Kapitel 19
Rose's PoV
Ich ging in das Zimmer und schloss die Tür hinter mit. "Hallo Liebes, was kann ich für dich tun?" fragte die Ärztin mich und reichte mir die Hand. Ich hob meinen Arm um ihre Hand anzunehmen und verzog schmerzlich das Gesicht.
"Ehm, ich habe da ein Problem mit meiner Schulter." murmelte ich und schaute wieder auf den Boden. "Dann zeig mal her!" forderte sie mich auf. Mit Schmerz verzerrtem Gesicht zog ich meinen Pullover aus. Die Ärztin begutachtete meine Schulter einige Zeit und rollte mit ihrem Stuhl dann ein Stück von mir weg. "Wie ist das passiert? Sport?" vermutete sie. Ich schüttelte den Kopf. "Jemand hat meine Schulter gegriffen und zugedrückt." gab ich zu. Ich fühlte mich ein wenig unwohl, die Wahrheit zu sagen. "Oh!" rief die Ärztin verdutzt aus. "Nun ja, das muss in jedem Fall genauer untersucht werden. Ich schreibe dir eine Überweisung für die Klinik. Ich möchte, dass ausgeschlossen wird das etwas angebrochen ist. Bei deinen Schmerzen halte ich das für Sinnvoll, okay?" fragte die Ärztin. "In Ordnung, wenn es sein muss. Aber müssen Sie meinen Vater kontaktieren?" fragte ich sie und hoffte, dass dies nicht der Fall sein würde. "Nein, erstmal nicht. Vielleicht die Kollegen im Krankenhaus. Aber das musst du vor Ort nochmal fragen." antwortete sie und tippte alles in den Computer ein.
Nach einigen Augenblicken schlüpfte ich wieder in meinen Pullover und die Ärztin hielt mir einige Papiere entgegen. "Wie kommst du in die Klinik liebes?" fragte sie dann und legte behutsam die Hand auf meine gesunde Schulter. Ich zuckte mit den Schultern und verzog erneut das Gesicht. "Mit dem Bus, denke ich." antwortete ich Wahrheitsgemäs. "Klinik?" fragte Lilly, die grade zu uns in den Wartebereich gestoßen war. Die Ärztin blickte mich fragend an. "Ja, ich möchte, dass ihre Freundin einige Tests durchführen lässt um schlimmeres auszuschließen." antwortete die Dame auf Lillys Frage, nachdem ich ihr bedeutet hatte das sie Lilly die Informationen geben durfte. "Oh, okay. Wir können mal Brian fragen. Der hat doch sein Auto hier. Warten Sie kurz." antwortete Lilly und zückte ihr Handy. Ich lächelte sie dankbar an.
Einen Moment später hielt sie ihr Handy ans Ohr und verließ den Raum. Etwa eine Minute später kam sie wieder rein. "Brian fährt dich. Wenn du möchtest komme ich mit." sagte Lilly an mich gerichtet. "Prima! Dann alles Gute!" sagte die Ärztin und lächelte mich nochmal an. "Vielen Dank!" gab ich zurück und sie drehte sich um und betrat das Krankenzimmer.
"Brian wartet unten. Hast du alles, was du brauchst?" fragte Lilly und legte sanft einen Arm um meine Hüfen. "Ja, und danke fürs kümmern." antwortete ich und lächelte sie erneut an. "Dafür sind beste Freundinnen doch da!" antwortete sie und drückte mich kurz.
Im Foryer angekommen wartete Brian schon auf mich. "Taxi für Rose Evans?" fragte er und ich grinste. Mit meinem gesunden Arm umarmte ich ihn kurz. "Danke, fürs fahren Brian!" bedankte ich mich im Voraus. "Klar! Wenn ich helfen kann gerne. Was ist denn überhaupt los?" fragte er. "Erzähle ich dir im Auto. Brian, kannst du uns begleiten?" antwortete ich und schaute dann meine beste Freundin an. "Klar." gab diese zurück und wir machten uns auf den Weg zum Parkplatz.
Auf der Fahrt erklärte ich ihm was passiert war. "Darf ich mal sehen?" fragte er, als wir auf dem Parkplatz der Klinik angekommen waren. "Sicher. Moment!" antwortete ich und stieg aus dem Auto. Abermals kämpfte ich mit dem Pullover. "Shit, das sieht schmerzhaft aus!" brachte Brian heraus. "Ist es, glaub mir." antwortete ich und machte Anstalten den Pullover wieder anzuziehen. "Warte, hier nimm meine Sweatshirtjacke. Die kannst du wenigstens vorne öffnen." meinte Brian und hielt mir seinen Pullover hin. "Danke!" antwortete ich lächelnd. "Okay, Ladies. Ich warte einfach hier auf euch. Und jetzt hop!" sagte er und scheuchte Lilly und mich in Richtung des Eingangs.
