48. Kapitel
Der Abend vergeht unglaublich schnell und ehe ich mich versehe, sitze ich beim Abendessen. Doch nicht mehr lange, ich muss gleich los, denn es ist etwa viertel vor.
„Harry. Es ist fast neun!“ erinnert mich meine Mum und ich nicke ihr dankend zu. „Dann muss ich wohl mal los.“ sage ich lächelnd, nehme meine Sachen und verabschiede mich.
Es dauert nicht lange, bis ich an der Bar bin. Ich setze mich und warte auf Lottie, doch kurz darauf spüre ich, wie jemand die Arme um mich legt und kleine Küsse auf meinem Hals verteilt.
Es ist nicht Lottie, natürlich ist es nicht Lottie. Es ist Louis, wer auch sonst.
„Hey.“ sage ich leise und lächle automatisch.
Ich dreh mich auf dem Barhocker zu ihm um und auch er lächelt.
„Hey, Haz.“ sagt er leise und küsst mich. Meiner Meinung nach ist der Kuss definitiv viel zu kurz.
„Was machst du hier?“ frage ich und er sieht mich etwas verwundert an.
„Soll ich wieder gehen?“ fragt er und deutet in die Richtung, aus der er scheinbar gerade gekommen ist.
„Nein!“ sage ich sofort und lehne mich etwas an ihn, da er einen letzten Schritt weiter zu mir gekommen ist.
„Ich hab dich gesehen und hab gesagt, dass ich auf Toilette gehe, ich muss einfach kurz zu dir. Aber was machst du hier so alleine?“ fragt er direkt nach seiner kurzen Erklärung.
„Ich warte auf eine Freundin.“ sage ich schlicht, doch er sieht mich sofort skeptisch an. Ich schmunzle etwas und erwidere auf seinen Blick nicht lange darauf. „Ich habe sie auf dem Flug hierher kennengelernt und wir haben gesagt, wir müssen mindestens einfach einmal etwas zusammen an der Bar getrunken haben. Du kannst du bleiben, wenn du willst.“ füge ich am Ende hinzu, in der Hoffnung, dass Lottie nichts dagegen haben wird.
Aber das denke ich eher weniger. Ich glaube eher, dass Lottie und Louis sich ebenfalls gut verstehen werden. Vielleicht sieht Lottie dann, dass es auch unglaublich süße, aufmerksame Typen gibt und eben nicht nur Player.
Außerdem liebe ich Louis… also wieso sollte er nicht bleiben sollen.
Louis bestellt kurzerhand etwas zu trinken, doch ich füge einen weiteren Drink zu den zwei bestellten hinzu.
Ich habe ihn einfach auf gut Glück ausgesucht, aber wenn Lottie den nicht mag, ist es auch nicht schlimm, es gibt schließlich noch genug Auswahl.
Louis nimmt einen Schluck von seinem Cocktail und lehnt sich dann wieder etwas zu mir. Eine Hand nimmt er sanft in seine und kurz darauf spüre ich seine Lippen erneut auf meinen. Es ist gerade kurz nach neun und dass Lottie daher zu spät ist, stört mich nur wenig.
Ich seufze, schließe meine Augen und genieße den Kuss, den Louis sicher wie immer leitet. Doch wie in letzter Zeit immer öfter, wird der Kuss schnell besitzergreifender.
Ich finde es wundervoll. Nie hat mich jemand so geküsst. Gut, ich wusste bisher nicht, dass ich es mag, so geküsst zu werden, aber ich fühle mich so sicher, so geborgen und irgendwie so zuhause, wenn Louis mich genau so küsst und mir zeigt, dass ich nur seins bin und er nur meins.
Er führt mich mit eben dieser Sicherheit und wieder einmal vergesse ich daher alles andere um mich herum. Alles, was gerade sonst passiert, ist mir gleichgültig. In meinem Kopf herrscht eine scheinbar ewige leere und doch kann ich die Vielzahl meiner Gedanken nicht länger kontrollieren.
Alle drehen sich um Louis, um den Kuss und wie perfekt es doch alles ist. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn wirklich sehr und ich bin mehr als glücklich ihn gefunden zu haben.
Oder hat er mich gefunden? Egal, das Leben und das Schicksal dachte sich, dass vielleicht doch einmal etwas wirklich wundervolles passieren sollte und so habe ich Louis getroffen.
Ich weiß, erst dachte ich, wieso muss mir das passieren, aber ich denke mittlerweile, dass es das beste war, was mir passieren konnte, dass ich in Louis rein gelaufen bin und sein Hemd versaut habe.
Er hat mir letztens irgendwann erzählt, dass er die Flecken nicht mehr rausbekommen hat. Natürlich habe ich mich sofort entschuldigt, da das Hemd wirklich schön war, aber er sagte lediglich, dass es ihm absolut egal sei, weil er bei mir ist und ein Hemd kann man nachkaufen. Jemanden wie mich gäbe es hingegen nur einmal.
Wie sich nun sicherlich jeder denken kann, bin ich in seinen Armen nur so dahin geschmolzen. Das tue ich aber vergleichsweise oft. Doch was soll ich tun?
Er macht mir immer wieder super süße Komplimente, sagt mir, wie perfekt ich bin und wie glücklich er doch ist, bei mir sein zu dürfen. Mittlerweile frage ich mich wirklich, ob dieser Typ keinen Spiegel besitzt.
Er muss doch sehen, dass er viel besser ist als ich und dass er dementsprechend jemand besseren haben könnte, aber als ich ihm das einmal gesagt habe, hat er nichts darauf erwidert; nein, er hat mich geküsst, so innig, so liebevoll und das war Antwort genug.
Der Kuss jetzt scheint kein Ende zu finden und ich verdränge jegliches Zeitgefühl. In der Zwischenzeit hat Louis seine Arme um mein gelegt und mich somit eng an ihn gezogen.
Es ist unglaublich, wie sicher mich dies fühlen lässt. Ich wünsche mir einfach, dass es niemals aufhört.
Doch mein Leben dachte sich trotzdem, dass es vielleicht etwas langweilig wird.
Wir lösen den Kuss wieder und ich grinse, wie ein Drogensüchtiger, der eine Kiste voller LSD gefunden hat.
Aber mein Glück hält nicht ewig, wie ich leider feststellen muss.
Doch ein Kapitel heute.. Hope u Like it? Comments? 😂🙈😄
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top