6. August ~abends~
Ocean lief einfach weiter und ich folgte ihm. Aber langsam da bemerkte ich, wie sich die Atmosphäre änderte, die Luft frischer wurde und der Wind stärker, er wehte mir um den Kopf und ich meinte Möven kreischen zu hören. Fröhliche Kinder mit Sandspielzeugen kamen uns entgegen und langsam hatte ich eine Vermutung wohin dieser Weg führte. Angestrengt lauschte ich in die Ferne und ein glückliches Lächeln trat auf meine Lippen, als ich das Rauschen der Wellen hörte. Das Meer! Wieso war ich nicht gleich darauf gekommen? Wohin würde mich der Junge wie das Meer wohl bringen.
Sand, von den Strandbesuchern noch mit auf die Straße geschleift, knirschte unter meinen Füßen und Vorfreude machte sich in mir breit.
,,Ich hab es schon gehört bevor ich es gesehen habe, dass wir zum Meer gehen."
Ocean lachte und hatte wohl die Anspielung auf seine kryptisch Antwort verstanden, die er auf meine Frage wohin wir gehen ausgesprochen hatte.
,,Du hast das Rauschen der Wellen gehört oder?"
Wir lächelten uns an.
,,Ja. Und die Möven. Außerdem waren die Kinder mit dem Sandspielzeugen sehr eindeutig."
Er lachte wieder laut und ein paar umstehenden Leute schauten Ocean von der Seite an. Es schien ihn nicht weiter zu kümmern.
,,Der Sand war wohl auch nicht gerade hilfreich dabei zu vertuschen wohin wir gehen."
Sein Blick wanderte zum Boden und den Sandkörnern unter seinen Sohlen. Das Lächeln hatte sein Gesicht nicht verlassen.
Bevor der Sand gänzlich der Straße gewichen war, zogen Ocean und ich unsere Schuhe aus. Unsere Hände immernoch miteinander verschränkt nahmen wir die Schuhe in die anderen Hand.
Noch bevor ich Ocean fragen konnte welches Ziel er dennn nun aber am Strand verfolgte, sah ich schon worauf wir zustapften.
Da lag etwas helles weiter vorne im Sand und wenn mir meine Augen keinen Streich spielten fakelten dort sogar ein paar kleine Kerzen. Ich sah deren Flamme im Wind bewegen, wie ein wilder Tanz.
Als wir endlich nah genug waren damit ich erkennen konnte worum es sich bei dem hellen, großem Gegenstand handelte weiteten sich meine Augen überrascht. Ocean hatte wohl ein großes, nicht sehr tiefes, Loch in den Sand gegraben. Die Matratze, die er wohl irgendwie hier her geschafft hatte, passte genau hinein. Decken und Kissen lagen darauf und ich musste lächeln als ich sah, dass Ocean auf der gegenüberliegenden Seite der Matratze einen Windschutz befestigt hatte.
Ich beschleunigte meine Schritte und ohne meinen Kopf nach hinten drehen zu müssen wusste ich, dass Ocean dicht hinter mir war.
Lächelnd kam ich zum Stehen und blinkte schräg nach oben zu Ocean.
,,Damit wir die ganze Nacht lang die Sterne zählen können."
Ich habe Ocean nicht oft in dem Zustand gesehen in dem er an diesem Tag war. Nervös verknotete er seine Finger in einander und sah mich unsicher an.
Unsicherheit.
In dem Leben, dass ich an Oceans Seite führte habe ich ihn nur selten unsicher erlebt.
Aber in diesem Moment schien er wohl wirklich unsicher auf meine Reaktion zu warten.
Irgendwie war es süß wie er nicht wusste wohin mit seinen Händen und begann sich durch die Haare zu streichen. Mein Lächeln wurde immer größer, je mehr Ocean seine Haare zerzauste. Ich ging auf ihn zu und nahm seine Hände aus seinen Haaren, strich seine Frisur ein wenig glatt und umschloss seine großen Hände mit meinen Kleinen.
,,Es ist perfekt."
Die Anspannung und Unsicherheit fiel von ihm ab und beruhigt stieß er die angehaltene Luft aus. Seine Schultern lockerten sich und er zog mich an meinen Händen näher zu sich.
