Kapitel 24
Rose's PoV
"Schläfst du?" fragte Ryder in den Raum hinein. "Nein. Warum?" fragte ich und richtete mich im Bett auf. "Komm mit." sagte er und machte Anstalten aus der Tür hinaus zu gehen. Als er merkte das ich ihm nicht hinterher kam blieb er stehen. "Komm schon Princess!" forderte er mich erneut auf. "Wohin?" fragte ich. "Zeig ich dir dann. Komm jetzt!" sagte er ungeduldig. Ich raffte mich auf und schaute ihn weiter an. "Was brauche ich?" fragte ich und wartete auf eine Antwort. "Eigentlich nichts. Aber vielleicht ziehst du alte Klamotten an." sagte Ryder. "Erledigt." antwortete ich nachdem ich einen Blick auf mein Outfit geworfen hatte. "Eventuell wirst du dreckig." warnte er mich nochmal. "Sag doch einfach ich soll mich umziehen." entgegnete ich genervt und lief zu meinem Kleiderschrank. Ich zog meinen Pulli über den Kopf und spürte Ryders Blicke an meinem Rücken. "Nichts was du nicht schon gesehen hast Babe." sagte ich und zog eine graue oversized Sweatshirtjacke an, bevor ich mich zu ihm umdrehte. "Trotzdem heiß." meinte Ryder und grinste mich an. "Ich weiß." entgegnete ich und verdrehte grinsend die Augen. Dann warf ich schnell meine Kopfhörer, mein Portemonnaie und mein Handy in die Bauchtasche, zog mir diese über die Schulter und schaute Ryder erwartungsvoll an. "Sei einfach kurz leise bis wir draußen sind." wies er mich an und wir verließen den Raum.
"Wieso zum Teufel folge ich dem Badboy der Schule mitten in der Nacht raus?" fragte ich eher an mich als an Ryder gerichtet. "Weil du gerne mit dem Feuer spielst." antwortete er dennoch. "Ist das dein Lieblingsspruch?" fragte ich ihn neckend. "Naja, stimmt halt. Ach ich soll dir übrigens von Liv sagen, dass sie dir die Augen auskratzt wenn sie dich mit mir sieht." sagte Ryder dann grinsend. "Toll. Grade aus dem Krankenhaus raus und du setzt mich schon der nächsten Gefahr gegenüber. Und ich dachte wir verstehen uns." sagte ich und fasste mir theatralisch ans Herz. "Princess, ich bin mir sicher sogar du würdest mit Liv fertig werden." atwortete Ryder und grinste mich herausfordernd an.
Wenn ich mit einer Sache nicht umgehen konnte sind es Herausforderungen. Ich musste sie immer annehmen. "Forderst du mich heraus? Willst du wirklich das es soweit kommt?" fragte ich ihn dann. "Naja, schon heiß wenn sich zwei Girls um mich streiten." antwortete er grinsend. Ich täuschte einen Würgereflex vor. "ich werde mich niemals um dich streiten. Liv kann dich gerne für sich haben!" rief ich schockiert. "Princess du bist süß wenn du dich aufregst." meinte Ryder und blieb stehen. "Bereit?" fragte er dann. Ich nickte kurz.
"Schau dich einfach um. Ich werde immer irgendwo in der Nähe sein okay?" fragte Ryder und schob mich in einen Hauseingang. "Warte! Was ist das hier?" fragte ich ihn dann. "Eine Dancehall. Hier sind Menschen die tanzen. Zum Spaß aber manchmal auch nicht. Gerate einfach in keine Schwierigkeiten." fasste er zusammen. "Ist Alan da drin?" fragte ich und schaute Ryder in die Augen. Bei der Erwähnung von Alans Namen verdunelten sie sich und ich hatte das Gefühl ein Tornado wütet in ihm. "Ich hoffe für ihn, dass er nicht da ist." fluchte Ryder dann. "Wird schon schief gehen. Was ist mit Hunter?" fragte ich dann. "Der tanzt nicht." antwortete er. "Gehen wir? Du kannst einfach abhauen wenn du keine Lust hast." richtete er sich an mich und schob mich im selben Moment durch die Tür.
Ich trat in eine riesige Halle. Überall tanzten Menschen und die Musik pumpte laut aus den Boxen. Sofort durchströmte mich der Beat und ich hatte das Gefühl in eine andere Welt gezogen zu werden. Ich blieb einen Moment im Eingang stehen. "Warum bin ich hier?" fragte ich an Ryder gewandt, der schräg hinter mir stand. "Damit du siehst wie man richtig tanzt." antwortete er grinsend und verschwand in der Menge. Ich verlor ihn aus den Augen und machte mich selbst auf den Weg durch den Raum. Bei manchen Tänzern blieb ich stehen, andere gefielen mir nicht. Mir fiel es unendlich schwer nicht zu tanzen, aber meine Schulter und mein Kopf hielten mich davon ab.
