Kapitel 21

Rose's PoV

Am nächsten Morgen wachte ich zwar früh, aber mit einer pochenden Schulter auf. Ich angelte Blind in meiner Tasche nach der Packung mit den Schmerzmitteln, die der Arzt mir verschrieben hatte. "Fuck!" fluchte ich, als ich den Karton nicht fand. Mittlerweile strahlte der Schmerz in meinen Nacken, durch den Arm und in den Oberkörper. Leise wimmerte ich auf. Ich nahm mein handy vom Nachttisch und versuchte mit dem kaputten Arm in meine Tasche zu leuchten. Ich kramte weiter und nach einigem Suchen fand ich endlich die rechteckige Verpackung. Ich legte sie in meinen Schoß und griff nach meiner Wasserflasche. Beim Versuch diese auf zu drehen zog abermals ein stechender Schmerz durch meinen Körper und ein erstickter Schmerzenslaut verließ meinen Körper. 

Aus dem dunklen heraus griff eine Hand nach der Flasche und öffnete sie. Schnell nahm ich die Tablette aus der Verpackung und schluckte sie mit einem großen Schluck Wasser. "Danke!" flüsterte ich in den dunklen Raum. "Mhm!" grummelte Ryder, der sich offensichtlich schon wieder in sein Bett verzogen hatte. Ich lehnte mich ebenfalls zurück in mein Bett und viel nochmal in einen Schlaf. Durch die Schmerzen wurde mein Körper schwach und verlangte nach viel Schlaf.

Als ich das nächste mal aufwachte war es hell im Raum und die Sonne schien durch das Fenster. Ich blickte mich um und sah, dass die Badezimmertür verschlossen war und hörte die Dusche laufen. Dann setzte ich mich auf und rieb mit meiner gesunden Hand über mein Gesicht. Die Schmerzen waren erträglicher und begrenzten sich auf meine Schulter und den Oberarm. Langsam stand ich auf und ging zu meinem Kleiderschrank. Ich zog eine graue Leggings und ein schwarzes oversized T-shirt heraus. In dem Moment ging die Badezimmertür auf und Ryder betrat nur in ein Handtuch gewickelt den Raum.

"Willst du ein Foto?" fragte er grinsend. "Was?" fragte ich und bemerkte, dass ich ihn gemustert hatte. "Du weißt genau was ich gesagt habe Princess!" antwortete er grinsend und stand mit dem Rücken zu mir vor dem Kleiderschrank. "Kann ich ins Bad?" fragte ich und er nickte nur. "Danke" sagte ich noch bevor ich hinter der Tür verschwand. Im Badezimmer zog ich mich um und kämmte meine Haare so gut es ging durch, dann verließ ich den Raum wieder. Ryder lag in einer kurzen Jogginghose und Muskelshirt auf seinem Bett und textete mit jemandem. "Also Princess. Willst du jetzt ein Foto?" fragte er und drehte sich so auf die Seite das er mich ansehen konnte. "Klar, weil ich ja schon fast gar nicht mehr ohne dich kann babe." antwortete ich sarkastisch. "Verständlich!" antwortete Ryder grinsend und ich verdrehte die Augen. Mein Plan war es, nicht mehr zu antworten und die Diskussion sein zu lassen also nahm ich mein Handy in die Hand. Ich entsperrte es und sah, dass mir eine unbekannte Nummer ein Foto geschickt hatte. Ich tippte auf den Chat und erkannte Ryders Oberkörper. Dann suchte ich schnell ein Foto von mir, wo man meine Figur gut erkennen konnte und sendete ihm das zurück. "Damit du was zum träumen hast." schrieb ich dazu und grinste. "Woher hast du meine Nummer?" fragte ich dann in den Raum hinein. "Das bleibt mein Geheimnis." sagte Ryder und ich hörte sein Grinsen. "Na dann." antwortete ich gleichgültig und steckte mit einer Hand alles nötige in meine Bauchtasche. "Wohin?" fragte Ryder und starrte weiter auf sein Handy. "Weg. Bye Babe." antwortete ich und verließ schnell das Zimmer und lief zu Lilly.
"Hey honey! Alles klar?" fragte ich Lilly überschwänglich. "Klar und bei dir?" fragte sie und zog mich in ihr Zimmer. "Immer. Lust zu Anne zu gehen?" fragte ich sie dann. "Ja sicher. Gib mir ein paar Minuten ich geh schnell duschen." rief sie mir über die Schulter zu und verschwand im Bad.
Ich setzte mich auf ihr Bett und zog mein Handy raus.

