26. Kapitel
Wirklich gut schlafe ich diese Nacht nicht und ich bin doch schon eine halbe Stunde, ehe mein Wecker klingelt. Doch ich habe ihn nicht ausgestellt, denn ich würde es mir zutrauen, wieder einzuschlafen. Als mein Wecker dann also doch losgeht, stehe ich auf, stelle ihn aus und gehe ins Badezimmer. Um ganz ehrlich zu sein, habe ich weniger starke Augenringe, als ich angenommen habe, aber dennoch frage ich mich einen kleinen Augenblick, wie ich es in einer dreiviertel Stunde so hinbekommen soll, dass ich einigermaßen akzeptabel aussehe.
Doch mit diesem Gedanken Zeit zu verschwenden, ist selten dämlich. Eigentlich würde ich nun sagen, es ist unnötig morgens zu duschen, weil den ganzen Tag sowieso schwitzen werde, aber kurz darauf finde ich mich unter der Dusche wieder.
Dieses mal jedoch schlafe ich nicht fast wieder unter der Dusche ein. Ich selbst habe jedoch keine Möglichkeit darüber weiter nachzudenken, weil ich meine Haare mit einen kleinen Handtuch so gut wie es geht trockne und anschließend vor dem Kleiderschrank stehe.
Dort muss ich doch etwas überlegen, aber meine Wahl fällt schnell auf die gelbe Badehose. Darüber ziehe ich nur ein lockeres T-Shirt und anschließend nehme ich mir mein Handy. Ich habe nun noch gute zwanzig Minuten, also ist alles in Ordnung. Ich gehe wieder zurück in das kleine Badezimmer und versuche irgendwie die Knoten aus meinen Haaren herauszubekommen, aber das, ohne, dass alle meine Locken von meinem Kopf abstehen, als hätte ich einen Affro.
Schließlich binde ich sie doch wieder zu einem Dutt zusammen, denn vermutlich ist das nachher mit dem Salzwasser die bessere Variante. Ich putze mir noch meine Zähne und packe mir meine Standtasche mit Handtüchern, einer Ersatzbadehose, meinem Handy und meinem Buch zusammen. Außerdem schmeiße ich am Ende noch mein Portemonnaie hinein und eine Packung Kaugummis für nach dem Frühstück.
Gerade als ich das kleine, runde Bullauge wieder schließe, klopft es an der Tür. Ich nehme mir meine Zimmerkarte und gehe hinaus auf den Flur, wo Gemma und Mum schon auf mich warten.
Gemma blickt mich kurz etwas skeptisch an und ich sehe genau, dass sie gerade die erste Frage zu gestern Abend stellen würde, doch sie verkneift es sich. Mum lächelt mich nur an und weiß anscheinend, einfach dadurch, dass ich wirklich gut gelaunt bin, dass es gestern Abend gut war.
Doch beide wissen schließlich nicht, wie gut es gestern doch gelaufen ist, weswegen ich trotzdem etwas aufgeregt bin, Louis in nicht allzu langer Zeit wieder zu sehen.
„Und?" fragt Gemma und ich wundere mich wirklich darüber, dass sie es ausgehalten hat, bis wir wirklich entspannt am Frühstückstisch sitzen. Doch ich muss automatisch glücklich lächeln so sehr ich es auch gerade verhindern würde, denn das macht Gemma's Neugier nun wirklich nicht weniger.
Sie sieht mich erstaunt an und grinst. „So gut?" fragt sie und ich seufze augenverdrehend, doch lache trotzdem etwas.
„Ja, es war gut." antworte ich ihr dann und sehe lächelnd auf das Gedeck auf dem Tisch.
„Wie heißt er?" will sie als ersten wissen und sieht mich zwar grinsend, aber dennoch ebenso forschend an.
„Louis." sage ich und lächle bei dem Gedanken an ihn. Direkt wird mir etwas wärmer, ich spüre ein leichtes Kribbeln überall in meinem Körper und ich bin mir ziemlich sicher, ich erröte gerade etwas, weswegen ich schnell aufstehe.
