Kapitel 71

Rose's PoV

Als sich die Tür öffnete trat unser Direktor in den Raum. "Was kann ich für Sie.." fing er an und stockte in der Bewegung. "Kann ich Sie einen Moment draußen sprechen?" fragte Ryder ernst. Der Direktor nickte und die beiden verschwanden aus dem Raum. Sofort brach ich schluchtzend auf meinem Bett zusammen und rollte mich ein. Einige Minuten später betrat Ryder erneut den Raum. Er zog mich an sich und nahm mein Handy. Dann wählte er Jacobs Nummer. "Hi, Ryder hier. Ich habe mit dem Direktor gesprochen. Rose und Lilly können heute noch fliegen. Er hat mich und Hunter auch gleich freigestellt aber wir wollen euch nicht belagern. Soll ich den beiden ein Ticket buchen?" fragte Ryder in den Hörer. "Ja okay verstehe. Dann machen wir das so." "Ja das bekommen wir hin. Ich kümmer mich drum." "Okay dann bis dann." sagte Ryder ernst.

"Wir können heute noch fliegen?" fragte ich und sprang erneut auf und warf meine wichtigsen Gegenstände in den Koffer. Ryder antwortete nicht und Lilly schluchtzte nur. Eine halbe Minute später sprang Ryder auf. "So jetzt schnell packen. Du auch bro! Ich kümmer mich um die Mädels. Beeil dich. In einer Stunde müssen wir los. Wir müssen die beiden dort hin bringen und helfen wo wir können!" sagte Ryder zu Hunter.

Ich hatte bereits genug meiner Kleidung in meinen Koffer geschmissen und machte mich jetzt daran Ryders Kleidung einfach dazu zu werfen. Ryder hatte unterdessen Lilly von Hunters Schulter gelöst und lief mit ihr in ihr Zimmer um Sachen zu packen. Hunter war auch losgesprintet und so stand ich laut weinend und voll Panik alleine im Zimmer und packte. Als ich genug eingepackt hatte machte ich den Koffer zu und schob ihn zur Tür. In meine Handtasche schmiss ich Ryders und mein Handy samt Ladekabel und unsere Portemonnaies. Dann nahm ich den Koffer, zwei von Ryders Sweatshirts und schloss die Tür. Ich rannte mit dem Koffer im Schlepptau in Lillys Zimmer. Dort fand ich Lilly auf ihrem Bett liegend vor und Ryder der versuchte Lillys Kram zu packen. Ich warf ihm stumm ein Paar Dinge zu die er in den Koffer packte. Als dies geschafft war zog ich Lilly am Arm hoch und schob sie vor mir her aus dem Zimmer. Ryder schnappte sich beide Koffer und zog die Tür zu. Auf dem Gang trafen wir auf Hunter. "Unser Taxi kommt in 2 Minuten." sagte er und Ryder nickte zum Dank.

Die nächsten Stunden zogen sich wie Kaugummi. Lilly hatte aufhört zu weinen und schaute jetzt panisch durch die Gegend. Hunter gab sein Bestes dabei sie zu beruhigen. Ryder wirkte angespannt. Schließlich lag ein guter Freund von ihm im Krankenhaus. Und ich, ich weinte stumm. Ich konnte keine 50 Meter laufen, ohne das Ryder mich stützen musste. Meine gesamte Kindheit und meine Zukunft standen auf dem Spiel.
Nachdem wir am Flughhafen endlos lange auf unser Taxi zum Krankenhaus warten mussten ging die Fahrt dort hin erstaunlich schnell.

"Wir suchen nach Mister O'Brien?" fragte Ryder an der Information nach. "Dritte Etage und rechts den Gang runter. Dort kann Ihnen geholfen werden." sagte die Dame und Ryder nickte zum Dank. Lilly und ich rannten schon fast zum Aufzug. Keine zwei Minuten später lag ich in Jacobs Armen. Lilly hielt sich an Hunter fest und Ryder starrte aus dem Fenster im Flur. Zu Mason in den Raum durften wir so erstmal nicht. Zu viel Aufregung erklärte der Stationsarzt. "Wird er es schaffen?" fragte ich leise. "Ich bin mir sicher süße! Mason ist schon so weit gekommen." flüsterte Jacob. Dann klingelte sein Handy. Er zog es heraus und stutzte kurz. "Es ist dein Dad." sagte er und nahm den Anruf an. "Hi! Nein leider hast du richtig gehört. Mist! Ja das wäre toll. Sicher dass das kein Umstand ist?" fragte Jacob während er mit der anderen Hand beruhigend über meinen Rücken fuhr. Dann drehte er sich etwas von mir weg und ging den Gang runter um ungestört telefonieren zu können. Ich lief auf Ryder zu. "Babe?" fragte ich leise und sein Blick sprang zu mir. Seine Gesichtszüge wurden weicher und er öffnete seine Arme um mich hinein zu ziehen. "Alles wird gut Princess." flüsterte er und gab mir einen langen Kuss auf den Scheitel. "Ich kann nicht ohne Mason leben." flüsterte ich. "Das musst du auch nicht. Er wird wieder!" sagte Ryder und ich holte tief Luft. Dann versuchte ich mich an seine Worte zu klammern und fing an mich zu beruhigen. "Rose es tut mir leid aber dein Dad wird her kommen." sagte Jacob und ich zuckte kurz zusammen. "Okay. Warum?" fragte ich verwirrt. "Wir haben doch damals deine Eltern als Notfallkontakt bei Em in der Kita angegeben. Und durch den Trubel hier habe ich die Zeit aus den Augen verloren. Dein Dad wird sie abholen und her bringen. Es tut mir leid aber ich kann hier jetzt nicht weg." sagte Jacob und in seinen Augen konnte ich sehen wie es ihn zerreist. "Ich wusste schon immer er ist eigentlich ein guter." sagte ich und streichelte über Jacobs Hand. "Mister O'Brien ihre Frau fragt nach Ihnen." sagte ein Arzt der soeben um die Ecke kam. "Lasst ihn nicht alleine okay? Ich bin gleich wieder da." sagte Jacob und warf noch einen kurzen Blick auf Mason bevor er verschwand.

