5. Kapitel

Das Taxi kommt pünktlich und wir schlagen uns durch den Verkehr in London. Das es voll ist, ist zu erwarten, denn immerhin ist beginn der Ferien. Das heißt, dass viele weg fliegen und damit sind die Straßen rund um London-Heathrow entsprechend gefüllt. Aber eben genau, weil es uns klar war, sind wir früh genug los gefahren und relativ entspannt. Nur Gemma hat vorhin, als wird gerade im Taxi saßen, fast einen Herzinfarkt bekommen. Sie hat gedacht, sie hat ihren Pass vergessen, jedoch hatte sie diesen schon am Abend davor unserer Mum gegeben, damit sie ihn nicht irgendwo liegen lässt. Ich habe darüber nur gelacht. Es ist einfach typisch meine Schwester.

Schließlich kommen wir doch, nach einer gefühlten Ewigkeit a, Flughafen an. Wir betreten das riesige Gebäude uns sehen zunächst, wo wir hin müssen.

Knappe zwei Stunden später sitzen wir endlich im Flugzeug. Es ist vergleichsweise klein, dass heißt nur dreier Reihen auf jeder Seite. Doch dadurch, dass Gemma uns Online-Eingecheckt hat und wir ziemlich spät dran waren, sitzen wir nicht zusammen. Ich sitze in einer der vorderen Reihen am Gang und Gemma hat ein paar Reihen hinter mir, auf der anderen Seite, mit Mum ihren Platz. Gerade habe ich mich angeschnallt und die Hoffnung gehabt, der mittlere Platz zwischen mir und einem Mann um die 40 bleibt frei. Dieser sieht aus, als wäre er beruflich unterwegs, denn er hat seinen Laptop bereits heraus geholt und auf den kleinen Klapptisch der Lehne vor uns gestellt.

Aber da bleibt genau bei mir jemand stehen. Ich sehe auf und seufze. (Einmal kommentieren wer es wohl ist:D )

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„Sorry." lacht sie nur, aber ich winke ab, schnalle mich ab und stehe auf, um sie durch auf den freien Platz zu lassen. Ich sehe sie an. Sie ist groß, blond, schlank und wirklich hübsch. Ihre Augen sind blau, aber es ist kein klares Blau; eher eines mit einem grauen Stich.

Ich setze mich wieder.

„Und mit wem habe ich die zwei Stunden das vergnügen?" fragt sie mich, gerade, als ich mein Handy heraus geholt habe. Ich lasse es auf meinen Schoß sinken und wende mich zu ihr. „Harry, und die heißt?" frage ich freundlich.

„Charlotte, aber bitte nenn' mich Lottie." erwidert sie.

Ich stelle danach mein Handy erst in den Flugmodus und dann aus. Anschließend unterhalte ich mich weiter mit Lottie. Sie kommt aus Doncaster, wie ich erfahre, doch es gibt von dort keine direkte Verbindung. Jedenfalls gibt es keine, die in dieser Woche gegangen wäre. Daher ist sie auch schon um sechs Uhr nach London geflogen. Erst bin ich davon ausgegangen, dass sie entsprechend müde ist, aber sie meinte nur, dass sie schon vier starke Kaffee intus hat und dass sie daher mehr gut gelaunt als müde sei, auch wenn sie es selbst nicht versteht.

Also ist sie ebenfalls so ein Kaffeefanatiker, wie ich es bin. Doch sie erzählt auch, dass sie damit die Einzige in ihrer Familie ist und dass sonst alle anderen absolute, britische Teetrinker sind. Ich mag manche Teesorten zwar auch gerne und trinke auch ab und an diese Art des Getränks, aber etwas alltägliches ist es definitiv nicht für mich. Ich bleibe bei meinem Kaffee und ich bin glücklich damit.

„Wo in Spanien machst du Urlaub?" frage ich sie anschließend.

„Nirgends." erwidert sie nur und ich sehe sie etwas irritiert an. „Aber du sitzt doch gerade in einem Flugzeug dahin?" frage ich verwirrt aber sie lacht nur. Anschließend schüttelt sie leicht den Kopf und erklärt mir „ja, dass schon, aber meine Mum hat mich, meinen Bruder und unsere jüngere Schwester mehr oder weniger dazu gezwungen, mit ihr auf eine Kreuzfahrt zu gehen."

Ich sehe sie wirklich sehr überrascht an, lächle dann aber. „Und wann geht es los?"

„Heute. Das Schiff legt irgendwann heute Abend ab." antwortet sie und mein lächeln wird zu einem Grinsen.

„Was ist daran so toll?" will sie skeptisch wissen und mustert mich etwas kritisch.

„Ich denke, es könnte sein, dass wir auf der selben Kreuzfahrt sind." sage ich und nun sieht sie mich ebenfalls erstaunt an. „Echt jetzt?"

„Ja, weil ich denke nicht, dass so viele Kreuzfahrtschiffe am selben Tag auslaufen. Fahrt ihr von Gibraltar?"

„Ja." antwortet sie und lächelnd nun ebenfalls. „Und vielleicht wird es dann doch nicht so langweilig" fügt sie hinzu.

In der Zwischenzeit haben wir die Reiseflughöhe erreicht, was für mich bedeutet, dass ich mein Handy wieder anstellen kann. Ich hole meine Kopfhörer heraus und stecke mir einen davon ins Ohr. Den anderen nimmt sich Lottie, ohne das ich vorher etwas dagegen hätte sagen können. Natürlich hätte ich es auch nicht gemacht, aber dann nimmt sie mir mein Handy aus der Hand und scrollt durch meine Playlist.

Ich sehe von der Seite, wie sie die Titel meiner Lieder kritisch mustert, bis sie schließlich doch lächelt und sanfte Töne eines Liedes von Ed Sheeran durch die Kopfhörer erklingen.

„Aber sonst ist da nicht wirklich etwas für mich dabei." sagt sie und holt ihr Handy heraus. Sie zeigt mir ihre Musikbibliothek und ich bin wirklich erstaunt, was sich darin alles wieder findet. Während bei mir hauptsächlich Poplieder die Playlisten füllen, ist vieles bei ihr rockiger. Ich hätte jetzt eher bei ihr gedacht, dass sie Justin Bieber oder so etwas hört, aber ich finde es nicht schlecht.

Das Lied ist vorbei und die stöpselt meine Kopfhörer an ihr Handy. „Jetzt zeige ich dir mal meine Musik" sagt sie und sucht nach einem Lied, welches ich kurz darauf höre. Ich kenne es nicht, aber es ist wirklich nicht schlecht. Doch es ist einfach nichts, was ich jeden Tag hören würde. Eben genau, weil es ziemlich rockig ist; es ist mir einfach zu hektisch und zu schnell. Natürlich ist es für Zwischendurch nicht schlecht, aber nicht, wenn ich meine Musik höre, um mich zu entspannen.


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