Dunkles Gift

Das Schwert war ungewohnt. Aber sicher würde es nützlich werden. Tief atmete ich durch und trat in die Arena. Caym saß auf einer schwebenden Metallplatte und sah völlig entspannt aus, mit dem Schwert auf dem Rücken. Atmete sie überhaupt? Neuro hatte sich wohl geirrt, diese Frau würde mir nicht gefährlich werden. „Lasset die Spiele beginnen!" schallte Meister Amirs Stimme über die Arena.

Wo war die Jadeklinge nur versteckt? Am ehesten im Baum. Kurzerhand sprang ich auf einen niedrigen Ast und kletterte noch ein wenig höher. Eine gute Aussicht hatte man hier ja. Etwas glitzerte grünlich in der Nähe des Stammes und ich nahm das Schwert in die linke Hand. Ich merkte es kaum, aber irgendjemand landete auf meinem Ast.

Erschrocken drehte ich mich herum. Caym. Meine Giftwolke interessierte sie nicht, sich schritt einfach hindurch. Mit einem Satz sprang sie über mich und landete zwischen dem Baumstamm und mir. Wieder stieß ich Giftwolken aus, versuchte andere Chemikalien, aber Caym zeigte sich unbeeindruckt und zog ihr Schwert. Der Himmel zog sich zu, es wurde dunkel und lila Blitze durchzogen die Wolken. Noch dazu wurde es kälter und kälter.

Ohne Vorwarnung schlug sie mit dem Schwert nach mir, im letzten Moment wich ich zurück. Doch der Ast war zu dünn zum Stehen. Verzweifelt klammerte ich mich mit den Händen fest. Das Schwert fiel zu Boden. Ein Fall aus dieser Höhe und ich würde vermutlich aufgeben müssen. So viel zum Thema, dass das Schwert mir nützlich sein würde. Derweil trat Caym auf mich zu und führte ihr Schwert zu meinen Händen. Sie wollte doch jetzt nicht... Es brannte, aber ich konnte einen Schrei gerade noch unterdrücken. Diese Blöße wollte ich ihr nicht geben. Caym hatte mir die Finger aufgeschlitzt. Bei der zweiten Hand allerdings entfuhr mir ein gequältes Wimmern. Sie griff in die Zweige und holte etwas hervor.

Die Klinge. Wie hatte ich die nur übersehen können? Aber Caym war anscheinend noch nicht mit mir fertig. Sie berührte die Wunden ein zweites Mal mit ihrem Schwert. Es brannte schlimmer, als ich es für möglich gehalten hätte. Hart schlug ich auf dem Arenaboden auf. Der Schmerz zog sich durch meine Hände in alle Bereiche meines Körpers. Das war kein Schmerz vom Sturz, sondern etwas anderes. Tränen rannen meine Wangen herunter, jede Bewegung zog schmerzhaft durch meinen gesamten Körper. Meine Schreie bekam ich kaum mit, so schmerzte es. Es war, als ob meine Elementarkraft sich gegen mich gestellt hatte. „Wir haben eine Gewinnerin! Glückwünsche der Schattenkriegerin!" rief Meister Amir.

Widerstandslos ließ ich mich in Ketten legen und wegbringen. Rachestein. Immerhin ließen die Schmerzen sofort nach. Was für komische Schmerzen waren das gewesen? Vorsichtig sah ich mich um. Hohe, hellbraune Wände und über mir eine Schlangenstatue. Eine Frau trat herein, in Orange gekleidet. War sie überhaupt schon 18? „Du hast wohl verloren, hm?" begann sie das Gespräch. „Was willst du von mir?" knurrte ich sie schwach an. „Ich wollte nur freundlich sein, Tox. Ich weiß ganz genau, wie diese Familie drauf ist und bezweifle, dass sonst jemand freundlich zu dir sein würde" rechtfertigte sie sich. „Arbeitest du etwa nicht für Meister Amir?" hakte ich verwundert nach. „Wir sind noch nicht einmal richtige Verbündete" schüttelte sie den Kopf. „Aber hör mir gut zu, ja? Nichts, was du hier erleben wirst, wird dir Schmerzen bereiten, wenn du kooperierst. Es wird vielleicht anstrengend, aber es wird alles wieder in Ordnung".

„Du weißt also, was diese Geisteskranken mit mir vorhaben?" fasste ich zusammen. „Ja, aber ich werde es dir nicht verraten. Alles was du wissen musst ist, dass deine Kräfte benötigt werden. Es ist nur zeitweise, aber du bist jetzt eine Gefangene. Wir können das jetzt und hier zu zweit hinter uns bringen oder ich hole Meister Amir und er nimmt dir deine Kräfte, aber ihn schert es nicht, wie es dir dabei geht" wollte sie mir einreden. „ALS OB ICH DIR DAS JE GLAUBEN WÜRDE! IHR SEID DOCH ALLE GEISTESKRANK!" knurrte ich. Sie packte mich am Hals und hob meinen Kopf. Fest blickte sie mir in die Augen. „VERGISS ES!" Sie erwiderte nichts, sondern drehte sich um und ließ mich alleine. Woher kannte diese Göre nur meinen Namen?

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Puh, Teil 11 ist draußen. Besonderer Dank geht an:

SmolBocchan

Ebenso verdient es, gegrüßt zu werden:

XxLea_HencexX

XxLea__SophiexX

Sommerwindxx

simsi211207

ConKus

chiara3207

Milakobro

Vielen Dank für 120 Reads und 12 Sterne!

Wenn euch die Geschichte gefällt, schreibt es doch in die Kommentare!

Und wenn sie euch nicht gefällt, dann schreibt es auch!

Wir lesen uns in den Kommentaren,

Eure Brom

P.S.: Sollte ich irgendwann vergessen, einen spanischen/türkischen Begriff am Kapitelanfang zu übersetzen, ich sehe diese Begriffe inzwischen nicht mehr. Mal bemerke ich es noch, bevor das Kapitel raus geht, ansonsten wird im nächsten Kapitel gegrüßt, wer mich als Erstes darauf hinweist! ;)


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