Kapitel 40
Vor 23 Jahren
Er weinte immer noch, als sein Vater in langen Schritten auf ihn zukam. Er hatte Angst. Er würde ihm wehtun, so wie er Mommy weh getan hatte. Er wollte nicht zu ihm. Er wollte seine Mommy und niemand Anderen.
„Mommy, Mommy...!", fing er an zu schluchzen, sein kleiner Körper zitterte. Ein eiskaltes Lachen drang durch die Küche, ließ die Haare auf seinem Arm aufstehen.
„Du kannst soviel rufen wie du willst, Finlay, deine Mommy wird nie wieder kommen! Dafür hab ich gesorgt!"
Er sah, wie die Schritte seines Vaters immer näher kamen.
„Sie hätte auf mich hören sollen und dich von vornherein entsorgen sollen, diese Schlampe! Schon als sie mit dir schwanger war !", seine wütende Stimme drang zu ihm
„Stattdessen muss ich jetzt die ganze Drecksarbeit erledigen!"
Seine kleinen Beine zitterten, als er einen Schritt zurück machte, seine Füße rutschten über die rote Farbe auf den Küchenfliesen.
„Lauf ruhig weg, Finlay, ich bekomm dich sowieso!"
Ein Schrei entfuhr seinem Mund, als er sah wie die große Hand seines Vaters immer näher kam. Er fing an zu laufen. So schnell wie seine kleinen Beine ihn tragen konnten. Sein Herz pochte laut in seiner Brust. Er hatte Angst, so schlimme Angst. Und er vermisste seine Mommy. Er hatte seiner Mommy wehgetan.
Er war fast an der Haustür angekommen, als ihn etwas mit einem Ruck nach hinten zog. Sein kleines Gesicht landete auf dem Boden, sein Kopf schlug auf. Er fing an zu weinen, weil es so weh tat. Eine Hand zog an seinen Füßen und plötzlich hing er kopfüber.
„Na, na, na. Haben deine Mutter und ich dir keine Manieren beigebracht? Haben wir dir nicht beigebracht, dass man immer auf seine Eltern hört?"
Sein Atem roch beißend nach Alkohol, seine Stimme ließ ihn erzittern.
„Du bist nicht mein Daddy!", rief er plötzlich wütend aus, seine kleinen Beine schwangen aus, sein Fuß traf ihn an seiner Schulter.
„Und du wirst nie mein Daddy sein!", seine Stimme überschlug sich.
Er war wütend, seine kleinen Hände waren an seinem Körper zusammengeballt. Er hatte seiner Mommy wehgetan. Und jetzt würde er seine Mommy nie wieder wegen ihm sehen.
„WAS HAST DU GESAGT?!", die röhrende Stimme seines Vaters drang durch die Haustür.
Spucke, die nach Alkohol roch, traf ihn ins Gesicht, dicht gefolgt von einem Schlag, der in seinem Gesicht landete. Sein Kopf flog zurück, der Schmerz ließ ihn aufheulen. Er weinte bitterlich, als sein Vater sich in Bewegung setzte.
„Du kleines wiederliches Rotzgör! Du bist genauso ein Nichtsnutz wie deine Mutter!"
Er weinte immer noch, als sein Vater ihn nun nach draußen trug, seine Hand bohrte sich um seinen Knöchel. Die Vögel zwitscherten immer noch, obwohl es schon längst dunkel war. Die Luft roch nach Sommer. Er hatte noch vor ein paar Stunden mit seiner Mommy draußen gespielt. Der Gedanke an seine Mommy, ließ ihn erneut erzittern.
„Mommy!!! Ich will zu meiner Mommy!!"
Sein kleines Herz drang zu zerspringen, so weh tat es.
„Hör endlich auf zu schreien, du Bastard!"
Der Geruch von Alkohol umhüllte ihn, als er plötzlich das Geräusch einer sich öffnenden Autotür hörte. Ein Schrei drang aus seinem Mund, als sein kleiner Körper plötzlich in den harten Innenraum des Vans geschleudert wurde. Erschrocken starrte er in das boshafte Grinsen seines Vaters, als dieser die große Schiebetür hinter ihm zuzog.
Dunkelheit ergoss sich über ihn. Nichts als endlose, überwältigende Dunkelheit. Etwas Kaltes kroch seinen Körper hoch, und auf einmal tat seine kleine Brust so weh. Panisch tastete er nach seinem kleinen Stoffhasen, Rabbit. Den Stoffhasen, den Mommy ihm geschenkt hatte, damit er nachts besser schlafen würde. Rabbit, der ihn nachts von den Monstern beschützen würde. Rabbit mit seinen Superkräften, die er bei seiner Ausbildung im Superheldencamp erlernt hatte. Doch Rabbit war nicht mehr da, genauso wie seine Mutter nicht mehr da war. Ein spitzer Schrei drang aus seinem Mund, er hatte Angst. Es war so dunkel, dass er nicht einmal seine Hände sehen konnte. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich etwas bewegte, wie eine lange, knochrige Hand auf ihn zu kam. Gelbe, leuchtende Auge tauchten vor seinem inneren Auge auf. Mommy hatte gesagt, dass es keine Monster gab, aber er war sich sicher, dass etwas mit ihm im Van saß. Ein lautes, röhrendes Geräusch drang an seine Ohren. Das Geräusch eines Monsters. Ein panischer Schrei drang aus seinem Mund, durchsetzt von seinen Schluchzern, als er mit seinem kleinen Körper zurückrutschte, bis er die Wand des Vans in seinem Rücken spürte.
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Gott. Dieses Kapitel war nicht wirklich einfach zu schreiben. So wie all die Kapitel aus Macaulays Vergangenheit nicht einfach sind zu schreiben. Um ehrlich zu sein ist es eine echte Herausforderung und bricht mir auch immer wieder das Herz, denn ist einfach ein grausamer Ort in den ich mich dort immer begeben muss und er tut mir einfach so unglaublich Leid.
Ich musste ehrlich ein bisschen weinen, als ich das geschrieben habe. Auch wenn der ein oder andere nicht versteht warum ich weine, wenn ich schreibe. Aber meistens bin ich total in meiner zone und nehm dann nichts mehr wahr, außer das was ich schreibe...
Irgendwer würde jetzt wahrscheinlich sagen: Und warum schreibst du dann nicht etwas Schönes?
Naja...
Ich würde sagen, weil dies Teil der Geschichte ist und sie auch zu einem gewissen Maße ausmacht.
Ich hoffe nach diesem Kapitel wird euch so einiges klar.
Zum Beispiel, warum Macaulay nachts nicht schlafen kann und immer Licht braucht.
Trotz diesem traurigen Kapitel, wünsche ich euch frohe und besinnliche Weihnachten mit eurer Familie <3
Danke, dass ihr meine Geschichte lest !:)
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