17. Juli

Am 17. Juli lernte ich Ocean kennen. Den Jungen in dessen Augen es niemand wagte ein zweites Mal zu Blicken. Den Jungen mit den wunderschönen, gefährlichen, azurblauen Augen. Den Jungen der wie das Meer war.

Wir blickten uns starr in die Augen, bis er die wenigen Schritte der Entfernung durchbrach und sich zu mir ins Wasser stellte. Es war ihm egal, dass seine Hose dabei nass wurde.

,,Hast du Angst davor, dass deine Hose noch nasser wird?"

Seine tiefe Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken und ich musste schlucken um meine Stimme wieder zu finden.

Das war das Erste was Ocean je zu mir sagte.

,,Nein habe ich nicht."

Antwortete ich ehrlich, denn so war es wirklich, dann war meine Hose eben nass.

,,Das ist gut."

Er sagte das mit einer Zufriedenheit, die ich nur beneiden konnte. Ich meinte sogar ein Lächeln um seine Mundwinkel zu erkennen.

,,Hast du Angst davor es könnte jetzt eine Welle kommen und uns beide umhauen?"

Er fragte das aus dem Nichts heraus während wir uns noch immer tief in die Augen schauten.

,,Nein."

,,Die meisten Menschen würden mit ja antworten. Wieso du nicht?"

Das kein Wind ging und somit auch keine Wellen aufkamen, konnte ich nicht bringen. Aber es war nun mal so ich hatte nicht die Angst, obwohl die Möglichleit bestünde, jetzt von einer Welle getroffen zu werden.

,,Ich weiß nicht. Gerade habe ich nicht das Gefühl ich würde in Gefahr stehen."

Hatte ich nie, wenn ich am Meer stand.

Nun lächelte Ocean wirklich und es ließ mein Herz einen unnatürlichen Sprung machen, den ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht deuten konnte.

Ich lächelte auch.

,,Elleira, richtig?"

Ich hatte nicht das Gefühl er wäre sich bei meinen Namen unsicher.

,,Ja genau."

,,Ich bin Ocean."

,,Ich weiß."

Verblüfft darüber, dass ich seinen Namen bereits kannte schaute er mich an. Wir gingen in die selbe Klasse wenn er meinen Namen kannte, kannte ich auch seinen.

,,Wieso bist du hier, Elleira?"

Wie er meinen Namen aussprach gefiel mir.

,,Weil ich plötzlich Lust dazu verspürt habe."

Ich zuckte mit den Schultern.

,,Du?"

Er musterte mich nur, antwortete nicht.
Still blickte er mir entgegen, als sollte ich selbst heraus finden weshalb er hier stand. Ich sollte es in seinen Augen lesen. Aber alles was ich sah, war eine Spiegelung des Meeres.

,,Vielleicht erfährst du es irgendwann."

Geheimnisvoll blickte er mich an und ging, und ich musste mir eingestehen, seine ganze Aura war geheimnisvoll.
Seine Augen waren wie eine Wand aus Wasser, die keinen Zutritt zu seiner Seele ließen.
Seine Haare waren schwarz wie die Tiefen der Ozeane und strahlten auch das Unheimliche der Tiefen des Meeres aus.
Seine Aura war geheimnisvoll und faszinierend.

Ocean war geheimnisvoll wie das Meer.
Und er war ebenso unbekannt und unerforscht wie das Meer.

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