Holidays- Zu viele Sorgen (Chapter Four)


» „Wollen wir ein bisschen laufen?", fragte er Jan, ohne mir auch nur einen Blick zu würdigen.

„Klar!" kam die überraschende Antwort meines besten Freundes, was mich ihn verwundert betrachten ließ.

„Lass uns über ein paar Dinge sprechen."  Patrick legte seinen Arm um Jans Schultern und zog ihn von mir und der Gruppe weg, weiter den Weg entlang, den Jan und ich eigentlich jetzt gerade entlanglaufen sollten.«


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*Jan POV* Gisela ist fett geschrieben

„Jetzt erzähl mal.", begann Patrick das Gespräch, als wir weit genug weg waren, um nicht von Tim und den anderen gehört oder gesehen zu werden. „Es war allein schon der Horror überhaupt in das Flugzeug einzusteigen", scherzte er. „Also warum sollte ich herkommen?"

Patrick war der einzige meiner Freunde gewesen, der wusste, dass ich schon längere Zeit in meinen besten Freund verliebt war und ich war ihm unheimlich dankbar, dass er dieses Geheimnis immer noch verwahrte.

„Es geht um Tim, den Wichser.", antwortete ich und Gisela schubste Patrick zur Seite. „Erst sagt er mir, dass er abends lieber mit den anderen noch etwas trinken geht, und dann wache ich am nächsten Morgen auf und sehe, wie er seine Arme um mich geschlungen hat."

„Ihr zwei macht mich noch wahnsinnig", sagte Patrick kopfschüttelnd. „Habt ihr eigentlich schon mal versucht miteinander darüber zu reden? Ich meine diese Unwissenheit bringt euch doch auch nicht weiter."

„Das Problem ist, dass ich dadurch unsere Freundschaft zerstören könnte. Wie würdest du denn reagieren, wenn dir dein bester Freund sagt, dass du in ihn verliebt bist?" Ich warf meine Arme unkontrolliert in die Luft und hatte einen verbalen Tic nach dem anderen. Ich fühlte mich unwohl, das schien auch mein Tourette zu bemerken.

„Aber so kann es doch auch nicht weitergehen, Jan.", redete Patrick weiter, ohne auf meine Tics zu achten. „Hast du denn noch nie gesehen, wie Tim dich ansieht? Wie den schönsten Menschen in diesem Universum. Er empfindet genau so wie du, glaub mir!"

Die Vorstellung, wie Patrick mich und Tim sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich hatte mir nur immer gewünscht, dass Tim mich nicht nur als seinen besten Freund sah. Doch jetzt von Patrick die Bestätigung zu bekommen, dass Tim wirklich etwas für mich empfinden könnte, bereitete mir Kopfschmerzen.

Ich fühlte so viele Dinge gleichzeitig: Angst, Freude, Liebe, doch vor allem Herzklopfen. Nur war das Herzklopfen kein Gefühl, sondern ich konnte mein Herz in meinem Schädel pulsieren hören. Der Druck in meiner Brust wurde immer größer, die Panik kroch in meine Gliedmaßen wie eine lähmende Kraft und mir wurde langsam schwarz vor Augen. Das letzte was ich mitbekam, waren Patrick's besorgte Worte und seine Arme an meinen Schultern, bis ich schließlich meine Beine nicht mehr spürte und auf etwas aufschlug.


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Das erste was ich sah, als ich meine Augen aufschlug, war eine weiße Wand vor mir. Nein, über mir; berichtigte ich meine Gedanken. Langsam kam mein Orientierungssinn zurück und ich konnte erahnen wo ich mich befand. Ein Blick zur Seite bestätigte meine Vermutungen, als ich das Zimmer um mich herum betrachtete. Ich lag in einem Krankenhaus.

Ich spürte die Erschöpfung in meinen Armen und Beinen und die leichten Kopfschmerzen, die in gleichmäßigen Schlägen dumpf gegen meinen Schädel hämmerten.

Ich setzte mich auf und sah mich in dem Zimmer um. Es war schön eingerichtet, aber einfach, mit hellblauen Wänden. Das zweite Bett in dem Raum war leer; ich war allein, doch neben meinem Bett stand ein Stuhl, als hätte dort jemand gesessen und gewartet.

In diesem Moment öffnete sich die Tür und ein freudestrahlender Patrick betrat den Raum. „Endlich bist du wach! Ich hab die ganze Zeit darauf gehofft, dass es dir wieder besser geht."

„W- Was ist passiert?", stammelte ich und warf im selben Moment meinen Kopf kurz hin und her, was zeigte, dass es Gisela auch schon wieder gut ging.

„Du hattest am Strand einen epileptischen Anfall. Man hast du mir einen Schrecken eingejagt.", sagte Patrick und setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett.

„Und dann hast du Hilfe gerufen?", hakte ich nach.

„Nicht direkt, ich hatte mein Handy nicht mit und in deiner Tasche hatte ich auch keins gefunden. Zu den anderen zurück zu rennen war zu weit gewesen, deswegen bin ich zur nächsten Straße gelaufen und hab die ersten Leute angequatscht, die mir über den Weg gelaufen sind."

Ich nickte verstehend und setzte mich an den Bettrand.

„Wie spät ist es?", fragte ich, als ich in dem Raum keine Uhr sehen konnte.

„Kurz nach um zwei. Wie gesagt, du warst relativ lang bewusstlos.", antwortete mir mein Freund.

Nach um zwei. Was war mit den anderen passiert? Mit Tim? „Was ist mit-"

„Tim? Keine Angst, der ist auf dem Weg hierher. Mir ist leider erst vorhin eingefallen ihn vom Krankenhaus aus anzurufen."

Ich legte mich wieder auf mein Kissen zurück, als mich ein plötzliches Schwindelgefühl überbekam. Tim würde herkommen und mich hier liegen sehen. Er hatte er mich schon immer bei Anfällen ins Krankenhaus begleitet und das hier war das erste Mal, dass er nicht dabei gewesen war. Er würde sich zu viele Sorgen machen- so wie immer.

Ich musste ihm zeigen, dass es mir fabelhaft ging, denn unser Madeiraausflug sollte nicht wegen diesem Unfall einen dunklen Schatten nach sich ziehen.

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