Ich kam dicht vor ihm zum Stehen und schloss meine Augen, als ich Oceans Lippen auf meinen spürte. Ich spürte, dass Ocean lächelte noch bevor meine Augen es sahen und wie so oft brachte mich sein Lächeln ebenfalls dazu meine Mundwinkel nach oben zu ziehen.
Eine seiner Hände hielt immer noch meine umschlossen und mit der anderen deutete er einladend auf die Matratze.
,,Setzt dich."
Lachend ließ ich mich auf die weiche Oberfläche der Matratze fallen. Ich bin mir sicher hätte mich Ocean in ein Restaurant eingeladen hätte er mir Gentlemanmäßig den Stuhl zurecht gerückt.
Er setzte sich neben mich und rutschte ganz nah an mich. Unsere Schultern berührten sich und beinahe wie aus einer Gewohnheit heraus legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab.
Der Wind wehte um unsere Körper und es war nichts außer unserer gleichmäßiger Atmung und dem Rauschen der Wellen zu hören. Vielleicht kreischte irgendwo in der Ferne eine Möve oder eine Familie packte ihre Sachen zusammen, vielleicht fand auch irgendwo eine Party statt, aber von all dem hörten Ocean und ich nichts. Er hatte diesen abgelegenen Ort gut ausgewählt, es war als würde der Wind all die Geräusche von uns weg tragen und nur noch die Stille des Meeres bei uns lassen. Vielleicht blieb ein Teil von Ocean immer mit dem Wind verbunden.
Niemand von uns sprach ein Wort, aber es brauchte auch kein Wort gesprochen zu werden um diesen Moment schöner werden zu lassen.
Ich rückte noch näher an ihn und ließ mich von Oceans Duft umhüllen. Ich war mir sicher, ohne in sein Gesicht gesehen zu haben, dass er genauso gelächelt haben muss wie ich. Denn in diesem Moment gehörte uns die Unendlichkeit. Am Abend des 6. Augustes war es als gehörte uns die Ewigkeit. Vielleicht kann manchmal die Zeit tatsächlich anhalten. Zumindest für einen Moment, denn mit aller Deutlichkeit bekamen wir zu spüren, dass in diesem Leben das Gefühl von Ewigkeit nur in kurzen Momente von Dauer war. Aber vielleicht wissen wir unsere Unendlichkeit erst dadurch wirklich zu schätzen. Weil sie keine Selbstverständlichkeit ist, weil sie immer nur von kurzer Dauer ist. Weil unsere Unendlichkeit nicht ewig ist. Damit wir immer wieder schätzen können was wir haben. Auch wenn es schmerzt immer wieder Abschied zu nehmen. Auch wenn ich wünschte, ich müsste niemals Abschied von Ocean nehmen. Wir müssen den Tod fürchten, um das Leben zu schätzen oder?
So vieles ging mir am 6. August durch den Kopf und oft denke ich auch noch heute darüber nach. Ich glaube man hat viel zu denken, wenn einem offenbart wird, dass die Unendlichkeit vielleicht doch Realität sein kann, dass die Ewigkeit greifbar sein kann, dass Übernatürliches nicht nur in Büchern stattfindet.
Langsam glitt mein Blick hinauf. Noch waren keine Sterne am Himmelszelt zu sehen, aber es dürfte nicht mehr lange dauern bis die Sonne hinter den Wellen der See untergegangen sein würde. Der Himmel hatte sich bereits in leichte Rosa- und Orangtöne verfärbt und die Sonne strahlte nicht mehr mit einer solch unbändigen Stärke. Die Strahlen der Sonne waren nicht mehr so heiß und der Sand kühlte langsam ab.
Ocean beugte sich leicht zu mir und seine Lippen kitzelten mein Ohr, als er mir etwas zu flüsterte.
,,Hast du Hunger? Ich hätte ja gerne etwas romatischerers gesagt, aber in diesem Leben ist das wahrscheinlich einfach nicht meine Stärke."
Ich begann zu lachen und spürte wie auch Ocean in meine Halsbeuge lachte, sein Oberkörper hob sich unregelmäßig während er über seine eigene Aussage lachte.
,,Hast du denn etwas zu essen da?"
