Holidays- Ich brauche dich (Chapter Eight)

„Ich brauche dich,", sprach Jan weiter, „In so vieler Hinsicht, aber ich kann verstehen, wenn du das nicht so fühlst. Ich wollte das nur sagen, um die Sache zu klären. Ich lie-"

°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°

*Jan P.O.V* (Gisela ist fett geschrieben)

Ich spürte, wie Tim seine Lippen sanft auf meine legte, ehe ich den Satz zu Ende sprechen konnte, der mir schon so lang auf den Schultern lastete und meine Lunge mehr und mehr zu erdrücken schien.

All dieser Schmerz und die Ungewissheit waren wie weggeblasen, als ich seine Lippen auf meinen spürte. Zaghaft lehnte ich mich in den Kuss hinein, um ihn zu genießen und mehr von Tim zu spüren; von seiner Gegenwart und Ruhe, die er in dieser Minute ausstrahlte.

Vorsichtig löste er unseren Kuss und lehnte seine Stirn gegen meine. Ich bemerkte sein Lächeln; dieses Lächeln, was so bezaubernd war, dass es Kriege aufhalten könnte. Ich liebte es, wenn er sich so freute, dass er mir dieses Lächeln schenkte. Und nun zu wissen, dass ich der Grund für dieses Lächeln war, löste ein wohltuendes Kribbeln in mir aus.

„Ich liebe dich auch." Diese Worte aus seinem Mund zu hören, war mehr, als ich mir je in den fernsten Träumen hätte vorstellen können. Ich konnte nicht anders, als ihn erneut zu küssen, diesmal mutiger als zuvor und mit mehr Leidenschaft, die mein Gegenüber sofort erwiderte.

Auf einmal hörte ich die Tür knarren, die ein paar Meter von meinem Bett entfernt aufging. Vorsichtig löste ich mich von Tim und sah Patrick lächelnd in dem schmalen Türrahmen stehen.

„Ich hab dir doch gesagt ihr sollt euch mal aussprechen. Das hat ja jetzt wohl lang genug gedauert.", scherzte er mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht. Tim und ich konnten nicht anders, als uns freudestrahlend anzulächeln, und doch spürte ich die Aufregung in mir aufsteigen.

He, Pommes!", rief ich laut, ohne Tims Hand loszulassen. Gisela ging es anscheinend auch schon wieder besser.

„Damit hat sich dann meine nächste Frage, ob es dir wieder besser geht, auch schon geklärt.", erklärte Patrick und hüllte den Raum in angenehm ruhiges Gelächter.

„Stimmt, Gisela hat sich erstaunlich lang nicht mehr gemeldet.", brachte Tim an, was mein Tourette mit einem bisshaften „Pass auf, dass du dich nicht gleich nicht mehr melden kannst!", erwiderte und meine Hand aus Tim's riss. Sofort ergriff ich seine Hand erneut und verschränkte vorsichtig unsere Finger, um den Halt zu spüren, den mir Tim mit seinen Berührungen gab.

Mein Freund blickte auf unsere Hände hinab und sagte „Du weißt nicht, wie lang ich schon auf diesen Moment gewartet habe.". „Wenn du wüsstest,", antwortete ich, während ich an all die Jahre dachte, in denen ich meine Zuneigung für meinen besten Freund verbergen musste, auch wenn alle aus meiner Familie und meinem Umfeld wussten, dass ich schwul war.

„Ich denke,", räusperte sich Patrick, der sich immer noch an den Türrahmen gelehnt hatte, „ich werde jetzt mal einen Arzt suchen, der dich nochmal durchcheckt."

Ja geh, und komm nie wieder zurück du Hurenkind.", zeigte sich Gisela mal wieder von ihrer besten Seite. „Ja, bitte mach das. Ich bin mir sicher, dass es mir wieder gut geht und wir bald wieder gehen können.", ignorierte ich die Aussage von Gisela und antwortete Patrick gelassen.

Auch Tim nickte und gab mir einen zarten Kuss auf die Wange, wovon ich sicher rot wurde wie eine Tomate, als ich spürte, wie die Hitze in mir hochkroch.

°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°

Fünfzehn Minuten später war der etwas ältere Arzt auch schon wieder aus dem Zimmer verschwunden und ich hatte meine Erlaubnis, das Krankenhaus zu verlassen, sobald ich mir sicher war, dass mich keine Schwindelgefühle mehr überkamen. Nachdem mich Tim außerdem zwang eine Flasche Wasser auszutrinken, um laut seinen Worten „lieber noch einmal sicher zu gehen", war ich breit endlich das Krankenhaus zu verlassen, in dem ich die letzten zwei Tage verbracht hatte.

