36. Kapitel

„Niall?!" frage ich perplex, doch er zuckt nur mit den Schultern. Ich schüttle nur den Kopf. Es tut mir leid, aber das ging mir jetzt wirklich zu weit. Doch er grinst nur unschuldig und merkt anscheinend nicht, wie sehr mich das verletzt. Er weiß ganz genau, dass ich nicht gut darauf zu sprechen bin und dass ich nicht möchte, dass er einfach so darüber spricht. Ich atme hörbar aus und sehe kurz auf die weiße Tagesdecke.

„Meinst du das gerade ernst?" frage ich bissig und sehe ihn stechend an. Doch er merkt es immer noch nicht und fragt „Was denn?" als wäre nichts passiert. Ich öffne meinen Mund ein Stück, um etwas zu sagen, aber ich schaffe es nicht, zu sagen, wie enttäuscht ich gerade einfach von ihm bin.

Also handle ich, ohne, dass ich eigentlich wirklich weiter darüber nachdenke und drücke ihn weg, sodass mein Homebildschirm zu sehen ist.

Ich fahre mir etwas überfordert durch die Haare, auch wenn ich mir dadurch den Dutt versaue. Ich seufze und traue mich nicht, zu Louis zu sehen. Doch aus dem Augenwinkel sehe ich, wie er mein Handy zur Seite legt und zu mir rutscht.

„Harry?" fragt er leise, aber ich reagiere nicht. Zu voll sind meine Gedanken gerade mit den möglichen Folgen, die jetzt folgen können.

Ich bin verdammte 19 Jahre als und Jungfrau. Was wird er jetzt von mir denken? Vermutlich, dass ich einfach unglaublich verklemmt bin. Niall hätte auch genau das wissen müssen. Er hätte wissen müssen, dass ich nicht will, dass er es weiß, jedenfalls erst einmal nicht.

Natürlich hätte ich es Louis irgendwann gesagt, aber ich hätte einfach gerne bestimmt wann und wie.

Jetzt hat er es erfahren, da mein sogenannter „bester Freund" es in den Raum geschmissen hat. Ich hasse Niall gerade dafür. Ich hasse es, dass er erst redet und dann denkt. Und ich hasse ihn dafür, dass er es nicht verstanden hat. Ich glaube, das ist echt das schlimmste dabei. Nicht einmal nachdem er es schon gesagt hatte, hat er bemerkt, wie es mir dabei geht. Er denkt einfach, dass alles gut und vermutlich wird er es auch ernst einmal jetzt nicht verstehen. Er wird mich anrufen und fragen weswegen ich ihn jetzt weggedrückt habe. Doch ich werde jetzt nicht mit ihm reden. Ich würde ihn nur anschreien und wäre am Ende nur noch wütender.

Ich weiß, ich sollte nicht so sauer auf Niall sein, weil er wirklich immer für mich da ist, aber irgendwie bin ich es dennoch!

„Haz?" höre ich Louis fragen und ich drehe mich zu ihm um. „Was?!" blaffe ich und merke es aber erst einen Moment später, weswegen ich seufze und mich schnell wieder abwende.

Ich schüttle den Kopf und versuche mich irgendwie zu beruhigen. Ich kann Louis jetzt nicht dafür anmotzen, das geht gar nicht!

Doch ihn scheint es wenig zu stören. Er steht auf und erst denke ich, dass er gehen will, aber er geht auf meine Seite des Bettes und zieht mich auf die Beine. Dann zieht er mich in seine Arme und hält mich einfach nur fest.

„Alles gut, Harry." sagt er und streicht mir durch meine Haare. Diese fallen mittlerweile wieder auf meine Schultern, aber das ist das letzte, was mich gerade interessiert.

Ich schließe meine Augen und drücke mich an Louis. Normalerweise würde ich jetzt darüber schwärmen, wie gut er doch riecht, wie gut es sich anfühlt, dass er mich so fest hält und mir halt gibt, doch jetzt versuche ich bin gerade einfach zu beruhigen.