„Ich gehe mir etwas zu essen holen!" sage ich nur und gehe zum Frühstücksbuffet. Ich weiß genau, dass Gemma gerade die Augen verdreht und seufzt, da sie zu gerne weitere Informationen gehabt hätte und wenn ich sie lassen würde, würde sie mich so lange ausfragen, bis sie jedes kleine Detail wissen würde. Es ist nicht so, dass sie das immer macht. Wenn sie merkt, wenn mir etwas unangenehm ist oder ich einfach nicht darüber sprechen möchte, lässt sie es auch sein, doch hier ist es nun einmal so, dass ich genaugenommen keinen Grund habe, ihr nicht von dem Date zu erzählen. Doch ich weiß einfach nicht wie. Sie ist meine große Schwester und wir passen aufeinander auf.
Ich trete ihren Freunden, gut es waren bisher zwei, nachdem ihr Freund davor sie wirklich mies verletzt hat, skeptisch gegenüber und bei mir ist es nicht anders, weswegen ich ihre Neugier wirklich nachvollziehen kann. Doch ich denke einfach, dass sie es zu überstürzt findet. Louis hat mich gestern geküsst und das nicht nur einmal, aber es leider so, dass wir noch ziemlich genau drei Wochen miteinander haben, ehe wir wieder beide nach Hause fliegen. Ich möchte diese Zeit ausnutzen und ich kann mir auch später noch Gedanken darüber machen.
Auch wenn ich weiß, dass Gemma das nicht gerne sehen wird, werde ich jetzt auf Risiko spielen. Dass ich Louis wirklich, wirklich sehr gerne habe und mittlerweile muss ich mir eingestehen, dass ich mir eventuell etwas mehr erhoffe, da mir Louis lediglich perfekt erscheint.
Er ist aufmerksam, liebevoll, humorvoll und dabei unglaublich süß, wobei er ebenso heiß ist. Verdammt er ist perfekt! Und warum zur Hölle will er dann, hoffentlich, genau von mir etwas? Ich sollte das echt nicht hinterfragen und es einfach genießen, aber natürlich schaltet sich an dieser Stelle mein Verstand wieder ein.
Ich schüttle den Kopf und atme einmal durch. Danach mache ich mich wieder auf den Weg zurück zu unserem Tisch, wo Mum und Gemma bereits sitzen und auf mich warten, denn ich habe mir vielleicht etwas zu viel Zeit gelassen, als ich mein Essen geholt habe.
Doch nun fragt Gemma nicht weiter und es ist gut so. Ansonsten würde ich nur irgendetwas banales stottern und damit wäre niemandem geholfen.
„Aber Harry!" wirft Mum ein; gerade als ich gedacht habe, das Thema wäre erst einmal durch, fängt sie doch wieder an.
„Wann lernen wir Louis denn mal kennen? Weil, so wie es aussieht, hat er dir jetzt schon den Kopf verdreht." sagt sie und ich sehe sie schmunzeln.
„Bald." sage ich nur und widme mich schnell meinem Essen, damit ich nicht auf weitere Fragen eingehen muss. Außerdem versuche ich so zu verhindern, dass ich wieder grinse und sie skeptisch werden, denn ich denke, Gemma wird es sich nicht nehmen lassen, Louis anzusprechen, wenn sie ihn am Bus sieht. Ich habe das Gefühl ich werde von Sekunde zu Sekunde wieder nervöser.
Ich rede mir erneut ein, ich müsse es nicht werden, doch mein Herz denkt sich wahrscheinlich wieder nur; ach lass den Verstand doch quatschen, der hat doch sowieso keine Ahnung von nichts!
KRASS.. SCHON 26KAPITEL!!! DANKE AN ALLE, DIE MICH SCHON SO WEIT BEGELEITET HABEN!! <3
OPINIONS?
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