Lilly war mittlerweile an Hunters Schulter gelehnt eingeschlafen. Die beiden saßen auf dem Boden im Flur. "Ich glaube sie war so erschöpft vom weinen und von ihrer Panik das ihr Körper sie zum schlsfen gezwungen hat." sagte Hunter leise und ich nickte. "Pass bitte gut auf sie auf solange Mase und ich nicht können." sagte ich und Hunter nickte. "Ihr seid meine besten Freundinnen. Wie könnte ich sie jetzt im Stich lassen?" fragte er lächelnd. "Danke Hunter." sagte ich und Ryder hielt ihm eine Faust zum einschlagen hin. Ich hatte das Gefühl das dieses Ereignis uns auf eine komische Weise zusammen schweißen würde. Ryder und ich setzten uns neben die Beiden auf den Boden und warteten darauf das etwas passierte. Nach einigen Minuten hörte ich kleine Schritte um die Ecke laufen. Ich stand auf und im selben Moment bog Emily um die Ecke. Als sie mich sah brach sie in Strahlen aus und rannte auf mich zu. Ich drückte sie eng an mich und hob sie hoch. Auch festere Schritte näherten sich der Ecke. Ich spürte, dass Ryder sich ebenfalls aufgerichtet hatte. Er stellte sich neben mich und legte einen Arm um meine Schultern. Ein paar Sekunden später lief mein Dad um die Ecke. "Hey Jacob wenn ihr was braucht dann sagt Bescheid. Ich weiß ich war die letzten Monate nicht für euch da aber das wird sich ab sofort wieder ändern. Der Anruf hat mir die Augen geöffnet wie schnell es manchmal gehen kann. Ich will mir nicht vorstellen wie es mir geht wenn es Rose getr.... ROSE!" sagte mein Dad gestresst. Erst zum Ende hin schaute er auf und direkt in mein Gesicht. "Dad." sagte ich leise und Tränen stiegen in mir auf. Ryder versteifte sich neben mir. "Rose." sagte mein Vater nochmal und er wirkte niedergeschlagen. Bei genauerem Hinsehen konnte ich Tränen in seinen Augen erkennen. "Dieser Anruf und was Jacob mir erzählt hat. Es hat mich so verdammt an damals erinnert. Als die Polizei anrief um mir von eurem Unfall zu berichten. Rose es tut mir so verdammt leid wie es die letzten Monate gelaufen ist. Ich liebe dich so sehr!" sagte mein Dad und kam langsam auf mich zu. Ich drehte mich zu Ryder. "Ich muss das tun. Ich liebe ihn." sagte ich leise. Dann drückte ich ihm Em in den Arm und lief auf meinen Dad zu. Ich fiel ihm in die Arme und wir fingen beide an zu weinen. "Verdammt Rose es tut mir so leid!" schluchtzte er immer wieder. "Ich weiß Dad. Es ist okay. Wir müssen jetzt stark sein für Mason. Danach können wir nochmal sprechen okay? Ich will dich doch nicht verlieren." sagte ich leise. "Ich liebe dich sehr meine kleine! Du bist genau so stark wie deine Mom! Du bist alles was ich habe Rose."  sagte mein Dad. Dann lösten wir uns voneinander. "Ich würde mich freuen wenn wir die Tage nochmal sprechen können. Wenn du mir eine zweite Chance gibst Rose." sagte er und ich musste Schlucken. Ryder hatte einen Arm um mich gelegt und ich konnte mich an ihm festhalten. "In Ordnung Dad." sagte ich und musste leicht lächeln.

