Kapitel 2

*Bild: Rose Evans*

Rose's POV

"...und deshalb ist es besser wenn du auf das Internat gehst." beendete mein Vater seinen Vortrag. "Also willst du mir grade sagen, dass deine neuen Tusse keinen Bock auf mich hat und ich deshalb auf das Internat muss? Wow. Danke Dad. Ich dachte, nach Moms tod bleibst wenigstens du für mich. Aber falsch gedacht. Lieber schickst du mich ins Internat. Danke. Ich will nicht dein scheiß Geld! Ich will doch nur einen Vater!" schrie ich erst und wurde zum Ende hin immer leiser bis meine Stimme schließlich brach und Tränen über meine Wange flossen.

Ich weiß, dass es nicht unbedingt fair von mir war den Tod meiner Mom mit in die Diskussion zu ziehen aber ich konnte meine Worte nichtmehr stoppen. Als ich wieder auf sah, waren auch Tränen in den Augen meines Vaters zu sehen. "Du weißt wie sehr ich deine Mutter geliebt habe Rose. Ich wünschte genau so wie du, dass dieser Unfall niemals passiert wäre. Aber so ist es nunmal. Deine Mom hätte gewollt, dass wir wieder glücklich werden. Und das bin ich mit Cheyenne. Ich möchte doch nur, dass du auch wieder glücklich wirst. Hier wird uns aber immer alles an deine Mom erinnern und deshalb habe ich gedacht, dass ein Neuanfang wohl das beste für uns beide sein wird." sagte mein Dad und zog mich in eine Umarmung. Kurz überlegte ich ihn von mir zu drücken, bis ich mich dagegen entschied und seine Umarmung erwiederte. "Weißt du, so habe ich da noch nicht drüber nachgedacht. Ich möchte doch auch das wir wieder glücklich sind. Und wenn du das mit deiner neuen da bist, dann geh halt. Nur, warum muss ich auf ein Internat? Warum kann ich nicht bei dir bleiben?" antwortete ich. "Du weißt warum das nicht geht Darling. Du baust immer mehr ab und deine Versetzung stand jetzt schoon auf dem Spiel. Die mitleidigen Blicke der anderen und das ständige Bevorzugen von den Lehrern. Ich weiß, dass das für dich nicht einfach ist." erklärte mein Vater erneut. "Du hast Recht. Aber ich will nicht von hier weg. Ich kann mir nicht vorstellen nicht mehr hier zu sein. Generell kann ich mir nicht vorstellen irgendwo ohne Mason zu sein." flüsterte ich. Mir war bewusst, dass mein Vater jedes meiner Worte verstanden hatte. Er streichelte mir über den Kopf, sagte aber nichts. Ich wusste, dass ich keine Chance mehr hatte ihn umzustimmen. Die hatte ich schon nicht, als er mir heute Mittag erzählt hat wie seine Pläne aussehen.

Nach einer Weile löste ich mich von meinem Vater. "Hast du Hunger Darling?", fragte er besorgt. Ich schüttelte nur den Kopf und wollte mich grade umdrehen und gehen als mein Vater noch etwas sagte. "Hast du heute schon etwas gegessen?" fragte er dann. Kurz dachte ich nach. Seit Moms tod hatte ich manchmal Phasen in denen ich es vergaß zu essen. Zu Anfang war es sogar so schlimm, dass ich ohnmächtig geworden war. Mir fiel der Kuchen wieder ein den ich bei Anne gegessen hatte. "Zwei Stücke Kuchen bei Anne." antwortete ich meinem Vater der Wahrheit entsprechend. "Dann nimm bitte wenigstens einen Apfel mit.", bat er mich. Ich lächelte ihn kurz traurig an, nahm einen Apfel aus der Obstschale und verschwand in mein Zimmer.

Ich kramte in meiner Schultasche nach der rosanen Hülle meiner Airpods und steckte mir diese in die Ohren. Nachdem ich eine Playlist ausgewählt, und mein Zimmer abgeschlossen hatte tat ich das, was mich immer wieder beruhigen konnte. Tanzen.

