19

Links: Nate; unten Rechts: Harry (so wie er in der Story aussieht); oben Rechts: das Halsband

"Mum! Ich bin daheim!" rief ich und schloss die Tür hinter mir.

"Ein Paket ist für dich angekommen, Schatz!" ertönte ihre Stimme aus der Küche und ich lief schnell in den besagten Raum.

"Ein Paket?" fragte ich und sah zu dem Karton, der auf dem Esstisch stand.

"Ja. Ich habe es nur genommen und hier drauf gestellt."

"Danke." schnell nahm ich das Päckchen in meine Hand und lief in mein Zimmer.
Mein Rucksack wurde wieder neben den Schreibtisch gestellt, ehe ich mich auf mein Bett hockte und mit einer Schere das Klebeband öffnete.

Langsam klappte ich den Karton auf und meine Augen wurden weit, als ich den Inhalt sah.

Es war ein Halsband, wie das eines Hundes, nur um einiges edler. Der Satin-Stoff war in einem hellen pink, an den Rändern war schwarze Spitze und vorne war eine schwarze Schleife, an der ein Herz hing, in dem Harry's Name eingraviert war.
Und so komisch es auch klingen mochte: ich liebte dieses Halsband.

Lächelnd legte ich es zurück in die Schachtel, nahm mein Handy zur Hand und wählte Harry's Nummer.

"Louis?" meldete sich dieser kurz darauf und ich schmolz bei dem Klang seiner Stimme beinahe dahin.

"Hey. I-Ich habe das Paket bekommen." murmelte ich und Harry seufzte erleichtert.

"Gut. Ich dachte Marcel würde es vergessen. Wie gefällt es dir, Kitten?" ich hörte wie er sich kurz bei jemanden entschuldigte und dann eine Tür ins Schloss fiel.

"Es ist wundervoll. Ich liebe es. Danke, Daddy." schwärmte ich, was Harry ein raues Lachen entlockte.

"Ich hatte gehofft, dass die das gefällt." jemand rief nach seinem Namen, doch er reagierte nicht, "Ich hole dich morgen nach der Schule ab, Baby."

"Wirklich?"

"Ja."

"Ich freue mich." vorsichtig verschloss ich den Karton.

"Ich mich auch, Kitten." und mit den Worten legte er auf.

Grinsend schloss ich mein Handy an die Ladestation und ließ mich dann rückwärts auf mein Bett fallen, den Karton fest an meine Brust gepresst.

Ja. Ich war definitiv verliebt. In einen Mann der ungefähr zehn Jahre älter war als ich. Aber wie sagte man so schön? Alter war nur eine Zahl.

Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken und ich lugte langsam auf den Display.

Nate

Ich wusste nicht wieso ich enttäuscht war, dass er und nicht Harry anrief, aber dennoch hob ich ab und drückte mein Handy an mein Ohr.

"Nate?"

"Ja. Mach deine Zimmertür auf. Ich stehe davor." etwas krachte gegen den besagten Gegenstand und ich musste lachen.

Schnell stand ich auf und öffnete die Tür.

"Hi." sagte der Schwarzhaarige und nahm das Handy von seinem Ohr.

"Hey." grinsend tat ich das gleiche, während ich einen Schritt beiseite trat, damit er eintreten konnte.

"Was geht, Hottie?" er ließ sich auf mein Bett fallen und sah dann zu dem Karton, "Was ist das?"

Oh shit!

"Nicht anfassen!" rief ich panisch und riss ihm das Paket aus den Händen.

"Wieso? Versteckst du da drin eine Bombe?" er lachte, doch ich schüttelte nur den Kopf.

"D-Das ist dein...Weihnachtsgeschenk!" log ich und presste das Päckchen fester an meine Brust.

"Weihnachtsgeschenk? Du weißt das es bis Weihnachten noch ein wenig Zeit hat?" Nate hob eine seiner perfekten Augenbrauen, weswegen ich seufzte.

"Frag einfach nicht weiter nach. Du wirst es noch früh genug erfahren."

