66. Kapitel
Er drückt mir einen Kuss auf die Haare und seufzt zufrieden. Kurz darauf merke ich, wie er anfängt ein wirres Muster auf meinen Handrücken zu zeichnen. Ich schließe die Augen und genieße die federleichte Berührung von Louis auf meiner Haut. Alles an dieser Stelle fängt wieder einmal an zu kribbeln und meinetwegen könnte es wenig so weiter gehen.
Doch das tut es nicht, denn meinem Leben scheint es wieder zu langweilig zu werden, es wäre ja auch zu schön, wenn einfach einmal nichts passiert; und das länger als zwei oder drei Stunden. Da ich meine Augen weiterhin geschlossen habe, merke ich es nicht, aber als Louis aufhört dieses Muster auf meinen Handrücken zu zeichnen, meine Hand stattdessen in seine nimmt und leicht drückt, sehe ich ihn etwas verwundert an. Doch Louis antwortet nicht und fast im selben Augenblick verstehe ich, weswegen die Stimmung so komisch gekippt ist.
Ich sehe geradewegs Gemma an, welche sich an den Rand Louis' Liege gesetzt hat. Sie sagt nicht einmal was, sondern sieht uns nur fragend an, aber das reicht schon. Ich merke, wie Louis neben mir etwas nervöser wird, da ich ihm nicht gesagt habe, was Gemma von der ganzen Situation hält. Zugegeben, ich konnte es ihr noch nicht sagen und hatte vor es heute Abend zu tun, aber das ist jetzt wenig von Bedeutung, denn sie wird nicht aufstehen und einfach so wieder gehen, während sie ignoriert, was sie gesehen hat.
„Hi Gem..." sage ich nur leise und schaue überall hin, aber nicht direkt in ihre Augen.
Dabei liegt meine Hand in Louis' und dieser macht nicht den Anschein, als würde er seinen Griff um diese lockern. Doch es ist okay, weil ich es gerade brauche und ich das Gefühl habe, es tut ihm gerade ebenfalls gut und gibt ihm etwas Sicherheit. Er hat mich nun einmal wirklich sehr verletzt und Gemma ist meine Schwester und wie er zu spüren bekommen hat, beschützt sie mich, wenn sie kann.
„Harry.." fängt sie dann nach einem Moment der Stille doch an, in dem ich das Gefühl hatte, diese schafft es bald mich zu erdrücken. „Ich denke, du hast eine Erklärung?" fragt sie direkt und etwas anderes hätte ich nicht von ihr erwartet. Sie macht es zwar generell nicht, dass sie um das Thema herum redet, aber in dieser Situation wäre dies auch nur schwer möglich und völlig unsinnig gewesen.
„Naja... ich habe mit Louis vorhin noch einmal gesprochen; an der Bar. Er hat mir alles aus seiner Sicht geschildert. Ich glaube ihm und ich bin wieder mit ihm zusammen. Ich vertraue ihm, Gem." sage ich dann und versuche möglichst sicher zu klingen. Es ist nicht so, als würde ich nicht hinter meiner Entscheidung stehen, es ist mehr der stechende und mehr als skeptische Blick von meiner Schwester, welcher zwischen Louis und mir hin und her wechselt.
Ich verstehe sie; ich denke wenn es anders herum gewesen wäre und sie so verletzt worden wäre, würde ich nicht anders handeln.
Es ist wieder still zwischen uns Dreien und ich warte darauf, dass Gemma mir antwortet, aber das passiert nicht. Stattdessen ergreift Louis irgendwann das Wort.
„Ich liebe ihn, Gemma und ich weiß, dass es absolut beschissen gelaufen ist -"
„Ach was du nicht sagst." faucht sie, aber Louis lässt sich davon nicht beirren und spricht weiter.
„Und es tut mir unendlich leid, dass Harry es so erfahren musste, aber ich habe nie mit ihm gespielt oder so. Ich habe ihm nie etwas vorgemacht und ich bin unglaublich froh, dass er mir glaubt. Ich weiß, dass ich ihn nicht verdient habe. Er ist viel zu gut für mich, das ist mir klar, und doch ist er hier und das macht mich wirklich glücklich. Ich weiß, dass du das sehr skeptisch siehst und ich kann das absolut verstehen, aber ich werde ihn nie wieder verletzen. Versprochen." sagt er und sieht Gemma dabei genau in die Augen.
Gemma hat eigentlich eine gute Menschenkenntnis. Sie erkennt schnell wenn jemand lügt oder irgendetwas überspielen will. Genau deswegen macht sie sich solche vorwürfe. Sie hat es bei Louis nicht erkannt, aber mittlerweile denke ich, dass es so war, weil es wirklich echt war und es dadurch nicht zu erkennen gab.
„Bitte Gem... gib ihm noch eine Chance." sage ich leise und sie schaut wieder zu mir. Einen Moment überlegt sie, nickt dann aber und wendet sich meinem Freund zu.
„Eine Chance und keine mehr und ich schwöre dir, wenn du ihn noch einmal verletzt, dann wirst du kastriert!"
Meine Augen werden groß und auch Louis sieht meine Schwester einen Augenblick geschockt an, doch dann nickt er und antwortet ihr „Es wird aber nicht vorkommen." Er lächelt etwas und sieht mich an. Das Blau seiner Augen scheint in irgendeiner Weise zu funkeln und zu glänzen. Ich merke erst gar nicht, wie ich angefangen habe, glücklich zu lächeln.
Erst als Gemma wider etwas sagt, wende ich mich von Louis ab, um sie wieder anzusehen.
„Dann wünsche ich euch viel Glück." sagt sie und lächelt etwas.
„Danke." sage ich nun vollkommen glücklich, denn ich könnte es mir nicht perfekter vorstellen. Ich bin mit dem Jungen zusammen, den ich liebe, meine Schwester hat nichts mehr dagegen und Mum meinte von Anfang an schon, dass Louis der Richtige für mich ist. Außerdem habe ich mich dadurch mit meinem besten Freund vertragen.
Ach ja, ich sitze praktisch mitten im Mittelmeer in der Sonne und darf dem Meer zuhören. Was kann man sich mehr wünschen?
Doch diese Frage wird schnell beantwortet, als sich Louis zu mir beugt und mir einen wundervollen, federleichten und unendlich liebevollen Kuss schenkt, welcher mein Herz zum Rasen bringt und in diesem Moment habe ich wirklich das Gefühl, auf einer Wolke zu schweben.
Es ist unglaublich, was dieses Gefühl ausmacht und ich will es nie wieder missen müssen.
fluff yaayy. opinions?
was meint ihr, wie geht es weiter? :DD
und noch wünsche für die paar tage kreuzfahrt?
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