Nach einer Weile zog mich das vibrieren meines Handys aus meiner Trance und versetzte mich zurück in die Realität. Schlagartig wurde mir wieder bewusst, dass die letzten drei Wochen hier an der Küste angebrochen waren. Ich nahm mein Handy vom Schreibtisch und öffnete die Nachricht. "Little, ich sehe das du tanzt. Emily ist ganz verzaubert. Wir lieben dich <3" hatte mir Mason geschrieben. Sofort schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich ging zu meinem Fenster. Von dort aus hatte man den perfekten Blick auf Masons Zimmer. An seinem Fenster stand er mit seiner Schwester auf dem Arm. Die beiden grinsten mich an und winkten mir zu. Ich winkte zurück und tippte dann auf mein Handy. "Ich liebe euch auch <3". Wir lächelten uns noch einmal an, bevor Mason und Emily dann vom Fenster verschwanden. Ich entschied mich bettfertig zu machen und ging in mein Badezimmer. Dort zog ich meinen Schlafanzug an und putzte meine Zähne. Anschließend legte ich mich ins Bett und dachte ein wenig darüber nach, was ich in den nächsten Wochen noch alles zutun haben werde.

Am nächsten Morgen weckte mich die Sonne, die langsam durch meine Vorhänge drang. Mir ging es ein bisschen besser als gestern Abend und ich fing lamgsam an mich mit meinem Schicksal abzufinden. Ich stand auf und schlüpfte ins Badezimmer. Dort warf ich mir einen langen Pulli drüber und ging runter in die Küche. Auf der Theke sah ich schon von der Tür aus einen weißen Zettel und etwas Geld liegen. Automatisch verdrehte ich die Augen. Diese Zettel lagen eigentlich immer dort, wenn Dad mal wieder beruflich unterwegs war. Ich ging also schon genervt zu dem Zettel und las ihn mir durch "Hi Darling, ich weiß, dass es nicht einfach für dich ist und du warscheinlich mega entteuscht sein wirst. Aber ich musste. Ich bin auf Dienstreise. 2,5 Wochen in Europa. Zu deinem Umzug werde ich aber selbstverständlich wieder da sein. Ich komme Donnerstags wieder. Dein Flieger geht Freitags mittags. Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Ich hab dich lieb. Dad." Daneben lagen 200 Dollar. Meine Laune war mal wieder im Keller. Dieser Mann denkt auch, dass er mich mit seinem Geld vertrösten kann. Aber danke, nein. Ich wollte sein Geld nicht. "Hero.. mein Dad hat mich jetzt ernsthaft bis zu dem Tag vor meinem Abflug alleine gelassen. Ich komm nicht klar. Bin so genervt davon." schrieb ich Mason. Wie zu erwarten kam keine Antwort denn es kam nicht selten vor, dass er bis Mittags schlief.

Ich zog mich schnell um und entschied eine Runde laufen zu gehen. Nachdem ich schnell meine Airpods in die Ohrengesteckt hatte nahm ich mir ein paar Dollar und den Haustürschlüssel und steckte alles mit meinem Handy in meine Bauchtasche. Diese zog ich mir an und machte mich auf den Weg. Spontan entschied ich am Strand lang in die Stadt zu joggen. Dort hielt ich bei meinem Lieblingscaffee und bestellte mir einen Mangoshake. Diesen trank ich in Ruhe aus und machte mich dann etwas gemächlicher auf den Rückweg. Zuhause angekommen ging ich duschen und warf mich auf die Couch.

Die nächsten zwei Wochen verbrachte ich hauptsächlich mit Mason und ab und zu mit ihm und Emily. Ich packte nach und nach meinen Koffer und bereitete alles für den Umzug vor. Ich verabschiedete mich von meinen Freunden und ging mit Mason noch zu dem ein oder anderen Ort den ich mit Sicherheit vermissen werde.

Am Mittwoch abend saß ich mit Mason in unserem Baumhaus. Also eigentlich ist es sein Baumhaus weil es in seinem Garten steht aber er hatte mal gesagt, dass es auch mir gehört. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und fing an zu lächeln. "Weißt du eigentlich wie viele Erinnerungen ich mit dir verbinde? Und wie viele Abenteuer wir schon gemeinsam erlebt haben?" fragte ich ihn. "Viele little, viele!" antwortete er leise und legte seinen Kopf auf meinen. Nach einer Weile in der wir uns über die Vergangenheit und die Zukunft unterhalten hatten war es Zeit für mich nach Hause zu gehen. "Wir sehen uns morgen oder?" frage ich meinen besten Freund. "Ja klar. Ich lasse dich nicht gehen ohne dich an deinem letzten Abend noch zu sehen!" sagte er und grinste. Ich hatte schon im Gefühl, dass er irgendetwas im Schilde führte.