"Oh mein Gott! Du bist schwanger? Ich wusste es!" lachend sprang er auf, während ich Angst um meine Identität hatte.

"Halt die Klappe, Nate!" schnell ging ich zu meinem Schrank, zog die Unterwäscheschublade hervor und vergrub das Päckchen in dem Klamottenhaufen, bevor ich mich wieder zu Nate umdrehte und ihn musterte.

Nate war ein äußerst attraktiver, neunzehnjähriger Mann. Seine Haare waren in einer Art Undercut, nur dass sein Pony verstrubbelt über seiner Stirn lag und somit beinahe seine dunklen Augen verdeckte. Er hatte eine gerade, schmale Nase, plumpe Lippen und hohe Wangenknochen, die sein schmales Gesicht perfekt unterstrichen. Er war ungefähr so groß wie Harry, vielleicht fünf Zentimeter kleiner, hatte breite Schultern und lange Beine. Und ich konnte es keinem verübeln, der für ihn schwärmte. Um ehrlich zu sein, war ich selbst mal in diesen perfekten Jungen verliebt und vielleicht schwärmte ich auch noch ein bisschen für ihn, aber von Liebe war da nichts mehr.

"Also." Nate ließ sich wieder auf's Bett fallen und klopfte auf seinen Schoß.

Kurz überlegte ich, ob Harry das wollte, setzte mich jedoch dann auf Nate's Schoß.

Es war schon immer so, dass er mich wie einen kleinen Bruder behandelte. Einmal hatte er sogar einen Jungen zusammengeschlagen, da dieser mich beleidigt hatte und musste dafür drei Wochen Sozialarbeit ablegen.

"Mein kleiner, weicher Puffel." säuselte Nate und strich mir durch die Haare.

Ich lachte und kuschelte mich an seine Brust.

"Du bist so klein."

Empört sah ich auf. Ich war nicht klein!

"Du brauchst gar nichts erwidern. Wir wissen beide, dass du nicht 1,70m bist." er streckte mir die Zunge raus, weswegen ich ihm in die Wange kniff.

"Wetten schon?"

"Okay. Hol das Metermaß."

Schnell sprang ich auf und kramte aus meinem Schreibtisch ein Metermaß hervor, welches ich Nate reichte, der mich gegen die Wand drückte und das Metermaß neben mich lehnte.

"Und wehe du stellst dich auf die Zehenspitzen, Tommo. Das gilt nicht." er klappte das Metermaß noch einmal weiter aus und sah dann konzentriert auf die Zahl, ehe er anfing zu lachen, "Du bist 1,67m, Louis."

"1,67m?" rief ich hysterisch und Nate nickte lachend. "Das Metermaß bescheißt! Mess nochmal!"

Nate stellte das Metermaß wieder neben mich und schüttelte dann den Kopf.
"1,67m, wenn man deine Haare mitrechnet. Ansonsten wären es um die 1,66m."

"Diese Fickschnecke!" knurrte ich und Nate lachte nur noch lauter.

"F-Fickschnecke?" er schnappte nach Luft, während weiterhin ein lautes Lachen aus seinem Brustkorb kam.

"Lass mich! Ich bin beleidigt!" wütend lief ich zu meinem Bett, "Mit dem Metermaß stimmt etwas nicht."

"Ach, Baby. Komm schon." er wischte sich die Lachtränen weg und setzte sich dann neben mich, "Ich liebe dich, auch wenn du 1,45m groß wärest, mein kleiner Pringle."

Ich streckte ihm nur die Zunge raus, wurde dafür jedoch gleich darauf gepackt und auf's Bett geschmissen, Nate auf mir drauf.

"Du kleiner, kleiner Studel."

"Mit Spitznamen hapert's bei dir aber noch, gel?" ich lachte leise und Nate schüttelte den Kopf.

"Alles eine Frage der Sichtweise, Tommo. Alles eine Frage der Sichtweise."

~*~

Was könnte ich einem Jungen zu Weihnachten schenken?

PS:
Freut euch schonmal auf Kapitel 21 *pedoblick*

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top