Nach einer Weile wurde mir etwas schwindelig und mein Sichtfeld verschwamm. Ich versuchte mir einen schnellen Weg zurück zum Ausgang zu bahnen. Meine Schritte wurden immer schneller und mein Sichtfeld verschwamm immer mehr. An der Tür angekommen öffnete ich diese und ging ins freie. Draußen angekommen lief ich einige Schritte den Bordstein entlang und setzte mich dann an die Bordsteinkante und zog mein Handy raus. "Ich bin draußen. Mein Kopf macht Probleme." schrieb ich an Ryder, obwohl mir bewusst war, dass er vermutlich keinen Empfang haben würde.
Ich blieb noch eine Weile sitzen und versuchte meinen Schwindel in den Griff zu bekommen, als mit einem Mal die Tür aufflog und eine Menge Menschen die Halle verließen. Mein Versuch das ganze zu verstehen gelang und ich erkannte zwei prügelnde Menschen, in Mitten einer Horde von Zuschauern. "Du Bastard!" hörte ich eine bekannte Stimme. "Fuck!" fluchte ich leise und sprang auf. Keine Sekunde später quetschte ich mich durch die schaulustige Menge hin zu den prügelnden. "Ich werde ihr die Seele aus dem Leib vögeln. Und ihr könnt alle verdammt nochmal nichts dagegen tun!" hörte ich eine andere Stimme und das Blut gefror in meinen Adern. "Wenn du das tust werde ich dich umbringen!" hörte ich Ryders Stimme. Er klang wütend, aggressiv und beängstigend ruhig zur selben Zeit. "Ryder?" fragte ich aufgeregt, doch nichts passierte. Ich versuchte es ein zweites und ein drittes mal, vergeblich. "Ryder!" rief ich dann lauter. Die Menge lenkte ihre Aufmerksamkeit auf mich und auch die beiden Schläger stockten. "Was soll das?" fragte ich, als unsere Blicke sich trafen. "Da ist die kleine ja. Wie dumm von dir sie hier hin zu bringen!" hörte ich Alans Stimme. Ich sag, wie ein breites, ekelhaftes Grinsen auf seinem Gesicht entstand. Das nächste was ich sah war Ryders Faust, die Alan so an der Schläfe traf, dass er auf dem Boden zusammen sackte.
Die Menge jubelte auf. Ich schaute Ryder nur schockiert an und rannte los. Ich rannte, bis die Siluette des Schulgebäudes in meinem Blickfeld auftauchte. Atemlos blieb ich for Lillys Zimmer stehen und klopfte an die Tür. "Hm?" hörte ich ihre verschlafene Stimme. "Lilly?" fragte ich noch immer außer Atem. Mein Kopf drehte sich und ich verstand, warum der Arzt mir strenge Bettruhe verordnet hatte. Sofort wurde mir die Tür geöffnet. "Rose? Alles okay?" fragte Lilly und zog mich in eine Umarmung. "äh, ja, nein, keine Ahnung." antwortete ich, als sie mich in ihr Zimmer schob und die Tür schloss. "Was ist passiert?" fragte sie dann. Ich erzählte ihr was passiert war, nachdem Ryder zurück kam. "Der Kerl hat sie doch nicht mehr alle. Er weiß das du im Bett bleibe sollst." meinte Lilly wütend. "Naja, ist ja nicht seine Schuld. Ich hätte ja bleiben können. Aber warum bringt er mich an einen Ort wo Alan ist?" fragte ich die Frage, die mich seit meinem Sprint beschäftigte. "Ich habe keine Ahnung honey. Absolut unverständlich." fauchte Lilly. "Aber er hat mich verteidigt." sagte ich und grinste. "Toll. Er bringt dich in so eine Gefahr nur um dann cool da zu stehen, weil er dich verteidigt hat? Sorry, aber das ist lächerlich." antwortete Lilly wütend und ich wusste, dass sie Recht hatte. "Ich weiß. Es war auch einfach dämlich mit zu gehen. Wieso sollte jemand wie Ryder etwas gutes im Schilde führen?" fragte ich in den Raum. "Gute Frage Rose." stallte Lilly fest und gähnte. "Oh, sorry Lilly. Ich halte dich total vom schlafen ab mit meinem Rumgeheule." stellte ich erschrocken fest. "Schon gut. Wenn du willst, kannst du in meinem Bett schlafen. Ich schlaf auf dem Sofa. Hannah ist ja eh nicht da." meinte sie und streckte sich auf dem Sofa aus. "Sicher?" vergewisserte ich mich. "Immer." bestätigte Lilly und schloss die Augen.
Einen Moment später hörte ich sie ruhig und gleichmäßig atmen. Ich zog mein Handy heraus und sah eine neue Nachricht von Ryder? "Alles okay?" schrieb er und ich sah, dass er grade online war. Ich entschied nicht zu antworten, als schon die nächste Nachricht kam. "Wo bist du?" fragte er und wieder antwortete ich nicht. "Egal. Bin jetzt eh bei Liv." schrieb er noch. Ich rollte mit den Augen, blockierte seinen Kontakt und legte das Handy weg. Dann fiel ich in einen ruhigen Schlaf.
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