Kapitel 57
Vor 23 Jahren
Sein kleiner Körper lag zitternd und zusammengekauert in der Ecke. Dunkelheit, soweit das Auge reichte. Er hatte Angst. So große Angst.
Hickse drangen aus seinem Mund. Er versuchte die Luft anzuhalten. Mommy hatte immer gesagt, man müsse bis zehn zählen und dann wäre der Schluckauf weg. Er zählte leise in seinem Kopf bis zehn, doch als er die Luft aus seinem Mund weichen ließ, drangen immer noch Hickse aus seinem Mund. Es hatte nicht funktioniert. Mommy war nicht mehr hier. Sie war nicht mehr hier, um mit ihm zu zählen. Deshalb funktionierte es nicht.
Erneut stiegen die Tränen in seine Augen. Er vermisste seine Mommy so sehr. Er mochte ihr Lachen. Sie war immer lustig gewesen. Ein Schluchzer drang aus seinem Mund.
„Mommy!", weinte er bitterlich.
Seine Stimme drang schluchzend durch die dunkle Holzhütte, schien von den Wänden abzuprallen.
„Ich hab Angst", weinte er laut.
„Ich will nicht mehr hier sein... ich ... ich will nach Hause!", sein kleiner Körper zitterte, als er in der Dunkelheit auf dem kalten Boden lag.
Seine Augenlider fühlten sich schwer an. Er hatte so viel geweint. Mommy hatte immer gesagt, das Leben sei zu kurz um zu weinen, aber seine Mommy war nicht mehr da und das machte ihn traurig. So traurig, dass er nur noch weinen konnte.
Ein lautes Knirschen ertönte plötzlich durch die Dunkelheit. Erschrocken zuckte er zusammen, ein lauter angsterfüllter Schluchzer drang aus seinem Mund, als mit einem lauten Peng die Tür aufflog. Licht durchflutete die fensterlose Holzhütte. Der Teufel stand in der Tür. Sein großer Körper füllte fast den Türrahmen aus. Er war stark, das wusste er, denn er hatte Mommy und ihn mehrmals weh getan. Sein kleiner Körper rutschte noch näher an die Wand, etwas Nasses lief seine Hose entlang. Er hatte so große Angst. Ohne etwas zu sagen, stieß der Teufel sich von dem Türrahmen ab. Er war still. Das war nie ein gutes Zeichen. Das hatte er früh lernen müssen.
Der ihm so vertraute, beißende Gestank drang ihm in die Nase, als der Teufel immer näher kam. Ein leises Wimmern drang aus seinem Mund, als er vor ihm stehen blieb, nach seinem Arm griff und ihn mit einer ruckartigen Bewegung hochzog.
„Aufstehen!", donnerte seine Stimme durch die Holzhütte.
Sein Atem stank nach Alkohol. Sein dünner Körper kam stolpernd vor ihm zum Stehen. Der Teufel griff nun nach seinem Gürtel, öffnete ihn und zog ihn aus den Gürtelschlaufen. Dann wanderte seine Hand zu seinem Hosenknopf, den er langsam öffnete.
Angst kroch in seinem kleinen Körper hoch, als er beobachtete, wie sein Vater langsam seine Hose runterzog. Er stand nun nur noch in seiner Unterhose vor ihm.
„Na gefällt dir das?", hörte er die belegte Stimme des Teufels, als dieser plötzlich seine Hand unter den Bund seiner Unterhose schob und diese in einer langsamen Bewegung herunterzog.
„Das wird dir sicherlich noch mehr gefallen", Die Pupillen seines Vaters waren nun geweitet.
Ein ekeliges Gefühl drang in ihm auf. So als ob er zu oft Kettenkarussell gefahren war oder sich zu oft auf dem Spielplatz in einer der Schaukeln eingedreht hatte. Ein spitzer Aufschrei drang aus seinem Mund, als der Teufel nun grob nach seiner kleinen Hand griff und sie sich zwischen die Beine drückte. Ein Stöhnen drang aus seinem Mund. Ihm wurde schlecht. Sein ganzer Magen drehte sich um, er wollte seine Hand wegziehen, doch sein Vater hielt sie fest gepresst zwischen seinen Beinen. Fuhr jetzt langsam mit seiner Hand auf und ab, während die Geräusche, die aus seinem Mund drangen immer lauter wurden. Er spürte, wie etwas seinen Hals hoch stieg. Er würgte, versuchte es noch herunterzuschlucken, doch es war zu spät. Erbrochenes drang aus seinem Mund, seinem Vater direkt vor die Füße. Er würgte gerade das letzte Mal, als sein Kopf auch schon nach hinten flog. Er schlug mit dem Hinterkopf an der Wand auf, ein Heulen drang aus seinem Mund.
„Du dreckige, kleine Missgeburt. Wenn du mich noch einmal derartig erniedrigst, hat dein letztes Stündlein geschlagen, hast du das verstanden?!", laute Schluchzer drangen aus seinem Mund, als er beobachtete, wie sein Vater sich das Erbrochene von der heruntergezogenen Hose und den Schuhen schüttelte.
Sein Kopf pochte. Es tat weh. Seine kleine Hand wanderten an seinen Hinterkopf. Sie war rot. Schwarze Punkte bildeten sich vor seinen Augen, das Gesicht seines Vaters verschwamm vor ihm, als die Dunkelheit ihn nun vollkommen verschlang.
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Dieses Kapitel war nicht wirklich einfach zu schreiben. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich ein bisschen weinen musste, als ich es geschrieben habe , denn das was Finlay durchleben muss, ist alles Andere als schön.
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