„Du sag mal Patrick, fliegst du jetzt gleich wieder zurück?", fragte Tim unseren Freund, als wir zu dritt aus der großen Tür am Eingang des Krankenhauses traten; Tim hatte seine Hand mit meiner verschränkt.

„Nein, ich werde erst mal hierbleiben. Simon hat gesagt er hätte ein schönes Hotelzimmer für mich, in das ich einziehen könnte, solang ich hier auf der Insel bin. Außerdem bekommen mich erst mal keine zehn Pferde mehr in ein Flugzeug." Tim und ich nickten verständnisvoll und scherzten ein wenig über Patrick's Flugangst, bis auch wir ruhig wurden und sich eine angenehme Stille ausbreitete, als wir in die ruhige Abendlandschaft wanderten, die den Himmel rosarot färbte und die Straße vor uns in einen orangefarbenen Filter hüllte.

Die Ruhe umschloss uns wie eine wärmende Decke, bis Patrick sie plötzlich durchbrach. „Ich denke ich verabschiede mich dann, es war ein anstrengender Tag, ihr zwei seid ja wahrscheinlich gut miteinander aufgehoben.", sagte er scherzhaft, woraufhin Tim lächelte und meine Hand fester drückte.

„Ich werde mir ein Taxi zurück ins Hotel nehmen, ich nehme stark an ihr zwei kommt nicht mit?"

„Danke, aber wir finden schon zurück.", versicherte ich unserem Freund und auch Tim nickte zuversichtlich.

Und so verabschiedeten wir Patrick mit freundschaftlichen Umarmungen, als sein Taxi uns erreicht hatte. Als er weg war, sah Tim mich verspielt von der Seite an. „Was?", fragte ich verwirrt und leckte ihm ticbedingt das Ohr ab, nur dass er diesmal nicht auswich wie er es zuvor immer getan hatte. Tim drehte seinen Kopf zu mir und küsste mich, was den Tic sofort verschwinden ließ.

Noch überwältigt von dem Kuss konnte ich nicht reagieren, als er mich fragte, ob wir zusammen am Strand zurück in unser Hotel laufen wollten.

„Ich fasse das als ein ‚Ja' auf.", sagte er, als ich nichts weiter tun konnte, als zu lächeln, als wäre ich gelähmt. Ich wusste, dass ich schon jetzt süchtig nach Tims Berührungen war, seinen Küssen und Gesten und dass ich alles daran setzen würde, sie nie wieder zu verlieren.

Ich nickte und ließ mich von Tim durch die kleinen Straßen führen, bis wir schließlich an der hohen Sanddüne ankamen, die uns von dem Strand trennte. Die Luft war warm, auch wenn ein angenehm kühler Wind wehte, der mir die salzige Meeresluft um die Nase wehte.

Wir überwanden die letzten Meter, nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen hatten und liefen auf dem kühlen Sand entlang, ließen uns die Füße von den Wellen umspülen und genossen die letzten Momente der untergehenden Abendsonne, genau so wie an dem ersten Mal, an dem wir hier entlang gelaufen waren.

Und ich spürte, dass wir beide wussten, dass das hier viel besser war als vor ein paar Tagen und dass wir beide dieses Band spürten, dass uns verband wie zwei Puzzleteile, die ein ganzes Leben lang auf der Suche nach ihrer anderen Hälfte gewesen waren und sie nun endlich gefunden hatten. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich komplett und ich wusste, dass Tim mich so akzeptierte wie ich war. Ich brauchte ihn und wenn ich in sein wunderschönes Lächeln sah, dass die Welt um uns herum zum Stillstand brachte, dann konnte ich sehen, dass er genauso fühlte.

°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°•.•°

So, das wars dann auch schon wieder mit dieser Fanfiction. Ich möchte mich bei allen Lesern, Kommentarschreibern und für die vielen Votes bedanken. Ohne diese Unterstützung hätte ich glaube ich diese Geschichte nicht beendet.

Ein bisschen traurig bin ich ja schon, dass diese Geschichte nun fertig erzählt ist, aber ich bin auch froh sie abgeschlossen zu haben. Und außerdem weiß ich ja auch schon, wie das nächste Projekt aussehen wird. Ich weiß zwar noch nicht wann es kommt, aber die Grundidee steht schon.

In diesem Sinne noch einmal danke an alle.                                         ~Adler

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top