"Lass mich wissen wenn Alan was macht Princess" hatte Ryder mir geschrieben. "Klar daddy" antwortete ich und mir war die Doppeldeutigkeit in meiner Nachricht bewusst. "Das sagst du das nächste mal, wenn du unter mir liegst." schrieb Ryder daraufhin. "Und schon wieder träumst du!" antwortete ich und ein Grinsend hatte sich auf mein Gesicht geschlichen.

Ich schloss den Chat und wollte mein Handy wegstecken, als Mason mich anrief. "Hey. Alles klar?" fragte ich besorgt. Mason antwortete nicht, hielt nur ein Flugticket in die Kamera. "Nicht dein Ernst!" quietschte ich. "Oh yes baby!" rief er in die Kamera. "Wann? Wann? Wann?" fragte ich aufgeregt.

In dem Moment öffnete sich die Badezimmertür und Lillys Kopf kam heraus. "Alles gut bei dir?" fragte sie grinsend. "Yes! Beeil dich. Wir haben was zu feiern!" antwortete ich ihr euphorisch. Sie lachte und verschwand zurück im Bad.

"Ich hab spontan Donnerstag und Montag frei bekommen. Ich fliege Mittwoch nacht und bin dann Donnerstag früh bei dir." grinste Mason in die Kamera. "Oh hero du weißt wie du mich zum glücklichsten Mädchen der Welt machen kannst!" antwortete ich. Mason lachte. "Weißt du little, das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich freue mich so unendlich dich zu sehen." sagte er ernst. "Noch 5 Tage!" antwortete ich und er nickte. "Ich muss jetzt schluss machen. Aber wir sehen uns!" sagte Mason und legte auf.

"Ich muss nicht träumen. Ich weiß, dass das bald so ist." hatte Ryder selbstsicher geantwortet. "Deine Träume bleiben unerreichbar" antwortete ich ihm und steckte mein Handy weg.
Keine Minute später kam Lilly aus dem Bad. "Wir können los. Und auf dem Weg will ich den Grund für dein Dauergrinsen hören!" sagte sie lachend. "Okay, okay" antwortete ich lachend zurück und hob verteidigend meine gesunde Hand.

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in das kleine Cafe. "Mason kommt!" konnte ich nicht mehr an mich halten. Lilly grinste. "Da freut sich aber jemand. Freut mich für euch. Bin gespannt ihn kennen zu lernen. Wann ist er hier? " antwortete Lilly lachend. "Ihr müsst euch unbedingt kennenlernen. Ich glaube ihr werdet euch mögen. Und er kommt Donnerstag. Bleibt dann bis Dienstag." fasste ich zusammen. "Zeigst du ihm den Club?" fragte sie dann. "Wenn ich die nervige Schiene nicht mehr tragen muss auf jeden Fall!" bestätigte ich und schmiedete innerlich Pläne für den Samstag Abend. "Also Samstag in den Club. Ist notiert!" meinte Lilly.

Am Cafe angekommen hielt sie mir die Tür auf, da diese mir mit meinem Arm teilweise echt Probleme machten.
"Mädchen!" ertönte sofort Annes Stimme durch den Laden. Bei uns angekommen unarmte sie Lilly. "Was ist denn mit dir passiert liebes?" fragte sie und blickte auf meinen Arm. "Nichts wichtiges. Dumme Verletzung." antwortete ich halb wahr. Dann zog ich sie in eine Umarmung. Ich wollte Anne nicht die Wahrheit sagen, da ich nicht wollte, dass sie sich Sorgen um mich macht.
"Setzt euch. Ich komme sofort." sagte Anne und deutete auf einen kleinen Tisch. Lilly und ich nahmen platz und schauten in die Karte. Einen Moment später kam Anne und setzte sich zu uns. "Wie geht es euch?" fragte sie lächelnd. "Naja, bis auf die Umstände hier echt gut. Und dir?" antwortete ich. "Mir geht es immer gut liebes." antwortete sie. "Und mir erst. Wenn ich hier bin kann ich immer alles vergessen Anne das weißt du doch." sagte Lilly. "Das ist schön. Was kann ich euch bringen?" fragte Anne dann. "Einein Eiskaffe und den Bagel mit Frischkäse und Avocado bitte." bestellte Lilly. "Das selbe für mich gerne." antwortete ich und Anne nickte uns lächelnd zu, bevor sie sich umdrehte und davon lief.

