to be loved

Harry POV

Es ist bereits drei Tage her, seit wir uns alle gemeinsam mit Ashe bei Louis Zuhause getroffen haben.
Ich war deutlich weniger häufig bei ihm, als er bei mir.
Woran genau das liegt kann ich gar nicht genau sagen, es hat irgendwie einfach besser gepasst zu den jeweiligen Zeitpunkten.
Jedoch haben wir, seit dem Treffen mit der Anwältin, jeder bei sich zuhause geschlafen.
Es fühlt sich total ungewohnt an, nicht zusammen mit Louis einzuschlafen und beim aufwachen als Erstes in seine ozeanblauen Augen zu blicken.
Wir haben natürlich miteinander gesprochen und auch viel geschrieben aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt.
Und da ich Ungewissheit in Verbindung mit Louis hasse, habe ich gestern Abend beschlossen, heute nach dem Aufstehen, mit einem Zwischenstopp beim Bäcker, zu ihm zu fahren.
Weil ich mir allerdings vorgenommen habe, vorher noch eine Runde joggen und danach duschen zu gehen, stehe ich dementsprechend früh auf.
Nachdem alles soweit erledigt ist, schnappe ich mir meine Autoschlüssel und ziehe meine Jacke und eine Mütze über.

Der Weg zum nächsten Bäcker dauert gerade einmal 10 Minuten und schon stelle ich meinen Wagen ab und gehe in die Bäckerei.
Zum Glück ist um diese Uhrzeit kaum etwas los und die Verkäuferin erkennt mich schon von draußen.
,,Guten Morgen Harry, das selbe wie sonst auch immer?", begrüßt sie mich freundlich.
Seit ich ihr erzählt habe, dass ich früher in Holmes Chapel nebenbei in einer Bäckerei gearbeitet habe, verstehen wir uns total gut und quatschten immer ein wenig.
,,Einen wundervollen guten Morgen, heute würde ich tatsächlich noch zwei Brötchen und einen Kakao mehr mitnehmen.", erwidere ich ihre Begrüßung und schenke der älteren Dame mit gegenüber ein aufrichtiges Lächeln.
Sie nickt, packt meine Bestellung ein und ich bezahle.
Kurz darauf verlasse ich die Bäckerei auch schon wieder und gehe zurück zu meinem Auto.

Auf dem Weg zu Louis lasse ich das Radio im Hintergrund leise laufen und höre ein neues Lied von Ed Sheeran.
Er ist schon seit einiger Zeit ein ziemlich guter Freund von mir und auch bei diesem Lied kommen seine Künste, wenn es ums Songtexte schreiben geht, deutlich zum Vorschein.
Auch für uns hat er in der Vergangenheit bereits einige Lieder geschrieben.
Unter anderem das Lied "18".
Bei dem Lied habe ich ihm unbewusst sogar ein wenig geholfen.
Denn er hat es zu der Zeit geschrieben, in der Louis und ich ein Paar waren, jedoch niemandem davon erzählen durften und unter dem Einfluss des Managements standen.
Viel verändert hat sich, zumindest was den letzten Punkt angeht, leider nicht.
Ed hat den Song damals geschrieben, nachdem ich ihm von Louis und meiner Beziehung erzählt habe: wie wir uns kennengelernt haben, wie ich mich in seiner Gegenwart fühle und was ich an ihm liebe.

Aber ich habe ihm auch erzählt, dass wir uns nicht in der Öffentlichkeit outen dürfen und da hat er diesen Song geschrieben, um uns zu unterstützen und uns dabei zu helfen, unsere Liebe, auch auf eine gewisse Art vor allen anderen, füreinander auszudrücken.
Einige Fans haben bereits Spekulationen über den Song angestellt, die fast immer zugetroffen haben, jedoch durften wir diese natürlich nicht bestätigen.
Trotzdem, oder gerade deswegen, hat dieser Song eine so große Bedeutung für mich.
Jedes Mal, wenn wir ihn gemeinsam auf der Bühne performt haben, habe ich einzig und alleine für Louis gesungen und er wusste das genau.
Einige Verse des Liedes waren so eindeutig auf Louis bezogen, dass eigentlich so ziemlich jeder darauf hätte kommen müssen, so auch bei dem Chorus, welcher sich auf die Anfangszeit bezieht, in der wir beide immer stärkere Gefühle füreinander bekommen haben, diese aber nicht sofort richtig einordnen konnten:

