Hija-Tochter

Madre-Mutter

Der Himmel war dunkel und wolkenverhangen. Blitze stoben aus dem Himmel, Donner grollte. Eine Frau weinte, schrie. Ein Mann mit langen, schwarzen Haaren redete ihr zu, sie solle sich beruhigen. Aus ihrem Intimbereich tropfte Blut. Langsam schob sich ein kleiner Kopf aus ihr heraus. „Clouse, etwas stimmt nicht. Meine Kraft schwindet" brach sie heraus. „Alles ist in Ordnung, Amber, ihr werdet beide überleben" wollte der Mann sie beruhigen. In diesem Moment brach die Wolkendecke am Horizont auf. Licht, rot wie Blut, erleuchtete den Himmel. Die Frau schüttelte nur den Kopf: „Der blutrote Himmel ist das erste und das letzte im Leben einer der meinen. Es war schon immer so, Clouse. Entweder die madre oder die hija. Keine Frau meiner Familie hat je die Geburt einer lebenden hija überlebt". In dem Moment kam der Kopf des Babys ganz heraus, die Schultern kamen ebenfalls. „Rette sie" bat Amber. „Zeig meiner hija das Licht der Welt". Clouse senkte den Kopf, nahm ein Handtuch und hob das Neugeborene heraus. So gab er die hija in die Arme der madre. Sie küsste die Stirn des Mädchens, aus ihrem Mund kam ein letztes Wort: „Skylor". Ihre Augen schlossen sich, sie atmete ein letztes Mal tief aus. Die Haare der Neugeborenen wurden vom Licht der aufgehenden Sonne getroffen und leuchteten Orange auf. Clouse legte ihr die Hand auf die Augen und flüsterte: „Der letzte Wunsch sei mir Befehl". Dann nahm er das Mädchen selbst auf den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Skylor Vivien Amber. Beschenkt mit dem Element des Bernsteines. Möge dein Weg lang und glücklich sein".

Leise summend wiegte Clouse das junge Mädchen in den Schlaf. Schließlich war sie eingeschlafen und er legte sie in ihr Bettchen. „Ich werde einen Weg finden, den Fluch deiner Familie zu brechen. Du wirst deine hija aufwachsen sehen" gab er ihr einen Kuss auf die Stirn. „Das verspreche ich dir".