Gespannt auf seine Antwort drehte ich meinen Kopf zu ihm. Ocean antwortete aber nicht sondern beugte sich über die Kante der Matratze und zog eine Kühlbox aus dem Sand. Er kehrte den gröbsten Sand von der Kiste und legte sie auf seinen Schoß. Ocean öffnete geheimnisvoll den Deckel und zog ein paar Sandwiches aus dem Inneren der Kühlbox. Außerdem reichte er mir eine Thermoskanne.
Verblüfft starrte ich ihn an.
,,Es ist nichts besonderes, aber ich hatte ein wenig Zeit, als du für deine Prüfung gelernt hast."
Er legte die Kühlbox wieder zur Seite und sah mir entgegen.
Mein Herz klopfte wild.
,,Ocean...Mir fehlen die Worte."
Ohne weiter darüber nachzudenken beugte ich mich zu Ocean rüber und küsste ihn. Er erwiederte meinen Kuss und als wir uns voneinander lösten griff ich schnell nach einem der Sandwiches und begann zu essen. Sie waren wirklich köstlich und erst als ich die Hälfte des belegten Brotes bereits gegessen hatte bemerkte ich, dass Ocean noch nichts von dem Essen, das er zubereitet hatte, genommen hatte. Noch nicht einmal den Tee hatte er angerührt.
,,Vergiftest du mich oder warum isst du nichts?"
Ocean begann zu lachen, riss sich aber zusammen, als er meinen verständnislosen Blick bemerkte.
,,Nein ich vergifte dich natürlich nicht, aber ich muss nichts essen."
Er zuckte mit den Schultern.
,,Wie genau meinst du das?"
Immer noch verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und beobachtete ihn dabei wie er aufstand sich einen Becher aus der Kühlbox nahm und auf das Meer zulief. Ich begriff gar nichts mehr, als er wenige Sekunden später wieder angelaufen kam. Diesmal mit einem vollen Becher. Er hatte ihn mit Salzwasser gefüllt.
Ohne einen Tropfen zu verschütten setzte er sich wieder neben mich.
,,Du...du trinkst Salzwasser?"
Wollte er mich verarschen?
,,Ja. Salzwasser ist das einzige was ich in diesem Leben zum Überleben brauche."
Mein Anblick muss bestimmt amüsant gewesen sein, denn Ocean verkniff sich angestrengt ein Lachen.
,,Ich kann trinken und essen wie du, aber ich verspüre keinen Hunger oder Durst, wenn ich es nicht tue."
Bevor ich ihm eine weitere Frage hätte stellen können trank er den Becher voll mit Salzwasser in einem Zug aus.
,,Es fließt kein Blut durch meine Adern, Elleira. Es ist Meereswasser, das durch mich fließt. Das Meer und die Magie allein halten mich gemeinsam am Leben."
Meine Augen waren noch immer weit aufgerissenen und starrten den Jungen durch dessen Adern Meereswasser floss an. Er war mir früher immer so menschlich vorgekommen.
Langsam und ein wenig zögerlich glitt meine Hand nach vorne und berührte die Seine.
Ich umschloss seine Hände und strich mit meinem Daumen über seine Finger. Ich lächelte.
,,Auch in deinen Adern fließt Magie, Elleira. Schließlich musst du ja auch immer wieder zu mir finden."
Mein Grinsen wurde breiter und ich rutschte auf Ocean zu. Mit meinem Rücken kuschelte ich mich an seine Brust, sein Atem kitzelte in meinem Nacken und das gleichmäßige Heben und Senken seiner Brust beruhigte mich auf eine Weise, die ich nicht erklären konnte.
Um uns herum wurde es immer dunkler, die Töne des Sonnenuntergangs tiefer und die Sonne versank immer mehr hinter den Wellen. Mein Blick glitt nach oben, einzelne Sterne konnte man schon am Himmelszelt ausmachen. Ich drehte meinen Kopf nach hinten zu Ocean und sah, dass sein Kopf ebenfalls auf die Sterne gerichtet war. Er musste wohl bemerkt haben, dass ich ihn ansah, denn er drehte seinen Kopf zu mir. Seine azurblauen Augen versanken in den Meinen und all die Naturschauspiele, um uns herum rückten in den Hintergrund. Nur das Rauschen des Meeres drang an meine Ohren und ich fragte mich ob in den Wellen eine geheime Botschaft lag, eine Nachricht, die das Meer uns versuchte mitzuteilen. Es war nicht das erste Mal, dass ich mich fragte ob das Meer seine ganz eigene Sprache hatte um mit uns zu kommunizieren.
