller Mann, aber der Alkohol hat das alles kaputt gemacht, seine Menschlichkeit dahin gemetzelt.
Ich wuchs auf unter ständiger Bewachung eines streng religiösen Alkoholikers.
Und denkst du man kann es so jemanden recht machen?! Nein kann man nicht. Egal was ich tat, es war nie gut genug. Ich war eine Enttäuschung in seine Augen und das ließ er mich jeden einzelnen Tag spüren."
Deine Stimme wird brüchiger. Die Narben in deinem Herzen, beginnen schmerzvoll aufzuklaffen.
Es sind Wunden, die niemals vollständig heilen werden.

„Verbal und körperlich hat er mich seine Abneigung, seinen Hass spüren lassen. Es gab Tage, wo ich nicht in die Schule gegangen bin, weil ich aussah wie das Opfer einer Schlägerei", jedes einzelne Wort sticht in deiner Brust und du unterbrichst kurz den Blickkontakt zu Jimin.

Dieser ist geschockt von dem was er hört.
Er hat geurteilt ohne die Geschichte zu kennen.

„Mein Beziehung zu Jungkook hat er keineswegs toleriert. Im Gegenteil, alles wurde schlimmer.
Jungkook ist ein uneheliches Kind und wuchs dazu noch im Heim auf. Eher unwahrscheinlich, dass ein streng religiöser Alkoholsüchtiger alter Mann so etwas akzeptiert", du lachst höhnisch auf, doch deine Augen spiegeln den Schmerzen wieder, der sich einst tief in dein Herz gefressen hat.

Jungkook streicht dir liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht, seine Hand weiterhin mit deiner verflochten. Du wirfst ihm einen kurzen dankenden Blick zu. Er ist alles was du hast.

Und genau das leuchtet auch Jimin ein, als er euch beobachtet. Die Vertrautheit, die Liebe mit der ihr euch anseht. Ohne zu zögern würdet ihr euch für den anderen aufopfern.

„Die Gewalt wurde schlimmer und von nun an so gut wie alltäglich. Ich trage seinen Hass auf meiner Haut und zwar in Form von hässlichen Narben", fährst du gebrochen fort und drehst dich etwas zur Seite, bist dabei etwas zu tun, was du niemals von dir gedacht hättest.

„Y/N-", setzt Jungkook entsetzt an, doch du schüttelst mit dem Kopf. „Es ist in Ordnung Jungkook", sagst du matt lächelnd und ziehst dein Shirt etwas nach unten, damit man deine Schulter sehen kann.

„Das sind Narben von einer seiner Ausbrüche.
Scherben in der Haut sind sehr schmerzhaft", entgegnest du bitter und zeigst Jimin den oberen Teil deines Schulterblatts.

Entsetzt reist er die Augen auf, als er die Narben besetzte Haut sieht.
Nun hat er einen stichfesten Beweis für deine Worte, obwohl es diese gar nicht benötigt. Er glaubt dir auch so.

„Es tut mir so leid", flüstert dieser geschockt, fühlt sich schlecht, weil er euch nicht hat anhören wollen.

Doch du winkst ab. „Es ist nunmal so. Auch wenn ich es hasse, aber meine Vergangenheit werde ich niemals los werden, wortwörtlich", sagst du schmerzhaft schmunzelnd.

„Jungkook hat mich eines Abends gerettet, als es mal wieder sehr schlimm war.
In einer Rangelei mit meinem Vater ist eine Waffe zum Einsatz gekommen. Mein Vater hat Jungkook damit erschießen wollen, doch Jungkook konnte sie ihm abnehmen und als mein Vater dann auf uns losgestürmt ist, hat er ihn in Angst erschossen", erzählst du das Ende, was der Anfang eurer Flucht gewesen ist. Euer erstes Verbrechen.

Denn das Erste Verbrechen geschah aus Angst und Liebe.

„So Jimin, dass war unsere Geschichte. Ein Mord ist das schlimmste was man auf dieser Welt begehen kann, da hast du recht.
Aber seine Verbrechen waren nicht weniger schlimm, als das unsere", sagst du mit gefestigter Stimme und der blondhaarige euch gegenüber ist einfach nur noch sprachlos.

Er denkt nun vollkommen anders, als vorhin noch.
Ein Mord ist ein Mord, aber Jimin kann euch nich einmal mehr dafür verurteilen, dafür versteht er eure jetzige Situation zu gut.

„Wieso seid ihr nicht zur Polizei und habt gesagt, dass es Notwehr war?", fragt Jimin mit ruhiger Stimme.

„Wer glaubt schon zwei Teenagern?!
Wir leben in einer Zeit, in der Männer noch mehr Macht haben als Frauen und Menschen mit Hintergründen wie Jungkook gleich als weniger Wert abgestempelt werden und die perfekten Sündenböcke für die Verbrechen auf dieser Welt sind. Ah schaut mal der kommt aus einem Heim mit den und den Eltern, der kann nur kriminell sein. Jimin diese Welt ist ungerecht, man gewinnt nicht, wenn man Fair spielt.
Uns hätte niemand geglaubt, am Ende hätte man uns nur auseinander gerissen", sagst du, während Jungkook dich bewundernd ansieht.
Er hat größten Respekt vor deiner Stärke und ist stolzer auf dich, als er es jemals in Worte fassen könnte.

Und Jimin? Jimin hast du mit jedem einzelnen dieser Worte getroffen. Er kann viel zu gut nachvollziehen in welcher Situation ihr euch jetzt befindet, als dass er euch jetzt noch ausliefern könnte, also fast er einen Entschluss:

„Ihr könnt hier bleiben solange ihr wollt, ich halte zu euch."

to be continued
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Jetzt liegen alle Karten auf dem Tisch.
Das ist Y/N's Vergangenheit, der Grund warum ihr geflohen seid.
Doch die Story ist noch nicht zu Ende, das Drama hat ja noch nicht einmal seinen Auftritt gehabt.

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