Nach einigen Untersuchungen und der Sichtung durch verschiedene Ärzte saßen Lilly und ich in einem Krankenzimmer und warteten. "Das wird schon werden!" sagte Lilly. "Ich weiß. Aber es tut weh!" antwortete ich und schaute sie an. "Rose das wird er büßen!" fluchte Lilly.
Im nächsten Moment klopfte es an der Tür und ein älterer Arzt kam herein. "So, jetzt erzählen Sie mir bitte nochmal, wie das passieren konnte." forderte er mich auf und betrachtete meine Schulter. Ich erzählte die ganze Geschichte erneut und er schaute mich fassungslos an. "Ich hoffe, Sie zeigen den Kerl an. Das ist Körperverletzung!" erklärte er seinen Blick. "Ja, also nein. Ach keine Ahnung. Ich weiß es nicht." antwortete ich. "Junge Dame, ich muss ihnen leider mitteilen, dass ein Teil ihres Schulterknochens abgesplittert ist, und sie eine Muskel und Sehnenquetschung in Ihrem Oberarm erleiden. Ich möchte Ihnen dringend nahe legen, dass sie rechtliche Wege gegen den Herrn einleiten." sagte er ernst und schaute mich an. Ich schluckte bei der Diagnose. "Was heißt das jetzt für mich? Muss ich operiert werden?" fragte ich den Arzt. "Nein. Sie halten ihre Schulter ruhig in dieser Schlinge. Und nach acht Wochen melden Sie sich bei der Arztin, die Sie hier hin verschrieben hat und diese schaut sich das ganze nochmal an. In einer Woche können Sie auf die Schlinge verzichten, wenn die Schmerzen vorüber sind. Ich verschreibe Ihnen ein Schmerzmittel. Gehen SIe vorsichtig damit um. Bei Fragen können Sie die Klinik oder ihre Ärztin kontaktieren. Ich werde alle Befunde weiter leiten." erklärte der Arzt den weiteren Verlauf. "Okay, vielen Dank!" antwortete ich und nahm die Papiere entgegen. "Und, bitte machen Sie sich Gedanken über eine Anzeige!" redete er mir ins Gewissen. "Das werde ich tun!" versicherte ich und veraschiedete mich von dem Herrn. "Vielen Dank!" sagte auch Lilly und wir verließen den Raum. "BItte sag mir, dass du ihn anzeigst!" bettelte Lilly. "Ich weiß es nicht. Dann erfährt mein Vater-" fing ich an und wurde durch das Klingeln meines Handys unterbrochen.
Ich zog es aus der Tasche und rollte mit den Augen. "Dad!" sagte ich sowohl zu Lilly, als auch zu der Person die mich anrief. "Stell auf laut!" flüsterte Lilly, als wir das Krankenhaus verließen und zurück zu Brians Auto gingen. "Wieso hast du mir nicht bescheid gesagt?" fing er mit den Vorwürfen an. "Hi Rose, es tut mir so leid, dass ich dich nicht zum Flughafen gebracht habe! Und ich entschuldige mich dafür, dass ich auf keine Nachricht geantwortet habe und mich seit zwei Wochen nicht bei dir melde! Hast du schon Freunde gefunden? Wann kommst du mich endlich besuchen? Ich vermisse meine kleine Tochter!" antwortete ich wütend. "Rose, sei nicht albern!" gab mein Vater gelangweilt zurück und Lilly schaute mich schockiert an. "Und genau das ist der Grund warum ich nicht angerufen habe. Wer hat dich kontaktiert?" fragte ich dann. "Der Direktor. Er muss mich anrufen, wenn du ins Krankenhaus fährst." antwortete mein Dad. "Okay, ein Teil meiner Schulter ist abgesplittert und mein Oberarm hat Quetschungen erlitten. Aber sonst geht es mir gut. SOnst noch was?" fragte ich dann genervt. "Ich werde die Schule verklagen!" sagte mein Vater aufgebracht. "Das ist lächerlich!" schnautzte ich ihn an. "Die Schule hat nichts damit zutun. Wenn ich jemanden anzeige, dann den Kerl, der mir das angetan hat. Und das ist meine Sorge. Dich interessiert es doch einen Scheißdreck was mit mir ist!" brüllte ich dann in den Hörer. "Rose, Liebling, du weißt, dass das nicht stimmt." verscuhte er mich zu beruhigen. Mittlerweile schauten Brian und Lilly mich schockiert an. "Ich kläre meine Angelegenheiten lieber selber als ich anzurufen. Sogar wenn ich schreibe antwortet deine Sekretärin!" fauchte ich ihn an. "Sie ist meine Freundin!" fauchte mein Dad zurück. "Ja, und genau da ist das Problem. Sein Mom tot ist bin ich dir scheiß egal!" brüllte ich und legte auf. EIne einzelne Träne lief meine Wange hinunter. "Fuck! Rose. Das ist doch nicht sein Ernst!" sagte Lilly und ihre Stimme triefte vor Wut. "Und ob. Seine komische Freundin hat ihn davon überzeugt mich ins Internat zu schicken. Seit dem ist er nicht für mich da. Er hat nur Augen für sie." antwortete ich und lachte sarkastisch auf. Dann schlug ich mit meiner Hand vor die Stirn. "Ich muss Mason bescheid sagen." erinnerte ich mich und wählte seine Nummer.
