52. Kapitel
„Lottie.. es tut mir leid, wie ich zu euch war; wie ich zu dir war." sagt er, aber seine Schwester schüttelt nur den Kopf. „Zu spät Louis. Ich glaube es dir nicht mehr. Du kannst es nicht mehr ändern. Ich habe meinen Bruder schon lange verloren und mittlerweile habe ich mich damit abgefunden. Du hast es verkackt." sagt sie und ich merke, dass sie doch traurig ist, aber es muss ausgesprochen werden.
Ich sehe weg. Das war's. Das war es nun wirklich. Aber wieso sollte es auch nur einmal ein Happy-End geben. Das Leben ist ungerecht und man muss lernen damit klarzukommen.
Louis sieht wieder zur mir. Mir treten Tränen in die Augen. Er sieht mich mit fragendem Blick an. „Such dir für deine bescheuerten Spielchen jemand anderen, Louis." sage ich, schlucke und nehme die Hand meiner Schwester. „Komm." sagt sie leise und ich nicke.
Dann gehen wir. Wir gehen in die Richtung meines Zimmers. Wir brauchen beide nichts zu sagen, es reicht, dass wir hier sind. In diesem Augenblick müsste ich eigentlich anmerken, wie viel Glück ich habe, eine Schwester, wie Gemma zu haben, aber dafür habe ich gerade wirklich nicht den Kopf. Wir betreten mein Zimmer. Ich ziehe mich bis auf meiner Boxershorts aus und Gemma nimmt sich währenddessen ein T-Shirt von mir, dass sie überzieht.
Dann falle ich direkt ins Bett. Nun schluchze ich laut und mir wird bewusst, was gerade alles passiert ist, dass es mit Louis vorbei ist.
„Komm her." sagt Gemma leise, aber mitfühlend.
Sofort liege ich in ihrem Armen und weine an ihre Schulter.
„Es tut mir so leid, Harry." sagt sie leise, aber ich schüttle den Kopf. „Du kannst nichts dafür." erwidere ich und wir legen uns richtig hin. Aber dennoch hält Gemma mich weiterhin im Arm.
„Doch." sagt sie. „Ich hab dir versprochen, dass ich auf dich aufpassen werde; dass ich nicht mehr zulassen werde, dass dich jemand verletzt." sagt sie leise, aber ich schüttle erneut den Kopf.
„Woher hättest du das denn wissen sollen. Ich meine, schau ihn dir an! Wer hätte den so etwas gedacht! Alles gestellt." ich lache bitte, aber meine Tränen werden nicht weniger.
„Es tut mir so leid, Harry." sagt sie und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
Dann sagt sie nichts mehr. Jedenfalls denke ich das, da ich ziemlich schnell einschlafe. Doch ich schlafe unruhig. Ich wache in der Nacht bestimmt vier mal auf und immer wieder fange ich an zu weinen.
Jedes mal wird Gemma ebenfalls wach und jedes mal entschuldige ich mich dafür, aber sie wiegt mich nur wieder in den Schlaf.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass ich am nächsten Morgen mit wirklich roten Augen aufwache. Erst denke ich, dass Gemma schon weg ist, aber da kommt sie gerade aus dem Bad.
Sie setzt sich zu mir aus Bett. „Hey." sagt sie leise und wieder kommen mir die Tränen hoch. Doch ich atme tief durch und schlucke sie runter.
„Guten Morgen." sage ich und versuche zu lächeln, doch das scheitert kläglich.
„Harry.. ich.. ich hab Niall angerufen." sagt sie leise und sofort bin ich hell wach. „Du hast was?!" fauche ich sie an und sie nickt. „Harry ihm tut es wirklich leid und ich weiß, dass du ihn vermisst. Er ist dein bester Freund." sagt sie und ich seufze, nicke aber.
Ich kann mich jetzt nicht noch mit meiner Schwester streiten. Und ja, ich vermisse meinen besten Freund. Ich habe die ganzen letzten Tage seine Nachrichten ignoriert und auf keine geantwortet, aber ich weiß trotzdem, dass Niall einfach nicht nachgedacht hat und dass es ihm wirklich leid tut.
„Okay.." sage ich und einen Augenblick später hält mir Gemma mein Handy hin. Erst verstehe ich nicht, aber dann höre ich die Stimme von meinem Lieblingsiren.
„Hey Haz." sagt er leise und ich verstehe, dass Gemma ihn bereits über Facetime angerufen hat. Ich nehme das Handy so, dass ich auf den Bildschirm blicken kann.
Dort sehe ich meinen besten Freund, der mich entschuldigend ansieht. Kurz darauf sagt er genau das, weil ich nichts erwidere. „Es tut mir wirklich leid, Harry. Ich hab nicht nachgedacht und ich hab nicht darauf geachtet, was ich sage. Ich wollte das wirklich nicht... kann ich bitte meinen besten Freund wieder haben?" fragt er und natürlich nicke ich sofort.
Niall ist nie wirklich so sentimental und eigentlich hält er auch nichts von diesem ganzen rosaroten Kram, aber wenn wir uns streiten ist es beiderseits wirklich schlimm. Ich weiß, dass er es nicht mit Absicht gemacht hat, aber ich erwartete dennoch eine Entschuldigung. Die habe ich nun bekommen und damit ist es auch okay. Ich kann es nicht gut sehen, wenn Niall traurig oder betrübt ist.
„Es ist okay, Nialler." sage ich und zu meinem erstaunen lächle ich. Ich lächle zwar nur ein klein wenig, aber das ist ein Schritt in die richtige Richtung, oder? Aber dass Niall das schnell schaffen wird, also dass ich ein Lächeln auf meinen Lippen wiederfinde, ist von Anfang an klar gewesen.
„Gemma hat es mir erzählt.." sagt er nur leise und sofort verschwindet das Lächeln wieder und stattdessen merke ich, wie meine Augen anfangen zu brennen.
Schnell sehe ich weg. Ich will nicht wieder weinen, ich will niemandem, wie Louis nachweinen.
„Haz." sagt Niall vorsichtig und ich sehe wieder auf mein Handy. Eine erste Träne findet den Weg über meine Wangen und schnell wische ich sie weg, als wäre sie etwas Lästiges.
„Es ist okay, Haz." sagt Niall und sieht mich verständnisvoll an, doch ich schüttle den Kopf, wische mir immer mehr Tränen weg.
„Doch, es ist okay zu weinen! Du hast ihn geliebt und die liebst ihn vermutlich immer noch. Es ist nur und absolut nur seine Schuld. Gut ich hätte zwar bemerken müssen, dass irgendwas ist, aber ich hab es nicht und ja, so ist es auch ein Teil meine Schuld, aber primär hat er dich verletzt!" sagt Niall.
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