Den Donnerstag vormittag verbrachte ich damit meine restlichen Sachen zusammen zu packen. Den Nachmittag verbrachte ich überraschenderweise mit meinem Vater in der Stadt. WIr schlenderten ein bisschen an den Läden vorbei, bis er mich in einen hinein zog. Ich realisierte schnell, dass es sich um einen Juwelier handelte. "Ich hatte etwas bestellt. Auf den Namen Evans." sagte mein Vater zu der jungen Verkäuferin. Diese nickte lächelnd und verschwand im Lagerraum. Ich schaute meinen Vater verwirrt an. "Ich habe noch etwas für dich. Also eigentlich ist es von deiner Mum." sagte mein Vater zu mir und lächelte leicht. Als die Kassiererin zurück war überreichte sie meinem Vater ein Schmuckkästchen. Dieser bezahlte schnell und wir verließen gemeinsam den Laden. Ich war sehr neugierig darauf, was sich in dem Kästchen befand was mein Vater in seine tasche gesteckt hatte. Als wir abends in unserer Lieblingspizzaria saßen kamen plötzlich Mason, Emily, Anne und Jacob, Masons Vater durch die Türe. Die vier setzten sich nach einer kurzen Begrüßung mit an unseren Tisch. "So Darling, das war die erste Überraschung. Jetzt folgt die zweite." verkündete mein Vater und zog das Schmuckkästchen aus seiner Tasche. Mason, seine Eltern und mein Vater lächelten mich wissend an. Es scheint als wüssten nur Emily und ich nicht, was sich in dem kästchen verbirgt. "Du weißt doch, dass unsere Mütter beste Freundinnen waren. Oder auch noch sind.", fing Mason an. Er lächelte zu erst mich und dann seine Mom an. Diese nickte leicht. "Und damit wir das niemals vergessen haben deine Mom und ich uns vor ewigen Jahren einmal Freundschaftsarmbänder geschenkt. Nicht solche die auf Zeitschriften drauf sind, sondern solche, die für die Ewigkeit halten, wenn man gut drauf aufpasst." fuhr Anne fort. Ich nickte leicht und war ein wenig verwirrt. "Naja, und Anne, Jacob und ich haben entschieden, dass Mason und du jetzt dafür verantwortlich sind." vollendete mein Vater die Geschichte. Er schob mir das Kästchen zu und ich öffnete es vorsichtig. Zum Vorschein kam eine dünne silberne Kette mit einem Engelsflügel daran. Schlagartig kamen mir die Tränen bei dem Anblick und mein Vater legte seine Hand auf meinen Rücken. Mason griff an seinen Hals und zog den anderen Engelsflügel aus seinem Oberteil. Sein Kettenband war läner und sah auch maskuliner aus, was mich natürlich nicht wunderte. "Da..Danke. Für alles." brachte ich herraus und lächelte jeden in der Runde an. Meinen Vater drückte ich kurz an mich.

Nachdem wir gemeinsam gegessen hatten fuhren wir alle nach Hause. Mason kam noch mit zu mir und wir legten uns zusammen auf mein Bett. "Es wird komisch ohne dich. Wen soll ich denn jetzt in der Schule vor den ganzen Jungs beschützen. Und wer macht für mich meine Hausaufgaben. Und mit wem kann ich jeden Nachmittag abhängen wenn du nicht mehr da bist?" fragte Mason grinsend. "Ey, grins nicht so als wärst du froh mich los zu sein. Ich befürchte, dass du deine Hausaufgaben jetzt alleine machen musst. Und ohne mich kannst du jetzt endlich dein Badboy Image voll und ganz ausleben. Deine Nachmittage musst du dann wohl oder übel mit anderen Leuten verbringen Hero." antwortete ich grinsend. "Oh Little, denk gar nicht erst daran das ich froh sein könnte wenn du gehst." sagte Mason und zog mich ansich. Wir lagen eine Weile so da, bis meine Lider langsam schwer wurden und meine Augen zu fielen.

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Next oneeeeee.

Wie gefällt es euch bis hier her? :)

Love Love :)

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