22. Kapitel
Doch zu meinem Erstaunen schüttelt Louis nur den Kopf. „Nein, alles gut. Ich meine mich stört es nicht, ich lerne dich etwas mehr kennen ganz nebenbei ist deine Stimme wirklich schön." erwidert er und ich lächle etwas. „Ich glaube, du bist wirklich der erste, der sagt sagt und mich dabei so gut wie gar nicht kennt."
„Dann wird es aber Zeit." schmunzelt er nur und mit jeder Sekunde scheine ich nur noch mehr dahin zu schmelzen. Es ist unglaublich. Ich kenne Louis kaum und ich spreche gerade praktisch das erste mal mit ihm, aber dennoch finde ich ihn irgendwie.. toll? Ja, Niall hat definitiv recht; ich habe einen Crush auf ihn und ich denke, er wird auch gerade nicht kleiner, doch es ist mir gerade egal, da es wirklich nicht besser laufen könnte.
Ich fühle mich gerade wirklich wohl und auch, wenn ich immer noch etwas nervös bin, bin ich nicht mehr unsicher.
Doch seine letzte Antwort kann ich nur mit einem Lachen und mit einem Kopfschütteln quittieren.
„Was ist?" fragt er und er ist scheinbar kein Stück darüber amüsiert, sondern meint es wirklich ernst.
„Warum sollte es Zeit werden? Ich meine, es war nie anders und es wird auch nie anders sein. Ich kann damit umgehen und es ist für mich normal geworden." erkläre ich schulterzuckend, doch er schüttelt nur den Kopf.
„Weißt du eigentlich wie wundervoll du bist? Ich weiß, wir sprechen gerade das erste mal miteinander, aber ich kann jetzt schon sagen, dass du auf jeden Fall zu selten zu hören bekommst, wie schön du bist und ich denke, dein Charakter ist es nicht weniger." sagt er und ich werde Wachs in seinen Fingern.
Ich schaue weg. Mein Blick wechselt von dem Boden zu ihm und wieder zurück. „Sag so das nicht. An mir ist nichts Besonderes oder toll. Ich merke ja meistens nicht einmal, wenn ich jemanden wieder nerve, weil ich zu viel rede."
„Wieso denkst du so von dir?" fragt er dann und ich verstehe gerade wirklich nicht, worauf er hinaus möchte.
„Was meinst du?" frage ich skeptisch und mustere ihn etwas kritisch.
„Das ist ebenso, wie die Frage, weswegen ich mich mit dir treffen möchte." sagt er daraufhin. „Es ergibt für mich keinen Sinn."
Ich lächle etwas, doch schlucke trotzdem, denn ich denke er weiß gar nicht, was er mit diesen Worten bei mir alles auslöst. Ich bin gerade glücklich; wirklich glücklich und ich wünsche mir jetzt einfach, dass dieser Abend niemals endet und dann Louis und ich hier noch lange stehen und einfach so reden.
Es fühlt sich gut an und ich danke meiner Mum in Gedanken dafür, dass sie diese Kreuzfahrt gebucht hat und dass ich so Louis getroffen habe.
Ich merke, wie er mich beobachtet und sehe ihn fragend an. Doch er lässt sich davon nicht beeindrucken und mustert mich weiter. Doch, jetzt werde ich wieder ein wenig nervös, da ich schlicht und ergreifend nicht genau weiß, wie ich mich solchen Situationen umgehen soll.
„Deine Locken sind toll, weißt du das?" durchbricht er aber nicht lange darauf die Stille zwischen uns.
„Sie nerven mich." erwidere ich, doch das ignoriert er und geht nicht darauf ein.
„Und deine Augen sind unglaublich grün."
„Ja, wie ein Frosch."
„Und deiner Stimme könnte ich ewig zuhören."
„Nicht länger als zehn Minuten. Dann nervt sie."
„Kannst du das mal sein lassen, und einfach mal ein Kompliment annehmen?" fragt er dann, doch durch seinen Ton merke ich, dass er doch etwas amüsiert darüber ist.
Aber zugeben, ich konnte genau das noch nie wirklich gut. Ich bekomme selten welche, von meinem letzten Freund habe ich welche bekommen, aber er hat schnell gemerkt, dass ich meistens lediglich nur wieder erröte und wegsehe. Dann stottere ich irgendetwas zusammen, was häufig total sinnlos ist. Natürlich freue ich mich dennoch, wenn jemand sagt, ich bin toll oder so, aber er hat das absolut falsch aufgriffen. Er wusste, ich mag nicht über mich selbst sprechen, weswegen er es dann einfach gelassen hat.
Ja, ich fand es zu diesem Zeitpunkt schade, aber nicht lange danach war unsere Beziehung sowieso vorbei. Im Nachhinein betrachtet, war es vermutlich sogar besser so. Denn ich habe knapp einen Monat danach herausgefunden, dass er mich betrügt, also woher hätte ich wissen solle, dass seine so genannten „Komplimente" nicht genauso gelogen wären, wie es seine Treue damals war.
Doch ich habe wirklich gute Freunde, die es schnell geschafft haben, mich wieder auf die Beine zu bekommen und über ihn hinweg zu kommen.
„Aber es ist doch so!" sage ich nur und er seufzt. „ Meine Stimme ist nicht schön! Meine Haare nerven mich nur, da sie einfach immer irgendwie von meinem Kopf abstehen und ich habe langweilige grüne Augen, was ist daran schön? Du hast es doch gerade schon gemerkt, wie sehr ich nerven kann!Schon da habe ich angefangen, einfach irgendeinen Bullshit zu -"
Doch ich komme nicht weiter, da er mich unterbricht. Doch er unterbricht mich nicht so, wie Gemma oder Niall mich unterbrechen, wenn ich wieder einmal zu viel quatsche. Nein, Louis macht es anders, aber das heiß in keinen Falle, dass es schlechter ist. Niall und Gemma sagen mir mittlerweile einfach direkt, dass ich die Klappe halten soll, da sie genau wissen, ich nehme es ihnen sowieso nicht übel. Ich habe ihnen einmal gesagt, sie sollen es mir einfach sagen, wenn ich es selbst nicht merke und es kommt dadurch auch immer seltener vor.
Doch das ist gerade nicht das Thema, sondern gerade ist im Fokus, dass Louis es ist, der mich unterbricht.
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