Kapitel 23

Rose's PoV

"Kein Problem. Die werden mich schon nicht auffressen. Sprechen die nur mit uns beiden?" fragte ich Lilly, nachdem sie mir erzählt hatte, dass die Polizei an der Schule wartete. "Ne, also ich vermute das sie schon mit Alan gesprochen haben. Aber ich kann mir vorstellen das die auch mit Ryder sprechen." antwortete sie. "Wieso denn mit Ryder?" fragte ich Lilly verwirrt. "Äh, eventuell hat er Alan nicht ganz unbeschadet davon kommen lassen." sagte sie schnell. "Wie jetzt?" fragte ich erschrocken. "Naja, du hast ja noch sein Motorrad gehört. Und dann hat Alan dich mit dieser Stange geschlagen. Das hat Ryder halt gesehen. Dann hat er sein Motorrad abgestellt und ich konnte nicht so schnell gucken wie seine Faust in Alans Gesicht gelandet ist. Mehrmals. Naja ich hab versucht dich wach zu bekommen und habe einen Krankenwagen gerufen. Deshalb habe ich das nicht so ganz mitbekommen aber als ich zu den beiden geschaut hab lag Alan am Boden und Ryder wollte ihm noch eine verpassen. Dann hab ich geschrien und zum Glück kam dann der Krankenwagen. Dann durfte ich mit fahren. Ich hab dann im Krankenwagen Brian, Cleo und Hunter angerufen. Die sind dann sofort ins Krankenhaus gekommen. Ryder war auch da dann." fasste Lilly die ganzen geschehnisse nochmal zusammen. "Ryder hat Alan verprügelt?" fragte ich geschockt. "Jep süße. Genau das hat er getan." antwortete Brian von vorne. "Oh." brachte ich hervor und verlor mich in Gedanken bis wir an der Schule ankamen.

Gemeinsam gingen wir in Richtung des Eingangs. "Wir sehen uns. Sagt bescheid was bei dem Gespräch herausgekommen ist." sagte Brian und er lief mit Cleo schon weiter in Richtung der Schlafräume. "Na dann, los gehts." sagte ich zu Lilly und steuerte den Gang des Direktorats an. "Wir machen das schon." ermutigte Lilly mich und lächelte leicht. "Sicher doch. Diesmal lasse ich ihn auch nicht einfach damit durch kommen. Wer weiß was als nächstes passiert." antwortete ich als wir vor dem Büro ankamen. Ich klopfte und im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet und der Direktor bat uns hinein.

Im Büro standen die beiden selben jungen Polizisten wie beim letzten mal und der Direktor. "Wie geht es Ihnen?" fragte die Polizistin. "Gut, ehrlich gesagt. Die Schmerzmittel halten was sie versprechen." sagte ich und grinste leicht. "Wir hatten telefoniert?" fragte der Polizist an Lilly gewandt. "Genau. Danke, dass Sie so schnell reagiert haben." bedankte meine beste Freundin sich. "Gerne. Nachdem was Sie uns erzählt haben, haben wir den jungen Herrn hierhin gebracht. Wir haben ein Gespräch mit ihm, seinem Erziehungsberechtigten und dem Direktor geführt." begann der Polizist zu erzählen. "Genau. Alan Turner ist bis auf weiteres von der Schule suspendiert. Ich habe ihm ein Hausverbot erteilt und sein Vater wird ihm eine neue Schule suchen." berichtete der Direktor.

Ich atmete erleichtert die Luft aus, die ich unbewusst angehalten hatte. "Heißt das, ich muss Alan hier nicht mehr befürchten?" fragte ich um sicher zu gehen, dass ich ihn richtig verstanden hatte. "Ganz genau. Zudem wurde durch den Anruf eine Anzeige auf Körperverletzung gestellt. Herr Turner wird vor Gericht treten müssen. Ihm droht eine Strafe von einigen Sozialstunden, bis hin zu einer Bewährungsstrafe." erklärte der Polizist den rechtlichen Vorgang. "Muss ich da hin?" fragte ich erschrocken. "Nein, Sie müssen nicht. Sie haben die Möglichkeit der Anzeige hier zuzustimmen und dann müssen Sie nicht aussagen. Wir haben Aufnahmen einer Überwachungskamera, die als Beweismittel genügen." erklärte die Polizistin. "Das ist gut." sagte ich und langsam fühlte ich mich weiterhin sicher.