"Ich weiß nicht, wessen Verhalten ich gestörter finde!" sagte Mason, nachdem ich ihm die Geschichte mit Alan, aber auch von meinem Dad erzählt hatte. "Das weiß ich auch nicht. Aber ich weiß, dass die mir beide gestohlen bleiben können!" antwortete ich genervt.
Mittlerweile waren wir schon fast an der Schule angekommen. "Little, wenn du willst kann ich mal mit deinem Dad sprechen." sagte Mason, als wir das Schulgebäude betraten. Der Direktor wartete schon im EIngangsbereich auf uns. "Mason ich muss kurz auflegen. Ich melde mich gleich." sagte ich schnell und steckte mein Handy in die Tasche.
"Die Herrschaften, wenn Sie mir bitte folgen würden. Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen." sagte der Direktor und deutete auf sein Büro. Wir folgten ihm und er schloss die Türe hinter uns. Hunter saß schon in dem Raum und sah mich entschuldigend an. "Hey!" sagte ich und lächelte ihn an. Er schaute mich weiterhin entschuldigend an, hauchte aber eine Begrüßung zurück. "Nun, der Herr hier hat mir schon erzählt, was passiert ist. Nun möchte ich aber zuerst einmal wissen, wie es Ihnen und ihrer Schulter geht?" fragte der DIektor freundlich. "Naja, mir geht es den Umständen entsprechend. Meiner Schulter geht es nicht so gut. Eine kleine Fraktur und Quetschungen im Oberarm." fasste ich zusammen und der Direktor verzog das Gesicht. "Da ist ihr Gegenüber aber mit weniger davon gekommen. Ich muss ihnen leider mitteilen, dass ich ihn nicht der Schule verweisen kann." sagte der Direktor dann. Ein fassungsloses Raunen ging durch meine Freundesgruppe. "Der Kerl ist völlig gestört!" brachte ich aufgebracht heraus. "Es steht Ihnen frei eine Anzeige zu erstatten. Dann können wir weiter sehen. Aber ohne diese sind mir leider die Hände gebunden befürchte ich!" erklärte er. "Ich verstehe. Ich werde darüber nachdenken." antwortete ich resigniert. "Ich habe die Polizei bereits verständigt. Das ist Üblich hier. Die Polizisten werden ihre Daten aufnehmen und einen Konflikt vermerken. Sie haben dann nichts zu befürchten. Wenn Sie aber möchten, dann steht ihnen die Anzeige frei." klärte der Direktor mich auf. "Wenn das so ist, dann werde ich zuerst mit den Polizisten sprechen." gab ich zurück. "Okay. Sie können hier warten. Der andere Herr sollte jeden Moment hier auftauchen." sagte der DIrektor und warf einen Blick auf die Uhr. "Ich muss Sie aber bitten zu gehen. Ausschließlich die vier beteiligten Personen dürfen bei dem Gespräch dabei sein." berichtete er an meine Freunde gewand. Ich dehte mich um und lächelte ermüdet. "Du machst das schon. Ich warte draußen auf dich." sagte Lilly und drückte mir flüchtig einen Kuss auf die Wange. "Bis gleich." sagte auch Brian. Dann verließen die beiden den Raum. "Ich bin auch sofort wieder da. Bitte warten Sie einen Moment." sagte der Direktor und verschwand hiter einer Tür, die ins Sekretariat führte.
