42៹

Chan


Nachdem Minho einfach verschwunden war kam ich mir schon etwas bescheuert vor plötzlich ganz allein in dem teuren Laden zu stehen.


Anscheinend war ich ihm zu nah gekommen und das Thema schien sensibel zu sein. Was ich nicht richtig nachvollziehen konnte denn es waren nur Vorschläge und im Endeffekt hatte ich es nur gut gemeint. Ich wusste nicht, ob wir uns darüber schon öfter unterhalten hatten und er deswegen so ausgeflippt war. Vielleicht hatte ich das schon öfter vorgeschlagen und jetzt platzte etwas in ihm. Klar, war die Wohnung schön und gemütlich. Aber zu dritt konnte ich mir viel mehr vorstellen. In meinem Kopf hatte ich schon das perfekte Haus gestaltet mit allem Drum und Dran. Anscheinend war das nicht Minhos Wunsch und das verwirrte mich sehr. Ich hatte heute versucht ihm nur einen schönen Tag zu gestalten und etwas für ihn zu tun. Anscheinend hatte er für mich schon sehr viel getan.


Ich hatte ziemliche Kopfschmerzen durch dieses ganze Grübeln bekommen. Mein Leben bestand nur noch aus Grübeln und Ratespielen. Ich versuchte ständig zu erraten wie es vielleicht vor dem Unfall war und das war ziemlich anstrengend. Mein Kopf rauchte richtig und das mit Minho war ein wenig zu viel gewesen für meinen rauchenden Kopf. Auf dem Weg nachhause wurden diese Kopfschmerzen auch nicht besser und so entschloss ich mich ins Bett zu legen und mein Denken ein Ende zu setzen. In meinen Träumen konnte ich entspannen, jedenfalls dachte ich das.


Als ich wach wurde hörte ich Geräusche aus dem Wohnzimmer. Wahrscheinlich waren es Minho und Taemin. Zunächst drehte ich mich nur auf die andere Seite und seufzte tief. Ich hätte hier auch liegen bleiben können, aber das konnte ich nicht. Also schlug ich die Decke weg und stand langsam auf.


Bei den anderen angekommen musterte ich die beiden wie sie auf der Couch saßen und sich einen Film ansahen. Taemin freute sich ziemlich darüber und klatschte in die Hände, wenn etwas Lustiges passiert war. Als er mich sah lag seine Aufmerksamkeit sofort auf mir.


„Hast du gut geschlafen, Papa?", fragte er mich und ich lächelte.


„Wie war der Kindergarten, Großer?", „Ganz gut! Ich habe einen Turn aus ganz vielen Klötzen gebaut! Aber dann ist er zusammengefallen."


Er ließ die Schultern sinken und irgendwie war das schon niedlich. Vom Film ließ er sich schnell ablenken und schaute hoch zu Minho um ihm mitzuteilen, was gerade passiert war, obwohl er es ja selbst im Fernsehen sah. Es war zu niedlich.


Ich ging rüber zur Küche und wollte mir etwas zu trinken aus dem Kühlschrank holen.


Natürlich wollte ich Minho darauf ansprechen was heute Mittag passiert war. Doch vor dem Kleinen wollte ich das nicht ausdiskutieren. Ich wusste nicht, ob Minho noch sauer war und ob wir streiten würden. Das musste nicht vor den Augen eines 3-jährigen Kindes passieren. Er musste nicht dabei zu sehen wie seine Elternteile stritten und dann vermutlich noch anfangen zu weinen. So etwas regelte man unter sich und nicht vor einem Kind, welches diese ganzen Sachen noch nicht verstehen konnte.


„Für dich ist noch Essen da.", rief Minho mir hinterher und klang dabei sehr monoton. Ich konnte nichts Wirkliches herausfiltern und das ließ meinen Kopf schon wieder rattern.


Ich freute mich auf das Essen von Minho. Es war immer lecker, aber gerade hatte ich keinen wirklichen Appetit. Das vorhin hatte mich einfach viel zu sehr verwirrt.


Zu meinem überraschen war Taemin ziemlich schnell eingeschlafen und Minho machte den Film aus, als er überprüft hatte, ob er wirklich eingeschlafen war. Er tauschte einen kurzen Blick mit mir aus, eh er seinen Sohn auf den Arm nahm.


„Ich werde ihn ins Bett bringen.", meinte er und ich nickte, wartete hier auf ihn denn so konnten wir das nicht stehen lassen. Wir waren Erwachsen und konnten jetzt nicht so tun als wäre nichts passiert. Außerdem waren wir verheiratet und ein Team. Also mussten wir darüber sprechen, wenn etwas zwischen uns stand.


„Hör zu, falls dich das von vorhin irgendwie angegriffen hat, dann tut mir das Leid.. Ich habe es nur gut gemeint und wusste nicht, wie du darauf reagierst. Vielleicht habe ich das schon öfter vorgeschlagen und dabei einen wunden Punkt getroffen. Das wusste ich nicht. Ich dachte nur, mehr Platz wäre vielleicht schön, aber wenn du dich hier wohl fühlst, würde ich dich hier niemals rausreißen. Außerdem scheinst du immer sehr hart zu arbeiten und das manchmal viel länger als deine regulären Arbeitszeiten. Ich wollte mich dafür bedanken und dir mit den Klamotten etwas Gutes tun, vielleicht auch als Wiedergutmachung, dass ich euch beide komplett vergessen habe." 


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