Wenige Minuten später kam Jacob zurück. "Entschuldige die Umstände. Und vielen Dank das du Em abgeholt hast. Es tut mir wirklich leid!" sagte er abgehetzt zu meinem Dad. "Es muss dir nicht leid tun. Das war das mindeste. Mir tut es leid wie die letzten Monate gelaufen sind Jacob. Ich hoffe wir können bald nochmal miteinander sprechen. Wenn ihr mich braucht bin ich da. Egal für was. Sagt nur Bescheid! Ich weiß schließlich in welcher Situation du dich befindest. Ich kenne diesen Schmerz." sagte mein Dad und schaute Jacob aufrichtig an. "Ich weiß mein Freund. Ich wünsche mir aufrichtig, dass wir alle zu einer gesunden Familie werden können. Du, ich, meine Frau und die Kids!" sagte Jacob und die beiden umarmten sich lange.

Nach einer halben Stunde musste mein Dad sich verabschieden, da er ein wichtiges Meeting hatte. Er versprach Abends nochmal vorbei zu schauen. Bevor er ging umarmte er mich. "Verzeih mir Rose!" flüsterte er und ich nickte leicht. Dann ging er.

"Die Besuchszeit ist leider vorbei! Ich muss Sie bitten zu gehen. Eine verwandte Person darf bleiben. Der Rest kann gerne morgen früh zurück kommen." sagte eine junge Ärztin und schaute mitfühlend von einem zum anderen. "Mach dir keine Sorgen Jacob. Wir nehmen Em mit. Wir passen auf sie auf okay? Bleib du bei Mason. Er braucht dich jetzt!" sagte ich und nahm ihn in den Arm. "Danke Rose. Womit haben wir dich nur verdient?" flüsterte er und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. "Bis morgen früh! Meld dich wenn es was neues gibt oder du etwas brauchst!" sagte Ryder und nahm meine Hand. Auf der anderen Seite trug er die schlafenden Emily durch den Flur. Auf dem Weg nach draußen machten wir noch schnell einen Abstecher zu Anne. Ich war schon zwischendurch mal bei ihr gewesen und hatte nach ihr geschaut.

"Wie geht es dir?" fragte ich sanft. "Mir geht es gut. Ich mache mir nur unfassbare Sorgen um Mason. Mir kann niemand etwas über seinen Zustand sagen." antwortete Anne und ich nickte. "Das verstehe ich. Er ist noch nicht über den Berg aber er ist stabil. Du kennst ihn doch. Er wird schon wieder. Wir brauchen ihn doch noch!" sagte ich lächelnd. "Du bist so stark Rose. Es ist gut das ihr da seid. Mason braucht dich jetzt. Er braucht euch alle!" sagte Anne. "Wir kommen morgen wieder okay?" sagte ich und zog sie nochmal an mich. "Bis morgen! Und danke das ihr auf Em aufpasst!" sagte Anne und lächelte. Dann verschwanden wir. Zu 5. quetschten wir uns in Jacobs Auto und Ryder fuhr uns zu den O'Briens nach Hause. Ich öffnete die Tür und fand das Haus so vor wie ich es aus meiner Kindheit kannte. Ein leichtes Glücksgefühl überkam mich. Ich zog Em schnell um und legte sie in ihrem Bett ab. Ryder und Hunter hatten die Koffer nach oben getragen und wir zogen uns alle um.
"Wir sind jetzt drüben." hatte ich meinem Dad geschrieben. "Kannst du in 2 Minuten die Tür aufmachen?" kam sofort die Antwort. Ich schickte einen Daumen nach oben und lief zur Haustür. Ryder, Hunter und Lilly saßen erschöpft und schweigend auf dem Sofa. Wir sahen alle ziemlich niedergeschlagen aus, aber das war uns egal.

Ich öffnete meinem Dad die Tür und sah, dass er eine Auflaufform dabei hatte. "Ist das..." find ich an zu fragen. "Deine Lieblingslasagne. So wie früher." sagte er und lächelte. Ich lächelte dankbar zurück. "Ich dachte ihr habt vermutlich noch nichts gegessen seit ihr die Nachricht bekommen habt. Dann müsstet ihr Hunger haben. Und von früher weiß ich das nichts besser hilft als Dads gute Laune Lasagne." erklärte er und stellte die Form in der Küche ab. "Lilly, Hunter, Ryder? Dad hat Essen mitgebracht." rief ich. "Danke Dad." sagte ich dann leiser und umarmte ihn kurz. Tatsächlich hatten wir noch nichts gegessen und mein Magen grummelte verräterisch bei dem Duft der Lasagne. Wir alle aßen schweigend etwas, auch wenn uns nicht nach essen zumute war. "Vielen Dank Mister Evans." sagte Ryder. "Gerne. Ich weiß wir hatten keinen guten Start aber vielleicht können wir ja nochmal von vorne beginnen. Vielleicht nicht heute aber wenn es Mason besser geht? Das hat jetzt erstmal Priorität. Und solange, da könnt ihr euch drauf verlassen werde ich Em aus der Kita holen und euch Abends etwas zu essen bringen damit ihr den Tag bei Mason sein könnt." sagte mein Dad und stand auf. Ryder und ich standen ebenfalls auf. "Das wäre toll Dad!" sagte ich lächelnd. Ryder legte eine Hand auf meine Schulter und hielt die andere meinem Dad hin. "Sehr gerne. Ryder Garcia." sagte mein Freund. "

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