Kapitel 1


Rose's POV

"Und wenn schon! Deine Arbeit ist dir doch eh wichtiger als ich! Seit Mom nicht mehr da ist interessierst du dich doch nicht mehr für mich. Dann geh ich halt auf dieses beschissene Internat!" brüllte ich und schlug die Haustür hinter mir zu. Schnell lief ich über die kleine Straße auf der wir wohnten zu meinem besten Freund Mason.

Mein Vater hatte mir so eben verkündet, dass ich ab dem nächsten Schuljahr, also in drei Wochen, auf ein Internat in einer anderen Stadt gehen würde. Er selbst zieht scheinbar zu seiner neuen Freundin, die ich eh nicht ausstehen konnte.

Ich klingelte und nach ein paar Sekunden wurde mir die Tür geöffnet. "Hi, Anne. Ist Mason da?" fragte ich schnell. "Hallo Rose, liebes. Ja er ist oben. Komm rein!" antwortete Miss O'Brien. Ich schlüpfte an ihr vorbei durch die Tür und zog meine weiße AirForce aus, bevor ich mich auf den Weg nach oben zu Masons Zimmer machte. Ich klopfte an seine Tür und ohne auf eine Antwort zu warten trat ich in sein Zimmer.

"Mom, wie oft hab ich dir schon gesagt du sollst.... Oh Rose!" sagte Mason zuanfang genervt bevor er sich zur Tür wandt die ich grade hinter mir geschlossen hatte. Ich gab ihm eine kurze Umarmung zur Begrüßung und ließ mich dann auf mein Bett fallen.

"Was ist los? Mal wieder Stress mit deinem Dad?" fragte Mason und warf sich neben mich auf das Bett. "Mmh...", murmelte ich. "Aber diesmal hat er übertrieben. Er hat mich einfach auf einem beschissenen Internat angemeldet. Ich muss von hier weg ziehen!" fügte ich hinzu und sprang vom Bett auf. Mason schien nicht richtig zu realisieren was ich grade gesagt habe und ließ sich mit seiner Antwort dementsprechend viel Zeit. Ich fing an durch das Zimmer zu teigern und wartete ungeduldig auf irgendeine Reaktion. "Oh..wow!" brachte Mason irgendwann heraus.

"Ja, oh wow. Ich hab keinen Bock darauf. Der glaubt doch ehrlich mit seinem Geld kann er mich glücklich machen nur weil er ein so teures Internat ausgesucht hat!" gab ich genervt von mir. Augenrollend ließ ich mich wieder neben meinen besten Freund auf das Bett fallen. "Wo ist denn dieses Internat?" fragte Mason und setzte sich auf. Er zog seinen Laptop vo Nachttisch auf seinen Schoß und wartete auf meine Antwort. "Oxnard." gab ich zurück und rollte mich auf den Bauch damit ich auch auf den Laptop schauen konnte. "Hier. Das müsste es sein. Elite Internat für Jungen und Mädchen." las Mason vor. Ich verdrehte erneut die Augen. "Ich will nicht weg von hier. Oakwood ist schon immer mein Zuhause gewesen. Alle meine Freunde wohnen hier!" gab ich von mir. Mason und ich schauten weiter die Website dieses Internats an und langsam merkte ich wie die Wut auf meinen Vater von einem anderen Gefühl überrollt wurde. Trauer. Ich merkte wie langsam Tränen in meine Augen stiegen und einzeln über meine Wangen rollten. "Hey little, nicht weinen. Wir bleiben doch deine Freunde. Egal ob du an der Ostküste oder an der Westküste bist. Freunde kann keine Distanz trennen." sagte Mason sanft und zog mich in seinen Arm. Jetzt gab es kein Halten mehr und ich heulte so lange, bis sich riesige nasse Flecken auf Masons Tshirt bildeten. "Sorry!" sagte ich und deutete auf sein Oberteil, was uns beiden ein kleines Grinsen entlockte. "Hey, mach dir keine Gedanken darüber. Ich will das du weißt das ich immer für dich da bin!" flüsterte Mason in mein Ohr und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Er ließ sich nach hinten fallen und zog mich mit sich, so dass mein Kopf auf seiner Brust lag. Eine Weile blieben wir so liegen und jeder von uns ging seinen eigenen Gedanken nach.

Mason war für mich wie ein Bruder. Er war zwei Jahre älter als ich und eine Klasse über mir. Ich ging vor den Sommerferien in die 10 und er in die 11te Klasse. Irgendwie war er immer schon mein bester Freund gewesen. Im Kindergarten hat er immer alle anderen Kinder verjagt die mit mir spielen wollten und in der Schule hat er auch immer ein Auge auf mich. Unsere Eltern waren immer die besten Freunde gewesen. Aber das war mal. Es ist nichts zwischen ihnen vorgefallen aber mein Vater versteckt sich seit dem Tod meiner Mum immer in seiner Arbeit und hat alle seine Freundschaften irgendwie verloren.