"Wie geht es dir wirklich?" fragte ich und schaute Lilly an. "Ach weißt du, ich habe mich damit abgefunden das ich keinen Kontakt zu meinen Eltern habe. Aber manchmal frage ich mich wie es ihnen geht." antwortete sie und starrte auf den Tisch. "Oh bebi!" sagte ich und zog sie in meine Arme. "Also mein Dad und ich hatten nie einen besonders guten Draht. Seit meine Eltern sich getrennt haben sehe und höre ich nichts von ihm. Mom ist seit dem einfach nur verbittert. Sie gibt mir die Schuld daran, dass Dad ausgezogen ist. Mittlerweile verstehe ich ihn. Diese Frau ist unfassbar anstrengend. Ich habe gestern das erste mal seit fast drei jahren was von ihr gehört." fasste Lilly dann zusammen. "Das tut mir so leid! Was wollte sie denn?" fragte ich dann. Ich nahm ihre Hand in meine und streichelte leicht darüber. "Ich habe vor ein paar Monaten meine Oma verloren. Die einzige aus der Familie mit der ich noch Kontakt hatte. Und jetzt kam wohl ein Schreiben über das Erbe. Eigentlich kommt die gesamte Post hier her. Aber der Brief ist zu Mom gegangen. Sie ist der Meinung ich sollte ihr etwas vom Geld abgeben." meinte Lilly dann. Eine innerliche Wut kochte in mir hoch. "Nicht ihr Ernst. Das musst du nicht, oder?" fragte ich dann. "Nein das muss ich nicht. Werde ich auch nicht tun. Ich habe bereots mit der Frau im Amt gesprochen, dass die Briefe hier her kommen." antwortete meine beste Freundin. "Ach man Lilly das tut mir so leid alles. Erwachsene sind so ätzend. Ich bin jetzt einfach deine Familie!" sagte ich entschlossen. "Das klingt gut!" sagte sie und lachte. "Wir sollten in den Urlaub fliegen. In zwei Wochen. Dann können wir noch eine Woche entspannen bevor die Schule startet." schmiedete sie einen Plan.

In dem Moment kam Anne mit den Getränken. "Urlaub? Wohin soll es denn gehen?" fragte sie neugierig. "Gute Frage!" lachte ich und bedankte mich für die Getränke. "Die Bagels kommen sofort!" sagte Anne grinsend und verschwand wieder. "Also? Was hälst du davon?" fragte Lilly dann. "Sag mir wann und wo und ich werde dabei sein!" antwortete ich grinsend. "Perfekt!" antwortete Lilly und eine Bedienung stellte die Bagels vor uns ab.

In der nächsten halben Stunde bequatschten wir die näheren Pläne, aßen die Bagels und schlürften den Eiscafe. Dann machten wir uns auf den Weg zur Schule. Schon von weitem sah ich eine Person auf uns zu laufen.

"Fuck, fuck, fuck!" sagte ich. "Hm?" fragte Lilly dann. "Alan." antwortete ich und deutete mit dem Kinn nach vorne. "Shit. Was jetzt?" fragte Lilly. Ich zog sie in eine Seitenstraße und hoffte, dass Alan uns noch nicht gesehen hat. Lilly schuate mich verwirrt an. "Wir haben keine Wahl, außer Ryder anzurufen. Mit der Schiene kann ich mich nicht wehren." fasste ich zusammen und wählte seine Nummer. "Vermisst du mich schon Princess?" fragte Ryder in den Hörer. "Träum nicht. Ich hab nur ein Alan Problem." antwortete ich. "Wo bist du?" fragte Ryder plötzlich ernst. "Vor der Schule. Da an dieser Straße wo es in Richtung Strand geht." versuchte ich unseren Standort zu erklären. "Alan kommt quasi in unsere Richtung." hängte ich noch an. Im Hintergrund hörte ich ein Rascheln und das knallen einer Tür. "Warte da." hörte ich Ryder noch sagen, bevor er auflegte. "Wieso genau hast du Ryders Nummer?" fragte Lilly und zog grinsend eine Augenbraue hoch. Ich verdrehte grinsend die Augen. "Weil er meinte mir ein Foto von seinem Oberkörper zu schicken. Woher er meine Nummer hat keine Ahnung. Grade bin ich eher froh darüber." sagte ich. "Kleine!" hörte ich Alans Stimme. "Fuck." flüsterte ich zu illy und ignorierte ihn. "Du kleine Schlampe, was es nicht mich zu ignorieren!" brüllte er und seine Schritte verschnellerten sich. Ich schloss die Augen und erwartete, dass seine Hand mich traf. Im nächsten Moment hörte ich ein lautes Motorengeräusch, bevor ein heftiger Schmerz meinen Kopf durchzog und es um mich herum schwarz wurde.

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