||Kapitel 9|| Ein unfassbare Enthüllung

Am nächsten Tag klopfte ihre Oma nochmal an der Zimmertür. "Alles okay?", fragte sie.

"Ja", rief sie geistesabwesend während sie sich auf ihrem Hasenbed bequem machte und nach einer nahegelegten Bibliothek suchte.

"Kann ich reinkommen?", erkundigte Anne sich.

"Wenn's sein muss", erwiderte Elisa genervt. Sie war zwar froh das ihr Schwindel dank des guten Tees besser wurde aber deswegen musste ihre Großmutter doch nicht ständig hineinplatzen.

Das Zimmer war relativ groß und befand sich im ersten Stock, des Redachhauses.  Die Wände waren alle in einem schönen Meeresblau gestrichen und der Fußboden bestand aus hellem Parkett. An einer Wand gab es ein großes Fenster, wodurch man in den Garten schauen konnte. Elisas Hasenbed  lag gegenüber des großen Fensters. Der Rest war noch mit schönen Holzmöbeln versehen.

"Wie geht es dir?", fragte Anne ihre Enkelin und fasste ihr an die Stirn, um sicher zu gehen das sie kein Fieber bekam. "Mir geht's gut", versicherte sie ihr genervt und schubste Annes Hand von ihr weg. Dann versuchte ihre Oma ein Gesprächsthema mit ihr anzufangen:" Wir haben schon wieder einen Warnbrief erhalten".

Elisas Nerven hielten das langsam nicht mehr aus. "Wir werden eine Lösung finden. Aber im Moment hab ich grad wichtigeres zu tun",pampte sie.

Dabei fuhr das Mädchen ungewollt über ihren Bernsteintropfen Anhänger. Als sie dann in das verletzte Miene ihrer Oma schaute, bereute sie ihr Verhalten sofort. "Tut mir Leid", stotterte Elisa ,"Es ist mir grad zu viel".
"Alles okay", Anne ging ohne ein Wort wieder hinaus.

Jetzt starrte sie in den Flur, wo ihre Grau-weißen Haare im Schlafzimmer verschwanden. Ihr Opa begann Anne anzuschreien. Offenbar gab er ihr die Schuld für die sogenannte Steuerhinterziehung.

Plötzlich fühlte Elisa Lehre im Herzen, so viel war in den vier Tagen passiert, wie noch nie in ihrem Leben. Ihre Großeltern stritten ständig und das wahrscheinlich nur wegen einem Missverständnis.
Irgendwann wurde ihr das Nachdenken zu viel.

Zur Ablenkung rief sie Daniel an:" Hi mir geht's soweit gut. Können wir uns treffen?"
"Sicher wo?"
" In der Bibliothek am Yachthafen"
"Oh nö, ich hasse Bücher"
"Vielleicht gibt es dort Infos über das Amulett und Wuhira"
"Wuhira?", fragte Daniel am Telefon.
"Ja längere Geschichte"
"Na dann Lets goo"
"Ja bis dann"
Elisa legte wieder auf.

Nach einer gefühlten Weltreise stand sie vor einem riesigen Tür, das einem Schlosstor glich. Darüber stand in geschnörkelter Schrift Bibliothek.
Mit Ehrfurcht öffnete Elisa das große Tor. Unzählige Bücher reihten sich in den hohen, Hölzer Regalen auf und der Innenraum sah aus, als wäre die Zeit im neunzehnten Jahrhundert  stehen geblieben. Zudem roch es stark nach Lavendel, was an den Duftsäckchen, die überall im Raum verstreut waren lag.

Während sie sich umschaute, erblickte sie Daniel, der es sich auf einem roten Lesesessel gemütlich machte. Er durchblätterte gerade ein Buch mit verschiedenen Seemonstern.

"Hi", rief sie ihm zu. Er blickte aus seinem Buch auf.
"Moin", begrüßte er sie.
"Hast du schon was gefunden?", erkundigte Elisa sich.

Auf einmal kam eine ältere Dame auf sie zu gehumpelt. Ihr Gesicht war verschrumpelt wie eine Rosine.
"Seid gefälligst leise", zischte sie die beiden an. Elisa, erschrocken über das plötzliche Auftreten der Rosinen-Lady, nickte nur.

Dann zuckte sie nur mit den Achseln und schaute Daniel forschend an.
"Achso, ja", er räusperte sich," Wuhiras waren nach der Legende nach riesige Seeungeheuer. Damals im frühem Mittelalter fraßen die Wuhirss fast die ganzen Fische weg. Jedoch benötigen die Küstenbewohner sie als Nahrung. Also machten die Einwohner Jagd auf sie..".

"Das ist ja grausam", unterbrach Elisa ihn.

"Warts mal ab, das war erst der Anfang", erklärte Daniel aufgeregt und machte dabei ein paar alberne Handbewegungen," Du kannst es dir vorstellen wie ein Krieg. Die Küstenbewohner vertrieben die Wuhiras jedoch kamen sie zurück und versenkten ihre Schiffe. Das Endergebnis war das beide Seiten kein Essen mehr hatten, da alles weg war".

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