Mittlerweile ist meine Mum seit 20 Monaten nicht mehr hier. Ein Unfall hat ihr das Leben genommen. Sie war grade auf dem Weg zu meiner Aufführung, als ein alkoholisierter Lastwagenfahrer ihr die Vorfahrt nahm und seitlich in das Auto fuhr. Meine Mom war sofort tot. Ich hatte mir lange Zeit vorwürfe gemacht das sie jetzt noch hier wäre, wenn sie nict zu MEINER Aufführung gekommen wäre. Zum Glück haben mene besten Freunde und eine Psychologin mir diesen Gedanken weitestgehend austreiben können. Manchmal denke ich immernoch darüber nach was gewesen wäre wenn ich nie angefangen hätte zu tanzen. Aber ich versuche den Gedanken zu verdrängen. Das hätte sie nicht gewollt. Meine Mom war ein fröhlicher Mensch und immer nett zu allen um sie herum. Sie hätte gewollt, dass ich sie so in Erinnerung behalte und das tue ich. Nur mit dem Tanzen habe ich aufgehört. Ich hatte einfach Angst, dass so ein Unglück wieder passierte.

Das Tanzen fehlte mir enorm. Ich tanzte ab und zu bei mir zuhause. Wo mich niemand sehen kann. Oder manchmal mit meinen Freunden auf Partys oder im Club aber seit dem Unfall habe ich nie wieder ein Studio betreten.

"Hey, Rose. Meine Mom hat Kuchen gebacken. Wollen wir runter gehen?" fragte Mason und rüttelte mich so aus meinen Gedanken. Ich lächelte kurz und nickte dann. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach unten. "Danke Anne!" sagte ich als ich mich auf den Platz neben ihr fallen ließ. Mason saß neben seiner kleinen Schwester Emily mir gegenüber. Anne lächelte mir kurz zu und bereitete jedem einen Teller mit warmem Schokokuchen vor. Ich bedankte mich erneut und fing genüsslich an zu essen. Während des essens bemerkte ich das Vibriren meines Handys in meiner Hosentasche, was anzeigte das ich eine Nachricht erhalten hatte. Ich schaute von meinem Kuchen auf und schloss mich dem Gespräch der drei anderen an. Nachdem wir alle zwei Stücke Kuchen verputzt hatten half ich Anne dabei den Tisch abzuräumen. Zurück in Masons Zimmer, in dem jetzt auch Emily spielte holte ich mein Handy aus der Hsentasche um die Nachricht zu lesen.

"Hallo mein Engel. Ich weiß, die Sache mit dem Internat frustriert dich aber glaub mir. Ich will doch nur das Beste für dich! Ich denke du bist bei Mason. Können wir vielleicht heute Abend nochmal sprechen? Ich muss jetzt nochmal los zur Arbeit. Ich hoffe wir sehen uns später. Ich hab dich lieb. Dad <3" Ich las die Nachricht und überlegte kurz ob ich überhaupt antworten soll.

"Bin bei Mason. Sehen uns später.",schrieb ich knapp zurück und steckte das Handy wieder weg.

Emily und Mason saßen auf dem Boden und spielten mit Emilys Barbies. "Du bist Barbie. Du bist nämlich genau so schön!" sagte Emily und streckte mir eine blonde Puppe entgegen. Ich grinste und setzte mich zu den beiden auf den Boden. "Aber Rose hat doch braune Haare!" sagte Mason und grinste ebenfalls. "Jaaaa, aber die blonde ist schöner. Außerdem musst du ein bisschen Fantasie haben!" entgegnete Emily. "Für ein vier Jähriges Mädchen bist du aber ziemlich schlau junge Dame!" sagte Mason lachend. "Ich weiß!" sag Emily zurück und wand sich wieder ihren Puppen zu.

"Die beiden werde ich ganz besonders vermissen.", dachte ich und stieg in das Spiel mit ein.

Gegen 17 Uhr verabschiedete ich mich von Emily und Anne und ging zur Haustür. Nachdem ich meine Schuhe angezogen hatte zog Mason mich in seine Arme. "Little, du weißt das uns auch die Entfernung nicht trennen kann. Ich werd immer bei dir sein!" sagte er und gab mir zum Abschied einen Kuss auf den Scheite. "Ich weiß." gab ich ehrlich zurück und lächelte ihn an.

Mason schloss hinter mir die Türe und ich ging zurück über die Straße nach Hause.

Da niemand da war ging ich in mein Zimmer und duschte zuerst ausgiebig. Anschließen zog ich mir eine kurze Jogginghose und ein T-shirt über was hier bei mir im Schrank lag. Kurz wunderte ich mich über die Größe und stellte fest, dass es sich um ein Oberteil von Mason handeln musste. Ich behielt das Oberteil an und knotete es mit einem einfachen Knoten hoch. Schnell machte ich ein Bild vor dem Spiegel und schickte es an Mason "Cooles Oberteil oder?" schrieb ich drunter und musste grinsen. "Ey! Das ist meins!" schrieb er schnell zurück. "Bekommst du bald wieder Hero." schrieb ich zurück und steckte mein Handy in die Hosentasche.

Little und Hero waren schon seit dem Kindergarten unsere Kosenamen füreinander. Ich war mit meinen, mittlerweile 1,63 M einfach immer klein gewesen so dass Little irgendwie perfekt passte. Hero entstand damals, weil Mason mal gesagt hat, dass er wie Superman immer auf mich aufpassen wird. Bei dem Gedanken schüttelte ich lächelnd den Kopf und ging nach unten ins Wohnzimmer.

Als ich grade den Fernseher angeschaltet hatte kam mein Vater von der Arbeit zurück.

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Erstes Kapitel, yayyyy!

Fällt euch der Anfang auch immer so schwer?

Ich hab seit mehr als 3 Jahren nichts mehr geschrieben als seid gnädig zu mir haha.

Seit ein paar Tagen schwirrt diese Story jetzt in meinem Kopf rum und ich muss die endlich los werden!!

Hoffe es gefällt euch :)

Love Love :)

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