PoV Manu
"...Manuel, dieser bezaubernde junge Mann bist du."
"Nein, das stimmt doch nicht, ich bin doch kein Mensch. Ich bin eine Maschine, eine wertlose, nutzlose Maschine, die niemand benötigt."
"Was redest du für einen Scheiß? Wertlos? Nutzlos? Niemand benötigt dich? Hör auf so was zu sagen! Seit wann denkst du denn so? Ich brauche dich doch. Erinnerst du dich nicht mehr?" Palle schaute mich mit Tränen in den Augen an. Ich taumelte zurück. Nein, das wollte ich doch nicht. "Manu, erinnere dich doch an unsere gemeinsame Zeit auf dem Hügel." Nun stiegen auch mir Tränen in die Augen. Ich ging wider auf Patrick zu. Ich nahm seine Hände in meine. Wie immer schossen tausend Stromschläge durch meinen Körper. Mein Blick wanderte von unseren Händen hoch zu seinen Augen. Ich verlor mich in dem Braun seiner Augen. Alles um uns herum verschwamm, nur noch er zählte. In seinen Augen spiegelte sich unsere vergangene gemeinsame Zeit wieder. Wie wir uns das erste mal auf dem Hügel trafen und wie es dann zu unserem Geheimen Ort wurde, wie wir uns dort fast täglich trafen. Es waren so schöne Erinnerungen, doch diese wurden schnell von schlechten verdrängt. Die schöne, ruhige Atmosphäre verwandelte sich in eine dunkle, bedrückende. Ich drückte Patricks Hände stärker. Die Erinnerungen an meine Entführung schmerzten. Eine zarte, warme Hand an meiner Wange holte mich zurück in die Realität. Mein Blick fokussierte wieder Palles ganzes Gesicht. Er lächelte mich zaghaft an. Mit seinem Daumen wischte Patrick mir sanft die Tränen weg. "Wein nicht, alles ist gut, ich bin bei dir und beschütze dich."
"Danke." Auch ich schenkte ihm ein zartes Lächeln. "Hey! Hände weg von dem Menschen, du elendige Maschine!", brüllte ein der Wachen. Ich wollte meine Hände wegziehen, doch Palle hielt sie fest. Ich schaute zu ihm hoch. Er schüttelte seinen Kopf. "Ich sagte, Hände weg!", brüllte der Mann erneut. "Nein! Mein fester Freund darf meine Hände so oft und so lange halten wie er will!" Palle hielt mit mir Blickkontakt, er machte sich nicht einmal die Mühe den Wächter anzusehen. Der Mann zog scharf Luft ein. "Der Roboter hat Ihnen bestimmt eine Gehirnwäsche verpasst!" Er drehte Patrick mit einem Ruck um. Als er sah, dass Palles Augen normal waren, ließ er ihn los. "Wie kann man nur eine Maschine lieben?" Er schaute Patrick argwöhnisch an. "Manu ist genauso wie wir Menschen!" Der Mann schnaubte. "Macht doch was ihr wollt, das Ding wird Morgen sowieso eingeschmolzen." Der Wärter verschwand wieder. Patrick und ich waren wieder alleine. "Ich würde dich so gerne berühren, dich in den Arm nehmen, dich küssen." Ich musste über Palles Worte lächeln. "Ich dich auch. Ich will hier raus. I-ich hab Angst."
"Wovor?" Ich begann zu weinen. "I-ich w-will n-nicht ... sterben." Palle taumelte zurück. "Nein Manu, das w-wirst du nicht." Es klang eher danach, als ob er versuchen würde sich selber Mut zu zusprechen. "Morgen um 8 Uhr wirst du immer noch leben, in meinen Armen liegen und vor allen frei sein." Patrick hatte seinen Mut wieder gefunden. "Das verspreche ich dir." Er streichelte meinen Arm und fuhr immer höher. Es beruhigte mich. "Danke", hauchte ich und hörte auf zu weinen. Es wurde still im Raum. Ab und zu konnte man ein Schniefen von mir vernehme, ansonsten war es komplett still. Plötzlich unterbrach Palle die Stille: "Las uns abhauen."
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