back to life
Louis POV
Als ich langsam aus der tiefen Schwärze wieder auftauche sind meine Lieder zu schwer, als dass ich sie öffnen könnte.
Um mich herum nehme ich dumpfe Laute wahr und über mir drüber liegt eine leichte Decke.
Mein Kopf liegt auf einem steril riechenden Kissen.
An der linken Hand nehme ich an meinem Zeigefinger ein Gegenstand wahr, welchen ich nicht richtig einordnen kann.
In meiner rechten Hand liegt eine andere Hand, die eine angenehme Wärme ausstrahlt.
Ich versuche die Kraft aufzubringen, mich oder zumindest meine Finger ein kleines Stück zu bewegen, allerdings scheitert mein Versuch.
Kurz darauf drifte ich wieder in den Schlaf.
Ich gleite von einem Traum in den nächsten.
Jedes Szenario, welches sich vor meinem inneren Auge abspielt ist verwirrender, als das vorherige.
Und die unterschiedlichsten Geräusche und Lichter mischen sich durcheinander.
Als ich das nächste Mal zu mir komme, kann ich die Stimmen schon besser wahrnehmen und verstehe vereinzelte Worte.
Auch sind meine Glieder nicht mehr so bleischwer wie zuvor und ich drohe auch nicht mehr, innerhalb einer Sekunde wieder einfach weg zu driften.
Die Stimmen klingen bekannt und familiär.
Noch immer schaffe ich es nicht, meine Augen dazu zu bringen, sich zu öffnen. Dazu fehlt mir ganz einfach die Kraft. Auch meine Gliedmaßen kann ich weder heben, noch in eine andere Position zwängen.
Immer wieder bemühe ich mich darum, durch eine Bewegung darauf aufmerksamst zu machen, dass ich bei Bewusstsein und in einem Zustand, denn man fast schon als wach bezeichnen kann bin.
Doch all meine Bemühungen scheinen vergebens, denn die Hand die meine zuvor gehalten hat, ist in der Zwischenzeit verschwunden und wurde durch eine kalte Leere ersetzt.
Eine sich falsch anfühlende Leere.
Im Hintergrund nehme ich Kinderlachen wahr.
Unterschiedlichste Stimmen mischen sich durcheinander und mein Kopf kommt nicht hinterher, alles zu verarbeiteten oder zuzuordnen.
Doch eine Stimme nehme ich sehr viel deutlicher und klarer wahr, als die anderen.
Und eben diese Stimme bittet die anderen, für einige Zeit raus aus dem Zimmer zu gehen, damit ich noch ein bisschen Ruhe bekomme und versichert ihnen, sofort Bescheid zu sagen, sobald sich etwas an meinem Zustand verändert.
Kurz darauf kehrt eine Stille ein, die sich unglaublich angenehm anfühlt.
Die Person, der die Stimme gehört, scheint sich zu mir auf das Bett zu setzten, denn die Matratze sinkt unter dem neuen Gewicht ein Stück ein.
Eine Hand greift nach meiner und sofort verschwindet die zuvor dagewesene Leere und wird schlagartig durch bekannte Wärme ersetzt.
Desto länger die Ruhe anherrscht und die Wärme mich umgibt, desto besser kann ich das Chaos in meinem Inneren sortieren.
Nach einer Weile ergreift die Person erneut das Wort und nun kann ich der Stimme und der, von der Hand ausgehenden, Wärme endlich einen Namen zuordnen: Harry Styles.
Und nach und nach kommen meine Erinnerungen an die vergangenen Geschehnisse zurück.
Wie wir auf dem Weg nach Hause waren, nachdem wir bei Simon und dem Management waren.
Wie Harry und ich miteinander geredet haben und wie von jetzt auf gleich alles durcheinander geriet.
Die Erinnerung an den Unfall sendet ein unkontrolliertes Zucken durch meinen Körper, welches scheinbar bis in meine Fingerspitzen fährt.
Denn Harry unterbricht sich selbst und ich nehme wahr, wie ein Schatten auf mich fällt, da sich jemand über mich beugt.
Er legt sanft seine freie Hand auf meine Wange.
Es ist bloß eine federleichte Berührung, doch sie gibt mir die nötige Energie, meine Augen ein Stück zu öffnen.
Sofort werde ich von strahlenden Augen begrüßt.
Blau trifft auf grün.
Harry, welcher sich über mich beugt, verzieht seine Lippen zu dem Lächeln, welches ich so sehr an ihm liebe.
,,Lou! Ich bin so unendlich froh, dass du wieder bei uns bist.", nimmt mich seine angenehme Stimme in Empfang, nachdem ich, für eine mir unbekannte Zeit, nicht richtig bei Bewusstsein war.
Seiner erleichterten Miene zu urteilen, stand es zwischenzeitlich nicht sonderlich gut um mich.
Diese Theorie würden auch die extremen Schmerzen belegen, die ich in meinem gesamten Körper wahrnehme.
Von meinen Füßen und Beinen, bis zu meinem Kopf schmerzt jeder Muskel und jedes Gelenk auch ohne, dass ich mich überhaupt nur einen einzigen Zentimeter bewege.
,,Soll ich einen Arzt oder Krankenpfleger rufen?'', erkundigt er sich bei mir doch ich verneine, denn jetzt gerade möchte ich niemand anderen als ihn um mich herum haben.
Ich bedeute ihm, sich zu mir aufs Bett zu setzten und frage mit brüchiger Stimme nach, ob er wisse, was genau geschehen ist.
Meinen angeschlagenen Stimmbändern nach zu urteilen, ist eine ganze Weile vergangen, seit ich das letzte Mal gesprochen oder etwas getrunken habe.