Es dauert einen Moment, doch es funktioniert, was nicht zuletzt daran liegt, dass Louis mir weiterhin durch die Haare streicht und mir ab und zu einen kleinen Kuss auf den Haaransatz drückt.

Ich löse mich wieder etwas von ihm und setze mich auf mein Bett. Er setzt sich mir gegenüber und nimmt meine Hände in seine.

„Es stimmt." sage ich leise und wage es nicht, ihm nun in die Augen zu sehen. Doch er drückt meine Hände nur etwas und deutet mir so, dass er bei mir bleibt.

„Niall hätte es nicht sagen sollen." sagt er dann und erstaunt sehe ich ihn an, da ich jetzt wirklich Angst habe, dass er geht. Niall hätte es nicht sagen sollen, weil Louis es lächerlich findet und dumm und jemanden haben will, mit dem er direkt schlafen kann. Jedenfalls stricken meine Gedanken sich so das Folgende zusammen.

Doch so kommt es ist. Louis merkt, wie ich ihn ansehe, etwas geschockt und ebenso traurig. „Nein, Haz! Ich bleibe! Natürlich bleibe ich!" schiebt er sofort ein und ich atme erleichtert aus, ehe ich nicke.

„Ich meine nur.. er hätte dir selbst die Möglichkeit geben müssen, es zu sagen. Das war nicht okay, es einfach so zu sagen." erklärt er seine Position und ich nicke, glücklich darüber, dass er so denkt, wie ich, aber immer noch mit den Gedanken bei Niall, sodass ich weiterhin enttäuscht bin.

„Aber das ist mir egal, okay?" sagt Louis und sieht mich durchdringend an. Er spricht erst weiter, als ich nicke und ihm somit deute, dass ich die Bedeutung seiner Worte verstanden habe.

„Harry.. du bist mir so unglaublich wichtig, dass kannst du dir nicht vorstellen." fängt er an, und nun muss ich dich etwas lächeln.

„Es ist absolut nicht schlimm, okay? Klar dachte ich, du hättest schon einmal mit jemandem geschlafen, ich meine du bist unglaublich heiß und ich frage mich echt, wer zu dir schon „nein" sagen kann, aber wenn sie es nicht getan hätten, selbst wenn es nur einer nicht getan hätte, wärst du jetzt vielleicht schon vergeben und ich wäre jetzt nicht bei dir. Sieh'es positiv okay? Versuche es für mich." sagt er und ich nicke, lächelnd.

„Danke." sage ich leise, aber er winkt ab. „Nicht dafür. Ich wünschte, ich hätte damals wirklich darüber nachdenken können, mit dem ich das erste mal schlafe. Du musst wissen, ich war gerade sechzehn, also war es mir ziemlich egal, aber es war schrecklich." sagt er lachend und nun schmunzle auch ich.

„Aber das ist mir jetzt auch egal. Aber du kannst es noch entscheiden, also schäme dich nicht dafür, dass du nicht mit irgendwem schläft!" erwidert er darauf, dass ich auf unsere Hände schaue.

„Du weißt immer, was du zu sagen hast, oder?" frage ich ihn, aber er schüttelt den Kopf. „Ich rede oft genug Bullshit, aber bei dir denke ich einfach ausnahmsweise mal nach, ehe ich etwas sage." sagt er, als wäre es selbstverständlich, aber dennoch lächle ich darüber, denn ich weiß genau, dass es das nicht ist.

„Was ist mit Niall?" fragt Louis dann vorsichtig und ich seufze. „Ich will jetzt nicht mit ihm sprechen. Er soll ruhig merken, dass es mich sehr enttäuscht habe." antworte ich ihm und Louis nickt verstehend. „Okay." sagt er nur und gibt mir einen kleinen Kuss auf den Handrücken.

dafür jz n bisschen mehr :)) meinungen?


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