Ich höre die ganze Zeit meine Musik und denke an Louis, da es gerade keinen Sinn ergibt, auch nur zu versuchen, meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Dennoch vergeht der Flug unglaublich schnell. Ich merke es zwar erst, als der Flieger zur Landung ansetzt, aber ich bin nicht böse darum, nicht länger hier sitzen zu müssen.

Eine gute halbe Stunde später steht das Flugzeug wieder auf dem Boden von London und wir verlassen es. Es dauert wie immer etwas, bis wir schließlich am Gepäckband sind und auf unsere Koffer warten. Ich sehe auf die Uhr; Louis müsste jetzt gerade ins Flugzeug gestiegen und losgeflogen sein. Ich nehme meinen Koffer und da dieser als letztes kam, können wir direkt gehen. Ich achte nicht wirklich auf die Leute, die bei der Ankunft stehen und auf jemanden warten, denn ich will nicht sehen, wie zwei Menschen sich wiedersehen.

Ich würde mir sofort vorstellen, wie es wäre, wenn Louis mich hier empfangen würde und diese Vorstellung lässt sich mein Herz nur noch mehr zusammen ziehen.

„Harold!" höre ich eine laute, aufgebrachte Stimme quer durch die Halle rufen und ich sehe erst einen kurzen Moment später auf, da ich im ersten Augenblick nicht realisiert habe, wessen Stimme es war.

Ich lasse meinen Blick durch die Halle schweifen und bleibe schließlich an jemandem hängen. Niall steht mitten in der Halle und sieht mich böse an, aber da ich meinen besten Freund kenne, weiß ich, dass er nur so tut, als wäre er sauer und enttäuscht, weil ich ihn nicht gesehen habe.

Zu meinem Erstaunen lächle ich etwas und gehe auf ihn zu. Sofort zieht er mich in eine Umarmung. Er weiß natürlich was los ist, aber er sagt nichts, was ich ihm hoch anrechne. Niall ist jemand der sich sehr um die Menschen sorgt, die ihm wichtig sind und er redet wirklich viel, doch er weiß, wann es besser ist jemanden einfach nur in den Arm zu nehmen und zu schweigen.

Wir gehen mit meiner Mum und Gemma nach draußen aus dem Gebäude.

„Du bist scheiße braun geworden, weißt du das?" fragt Niall und hält seinen Arm gegen meinen. Wirklich bemerken tue ich erst jetzt. Ich meine, klar ich hab etwas Farbe bekommen aber jetzt im Gegensatz zu Niall ist es doch mehr, als ich erwartet habe. Im Vergleich zu mir ist Niall weiß, wie eine Wand und ich muss grinsen.

„Ich hab mir Greg's Auto ausgeliehen, ich fahre euch." sagt Niall direkt, sodass meine Mum gar nicht erst die Möglichkeit hat, ein Taxi zu rufen. Als wir Zuhause ankommen, steigt Niall mit aus und geht mit herein. Niemand von uns dreien sagt etwas dagegen. Niall ist, wie bereits erwähnt, eher mein Bruder und er ist bei uns immer Willkommen. Wir gehen in mein Zimmer und ich fange an meinen Koffer auszupacken. Schnell habe ich meine Wäsche ins Bad gebracht und den Koffer zurück in den Keller.

Niall sitzt auf meinem Bett und sieht mich erwartungsvoll an.

„Was?" frage ich und setze mich neben ihn, nachdem ich meine Jeans gegen eine Jogginghose getauscht habe.

„Du hast sicher Bilder, oder?" fragt er und gibt mir mein Handy. Klar, Niall könnte es entsperren, aber ich schätze es doch sehr, dass er es sich nicht einfach genommen hat, denn das tut er doch ab und zu. Ich nehme es und gehe auf meine Galerie. Ich habe einen Ordner angelegt, mit Bildern von Louis und mir, damit ich sie einfach nicht immer suchen muss.

Ich bin sehr sicher, dass Niall genau diese Bilder sehen will. Ich lehne mich an die Wand und er tut es mir gleich.

Ich fange an mit dem ersten Bild und erzähle meinem besten Freund. Damit versuche ich chronologisch zu bleiben, dass er mir gut folgen kann, aber das klappt nur mehr oder weniger. Jedoch kennt Niall mich gut genug, um mich trotzdem zu verstehen, in Welcher Reihenfolge das alles passiert ist. Klar, ich habe mit ihm zwischendurch geschrieben und deswegen weiß er ungefähr, wie die Kreuzfahrt verlaufen ist, aber er hört mir dennoch zu.

Ich rede ohne Punkt um komme und zu jedem Bild, erinnere ich mich an ein anderes Ereignis mit Louis. Niall unterbricht mich ab und zu, aber das ist okay.

„Wie alt ist er nochmal?" fragt er irgendwann und ich sehe ihn verwundert an, da ich gerade selbst nicht mehr genau weiß, ob ich es ihm bereits gesagt habe, oder nicht.

„Er ist 22." sage ich und Niall zieht überrascht eine Augenbraue hoch.

„Er ist drei Jahre älter als du?" fragt er erstaunt und ich verdrehe die Augen, und erwidere nur leise, dass es ein wenig mehr sind, als drei Jahre.

„Er studiert, richtig?" will Louis wissen und ich nicke. „Ja, Literatur." antworte ich ihm.

„Eigentlich würde ich ja jetzt sagen, dass du aufpassen sollst und das ganze Zeugs und das habe ich hiermit ja auch praktisch getan, aber du strahlst so sehr, wenn du nur seinen Namen sagst, ich denke das zwischen euch ist wirklich echt." schmunzelt mein bester Freund ich ich erröte sofort, sehe auf die Decke, aber natürlich bekommt Niall das mit und lacht.

„Das ist doch nicht schlimm! Ich freue mich doch nur für dich!" grinst er, aber wir beide wissen, dass er es ebenso belustigend findet, mich damit zu konfrontieren und zu sehen, wie mein Gesicht die Farbe einer Tomate annimmt.

Ich erzähle noch etwas weiter und irgendwann liegen wir dann mehr auf meinem Bett, als das wir sitzen und schauen einen Film. Ich weiß, um ganz ehrlich zu sein, nicht wie er heißt, denn Niall hat ihn ausgesucht, doch ich muss sagen, dass er nicht so schlecht ist.

Ich vergesse die Zeit und denke auch, zu meinem Erstaunen, nicht an Louis. Dass ich gerade, als ich Niall von ihm erzählt habe, nicht wieder angefangen habe, zu weinen, ist ebenso erstaunlich, doch ich habe nichts dagegen, dass ich lächle, wenn ich ihn sehe und mein Herz anfängt das Tempo zu steigern, anstatt diesen Schmerz in meinem Brustkorb zu spüren. Natürlich vermisse ich ihn verdammt sehr, doch wir sind weiterhin zusammen. Wir sind so gesehen nicht getrennt, also ist es okay. Es könnte besser sein, das lässt sich auf keine Weise abstreiten, doch ich muss anfangen, damit klar zu kommen und ich denke, ich bin auf dem besten Weg dahin.

das wäre also das kapitel.. joa.. mal nichts zu sagen

comments? (und wie gesagt hab noch n os buch, falls euch lw ist oder so :33 )