,,Die Ärzte meinten, du seist noch mal gut davon gekommen. Außer ein paar kleineren Frakturen und der Gehirnerschütterung hast du nur einige Blutergüsse und Schnittwunden. Ihnen zufolge hätte der Unfall auch ganz anders ausgehen können. Schließlich ist der andere Fahrer geradewegs in deine Seite reingefahren. Ich bin froh über jeden einzelnen Schutzengel, der in diesem Moment über dir geschwebt ist. Und es müssen verdammt viele gewesen sein.", antwortet Harry auf meine Frage.
Ich merke, wie sehr es ihm zu schaffen macht, dass der fremde Fahrer ausgerechnet in meine Seite vom Auto reingefahren ist und nicht in seine.
Ich nicke um ihm zu zeigen, dass ich seinen Worten folgen konnte.
Er streicht vorsichtig eine einzelne Haarsträhne aus meinem Gesicht und ich verliere mich ein erneutes Mal in seinen smaragdgrünen Augen.
Unsere Blicke bleiben beieinander hängen und verweben sich ineinander.
Doch die angenehme Zweisamkeit wird von einem nicht gerade leisem Klopfen gegen die Tür meines Krankenzimmers unterbrochen.
Wir bringen ein wenig Anstand zwischen uns und Harry ruft daraufhin: ,,Kommt rein, er ist wach geworden!''
Noch in der selben Sekunde, in der die Worte seinen Mund verlassen, wird die Tür aufgerissen und einen Wimpernschlag später bin ich umzingelt von unseren Bandkollegen und meiner Familie.
Oder zumindest einem kleinen Teil davon.
,,Lottie, was machst du hier?'', frage ich meine Schwester verwirrt.
Doch anstatt mir zu antworten, fällt sie mir um den Hals, als hätten wir uns seit Jahren nicht mehr gesehen.
,,Ich freu mich ja auch dich zu sehen Lots. Aber warum bist du hier und nicht in Doncaster bei den anderen?'', starte ich einen erneuten Versuch, nachdem sie sich von mir gelöst und wieder aufrecht hingestellt hat.
,,Ist die Frage wirklich ernst gemeint? Du und Harry hattet einen schweren Unfall. Natürlich komme ich da vorbei, um nach dir zu schauen. Wer würde sich denn sonst um dich kümmern?'', kommt endlich eine Antwort von ihr. Belustigt schüttle ich den Kopf und deute auf die anderen Personen, die um mein Bett herum stehen: ,,Wie du siehst, sind hier ein paar andere Menschen, die sich um mich kümmern würden. Und ich lebe noch, also alles in Ordnung. Aber ich freue mich trotzdem sehr, dass du hier bist! Erzähl mal, wie geht es denn den anderen zu Hause?''
Da die anderen merken, dass Lottie zu einer detaillierten Erzählung ausholt, setzten sie sich auf die Stühle und das freie Bett, was in meinem Zimmer steht.
Lottie erzählt, dass es allen soweit gut geht.
Meine Geschwister sind wohlauf und verbringen die meiste Zeit mit ihren Freunden.
Sie leben also genau das Leben, was ich mir für sich genwünscht habe.
Oder zumindest fast.
Schließlich gehörte zu meiner Vorstellung nie dazu, dass sie ohne ihre Mutter aufwachsen müssten.
Doch bevor ich den Gedanken vertiefen kann, fährt Lottie mit ihrer Erzählung fort und ich lenke meine Aufmerksamkeit zurück auf sie.
Meine Schwester berichtet, wie sehr sie und die anderen sich erschrocken haben, als sie von dem Unfall erfahren haben und dass meine jüngeren Geschwister Tränen in den Augen hatten.
Wie, als hätten sie bemerkt, dass wir über sie geredet haben, klingelt in diesem Moment Lotties Handy.
Sie geht ran, begrüßt die Person am anderen Ende und reicht es mir dann, mit einem warmen Lächeln, weiter.
Ich hate mir das Gerät ans Ohr und sofort ertönen mehrere Stimmen gleichzeitig.
,,Hey ihr! Einer nach dem andern, okay?'', begrüße ich meine Familie am anderen Ende der Leitung.
Kurz höre ich, wie sich Phoebe und Daisy darüber streiten, wer zuerst mit mir reden darf, doch sie einigen sich schnell. Nachdem einer nach dem anderen sich erkundigt hat, wie es mir geht, berichten sie von den unterschiedlichsten Sachen, die geschehen sind, seit wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben.
Wir quatschen circa 20 Minuten miteinander, in der Zeit unterhalten sich die Jungs mit Lottie und tauschen gegenseitig Neuigkeiten aus.
Vor allem Harry wird von Lottie über die banalsten Dinge ausgefragt und als ich das Telefonat mit meinen Geschwistern beende, versuche ich meinen Freund vor den Fragen meiner Schwester zu retten.
Kurz darauf betritt eine Krankenschwester in einem weißen Kittel mein Zimmer, fragt mich nach meinem Befinden und untersucht meine Verletzungen ein erneutes Mal.
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Louis geht es den Umständen entsprechend gut... aber können die Jungs jetzt wirklich schon erleichtert aufatmen?
Wow... Das ist nun schon das 50. Kapitel dieser Geschichte!
Ich hätte niemals gedacht, dass ich überhaupt eine so lange Geschichte schreibe...aber dass sie auch noch jemand liest - a massive thank you to every single one of you, xx!! <3
(& happy 1 year to walls, the masterpiece of Mr. Tomlinson himself)
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