Ein Klopfen an der Tür ließ uns aufhorchen. Der Direktor öffnete und Ryder stand vor der Tür. "Das trifft sich gut. Wenn die beiden Herrschaften fertig sind möchte ich gerne mit Ihnen beiden reden." sagte der Direktor, als Ryder den raum betrat. Ich nickte leicht und schaute auf den Boden. "Hat er was zu befürchten?" fragte ich die Polizisten. "Nein. Das sieht ganz nach Verteidigung aus." antwortete die Polizistin und grinste mich an. Ich lächelte sie dankbar an. "Gut, dann sind wir soweit durch. Sie bekommen Post von uns und zögern Sie nicht sich bei uns zu melden, sollten Sie noch Fragen haben." sagte die Polizistin. "Vielen Dank!" bedankte ich mich bei den beiden. Wir verabschiedeten uns und die beiden Beamten verließen das Büro. "So, und nun zu Ihnen. Nur ein kurzes Anliegen." fing der Direktor an und ich warf einen kurzen Blick auf Ryder. Sein Gesichtsausdruck war emotionslos und leer. "Es besteht nun die Möglichkeit, dass Sie, Herr Garcia das Zimmer wechseln, so dass Sie beide nicht mehr ein Zimmer teilen müssen. Das ganze ist ein Angebot. Dadurch, dass ihr Vater dem ganzen zugestimmt hat ist es nicht nötig, aber möglich. Was sagen Sie?" erklärte der Direktor. Ryder schaute mich kurz an. "Also mir ist es egal. Ich habe mich an die Situation gewöhnt und bin zufrieden damit." erklärte ich dem Direktor und schaute Ryder dann direkt an. "Sie haben Sie gehört, Sir." sagte er und blickte mir in die Augen. "Nun gut. Das war es schon. Sollten Sie ihre Meinung ändern, kommen Sie auf mich zu." beendete der Direktor das Gespräch und Ryder, Lilly und ich verließen das Büro. Im Flur angekommen klingelte Lillys handy. "Da muss ich dran gehen. Geh schonmal vor. Ich komme gleich zu dir." sagte sie und bog in Richtung des Eingangs ab.

Ryder und ich liefen stumm nebeneinander her. "Ich wusste, du magst es mit mir ein Zimmer zu teilen." sagte er und grinste mich an. "Du bist besser als irgendwelche Zicken oder im schlimmsten Fall dein Betthäschen da." antwortete ich und grinste zurück. An unserem Zimmer angekommen schloss Ryder die Tür auf und wir traten in den Raum. Jeder legte sich auf sein Bett und für einen Moment war es stumm. 

"Wieso hast du Alan geschlagen?"fragte ich an Ryder gerichtet. "Niemand verdient es ein Mädchen anzufassen und damit durchzukommen. Er hat es nicht anders gewollt. Ich habe ihn gewarnt, sollte ich nochmal hören das er ein Mädchen anfasst." zischte Ryder und es kam mir vor, als würde alleine der Gedanke daran ihn wütend machen. "Warum?" fragte ich nochmal und schaute zu ihm rüber. "Was warum?" fragte er und schaute zurück. "Warum denkst du das? Das klingt als wäre da eine Geschichte hinter." riet ich und lächelte ihn an. "Ich habe eine kleine Schwester. Wenn ich auch nur höre, dass ein Kerl ihr sowas antut werde ich persönlich hin fliegen und ihn umbringen." berichtete er ohne seinen Blick abzuwenden. "Danke." sagte ich daraufhin nur. "Wofür?" fragte Ryder etwas verwirrt. "Das du mir das erzählt hast. Das du mich nicht eben vor dem Direktor gekorbt hast mit dem Zimmer. Das du mich verteidigt hast als ich nicht in der Lage dazu war. Such dir was aus." sagte ich und grinste ihn an. "Ach Princess, wenn du das so aufzählst finde ich, hätte ich mehr als nur ein Danke verdient." sagte Ryder und grinste anzüglich. "Oh Babe, davon träumst du nachts." antwortete ich grinsend. "Ich erinner dich dran, wenn du unter mir liegst." meinte er dann. "Dazu wird es nicht kommen. Außerdem wärst du der, der bettelt." antwortete ich und grinste ihn ebenfalls anzüglich an. Dann klopfte es an der Tür.

