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Ich blieb still, was ziemlich ungewöhnlich für meine Art war.
"Muss ein Schock für dich sein" Was war mit diesem Jungen los? Natürlich war das ein Schock für mich. Ich war gefangen und wurde in etwas geworfen, worauf ich keine Ahnung hatte. Bloß brachte es mich näher an meinem Fall ran.

"Fabio Ferrara", sprach ich den Namen laut aus, den ich schon lange verfolgt hatte.
"Italienische Mafia", klärte mich Jake auf, obwohl ich diese Information schon längst wusste. Langsam machte ich es mir wieder auf der Bank gemütlich. Ich war dehydriert und die Kopfschmerzen wurden immer stärker. Langsam streckte ich meine Beine aus und legte mich seitlich auf der Bank hin.

"Bist du eingeschlafen?", kümmerte sich Jake um mein Befinden.
"Nein, ich habe nur Kopfschmerzen"
"Deren Drogen sind gut. Ich erinnere mich wage an meine, als sie mich entführt haben"
"Wage?", fragte ich aus Interesse nach. Zum Einen hasste ich die Stille und Jake brauchte anscheinend jemanden zum Reden. Zum Anderen aber, konnte er mir die nötigen Informationen geben um weiter zu kommen und vielleicht auch meine Hauptverdächtigen Hinter Gittern zu sehen.

"Das liegt schon sechs Monate zurück"
"Sechs Monate!", war ich überrascht.
"Du bist seit sechs Monaten hier gefangen?", wiederholte ich das Offensichtliche. Es war bloß schwer zu Glauben, dass er so lange durchgehalten hat und warum sein Name nicht unter meiner Akte als Verschwunden galt.

"Jake Porter. Komisch", nuschelte ich vor mir hin.
"Wieso standest du nicht darunter?", wurde die Frage von mir geflüstert.
"Hmm. Hast du etwas gesagt?"
"Eh.. Ich meinte, es ist heiß und ich.." ich fuhr mir mit meiner Zunge über meine trockene Lippen.
"..bin sehr durstig"
"Verständlich, aber du darfst nicht das Wasser aus den Leitungen trinken. Es könnte verseucht sein" Ich verdrehte meine Augen. War ja klar, dass das Wasser versucht war.

"Wo sind wir hier?"
"In Ägypten" Meine Lippen teilten sich im Nichtglauben. Ägypten? War das nicht in in Afrika?
"Hast du vielleicht mitbekommen, wie lange ich..?"
"Seit zwei Tagen", unterbrach er meine Frage, indem er mir antwortete.
Ich riss meine Augen auf. Auch wenn es nicht glauben konnte, dass ich zwei Tage unter Drogen gestanden bin, fand ich die Distanz zu Nord-Amerika schlimmer. Ich wurde in einem anderen Kontinent verschleppt.

Weitere Fragen bildeten sich in meinem Kopf. War dies das einzige Gefängnis? Waren wir die Einzigen? Wo waren seine Opfer? War ich sein Opfer? Moment mal.. das wollte ich doch. Was hatte ich zu verlieren? Keine Geschwister. Keine Eltern. Das war mein Job. Ich lebte und liebte meinen Job. Nachdem ich mir Mut zugerufen hatte, verschwand die Panik. Positive Gedanken beruhigten meinen Herzschlag und somit auch meinen Puls. Langsam atmete ich ein und aus.

"Alles okay?", meldete sich Jake wieder zu Wort.
"Jake, erzähle mir von dir", verlangte ich eine Ablenkung.
Vielleicht half es mir, zu verstehen warum er mitendrinn saß und ich konnte wieder von der Situation profitieren. Man lernte ja nie aus.
"Was willst du wissen?"

"Alles, Jake und am Besten von Anfang an"

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