Kapitel 22

Rose's PoV

Ich versuchte meine Augen zu öffnen, aber schaffte es nicht. Mein Mund und mein Hals waren trocken. In meinem Kopf fing es an zu arbeiten und ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Das letzte an das ich mich erinnern konnte war ein aufheulender Motor und ein stechender Schmerz. Bei dem Gedanken verzog ich schmerzerfüllt das Gesicht. Meine Augen flatterten auf und ich starrte in ein helles Licht so dass meine Augen sofort wieder zufielen. Ich gab ein ersticktes Stöhnen von mir und drehte meinen Kopf ein Stück zur Seite. Als ich die Augen erneut öffnete sah ich nur verschwommen. Ich konnte mehrere Menschen erkennen, die auf einem Bett saßen. "Wasser." flüsterte ich und es wurde stumm. "Rose?" hörte ich eine weibliche Stimme. "Wasser." sagte ich erneut und das Bild wurde langsam klarer. "Hier!" antwortete die Stimme wieder und mir wurde ein Becher in die Hand gedrückt. "Warte, setz dich erst auf." sagte die Stimme und das Bett unter meinem Oberkörper wurde ein Stück nach oben gefahren. "Danke!" sagte ich nachdem ich einen Schluck getrunken hatte.

Langsam erkannte ich, dass ich in einem Krankenhaus lag. Konzentriert schaute ich auf die Menschen neben meinem Bett. "Hi." sagte ich und versuchte mich an einem Lächeln. "Ich hole eine Schwester." sagte eine andere weibliche Stimme und eine Person verließ mein Blickfeld. Ich versuchte mich aufzusetzen, wobei ein starker Schmerz erst meine Schulter und dann meinen Kopf durchzog. "Warte!" hörte ich eine dritte Stimme. Eine Hand legte sich sanft auf meinen Rücken und half mir beim Aufsetzen.

"Miss Evans?" hörte ich eine fremde Stimme sagen und drehte meinen Kopf zur Tür. "Ich bin Dr. Mendez, ihr behandelnder Arzt. Wie geht es ihnen?" fuhr er fort. "Meine Schulter tut weh. Und mein Kopf." brachte ich krächtzend hervor. "Ist ihnen schwindelig oder übel?" fragte er weiter. "Nein. Nur diese stechenden Schmerzen." versicherte ich ihm. "Ich werde ihnen ein Schmerzmittel verabrechen. Sagen Sie, an was können Sie sich erinnern?" verhörte Doktor Mendez mich weiter. Ich schaute mich um und sah kurz in die Gesichter meiner Freunde. "Naja da war diese Sache mit Alan. Dann erinnere ich mich an ein Motorgeräusch und dann diesen Schmerz. Danach ist alles weg." antwortete ich Wahrheitsgemäß. "Nun gut, Sie waren jetzt gut 2 Stunden nicht bei Bewusstsein. Ihre Freundin hier hat den Krankenwagen gerufen." sagte er dann. "Ja das habe ich mir gedacht. Sie ist die beste. Wie lange werde ich bleiben müssen?" fragte ich den Arzt, der grade dabei war das Schmerzmittel in die Infusion zu injizieren. "Bis heute Abend, wenn dann noch Probleme auftreten auch über Nacht. Aber ich bin da optimistisch. Das heißt aber nicht das sie weiter machen können wie zuvor. Das bedeutet zwei Tage strenge Bettruhe." sagte der Arzt dann. "Okay, danke!" antwortete ich. "Gerne. Ich komme bald wieder. Wenn etwas ist dann gebt bescheid!" sagte er, nickte uns freundlich zu und verließ das Zimmer.

"Danke dass ihr hier seid!" bedankte ich mich bei den 5 Freunden die neben meinem Bett saßen. "Ist doch klar. Wir machen uns sorgen." antwortete Cleo. Brian, der mir eben aufgeholfen hat stimmte ihr zu. "Was ist überhaupt passiert? Alan hat seine Hand gehoben. Was dann?" fragte ich an Lilly gewandt. "Naja ich vermute, dass du noch Ryder auf seinem Motorrad gehört hast. Als er um die Kurve kam hat Alan grade die Metallstange vom Boden aufgehoben und mit voller Wucht gegen deinen Hinterkopf geschlagen. Dann bist du direkt zusammen gebrochen" fasste Lilly die Geschichte zusammen. "Oh" brachte ich nur heraus. Die Schmerzen ließen auf Grund des starken Mittels langsam nach. "Was ist mit Alan?" fragte ich dann und ich hörte wie Fingerknöchel im Raum knackten. "Dem geht es glaube ich nicht so gut. Wir haben ihm auch einen Krankenwagen gerufen." beantwortete Lilly meine Frage. "Und wir haben die Polizei eingeschaltet. Tut mir leid Rose aber es ging nicht mehr anders." fuhr sie fort. Bei ihrem letzten Satz schluckte ich schwer. "Schon okay. Ich danke euch!" sagte ich und schaute sie kurz an. "Brauchst du deine Ruhe? Kommt Leute! Wir gehen in die Cafeteria. Wir sind gleich wieder da." meinte Lilly, nachdem ich meinen Kopf erschöpft ins Kissen fallen ließ. "Geht ruhig. Ihr müsst Hunger haben!" antwortete ich lächelnd. "Ich bleibe. Alan ist in diesem Haus." sagte jemand aus der Ecke. "Okay, dann kommt." forderte Cleo den Rest auf. Vier meiner Freunde standen auf, drückten kurz meine Hände und verabschiedeten sich in die Cafeteria.