Ryder stand auf und öffnete die Tür für Lilly. "Ich bin dann mal weg. Man sieht sich Princess." sagte Ryder nachdem er seine Schuhe angezogen hatte und verschwand. "Ich spüre eine Spannung zwischen euch!" sagte Lilly lachend und wackelte mit den Augenbrauen. "Auf keinen Fall!" antwortete ich ebenfalls lachend und machte ihr Platz auf meinem Bett. Sie setzte sich hin und grinste. "Und er nennt dich schon Princess? Das hab ich den Kerl noch nie sagen gehört." meinte sie dann lachend. "Ich weiß, dass ich was besonderes bin." antwortete ich und stieg erneut in ihr Lachen ein. "Mal ne andere Frage" fing Lilly dann an. "Hast du schon Mason angerufen?" fragte sie und schaute mich ernst an. "Willst du das ihm ihm das erzähle, oder willst du ihn einfach nochmal sehen?" fragte ich dann und grinste. Lilly wurde ein wenig rot und schaute zur Seite. "Antwort genug!" sagte ich lachend und zog mein Handy aus der Tasche.

Nachdem ich Masons Nummer gewählt hatte ging er fast sofort dran. "Vermisst du mich so -" fing er an und stoppte mitten im Satz. "Ich kenne den Gesichtsausdruck. Was ist passiert?" fragte er sofort und sein Blick wurde wütend. "Kann Lilly erklären. Ich weiß nicht besonders viel und sie weiß viel mehr." antwortete ich. "Oh okay klar." sagte Lilly und ich grinste sie an. "Ich geh so lange duschen. Glaube es ist besser wenn jemand da ist der mir im Notfall helfen kann." sagte ich, drückte meiner besten Freundin das Handy in die Hand und stand auf. "Okay, kann mir bitte jemand sagen was los ist? So kenne ich dich nicht." fragte Mason und klang ernsthaft besorgt. Lilly fing an ihm von dem Tag zu erzählen und ich bewegte mich ins Bad.

Als ich meinen Pullover endlich ausgezogen hatte ohne dabei meine Schulter großartig zu belasten stand ich wieder vor dem BH Problem. Ich rief Lilly und sie kam und öffnete schnell den BH. Dann verließ sie wieder das Bad und ich stieg unter die Dusche. Nachdem ich mich abgetrocknet hatte machte ich meine Haare zu einem lockeren Zopf und zog einen BH mit Verschluss vorne, eine kurze Leggings und einen Pullover von Mason an. Dann ging ich zurück ins Zimmer und setzte mich neben Lilly. Die beiden sprachen noch immer über den Vorfall und schmiedeten quasi Pläne, wie sie Alan umbringen könnten. "Da bin ich wieder." kündigte ich mich an. "Little, kannst du mir mal sagen was du da immer treibst, wenn ich nicht da bin? Kann ich dich nicht alleine lassen?" fragte Mason und grinste mich durchs Telefon an. "Wird Zeit das du vorbei kommst. Noch 4 Tage. Hast du schon gepackt? Du wolltest doch direkt nach der Arbeit los. RIchtig?" fragte ich aufgeregt. "Natürlich nicht. Was erwartest du?" fragte Mason dann lachend. "Nichts. Aber ich kanns nicht mehr abwarten." antwortete ich. Lilly betrachtete mich lächelnd. Wir verabschiedeten uns von Mason und ich steckte mein Handy zurück in die Tasche. "Du hast ein Glück so jemanden wie Mason zu haben." sagte Lilly und starrte verträumt in die Luft. "Ich merk schon, dass ich ihn bald mit dir teilen muss." antwortete ich und grinste sie an. Sie schlug spielerisch auf meinen Oberschenkel. "Das war frech!" sagte sie und grinste. "Nur ehrlich!" antwortete ich lachend und hob abwehrend den gesunden Arm. "In drei Tagen bin ich das nervige Ding endlich wieder los." sagte ich dann und deutete mit einem Kopfnicken auf die Schiene. "Die muss so nerven." stellte Lilly fest. "Ne, weißt du. Alles ist damit so viel einfacher." antwortete ich sakrastisch. Lilly verdrehte die Augen und wir verfielen in einen Lachanfall. Wir verbrachten den Abend mit Quatschen und Filme schauen. Zwischendurch bestellten wir Pizza, die Lilly unten am Tor abholte. Gegen Mitternacht verabschiedete sie sich von mir. "Wenn was ist ruf an. Ich mache mein Handy auf laut." sagte sie und drückte mich zum Abschied vorsichtig an sich. "Mach ich. Und danke nochmal. Du bist wirklich die beste!" antwortete ich und war wirklich dankbar dafür, dass ich sie hatte.

Ich lag eine Zeit lang wach im Bett und ging meinen Gedanken nach, bis Ryder irgendwann zurück kam.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top