insanity

Harry POV

Wir alle folgen Simon schweigend durch die Flure des Büros, bis zu seinem Zimmer.
Ich kann es einfach nicht verhindern, und alle Erinnerungen an diese Gänge kommen in mir hoch.
Und es sind überwiegend schlechte Erlebnisse gewesen.
Ich will gerade Halt suchend nach Louis Hand greifen, da fällt mir wieder ein, wo wir sind und wer nur ein paar Meter vor uns läuft.
Also schenke ich meinem Freund bloß einen so aufmunternden Blick, wie ich es in dieser Situation überhaupt hinbekomme.
Kurz darauf treten wir auch schon in Simons Bürozimmer ein, woraufhin mich ein kalter, altbekannter Schauer überläuft.
Ich setzte mich auf einen der vielen Stühle, die um den großen Tisch in diesem Raum gestellt sind.
Louis nimmt direkt neben mir Platz, was einen kritischen Blick von Simon zur Folge hat, während Ashe auf Louis anderer Seite Platz findet und die Jungs um uns herum.
Niall sitzt neben Ashe, Liam und Zayn neben mir.

,,Also, worum geht es? Und warum habt ihr Bitteschön eine Anwältin mit hier her gebracht? Was soll das ganze Theater?", wendet Simon sich an uns.
Wir blicken einander an und da ich erkennen kann, dass Louis noch nicht bereit ist, vor diesem Mann zu sprechen, übernehme ich diesen Job.
,,Wir sind hier um mit dir und dem Management zu verhandeln. Und Ashe haben wir beauftragt, uns dabei zu helfen."
Simon sieht mich ungläubig an und auf seiner Stirn bilden sich, stetig tiefer werdende, Falten.
,,Entschuldigung was, worüber wollt ihr alle denn bitte mit mir verhandeln? Außer Louis steht keiner von euch mehr bei uns unter Vertrag. Und ein Reunion wird es ja wohl auch nicht geben, soweit ich weiß.", antwortet Simon.
Ich lege unter dem Tisch, für niemand anderen sichtbar, meine Hand auf Louis Knie um ihm ein sicheres Gefühl zu vermitteln, nachdem ich seine Anspannung deutlich wahrgenommen habe.
,,Als wenn du überhaupt irgendetwas wüsstest...oder es dich interessieren würde.", meint Zayn daraufhin leise und doch höre ich ihn.
Und auch Simon scheint seine Worte gehört zu haben, denn seine Gesichtsfarbe wird um eine deutliche Nuance roter.
,,Was erlaubst du dir Zayn? Du hast überhaupt kein Recht, hier irgendetwas zu sagen. Du warst schließlich der, der uns damals so einiges an Arbeit eingebrockt hat. Und jetzt zurück zu eurem ,,Anliegen", worum geht es genau?", redet Simon sich so langsam aber sicher in Rage.

Nun ergreift Louis, nach einem tiefen Atemzug, das erste Mal das Wort und wendet sich direkt an unseren Gegenüber: ,,Wir sind hier um über den Vertrag zu reden. Wie du ja eben schon richtig festgestellt hast, bin ich der Einzige, der noch bei dir unter Vertrag steht. Und ich möchte gerne mein Management wechseln, weshalb der Vertrag aufgelöst werden soll. Ich glaube, du kannst dir schon denken, weshalb ich diesen Entschluss gefasst habe...und die anderen sind mit mir hier, da sie genau wissen, wie du bist und sein kannst und sie außerdem, wie du ganz genau weißt, auch noch eine Rechnung mit dir offen haben. Und wir sind durch meinen Vertrag alle auf eine gewisse Weise noch an dich gebunden und das ist so ziemlich das Letzte, was wir in Zukunft wollen."
Während er redet, unterbricht Louis den Blickkontakt mit Simon nicht und hält seinem wütenden Blick stand.
Ich bin stolz, dass er seine Angst überwunden hat und Simon die Stirn geboten hat. Ein paar Jahre von heute in die Vergangenheit, hätte keiner von uns sich getraut, auch nur ein einziges Wort zu sagen geschweige denn, Simon die eigene Meinung mitzuteilen.
,,Louis du kannst aus diesem Vertrag nicht raus und außerdem bist du nichts ohne mich. Du hast schlichtweg nicht das gleiche Talent und Potential wie andere Künstler, du würdest nach diesem hier niemals ein anderes Management finden, was dich unter Vertrag nehmen wollen würde. Es würde dein Ruin sein, mich und dieses Management zu verlassen. Du solltest froh sein, dass wir dich überhaupt so lange unter Vertrag hatten, was meinst du wie es deiner Familie in Doncaster im Moment gehen würde, wäre das nicht der Fall?", kontert Simon und ich spüre förmlich, wie Lou unter seinen Worten in sich zusammenfällt.
Ich balle meine freie Hand zu einer Faust und bin kurz davor, Simon eine reinzuhauen, nachdem was er soeben von sich gegeben hat.
Aber da uns das sicherlich nicht weiterbringen würde, lasse ich es sein und entschließe mich dazu, dass Worte Louis in dieser Situation vermutlich seitlich mehr helfen können, als Gewalt es könnte: ,,Simon, du solltest dich wirklich vorsehen. Diese Dinge zu Louis zu sagen ist nicht nur unfassbar unfair und unverschämt sondern außerdem eine dreiste Lüge. Louis ist mindestens genauso talentiert wie wir anderen und wie du siehst, machen wir uns alle ganz gut, auch ohne dich und dein Management. Du hast bloß eine scheiß Angst, Louis zu verlieren, weil er, von uns allen, deine einzige verbliebene Einnahmequelle ist."
Liam neben mir nickt nach meinen Worten bestätigend und ergänzt mich anschließend:
,,Und glaub mir Simon, ob Louis ein neues Management findet oder nicht, ist ganz sicher nicht dein Problem.Du wirst wohl der Letzte sein, denn wir oder Louis in diese Entscheidung mit einbeziehen würde."