Als die Tür ins Schloss fiel drehte ich meinen Kopf langsam zu meinem letzten Besucher. "Danke, dass du mir hilfst." sagte ich lächelnd. "Ich war zu spät." kam die frustrierte Antwort. "Das ist nicht deine Schuld. Ich hätte vorsichtiger sein sollen." versuchte ich ihn zu beruhigen. "Rose, ich war zu spät. Ich konnte ihn nicht aufhalten. Nur wegen mir ist er überhaupt in deinem Leben." fluchte die Person neben mir. "Ich glaube du hast in der letzten Zeit noch nie meinen Namen gesagt." stellte ich fest. "Na und? Das ändert nichts daran, dass ich für deine Situation verantwortlich bin." brauste die Person auf. "Ryder Babe Garcia. Du kannst nichts dafür." versuchte ich es erneut. Ryder schaute mich ernst an. "Ich habe gesagt ich werde dich vor Alan beschützen und habe versagt verdammt!" rief er und sprang auf. "Es ist-" setzte ich an. "Es ist verdammt nochmal nicht in Ordnung!" rief Ryder aufgebracht. Das laute Geräusch ließ einen Stich durch meinen Kopf ziehen und ich verkrampfte schmerzerfüllt meinen gesamten Körper. "Fuck." murmelte Ryder und verließ fluchtartig den Raum.

Ich war nun alleine und meine Augen wurden immer schwerer. Dann fiel ich in einen traumlosen Schlaf. Etwas mehr als eine Stunde später wurde ich durch ein kurzes Klopfen an der Tür wach. Meine Freunde traten einzeln herrein, nur Ryder fehlte stellte ich enttäuscht fest. "Was ist mit Ryder los? Der läuft vor deinem Zimmer auf und ab wie ein Panther." fragte Hunter. "Er gibt sich die Schuld dafür." antwortete ich und deutete auf meinen Körper. "Wieso das denn?" fragte Brian. "Gute Frage. Er sagt, das Alan nur wegen ihm in meinem Leben ist.  Und er hat immer gesagt: "Ich war zu spät"" fasste ich unsere Diskussion und starrte auf die Tür in der Hoffnung, dass Ryder den Raum betreten könnte.

"Ah fuck. Ich weiß was los ist. Ich schaue mal nach ihm." sagte Hunter und verließ den Raum. "Hab ich was falsch gemacht?" fragte ich an Brian, Lilly und Cleo gewandt. "Nein süße, keine Ahnung was der hat. Aber zerbrich dir nicht den Kopf darüber. Nicht das dir gleich doch schwindelig ist." antwortete Cleo. "Wie geht es dir?" fragte Brian dann. "Ich bin müde. Aber die Schmerzen sind weniger. Ich glaube ich habe eine gute Chance das ich heute Abend nach Hause kann." antwortete ich wahrheitsgemäß. "Sehr schön. Ich bleib bei dir wenn du mich brauchst." sagte Lilly und nahm meine Hand. "Danke!" sagte ich und drückte ihr Hand. "Danke euch allen." sagte ich dann auch an die anderen beiden gerichtet.

Nach einer Weile klopfte es an der Tür und ich richtete meine Aufmerksamkeit auf diese. Gefolgt von Hunter und Ryder kam der Arzt zurück in den Raum. "Wie geht es Ihnen Miss Evans?" fragte er. "Gut. Ich bin nur unfassbar müde." fasste ich meinen Zustand zusammen. "Übelkeit? Schwindel?" fragte er dann. "Nichts." antwortete ich. "Dann steht ihrer Entlassung nichts im Weg. Ich bitte Sie sich noch einige Tage zu schonen und viel ruhe zu haben. Dann sollten Sie keine weiteren Komplikationen befürchten." sagte der Arzt. "Vielen Dank!" antwortete ich und warf meine Beine über die Bettkante. "Ich mache ihre Papiere fertig. Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund." sagte er, drückte meine Hand und verließ den Raum.

"Nichts wie weg hier!" sagte ich und stand langsam auf. "Gib mir die Tasche." sagte Cleo und zog sie mir aus der Hand. Lilly lief neben mir und stützte mich ein wenig. Im vorbeilaufen warf ich einen Blick auf Ryder. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und in seinen Augen tobte ein wütender Sturm. An der Empfangstheke wurden mir die Papiere ausgehändigt und dann verließen wir das Krankenhaus.

"Bis gleich." sagte Hunter und lächelte mich kurz an. Ryder und er bogen in eine andere Richtung ab als Cleo, Brian, Lilly und ich. "Rose ich will dich nur vor warnen. Die Polizei ist an der Schule. Sie möchten noch mit uns sprechen. Bist du dafür bereit?" fragte Lilly mich nachdem wir auf der Rückbank von Brians Auto platzgenommen hatten.

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