reunification
Harry POV
Nachdem mich Louis Nachricht erreicht hat und er mich gebeten hat, zu ihm zu kommen, habe ich mich sofort auf den Weg gemacht.
Da ich einen etwas weiteren Weg hatte, kam ich erst nach circa 1 Stunde an.
Ich klingle an der Tür und mir wird unerwarteterweise von Liam die Tür geöffnet.
Er begrüßt mich schnell mit einer Umarmung und wir gehen beide zusammen rein, in Richtung Wohnzimmer.
Auf dem Sofa sehe ich schon von Weitem eine zusammen gekauerte Gestalt sitzen. Das muss Louis sein und ich laufe mit schnellen Schritten auf ihn zu.
Kurz vor ihm bleibe ich stehen und blicke auf ihn runter.
Er bemerkt wohl meine Anwesenheit, denn er hebt seinen Blick.
Blau trifft auf Grün.
Ich kann den Schmerz in seinen Augen förmlich sehen und mir wird ganz anders zumute.
Ich beuge mich hinunter und schließe ihn in eine feste und lange Umarmung.
Ich merke, wie sehr er das braucht und halte ihn einfach nur fest.
Nach einer Weile lösen wir uns voneinander und ich gehe einen Schritt zurück um ihn besser abscannen zu können.
Man kann ihm ansehen, wie schlecht es ihm gehen muss und wie wenig er die letzten Nächte wohl geschlafen hat.
Liam und ich setzen uns zu ihm aufs Sofa und es herrscht erst einmal Stille.
Dann meldet sich unerwarteterweise Louis als erstes zu Wort: ,,Danke, dass ihr beide so schnell gekommen seid!
Das bedeutet mir wirklich viel mehr, als ihr euch vorstellen könnt."
,,Das ist doch wohl logisch! Wir sind immer füreinander da, das weißt du doch. Außerdem hatte Jay in unserem Herzen einen großen Platz und auch wir vermissen sie.", meint Liam und ich stimme ihm nickend zu.
Ich lege eine Hand vorsichtig auf Louis Knie, falls ihm das zu viel sein sollte, kann er sich ohne Probleme von dieser Berührung befreien.
Aber zu meiner Erleichterung tut er das nicht.
Ganz im Gegenteil: er rutscht ein Stück näher und lehnt sich leicht gegen meine Schulter.
Auch wenn wir gerade eindeutig andere Probleme haben, freue ich mich insgeheim sehr über seine Nähe und den unverhofften Körperkontakt.
Keine 10 Minuten später klingelt es erneut und Louis scheint zu wissen, wer da hineingelassen werden will.
Da Liam und ich nicht so schwer von Begriff sind, bleibt eigentlich nur noch Niall, denn Zayn wäre leider eher unwahrscheinlich.
Und richtig geraten, nachdem sich dieses Mal Louis aufgerappelt hat, die Türe zu öffnen, betritt kurze Zeit später mein Lieblings-Ire den Raum.
Augenblicklich fühle ich mich in vergangene Zeiten zurückversetzt.
Er läuft geradewegs aufs Sofa zu und begrüßt zurrest Liam, welcher ihm am nächsten zugewandt sitzt.
Danach bin ich dran, denn Louis wird er bereits an der Tür begrüßt haben.
Ich stehe auf und werde von dem, nicht mehr ganz so blondem Kerl in eine herzliche Umarmung gezogen.
Ich atme seinen vertrauten Geruch ein, genau wie zuvor schon bei Liam.
Ich habe die beiden wirklich viel zu lange nicht mehr gesehen, dass darf nicht noch einmal passieren.
,,Lange nicht mehr alle zusammen gesehen!", ergreift Niall direkt das Wort. Nachdem Louis sich wieder auf seinem Platz neben mir auf dem Sofa niedergelassen hat, macht Niall es sich auf dem gegenüber stehenden Sessel bequem.
Er schlägt die Beine übereinander und wendet sich an Louis:
,,Louis, es tut mir so unendlich leid!! Ich kann es mir vermutlich nochmal ansatzweise vorstellen, aber ich beziehungsweise wir sind immer for dich da. Du bist nicht alleine, verstehst du?" Das sind wirklich liebe Worte von Niall und Lou nickt ihm dankbar zu.
,,Was möchtest du am liebsten machen? Reden, schweigen, eine Gruppenumarmung, Tee trinken, Schokolade essen oder einen Film schauen?", fragt Liam seinen Gegenüber. Auf Louis Gesicht erscheint ein wundervolles leichtes Lächeln.
Ich bewundere Liam dafür, dass er und immer in jeder noch so schlimmen Situation zum Lächeln bringen kann.
Wir entscheiden uns zuerst für die Gruppenumarmung, dann geht Niall in die Küche um Tee aufzusetzen und danach setzten wir uns alle wieder aufs Sofa und reden einfach über alles mögliche.
In den letzten Jahren ist soviel passiert bei jedem von uns, sodass uns der Gesprächsstoff nicht ausgeht.
Schon etwas später am Abend, so gegen 21 Uhr bestellen wir uns etwas zu essen.
Die Tür klingelt und Liam nimmt es an und bezahlt für uns alle.