"Ich wollte das nicht!" entschuldigte Hunter sich. "Hey, du kannst nichts dafür! Das ist einzig und allein Alans Schuld. Keiner konnte wissen, dass das so eskaliert." beruhigte ich ihn und drückte seine Hand. "Du bist so unfassbar stark, weißt du das?" fragte Hunter und lächelte mich erleichtert an. "Klar!" antwortete ich grinsend. Hunter grinste zurück und die Tür öffnete sich, als der Direktor zurück kam. "Hier, der Brief ist heute für Sie angekommen." sagte er und streckte mir ein dunkelblaues Cuvert entgegen. Ich las den Absender und musste sofort lächeln. "Von zuhause?" fragte Hunter mich. "Ja, quasi!" antwortete ich wahrheitsgemäß. Einen AUgenblick später ging die Bürotüre auf und zwei junge Polizisten, ein Mann und eine Frau, betraten den Raum. HInter ihnen folgten Ryder und Alan.
Gefangen in einem Büro mit den Badboys, Polizisten und dem Direktor, dachte ich. Ich ihnorierte Alan und schaute kurz zu Ryder auf. Sein Blick traf meinen und seine Mimik entspannte sich für einen Moment.
"So, die Herrschaften. Dann erklären Sie mal bitte, was vorgefallen ist. Sie zuerst!" sagte der männliche Polizist und deutete auf Hunter. Dieser erklärte alles, was er gesehen hat und versuchte zu erklären was in dem Zimmer geschehen ist. "Okay, vielen Dank. Jetzt Sie." sagte die junge Dame und deutete auf Ryder. "Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht mehr so viel von der Nacht weiß. Ich weiß, dass Rose blaue Flecken hatte. Und ich weiß, dass sie danach, nachdem die Beiden das Zimmer verlassen haben in eine Panikattacke verfallen ist." berichtete er und schaute mich entschuldigend an. "Stimmt das?" fragte die Polizistin an mich gewandt. "Ja, das stimmt. Wir waren auf dieser Party. Hunter hat die beiden ins Zimmer gebracht und ist nochmal kurz verschwunden." fing ich an und erklärte erneut die gesamte Geschichte. Danach wurde noch Alan befragt, der sich an die gesamte Nacht nicht erinnern konnte. Sein Auge hatte einen lilanen Schimmer. Der Bluterguss war nicht besonders auffällig. Er hatte Glück gehabt. "Und sie waren im Krankenhaus?" fragte der Polizist dann, nachdem er in seine Akte geschaut hatte. Ich nickte leicht. "Quetschungen und eine Fraktur." fasste er eher für scih selbst zusammen. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Ryders Augen größer wurden. "Nun gut, wenn es keine Anzeige gibt, dann werden wir das hier so vermerken. Alle weiteren Konsequenzen besprechen Sie mit ihrem Direktor." beendete die Polizistin das Gespräch. Ich schaute auf den Boden und überlegte eine Sekunde. "Ich werde ihn nicht anzeigen. Er war betrunken und ich habe zugeschlagen." erklärte ich dann. Hunter schaute mich verdutzt an und auch die Polizistin schuate ein wenig verwirrt. "Okay. Wenn Sie sich das ganze anders überlegen, dann haben Sie bis morgen Abend Zeit eine Anzeige aufzugeben. Denken sie drüber nach." sagte sie und die beiden verabschiedeten sich mit einem kuzen Nicken.
Die Bürotüre wurde geschlossen und es herrschte eine unangenehme Stille. "Wir haben alle Misses Evans Worte gehört. Da haben Sie Glück gehabt." sagte der Direktor und wandte sich an Alan. Dieser grinste nur. "Unmöglich!" fauchte Ryder. "Sie drei können gehen. Wenn noch etwas sein sollte, dann zögern Sie nicht hier her zu kommen." sagte der Direktor an Hunter, Ryder und mich gewandt. "Sie bleiben hier." sagte er mit einer eisigen Stimme zu Alan. Dieser lachte nur auf. Ich verschwand hinter Ryder und Hunter aus dem Raum.
"Und? Hast du das Arsch angezeigt?" fragte Lilly mich und ich schüttelte den Kopf. "Ich habe auch zugeschlagen. Keine Ahnung aber ich hatte keine Lust auf das Drama. Außerdem müsste dann mein Dad hier hin kommen und das werde ich um alles in der Welt vermeiden!" sagte ich und schaute Brian und Lilly an. "Ah, daher weht der Wind. Vielleicht überlegst du dir das ja noch anders. Jetzt komm. Wir bringen erstmal deinen Kram in dein Zimmer. Heute Abend machen wir uns eine entspannte Zeit am Strand wenn du Lust hast." munterte Lilly mich auf. Sie hatte direkt verstanden, dass ich keine Lust hatte über meine Entscheidung oder über meinen Dad zu sprechen.
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