Simon uns gegenüber kommt gar nicht erst zu Wort, da sich nun endlich auch Ashe meldet: ,,Da Sie, Mr. Cowell, nun den Sachverhalt und das Anliegen der Herren kennen, habe ich hier ein Schreiben, dass besagt, dass Louis Tomlinson nicht länger bei Ihnen unter Vertrag steht und außerdem alle nachträglich erfolgten Ergänzungen des Vertrages mit ihm gemeinsam ungültig werden.
Im Gegenzug dafür werden weder Louis, noch die anderen Bandmitglieder, öffentlich darüber berichten was intern alles geschehen ist. Ich glaube diesen Punkt brauche ich nicht genauer auszuführen, denn Sie wissen ja wohl selbst am Besten, was alles negatives passiert ist und inwiefern dies Sie betreffen könnte, wenn es beispielsweise an die Presse oder ähnliches kommt.
Somit bleibt Ihrer und der Ruf dieses Managements unangetastet und beide Seiten profitieren letztendlich davon.
Sie können diese Einigung gerne mit ihren Anwälten durchgehen, die Frist endet in einer Woche, bis dahin benötigen wir eine Entscheidung ihrerseits und das unterschriebene Formular. Haben Sie diesbezüglich noch irgendwelche Fragen?", stellt Ashe Simon, mit einigen Worten, vor die bereits vollendeten Tatsachen.
Ich bin heilfroh, dass Liam uns mit Ashe in Verbindung gebracht hat, ich weiß nicht, ob wir das heute ohne sie durchgezogen und alles so souverän über die Bühne gebracht hätten.
Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich Simon Cowell sprachlos erlebe, wenn es auch nur für einen kurzen Augenblick der Fall ist.

Es war wohl mehr so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm, denn kurz darauf bricht eben dieser los.
Und das mit einer, ehrlich gesagt, unerwarteten Geschwindigkeit.
Simon reißt den Zettel an sich, überfliegt ihn innerhalb weniger Minuten, nur um ihn anschließend, mit einem vernichtenden Blick zu uns, zu zerknüllen und in seinem Mülleimer zu werfen.
Zornig sieht er uns der Reihe nach an, nur um anschließend bei Louis und mir stehen zu bleiben.
,,Tomlinson, lass mich raten, Styles hat dich dazu angestiftet, all das zu machen. Alleine wärst du doch niemals auf so eine Idee gekommen und hättest mit Sicherheit nicht den Mut, es dann schlussendlich auch durchzuziehen.
Harry war schon immer so unfassbar unerträglich, was ,,Selbstbestimmung" und all den Kram angeht. Zwischen euch läuft bestimmt wieder was, es ist ja schon schlimm genug für mich, euch überhaupt wieder zusammen zu sehen. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie andere euch länger in ihrer Nähe ertragen können oder das, was auch immer es ist, sogar zu unterstützen. Und Louis, du kannst das alles vergessen. Du wirst nicht aus den Verträgen rauskommen und diese Aktion hier wird Folgen hinter sich ziehen. Und dann hast du keinen Beistand von diesen Leuten, die sich deine Freunde nennen, und am Ende stehst du wieder alleine da.", äußert sich Simon und überschreitet damit, mal wieder, mehrere Grenzen.

Nicht nur, dass er erneut eindeutig unsere Beziehung schlecht redet und sich offensichtlich homophop äußert, er droht Louis vor uns anderen.
Auch Ashe scheint das so zu sehen, denn bevor auch nur einer von uns den Mund öffnen und Simon die eigene Meinung geigen kann, wendet sie sich an Simon und sagt, mit versucht kontrollierter Stimme: ,,Mr. Cowell, da Sie sich scheinbar nicht offen für unsere Abmachung zeigen, werden wir wohl den Rechtsweg wählen und vor Gericht gehen müssen. Wir werden Sie demnächst über die folgenden Maßnahmen informieren. Die Türe finden wir auch ohne Ihre Hilfe."
Mit diesen Worten steht sie auf und wirft uns einen auffordernden Blick zu, woraufhin wir uns ebenfalls erheben.
Ohne ein weiteres Wort an Simon zu richten, verlasen wir sein Büro und noch währenddessen greife ich, jetzt für alle sichtbar, nach Louis Hand, denn nicht nur er benötigt gerade ein wenig Nähe und Zuspruch.
Wir laufen auf direktem Weg durch die, mir endlos vorkommenden, Flure des Bürogebäudes und begeben uns schnellstmöglich zu dem Ausgang aus unserer persönlichen Hölle.

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...well that escalated quickly!🥴

Ich habe keine Ahnung, ob sich das überhaupt jemand durchliest, aber hier kurz eine Erklärung, weshalb dieses Upload erst eine Woche nach dem letzten kam:
ich hatte es tatsächlich schon am selben Tag quasi fertig geschrieben aber irgendwie war ich nicht so richtig zufrieden damit und habe die letzten Tage immer wieder versucht was zu verändern & umzuschreiben...ich bin immer noch nicht zu 100% zufrieden damit, aber habe es jetzt einfach, so wie es ist, hochgeladen, was meint ihr zu diesem Kapitel?

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