Geschichtsstunde mit Morddrohung
Padre-Vater
Hijo-Sohn
Hija-Tochter
Noch etwas unausgeschlafen holte ich mir mein Frühstück in der Kantine. Padre und meine Freunde saßen bereits an einem der Tische und Neuro trat genau in dem Moment zu uns, als ich mich setzte. Auch er trug ein volles Tablett. „Also, warum habt ihr mich zu diesem Treffen gebeten, Ninja?" ergriff er das Wort, während er sich neben mich setzte. „Neuro, dein padre Liam ist einem Caym vor 40 Jahren zufällig in einem eigentlich harmlosen Revierkampf begegnet. Damals war ein Meister Chen noch mein Sensei, ebenso der von Clouse. Damals wurde Liam von Caym schwer gedemütigt und ist einige Monate später verschwunden. Clouse war laut Erzählungen bei Caym und Caym wäre sein hijo. Clouse hat nie einen hijo erwähnt und zu dem Zeitpunkt war er gerade mit seiner Schülerin auf einem Ausflug, alleine. Ich fürchte, Caym ist diese Schülerin von Clouse. Doch eigentlich ist es unmöglich, weil Kuraiko längst tot ist" informierte mein padre ihn. Er seufzte, Neuro versank im Grübeln. „Warum hast du uns das nie erzählt?" warf Jay ein. „Weil ich zu diesem Zeitpunkt neidisch auf Kuraiko war und jede Chance ergriffen hatte, sie umzubringen. Sie hat zwar immer überlebt, aber schlussendlich war ich der Grund, weshalb sie und zwei andere Jugendliche gestorben sind. Bei einem meiner Versuche hat es sie das linke Auge gekostet" gab er zu und selbst Neuro wirkte geschockt. Jay rutschte ein Stück von ihm weg und hakte verängstigt nach: „Und warum genau wolltest du diese Kuraiko, wer auch immer sie war, unbedingt umbringen?"
„Damals hatte ich meinen Konflikt mit Clouse über ihr Leben gestellt. Es kein richtiges Meister-Schülerin Verhältnis zwischen ihnen. Eher wie eine Geliebte hat er sie meist behandelt, bevorzugt und nicht wie eine Schülerin. Ich wurde eifersüchtig und war der Meinung, er würde seine Pflichten gegenüber Chen vernachlässigen. Schließlich ging es sogar so weit, dass ich, nachdem ich Chen verlassen hatte, Wu davon überzeugte, dass wir Chens Kloster niederbrennen sollten. Von Kuraiko und den anderen Jugendlichen habe ich niemandem etwas erzählt. Ich hatte noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen, als sie in den Flammen starb und Clouse daran zugrunde gegangen ist. Heute weiß ich, dass es falsch war, aber damals hatte ihr Tod mich mit Zufriedenheit erfüllt" gestand Garmadon. Ich konnte nicht glauben, was ich gerade gehört hatte. Mein eigener padre hatte gerade die schwere Körperverletzung und eine Anstiftung zum Mord gestanden. Dass er überhaupt zu einem Mord fähig war und diesen auch noch gutgeheißen hätte, hätte ich niemals geglaubt. Jay drückte sich nun vollends gegen die Wand. „Ha! Und ich habe schon immer gesagt, dass dein padre ein Monster ist, Lloyd. Jetzt hat er es zugegeben!" feixte Kai. „Kai! Er hat sich verändert" ermahnte ich ihn.
„Ach ja? Seit wann verliert ein Leopard seine Flecken, hm?" mischte sich Caym ein, die Hände auf die Tischplatten gestützt. Sofort fiel mir auf, dass sie anscheinend ihre Kleidung gewechselt hatte. Lila Schuppen bildeten einen Panzer an Armen, Händen und Schienbeinen. Dazu einen Kampfanzug und eine Kapuze, welche nur die Augen freiließ. Die Sonnenbrille hatte sie allerdings nicht abgelegt. Allein bei ihrem Auftreten lief es mir kalt den Rücken hinunter. Jay verkroch sich augenblicklich unter dem Tisch und selbst Kai wirkte eingeschüchtert. Garmadon dagegen blieb ruhig und ließ sich nicht beeindrucken, was sich mit ihren Worten schnell änderte. Ihre rauchige Stimme schüchterte zusätzlich ein: „Du warst schon damals eine Landplage, Garmadon. Daran hat sich über die Jahre anscheinend nichts geändert. Werd' erwachsen, Lloyd. Aber nicht wie dein treueloser padre, der hat weder Anstand noch Moral". „Sagt das Mädchen, das, verkleidet als Junge, einen Elementarmeister nackt in die Brennnesseln schubst. Was ist eigentlich aus der kleinen Schlange geworden, KURAIKO?" fuhr Garmadon sie beleidigt an. Er war kurz davor, aufzuspringen. „Sie hatte weniger Glück, Rays Flammen brachten sie um" zischte sie zurück und schlug mit der Faust auf den Tisch, dass die Teller klirrten. Wer war Ray?
Caym lachte höhnisch: „Kai, dachtest du ernsthaft, dass dein padre ein guter Mensch war? Ray hat damals mit reinem Gewissen Chens Kloster abgefackelt, ohne zu wissen, wer alles darin war. Sieh es ein, Teelichtlein, dein padre hat ein Leben ausgelöscht. Fast wären es drei geworden und du hast keine Ahnung, was das Ungeziefer noch im Namen Ninjagos angerichtet hat. Und Neuro: leg dich mit mir an und du endest wie dein padre. Merk dir meine Worte!" Sie wand sich ab und zog ein paar in-ear-Kopfhörer aus der Tasche. Ich zitterte ein wenig vor Angst und schaute herunter zu Jay. Auch er zitterte und kauerte in der hintersten Ecke. Neuro und Kai wirkten ebenfalls verängstigt, ebenso Cole. Allerdings sah Cole etwas grünlich aus, als müsste er sich gleich übergeben. Caym war einfach nur unheimlich und hatte es innerhalb wenigster Minuten geschafft, unsere Moral zu schwächen. Nur Garmadon kochte scheinbar vor Wut, anscheinend war er hier wirklich eine Zielscheibe. Hoffentlich war Neuro in der Lage gewesen, ihre Gedanken zu lesen. „Mein padre war ein gewissensloser Mörder?" brach Kai schließlich heraus. Garmadon senkte den Kopf. „Du und Wu, ihr habt das gewusst und mir nichts gesagt! Und jetzt erfahre ich es von einer Erzfeindin?! Rah!" Wütend sprang Kai auf und rannte hinaus. Garmadon stand ebenfalls auf und rief ihm noch hinterher: „Kai, warte! Dein padre hat zwar das Feuer gelegt, aber es war meine Idee. Ich bin der Mörder!"
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