108. Kapitel
Am nächsten morgen, als ich aufwache, hat sich Louis immer noch nicht gemeldet, aber ich bleibe dabei, dass er sich melden wird, sobald er kann. Niall sage ich nichts davon, er würde sich nur wieder aufregen und dazu habe ich gerade wirklich keinen Nerv.
Später versuche ich Louis doch zu erreichen, doch es geht immer nur seine Mailbox dran. Ich spreche in den nächsten Tagen dutzende Nachrichten drauf, aber er meldet sich nicht. Nach drei weiteren Tagen stellt Niall mich zur Rede und ich kann ihn einfach nicht anlügen und sage ihm, was Sache ist.
Erst da realisiere ich es wirklich und dieses Gefühl scheint mich zu zerquetschen; jedenfalls fühle ich mich genau so. Ich fühle mich wirklich nicht gut und ich habe das Gefühl, es wird von Augenblick zu Augenblick schlimmer und gleichzeitig denke ich die ganze Zeit, es kann gar nicht schlimmer werden, aber nur einen Moment später werde ich jedes Mal eines besseren belehrt.
Ich liebe Louis. Ich liebe ihn unendlich sehr und das tut mir gerade so sehr weh, es ist so viel schlimmer, als ihn einfach nur zu vermissen.
Niall hat ihn nun doch versucht zu erreichen, doch von welcher Nummer auch immer ich anrufe, er geht nicht dran.
Es vergeht eine weitere Woche und Niall zwingt mich mit ins Kino zu gehen. Ich habe keine Lust, ich habe wirklich nur den Wunsch mich in mein Bett zu legen und zu schlafen, denn entweder merke ich dieses beschissene Gefühl dann nicht, oder in meinem Traum ist Louis bei mir und alles ist wie immer.
Meine Freunde diskutieren seit einer gefühlten Ewigkeit, in welchen Film wir denn nun gehen sollen. Mir ist es, ehrlich gesagt, ziemlich egal und irgendwann entscheiden sie sich endlich und kaufen die Karten.
Ich kann mich nicht wirklich auf die Handlung konzentrieren und zeitweise lenkt der Film mich doch etwas von Louis ab.
Danach gehen wir noch essen, nur eine Kleinigkeit, aber ich versuche mich jetzt doch endlich mal in die Unterhaltung einzubringen und mit der Zeit denke ich nicht mehr an Louis und muss ab und an sogar wieder lächeln oder lachen. Es tut gut, den Schmerz einfach mal nicht zu haben und einfach etwas Spaß mit meinen Freunden zu haben.
Abends fährt Niall mich nach Hause. Er hat sich wieder Greg's Wagen geliehen.
„Was ist ..." er stockt, doch ich weiß natürlich sofort genau, was er fragen will.
„Immer noch nichts. Ich erreiche ihn nicht und er meldet sich nicht." antworte ich ihm.
„Das tut mir so leid, Harry." sagt er mitfühlend und ich atme einmal tief durch.
„Wieso Niall?" frage ich ihn und sehe ihn an.
„Ich weiß es nicht." antwortet er leise und seufzt.
„Tut mir leid, das zu sagen, aber Louis ist ein Arschloch!" sagt er trocken und ich muss lachen, wenn auch nur bitter.
„Dafür musst du dich nicht entschuldigen." sage ich, da ich es mir langsam eingestehe. Louis' verhalten ist beschissen und das muss ich echt sehen.
Anfangs habe ich das abgestritten, aber es ist fast zwei Wochen her, seit ich ihn das letzte mal gesehen oder gesprochen habe und ich kann mir nicht sagen, dass er vielleicht einfach keine Zeit hat. Ich könnte sagen, er denkt nicht dran, aber er kann nicht sowohl die Gute-Nacht-, als auch die Guten-Morgen-Nachrichten und die Telefonate und die Anrufe vergessen. Das kann ich einfach nicht glauben und ich will es nicht glauben.
Ich verstehe nicht wieso, aber es ist verdammt beschissen, weil da damit ungefähr alle seine Versprechen gebrochen hat und ich gerade nicht sicher bin, ob es so gut war, ihm überhaupt noch mal eine Chance zu geben.
Dann kommt mir ein Gedanke. Er kommt, als ich aus dem Auto steige. Ich stocke und meine Augen werden groß.
„Harry?" fragt Niall. Er sitzt noch im Auto. Ich antworte nicht.
„Harry!" sagt Niall erneut und ich drehe mich zu ihm um, unfähig irgendetwas zu sagen.
Niall steigt aus, geht um das Auto herum und steht nun vor mir.
„Was ist?" fragt er besorgt und mustert mich fragend.
„Er.." fange ich an und meine Stimme bricht ab, doch es ist klar, dass es um Louis geht.
Niall schließt die Autotür und geht mit mir rein, dann in mein Zimmer und wir setzen uns aufs Bett. Meine Gedanken schwirren alle gleichzeitig durch meinen Kopf und doch bekomme ich keinen Ton raus.
„Was ist los, Harry?" fragt er leise und ich sehe zu ihm. Erst da merke ich, dass ich weine und zwar nicht zu wenig.
„Niall... ich bin so dumm." ich lasse mich von ihm in den Arm nehmen und weine an seine Schulter.
„Nein, das bist du nicht! Das bist du nicht, Harry, aber was ist los?" fragt er erneut und ich schluchze auf.
„Du weißt, was Louis war, oder ist." ich setze mich wieder auf und sehe ihn, mit vermutlich sehr roten Augen, an.
„Du weißt doch, dass wir miteinander geschlafen haben, oder?" frage ich ihn und sofort nickt er. „Ja und weiter?"
Ich atme tief durch und ordne meine Gedanken. Ich habe es satt, keine richtigen, vollständigen Sätze raus bringen zu können.
„Niall, er hat mit mir geschlafen, als er das letzte mal hier war und seine Schwester meinte immer, das ist genau sein Ziel, weil ich ja Jungfrau war und er ein verfluchter Player ist. Deswegen hatten wir auf der Kreuzfahrt doch so Streit und ich habe ihm noch eine Chance gegeben und gerade frag ich mich... -" ich breche ab und beiße mir auf die Unterlippe. Ich kann nicht weiter sprechen, doch Niall weiß, worauf ich hinaus will, da bin ich mir sicher.
„Meinst du wirklich? Ich habe ihn kennengelernt, eigentlich würde ich nicht sagen, dass er es echt nur darauf abgesehen hatte, aber ich will ihn auf keinen Fall in Schutz nehmen. Er hat dich unglaublich verletzt, er kann sowieso nicht mehr zu dir, denn diesmal werde ich es nicht zulassen.
Er wird dich nicht noch einmal verletzt, aber wenn du recht hast, dann tut es mir leid, Harry, aber ich hoffe, es stimmt nicht."
„Ich auch..." sage ich leise, doch ich weiß, dass ich diese Hoffnung nicht hegen sollte, denn so wie es momentan um Louis und mich steht, ist eigentlich dumm, zu denken, er kommt wieder und hat eine vernünftige Erklärung.
sry dass ich mich so lang nicht gemeldet habe :(( (schreibblockade und so -.- )
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