Ich grinste Ocean an, wenn einer die Sprache des Meeres verstand, dann der Junge wie das Meer.
Ich weiß nicht wie lang wir da so vor dem Meer saßen, ich an Ocean gelehnt. Aber als ich das nächste Mal zum Horizont blickte war die Sonne beinahe untergegangen, nur noch ihre letzten Strahlen erhellten unsere Gesichter, bevor sie an einem anderen Ort dieser Welt den Tag einläuten würde.
In der Ferne sah ich ein kleines Segelschiff und ohne Ocean gefragt zu haben war ich mir sicher, dass er an das selbe Leben wie ich dachte. Das Leben, als Ocean die Seele des Windes war.
Ich legte meinen Kopf in den Nacken und sah erneut hinauf in den Himmel. Als hätte jemand mit einem Pinsel silberne Sprenkel auf den Himmel gemalt funkelten uns die Sterne entgegen. Noch ein leichter blauer Schimmer überzog den Himmel, es dauerte noch bis er die volle Schwärze der Nacht erreicht haben würde.
,,Warst du bereits die Seele der Sterne?"
Ich drehte meinen Kopf zu ihm.
,,Ja das war ich."
Er lächelte hinauf in den Himmel.
,,Wir waren beide Astrologen und sind so gut wie jeden Abend so wie jetzt irgendwo gesessen und haben die Sterne gezählt. Du meintest aber immer, dass man in meinen Augen die schönsten Sterne sah."
Lächelnd lehnte sich Ocean zurück und lag nun mit dem Rücken auf der Matratze. Ich legte mich zu ihm. Unser Blick war immer noch auf den Sternenhimmel gerichtet.
,,Siehst du den hellen Stern dort?"
Seine Hand war ausgestreckt und sein Zeigefinger richtete sich auf einen Stern.
,,Das ist Polaris."
Gleichzeitig verließ dieser Satz unsere Münder.
,,Genau."
Bis heute bin ich mir nicht sicher wie ich es geschafft hatte oder warum mir der Name dieses Sternes wieder eingefallen war.
,,Zieht man eine Linie von diesem Stern zu diesem."
Er fuhr mit seinem Finger diese Linie und meine Augen folgten gebannt seiner Hand während meine Ohren lauschten was er sprach.
,,Dann erkennt man das Sternzeichen des Löwen."
Fasziniert sah ich zu Ocean.
,,Es ist und bleibt alles da oben gespeichert."
Er tippte auf seinen Kopf. Was würde ich geben, um das gleiche über mich behaupten zu können.
Ich rückte näher an Ocean.
Mein Blick ruhte auf den Sternen, aber meine Gedanken wanderten unruhig umher. Auch wenn ich es Ocean noch mir selbst jemals wirklich eingestand hatte ich riesige Angst vor dem Moment an dem ich Abschied von Ocean nehmen musste. Aber tief in meinem Herzen wusste ich, dass mir die Zeit ohne ihn noch mehr Angst bereitete. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
Die Einsamkeit.
,,Ocean?"
Er drehte seinen Kopf zu mir und schaute mich abwartend an.
,,Was wenn ich mir selbst das Leben nehme nachdem du... du... du gestorben bist? Dann wären wir schneller wieder vereint."
Meine Stimme zitterte leicht bei den Worten, die ich ausgesprochen hatte. Ocean setzte sich ruckartige auf und stützte sich mit seinem Ellbogen auf der Seite ab. Eindringlich sah er mich an.
,,Nein Elleira, bitte tu das nicht."
Besorgnis lag in seinem Blick.
