Minho;

"Willst du das kommende Wochenende verreisen Schatz? Wir könnten einen Ausflug machen nur wir Beide" schlug ich meinem Sohn vor, der gerade dabei war, die roten Fruit Loops rauszufischen. Es war amüsant ihn dabei zu beobachten, wie er sein Frühstück aß gleichzeitig daraus ein Spiel erschuf. Taemin besaß sehr viel Fantasie soviel das ich mich manchmal fragte, was da in seinem Kopf los war. Er war ein Kind und Kinder liebten es neue Welten zu erschaffen, während wir Erwachsenen versuchten in der richtigen zu überleben.

Mein Kiefer schmerzte und seit gestern Abend verfärbte die Stelle sich von rot zu blau. Es gefiel mir nicht, aber mir fehlte die Kraft mich darum zu kümmern. Ich hatte in dem Arm meines Besten Freundes geschlafen wollte dieser mir etwas Wärme spenden, was leider nicht wirklich funktionierte. Ich fror, als ob ich draußen schlief was wahrscheinlich an meinem Inneren lag und den vielen Gedanken, die ich mir durch den Kopf laufen ließ. Chan wusste jetzt Bescheid und das gefiel mir einfach nicht. Taemin war mein Sohn von Anfang an und ich hatte ihn großgezogen, ganz allein und ohne nach einem freien Tag zu bitten. Ich verlangte nie etwas von Chan, obwohl ich hart arbeitete und etwas Respekt verdiente. Ich schwieg aber erledigte meine Arbeit und ließ mein manchmal Chaotisches Leben nie meine Arbeit beeinflussen. Ich war immer zu hundert Prozent da, gab alles von mir, aber Chan war das nicht genug. Er wollte immer mehr und mehr während seine Angestellten langsam abrutschten. Es war schwer für jemanden zu arbeiten der sich absichtlich länger im Büro aufhielt nur damit er nicht in sein leeres übergroßes Zuhause zurückkehren musste. Er war einsam und wir die für ihn arbeiteten wir sahen es. Vor allem ich. Ich war ständig an Chans Seite unterstützte ihn mit allem, was ich hatte aber selbst mein Bestes war nicht gut genug und das nervte mich so sehr.

Chan war gemein und ich sollte kein Mitleid mit ihm haben. Ich sollte auch keine Gründe dafür suchen die belegen das er nur wegen seinem Vater so geworden ist. Sein Vater formte ihn zu einem Monster und dieses Monster ließ ich in mein Leben hinein. Das war so dämlich von mir. Ich hörte auf seinen Vater damit ich meinen Job nicht verlor, aber letztendlich verlor ich ihn doch. Das war großer Mist und ich verfluchte einfach jeden dafür.

"Ganz toll, Daddy..Lass uns einen Ausflug machen.." Mit leuchtenden Augen sah Taemin mich an und ich lächelte sofort, weil er mich mit seiner strahlenden Laune ansteckte.

"Und wo willst du hin, Spatz?"

"Disneyland können wir nach Disneyland Daddy? Bitte Bitteeee. Ich bin auch super super brav" er schmollte und ich fing an zu lachen. Er kam immer auf die verrücktesten Ideen.

"Spatz Disneyland sollten wir uns für die Ferien aufheben. Ein Wochenendauslug ist viel kürzer und darf nicht weit weg von hier sein. Wir könnten ans Meer fahren du liebst das Meer" schlug ich vor und Taemin überlegte nicht lang stimmte hastig nickend zu.

"Kann Papa auch mitkommen? Fahren wir als Familie Daddy?", fragte er mich und ich biss mir auf die Unterlippe wollte am liebsten schreien. Ich wollte Chan nicht sehen und ihn auch nicht in meiner Nähe haben. Er wollte mich nur verletzten und die ganze Zeit dachte er nur an sich selbst. Es ging mir nie um ihn als ich Taemin aufnahm, sondern um ein unschuldiges kleines Baby, das damals niemand haben wollte und dass nur weil er aus einer einmaligen Nacht entstanden war. Das war so traurig und ich wollte dieses Baby nur beschützen ihm liebe schenken und großziehen.

Es klingelte an der Tür eh ich antworten konnte und das kam mir auch sehr gelegen. Ich wuschelte Taemin beim Vorbeigehen durch seine mittlerweile viel zu langen Locken.

Das ich Chan vor meiner Tür finden würde überraschte mich sehr und ich sorgte sofort für Abstand zwischen uns Beiden. Ich hatte mich beinah in diesen Mann verliebt, während er hier bei uns wohnte. Jetzt gerade war ich einfach nur verletzt und wütend.

"Was willst du hier, Chan?" Er sah schrecklich aus als hätte er die Nacht mittrinken verbracht, anstatt zu schlafen.

Er wollte zum Reden ansetzten wurde aber von Taemins kleinen nackten Füßen abgehalten, die ihn hastig in den Flur trugen.

"Halloo Papa.. Du siehst ganz doll müde aus" bemerkte der kleine Lockenkopf skeptisch dabei klammerte sich fest an mein Bein.

"Hey großer..Ich wollte mit deinem Daddy sprechen. Du musst dich doch bestimmt für den Kindergarten fertig machen, oder?" Taemin nickte als Chan ihn das fragte blieb er aber an meinem Bein hängen und ich wusste das er auf mich wartete.

"Na geh schon Spatz, du kennst den Ablauf ja.. Ich habe dir dein Lieblings Sweatshirt rausgelegt und putz dir richtig die Zähne ok?" Der Kleine nickte hastig eh er mir einen Luftkuss zuwarf und schnell davonhuschte. Manchmal war er wirklich sehr schnell und ich musste aufpassen das er sich nicht verletzte. Es kam damals als er zu laufen anfing ständig vor, weil er sehr entdeckungsfreudig war und die Welt ein riesiger Spielplatz. Und ich durfte dann die Wunden versorgen, die er sich zuzog, wenn er zu hastig spielte.