-21- Cheers to us - Day 7 & 8

„Wow, das sieht echt hübsch aus." Am Strand erkenne ich einen Tisch mit zwei Stühlen, darüber ist ein weisses Tuch gespannt, welches an vier Pfosten befestigt ist. Es sieht aus wie in >1001 Nacht<. Rundherum wurden ganz viele Kerzen im Sand verteilt, welche leicht vor sich hin flackern. „Das war bestimmt mega teuer", meint Leo trocken und ich muss lachen. „Es ist ein Geschenk, lass es uns einfach geniessen."





Ein Kellner kommt mit zwei Champagnergläser auf uns zu. „Welcome", er zeigt mit seiner Hand in Richtung Zelt. Wir nehmen die Gläser und laufen den beleuchteten Weg entlang. Links und rechts stecken kleine Fackeln im Sand. Wir setzen uns an den Tisch. „Auf uns", Leo streckt mir sein Glas hin. „Cheers", gebe ich zurück. „Auf einen wundervollen Urlaub und einen schönen letzten Abend."



Paddy hat an alles gedacht. Den Champagner, den Wein und das Essen - alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Zum Schluss bekommen wir sogar noch ein Dessert und zwei Cocktails. Als mir mein Cocktail gereicht wird, muss ich grinsen. „Der Typ scheint uns echt gut zu kennen", meint Leo und nippt an seinem >Piña Colada<. „Scheint so."


Für mich ein also ein >Sex on the Beach<... soso...



Plötzlich beginnt das Meer zu glitzern und ich springe auf. Dabei verschütte ich fast meinen ganzen Cocktail. „Oh mein Gott Leo, schau nur! Das ist wohl jetzt dieses >Sea of Stars<." Meine Stimme überschlägt sich. Leo nimmt meine Hand und wir laufen zum Meer. Dort wo wir mit unseren Füssen in den nassen Sand stehen, beginnt es zu leuchten. Mit jeder Welle funkelt es noch mehr. „Aussergewöhnlich", sagt Leo sichtlich beeindruckt. „Der perfekte Abschluss für diesen perfekten Abend." Leo zieht mich an sich und wir küssen uns. Über uns der Sternenhimmel, unter uns ein Ozean voller Sterne. Würde ich nicht mittendrin stehen, würde ich es nicht glauben.



Day 8

„Aufwachen Schlafmütze", ich rüttle an Leo. „Komm schon, in zwei Stunden fliegt unser Flugzeug nach Male. Hilf mir packen." Ich mache mich wieder daran unser Zeug, welches in der ganzen Villa verteilt ist, einzusammeln. Leo steht brummelnd auf und reibt sich die Augen. „Darf ich erst einen Kaffe trinken?" Ich drehe mich zu ihm um. „Nur wenn du mir auch einen bringst." Er nickt und geht ins Badezimmer um sich anzuziehen.




Eine Stunde später stehen wir auf unserer Terrasse. „Auf drei?" „1 - 2 - 3", zähle ich laut. Platsch. Nachdem wir mit dem Kofferpacken fertig waren, dachten wir, wir sollten nochmals eine letztes Mal im Ozean schwimmen - tschüss sagen sozusagen. Da unsere Badesachen bereits im Koffer sind, schwimmen wir nun eben nackt im Ozean herum. Erinnerungen kommen auf und ich muss grinsen. Ich kann den Balken an meinem Rücken noch immer spüren.




Eine halbe Stunde später sitzen wir in einem dieser kleinen Wägelchen, welches uns zur Rezeption fährt. „Mr. and Misses Kramer, wir hoffen ihnen hat es hier gefallen." Der Rezeptionist scheint neu zu sein, denn bis jetzt konnte hier niemand wirklich gut Deutsch." „Ich heisse nicht Kramer, aber chon ok." Leo hasst es, wenn er mit Kramer angesprochen wird. Er dreht sich um und geht ein paar Schritte weiter weg. „Ja es war prima, ich würde ja gerne länger bleiben aber die Heimat ruft." Der nette Herr lächelt mich an und streckt mir die Rechnung hin. Als ich den Betrag sehe, wird mir kurz übel. „Die Getränkerechnung wurde bereits für sie bezahlt." Ich blicke ihn ungläubig an. „Von wem denn?" Sein Lächeln wird breiter. „Das darf ich ihnen leider nicht verraten." Er zwinkert mir zu. Ich presse meine Lippen aufeinander damit ich nicht lachen muss und schüttle den Kopf. Ob er mir noch mehr Überraschungen hinterlassen hat?" Ich gebe dem noch immer grinsenden Herrn meine Kreditkarte und er erledigt den Rest. Leo hat von unserer Unterhaltung nichts mitbekommen denn er steht noch immer mit dem Rücken zu mir, Hände in den Hosentaschen und den Blick in die Ferne. „Willst du bleiben?", frage ich, als ich mit der Bezahlung fertig bin und mich neben ihn stelle. „Ich bereue nur gerade, dass ich die Zeit hier nicht sinnvoller genutzt habe." Er dreht sich zu mir und nimmt mein Gesicht in seine Hände. „Mit dir", er küsst mich.




„Endlich im Flugzeug nach Hause." Leo lässt sich neben mich auf den Sitz fallen und ich nehme seine Hand. „Ich bin froh, wenn wir endlich Zuhause sind und wir in unserem eigenen Bett schlafen können. Darauf freue ich mich am meisten." „Warum schlafen? Da kann man auch noch ganz andere Dinge tun." Ich haue ihm auf den Oberschenkel. „Du wieder."




Während Leo fast den ganzen Flug über schläft, schweifen meine Gedanken immer wieder zu Paddy. Je näher wir Deutschland kommen, desto weiter ist er weg. In Deutschland gibt es >meinen< Paddy nicht, den gab es nur auf den Malediven. In der Vergangenheit. Paddel-Paddy und Amaterasu sind Geschichte. Schluss aus - Ende. Ob mir die Insel-Isa fehlen wird?




In Gedanken lasse ich die Woche nochmals Revue passieren und muss zwischendurch immer mal wieder vor mich hin kichern. Schon erstaunlich, was man innerhalb einer Woche alles erleben und tun kann. Von Stand-Up-Paddling, über Yoga, Schnorcheln, Delfine beobachten und eine Lagune bestaunen. Von Strandpartys bis zu Sonnenuntergängen. Sonnenaufgängen, funkelnden Sternen im Meer und Sex. Cocktails und Fisch. Paddy und ich.




What happens in paradise, stays in paradise - i remember...



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