I have loved you since we were eighteen
Long before we both thought the same thing
To be loved and to be in love
All I can do is say that these arms were made for holding you
I wanna love like you made me feel
When we were eighteen

Louis und ich haben immer darüber diskutiert, welche Variante der Lyrics richtig wäre, da ich 16 war und er 18, als wir uns bei „The X-Faktor" kennengelernt haben.
Daher auch die ein oder andere Änderung des Songtextes während der Konzerte, in denen ich ab und zu „16" gerufen habe, wenn er „18" gesungen hat.
Auch wenn uns das danach jedes Mal einen bösen Blick oder auch das ein oder anderes strenge Wort eingebracht hat.
Durch unterschiedliche Lyrik-Changes habe ich immer und immer wieder versucht, andere darauf aufmerksam zu machen, was die Wahrheit ist, geklappt hat es jedoch nicht so wirklich.
Denn auch wenn die "Larry-Shipper" fast jeden Hinweis gefunden und meist auch richtig gedeutet haben, das Management hat durch immer mehr PR-Auftritte mit Fake-Freundinnen dafür gesorgt, dass alles, was wir ansonsten taten, irrelevant erschien.

Und genau deshalb bin ich so unglaublich froh, dass wir uns jetzt endlich dazu entschieden haben, gegen das Management und vor allem gegen Simon vorzugehen.
Auch wenn der ausschlaggebende Grund Louis betrifft und nicht direkt mich und die anderen Jungs, sorgen wir dadurch vielleicht auch für ein wenig Gerechtigkeit für jeden einzelnen von uns.
Denn schließlich haben nicht nur Louis und ich unter den Regeln und Vorschriften des Managements gelitten, sondern auch die anderen Jungs.
Sowohl Liam, als auch Niall und Zayn mussten sich einiges gefallen lassen und für einen von uns wurde es irgendwann einfach zu viel.
Zayn hat unsere Band verlassen und auch wenn noch andere Faktoren mitgespielt haben, war das Management nicht gerade unbeteiligt.
Seitdem er nicht mehr Teil unserer Band war, hat bei jedem Auftritt ein Teil gefehlt, wie bei einem Puzzle.
Auch wenn alle anderen Teile noch genauso gut zusammen passen wie früher, kann das Bild nicht mehr ein ganzes werden, wenn ein einzelnes fehlt.

In meine Gedanken und Erinnerungen vertieft, realisiere ich erst jetzt, dass ich bereits an Louis Haus vorbeigefahren bin und schalte schnell den Rückwärtsgang ein.
Nachdem ich eingeparkt habe, greife ich nach der Brötchentüte und schließe mein Auto hinter mir ab.
An der Eingangstür angekommen, drücke ich die Klingel und warte, bis ich von drinnen leise Schritte höre und schließlich die Türe von einem, noch extrem verschlafen wirkendem, Louis geöffnet wird.
,,Morgen Sonnenschein, na wie lange bist du denn schon wach? Ich hab Brötchen mitgebracht und dachte, wir könnten gemeinsam frühstücken.", begrüße ich meinem Freund und grinse ihn breit an.
Er wirkt ein wenig überrascht, winkt mich aber rein und schließt die Tür hinter uns.

,,Haz, ich freu mich ja wirklich das du da bist, aber hast du mal auf die Uhr geschaut? Es ist gerade mal kurz nach 8 Uhr.", meint Louis und blickt mich ein wenig entrüstet an.
Er hat schon immer deutlich länger als ich geschlafen und im Gegensatz zu mir, welcher den Morgen liebt, ist er eher ein nachtaktiver Mensch und morgens noch nicht ganz so gut drauf.
Doch davon lasse ich mich überhaupt nicht abschrecken und frage ihn, ein wieg herausfordernd: ,,Bekomm ich denn gar keinen Begrüßungskuss?"
Nachdem Louis kurz seine Augen verdreht hat, schleicht sich endlich ein leichtes Schmunzeln auf sein Gesicht und er drückt mir, nachdem er sich auf seine Zehenspitzen gestellt hat, einen kurzen aber dafür sanften Kuss auf die Lippen.

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hey ihr!

Ich hoffe, ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest (falls ihr überhaupt gefeiert habt) & ich weiß, dass dieses Kapitel eher eine Art Überbrückungs-Kapitel ist, aber hoffentlich gefällt es euch trotzdem...xx :)

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