,,Vor vielen Leben traff ich einmal auf einen anderen Seelenwandler. Ich weiß nicht wie, aber uns war einfach klar, dass der andere ebenfalls ein Wandler war. Er erzählte mir davon, dass er schon seit den alten Ägyptern auf dieser Erde wandelte. Ein Mann der schon Millionen von Leben gelebt hatte. Ein Mann, der schon so oft Abschied nehmen musste. Ich hab es in seinen Augen gesehen. Er war müde davon immer wieder neu geboren zu werden. Er war müde von den Leben, sich immer wieder von Freunden zu verabschieden. Irgendwann ist man von der Ewigkeit der Unendlichkeit müde, erschöpft und gezeichnet, selbst wenn man eine Person immer an seiner Seite hat, es gibt einen Punkt an dem man nicht mehr kann. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass sich dieser Mann selbst umgebracht hatte. Selbstmord ist die einzige Möglichkeit einen Seelenwandler endgültig zu töten. Ihm die wahre Ruhe des Todes zu gewähren. Deshalb bitte ich dich es nicht zu tun, weil der Selbstmord von einem von uns, uns beide endgültig töten würde. Und ich glaube, dass wir noch nicht an diesem Punkt angekommen sind."
Er sah mir immernoch tief in die Augen und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ocean hatte es nicht ausgesprochen, aber das musste er nicht, ich sah es in seinem Blick. Ich sollte durchhalten.
Im nächsten Leben würden wir uns wieder sehen.
Und ich glaube diese Hoffnung hat mir unter anderem auch die Kraft gegeben weiter zu leben.
,,Deshalb hast du dich in der Schule immer abgeschottet..."
,,Weil es zu schmerzhaft wäre immer und immer wieder Abschied zu nehmen in dem Wissen noch unzählige andere Leben ohne sie führen zu müssen."
Vollendete er meinen Satz.
Ich sah es in seinen Augen, er hatte gebraucht bis er dies verstanden hatte. Ein Schmerz lag in seinem Blick.
Ich beugte mich nach vorne und schlang meine Arme um Oceans Hals, drückte meinen Kopf seitlich auf seine Brust und spürte seine Hand auf meinem Rücken.
Die Wellen des Meeres schlugen hoch.
Ich hätte gern etwas gesagt, dass Ocean ein wenig aufgemuntert hätte, aber es viel mir nichts ein, dass besser als diese Umarmung gewesen wäre.
Wir saßen eine Weile so umschlungen da bis Ocean meinen Kopf in seine Richtung drehte. Die Tränen in seinen Augen funkelten, aber verließen seine Augen nicht. Er legte seine Stirn an meine und flüsterte so leise, dass wahrscheinlich nicht einmal der Wind es vermochte unserer Unterhaltung zu lauschen.
,,Danke Elleira. Danke, dass du immer da bist."
Ein Schluchzer entkam meiner Kehle.
,,Immer Ocean. Immer."
Ocean wischte mit seinem Daumen meine Tränen weg und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Zaghaft lächelten wir einander an und Ocean legte eine dünne Decke über mich als wir uns erneut auf die Matratze hinlegten.
Auch der Wellengang hatte sich ein wenig beruhigt.
Das einzige was die Stille, die um uns herum herrschte durchbrach war Oceans Stimme, die weiter von den verschiedenen Sternzeichen erzählte. Vielleicht bereitete ihm die unheilvolle Stille um uns herum ebenfalls ein mulmiges Gefühl.
Plötzlich aber beugte sich Ocean über mich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
,,Wofür war der denn jetzt?"
Lächelnd drehte ich mich zu ihm.
,,Wir wetten in vielen Leben, wer es schafft zu erraten wovon ich im nächsten Leben die Seele sein werde. Auch im Leben vor diesem haben wir gewettet. Du hast gewettet, dass ich die Seele einer Naturgewalt sein würde, ich meinte, dass ich die Seele eines Gefühls sein würde. Du hast gewonnen, deshalb der Kuss. Unser Wetteinsatz ist sogut wie immer ein Kuss."
Er grinste und beugte sich erneut vor um mich zu küssen.
Ich erwiderte den Kuss.
Und auch wenn mein Herz flatterte, breitete sich ein mulmiges Gefühl in meiner Magengrube aus.
Es war still.
Beinahe zu still.
Es lag eine Ruhe über dem Strand und der See, die mir nicht geheuer war.
Wie die Ruhe vor dem Sturm.
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Soo und mit diesem sehr langen Kapitel HAHAH geht der 6. August zu ende...
Ich hoffe auch dieses Kapitel hat euch gefallen... :D
Lasst es mich wissen, wenn ihr einen Fehler entdeckt habt und ich freue mich über jede konstruktive Kritik! ♡
Habt noch einen wunderschönen Tag!! ♡♡
~Lilapurpel
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