Die Einladung

padre-Vater

hermana-Schwester

Endlich erreichte ich den Kai und entdeckte meine Freunde. Kai regte sich gerade darüber auf, dass wir die Anzüge besser nicht hätten mitnehmen sollen. „Der Wettkampf der Elemente. Ob sie alle hier die gleichen Kräfte wie wir haben?" überlegte er und wir sahen uns um. Insgesamt zwölf andere Elementarmeister, allesamt unterschiedlich gekleidet, standen herum. Einige redeten miteinander, andere waren eher für sich. „Als ich meinen padre nach den Kräften gefragt habe, reagierte er ziemlich merkwürdig. Als ob da etwas wäre, das er vor mir verbergen würde" antwortete ich. „Der Glückskeks hat aber gesagt, wir sollten niemandem etwas sagen oder wir ertrügen die Konsequenzen" ermahnte Cole mich. „Ganz ruhig, er ahnt schon nichts" beruhigte ich ihn. Im nächsten Moment legte ein altmodischer Flussdampfer am Kai an und zwei Matrosen legten eine Latte als behelfsmäßige Brücke aus. Ein junger Mann, vermutlich nicht älter als 25, stolzierte darüber auf den Steg. Seltsamerweise trug er ein bodenlanges Kleid und darüber eine leichte Rüstung. Vor dem Steg blieb er stehen und begrüßte uns: „Willkommen, verehrte Kämpfer! Hoffentlich ist niemand seekrank, wir werden eine Weile unterwegs sein". „Was auch immer passiert, wir müssen zusammenbleiben und dürfen uns von nichts ablenken lassen. Noch wissen wir nicht, ob es eine Falle ist, verstanden?" erinnerte ich meine Freunde. Der Mann trat zur Seite und ein Kämpfer nach dem nächsten betrat das Boot, waren wir die letzten.

„Anscheinend habt auch ihr die Einladung angenommen. Meister des Spinjitzu sind wahrlich eine Bereicherung eines jeden Wettkampfes" begrüßte er uns. „Hey, wir wollen nur einen Freund zurück und nicht Kämpfen!" gab Jay als vorderster patzig zurück. „Nicht so stürmisch, Meister Jay. Kein Kämpfer zieht ohne Grund in den Kampf" verhöhnte der Fremde ihn, während er in Jays Tasche griff und seine Nunchakus hervorholte. Na toll. Hoffentlich hatte Kai sein Schwert nicht mitgenommen. „Das sind nur Essstäbchen. Ich habe halt immer Hunger" versuchte Jay noch, sich herauszureden. Aber der Fremde grinste nur fies und warf die Waffe in hohem Bogen ins Wasser. Platsch. Mit dem sollte man sich wohl lieber nicht anlegen. Dann machte er eine einladende Handbewegung in Richtung Boot. Jay schluckte und gehorchte, auch Kai und Cole setzten sich in Bewegung. Der Fremde blickte ihnen hinterher und auch ich wollte über die Brücke, als hinter mir die Stimme meines padre erklang: „Lloyd, warte! Du kommst vielleicht niemals wieder zurück, wenn du dieses Schiff betrittst!" fuhr er mich an. „Was machst du denn hier, padre?" erschrak ich und drehte mich zu ihm um. Unbeirrt fuhr er fort: „Meister Chen ist gefährlich und man sollte ihm niemals vertrauen, egal was er einem erzählt oder verspricht". Eindeutig provokant platzte der Fremde ihm ins Wort: „Lord Garmadon, du weilst ja noch unter uns! Dich nennt man nun einen Sensei, der Lord war dir wohl nicht genug? Ach, wie die Zeit vergeht, ...". „Clouse. Anscheinend bist du noch immer Chens persönlicher Laufbursche. Du scheinst dich ja nicht viel verändert zu haben, abgesehen vom Kleid. Du weißt aber schon, dass Karneval dieses Jahr schon vorüber ist, oder?" konterte padre. Ich sah seine Wut, aber er konnte sich noch zurückhalten. „Padre, hier geht es um Zane. Um Familie. Ich muss einfach gehen, wenn das Team wieder komplett werden soll" erwiderte ich. „Letzte Chance! Mitkommen oder hierbleiben?" meldete der Fremde sich zu Wort. Er grinste spöttisch und sprang rückwärts auf das Schiff, als ich mich von dem Kai abwandte und auf das Schiff zutrat. „Wenn ich dich schon nicht aufhalten kann, werde ich dich wenigstens begleiten" murmelte Garmadon und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Er sprang auf die Planke, welche gerade eingeholt wurde und schubste einen Arbeiter ins Wasser. „Wie ich sehe, hast du dir Platz gemacht" kommentierte der Fremde und wand sich an die Arbeiter: „Leinen los!". Das Schiff setzte sich in Bewegung.

An Deck hatten die anderen Elementarmeiter sich bereits Plätze gesucht, wo sie ihre Fähigkeiten trainierten. Ein Mann spielte auf seiner Sita, der nächste setzte die Schwerkraft außer Gefecht und ein weiterer hielt mit Schlägen und Metallfäusten ein Fass in der Luft. Auf der anderen Seite des Schiffs stolzierte der Fremde gerade vorbei, gefolgt von drei Arbeitern. Jetzt erst fielen mir seine ungewöhnlich langen Haare auf, schwarz und mit einem Haarband lose zusammengehalten. „Wenn ihr mich fragt, der Typ ist mir irgendwie unheimlich" sprach Jay meine Gedanken aus. „Padre, sein Name ist Clouse, sagtest du?" fragte ich endlich. Die Antwort kam prompt: „Er ist Chens Stellvertreter und ein Meister der Dunklen Magie. Lasst sein Aussehen nicht euer Urteil über ihn trügen". Ein leicht aggressiver Ton schwang in seiner Stimme mit. „Warum hast du uns verschwiegen, dass es noch andere mit magischen Kräften gibt?" fuhr Kai ihn an. „Ihr habt nie gefragt, woher eure Kräfte kommen und außerdem gibt es Dinge, von denen ihr nichts wissen müsst!" antwortete Garmadon und fuhr fort: „Aber um euch ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen, jeder hier auf dem Schiff stammt von einem ursprünglichem Elementarmeister ab. Sie waren einst die Beschützer des ersten Spinjitzu-Meisters. Diese Elemente werden seit jeher von Generation zu Generation weitergegeben". „Aber betrifft das nicht auch meine Schwester Nya? Sie hat diese Kräfte nicht" warf Kai ein. „Nicht? Wir alle besitzen diese Kraft. Sie muss nur erweckt werden. Diese Kämpfer hier dienen keinem Meister und haben ihre Kräfte ganz allein erweckt. Paleman dort drüben zum Beispiel, der Meister des Lichtes. Oder Griffin Turner, der Meister der Geschwindigkeit".

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