Während des Essens kehrt eine Stille ein, die erst unterbrochen wird als Louis das Wort ergreift und sich an uns wendet: ,,Ich muss morgen ein Konzert geben. Eine Live-Show bei Simon. X-Factor."
Er sieht bedrückt auf sein angefangenes Essen hinab.
Uns allen ist klar, dass Louis die Show nicht wirklich absagen kann, denn es ist schließlich eine Anordnung von Simon Cowell.
Aber wie kann man von ihm erwarten 3 Tage nach dem Tod seiner Mutter vor Publikum aufzutreten?
Richtig, nämlich eigentlich gar nicht.
,,Lou, es ist deine Entscheidung! Wie du dich wohl fühlst und bitte tu mir den Gefallen und denk nicht, du könntest irgendwen enttäuschen.", rede ich auf ihn ein. Er blickt mir in die Augen und erwidert: ,,Ich weiß, an sich würde ich es nicht tun, aber wie wäre das denn? Das käme nicht gut an...und irgendwie muss es ja auch weiter gehen."
Innerlich schüttle ich den Kopf.
Er tut mir so unendlich leid und wenn ich könnte, würde ich ihm einen Teil der Last abnehmen.
Aber das geht lockt, dafür kann ich ihm aber etwas anderes anbieten.
,,Wenn du möchtest, kann ich dich gerne morgen dorthin begleiten, als Unterstützung. Ihr beide würdet doch bestimmt auch kommen, oder?", wende ich mich an die beiden anderen.
Sie nicken sofort einvernehmlich und stimmen mir zu.
,,Wenn ihr das wirklich machen würdet, wäre ich euch echt dankbar!", meint Louis ein wenig erleichterter aussehend, dass er weiß er muss nicht alleine dadurch.
Wir machen eine Uhrzeit für morgen aus und nachdem Essen verabschieden sich Niall und Liam.
Sie haben einen etwas weiteren Weg und fahren gemeinsam zurück.
Ich habe Louis angeboten noch zu bleiben, um beim Aufräumen zu helfen. Außerdem denke ich, kann er ein wenig Gesellschaft gut gebrauchen.
Wir räumen gemeinsam das Geschirr in die Küche und ich biete ihm an, es in die Spülmaschine zu räumen, damit er sich schonmal hinlegen kann.
Er stimmt mir zu und ich machen mich ans einräumen.
Nach getaner Arbeit gehe ich zurück ins Wohnzimmer, wo Louis auf dem Sofa liegt.
Eingekuschelt in bestimmt 2 Decken und einen übergroßen Kapuzenpulli.
Würde er nicht so unfassbar traurig vor sich hin schauen, sähe es einfach nur süß aus.
So aber mache ich mir Sorgen und setzte mich auf die Knie vor ihn auf den Teppichboden.
,,Hey, ich bin fertig. Soll ich noch etwas anderes machen?", frage ich ihn vorsichtig.
Louis POV
Ich merke, wie Harry den Raum betritt. Ich habe seine Anwesenheit schon früher immer sofort bemerkt und so ist es auch heute noch.
Er nähert sich mir und kniet sich vor mir auf den Boden.
Ich blicke zu ihm hoch.
Hary teilt mir mit, dass er alles erledigt hat und ob er noch irgendetwas anderes für mich tun kann.
Ich bin ihm so dankbar dafür, dass er und die anderen heute für mich da waren.
Das habe ich wirklich gebraucht.
Es geht mir zwar nicht besser, aber dafür weiß ich, dass ich immer jemanden habe zu dem ich gehen kann und an den ich mich wenden kann.
Trotz allem habe ich kein gutes Gefühl wegen morgen.
Ich fühle mich eigentlich überhaupt nicht in der Lage, morgen schon vor Publikum aufzutreten.
Und das auch noch bei ,,the X-Faktor".
Harry scheint mir anzusehen, dass es mir nicht besonders gut geht.
Er schaut mich ein wenig beunruhigt an und aus seinem Blick spricht die Sorge.
,,Ich weiß nicht, ich glaube nicht.
Aber vielen Dank für alles!", meine ich bloß, denn mehr bringe ich im Moment einfach nicht hinaus.
Mein gegenüber sieht mich kritisch an.
,,Lou bist du dir sicher? Sag mir einfach was du noch brauchst oder was ich tun soll.", meint Harry.
Wenn er mich so ansieht, ist es fast unmöglich nicht zu sagen, was ich wirklich brauche.
,,Ich möchte nicht so gerne alleine sein. Kannst du vielleicht noch ein bisschen hierbleiben?", rutscht es mir hinaus.
Ich blicke auf meine Finger, die sich in der Decke verkrampfen.
Ein wenig Angst habe ich vor seiner Antwort, denn was ist wenn er nein sagt?
Heißt das dann, er sorgt sich doch nicht so sehr um mich, wie ich dachte?
Harry räuspert sich und ich blicke wieder auf.
Er mich mit einem unergründlichen Blick an und setzt zu einer Antwort an.
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Wie gefällt euch dieses Kapitel?
Ich hoffe euch geht es allen gut, xx.
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