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~POV Ardy~
Bevor ich reagieren konnte und die Tür wieder zuschlagen konnte, schubste Luciel mich in die Wohnung, sodass ich kurz ins Schwanken geriet. "Du willst aus der Gang aussteigen?! Niemand steigt aus der Gang aus! NIEMAND!" "Luciel... Ich werde nichts verraten." Ich hasste mich selbst dafür, dass meine Stimme so zittrig klang. "Ich glaube dir kein einziges Wort! Du fickst mit Taddl und dann soll ich dir glauben, dass du niemanden etwas erzählst! Du bist ein Verräter!" Er schubste mich gegen die Wand und hielt mich am Kragen fest. Ich war zu eingeschüchtert von ihm und konnte mich nicht wehren. Luciel hatte schon so viele Leute ohne auch nur mit der Wimper zu zucken umgebracht und auch bei mir würde er nicht zurückschrecken. Selbst, wenn es nicht so aussah als würde er eine Waffe dabei haben, weiß ich, dass er sogar schon zwei Leute nur mit der Faust solange verprügelt hat, bis sie starben. In seinen Augen sah ich den puren Hass gegen mich. "Du widerst mich an! Der Gang so in den Rücken zu fallen zeigt mir, dass du überhaupt keine Kontrolle über irgendwas in deinem Leben hast! Aber du wirst schon sehen, was du davon hast." Er schlug mit der Faust in meine Magengrube und schubste mich dann zu Boden. Ich wollte gerade wieder aufstehen, als er mir einen Tritt gegen meinen Arm gab und mich somit wieder zu Fall brachte. "Was ist? Bist wohl doch nicht der harte Typ für den dich alle alle halten oder? Du bist nur ein lausiges Weichei!" Luciel packte meine Schultern und zog mich hoch. "Schau mich an!" Ich schaute wütend in sein Gesicht. "Sag mir ins Gesicht, dass du aus der Gang aussteigst! SAG ES!" "Ich steige aus.", sagte ich ohne zu zögern. Luciel schmiss mich hart zu Boden und gab mir einen Tritt in die Seite. Danach lachte er nur. "Schau dich an, was bist du bloß für ein Versager!" Durch Schmerzen versuchte ich mich wieder aufzurappeln und stand letztendlich auf allen vieren da. Dies nutzte Luciel natürlich aus um mir einen Tritt in die Magengrube zu geben. Ich fiel hart zur Seite, gegen die Mauer und hustete solange bis ich anfing Blut zu spucken. Dann packte Luciel mich und zog mich wieder hoch. "Dreckskerl.", sagte er. Dieses mal etwas ruhiger aber nicht weniger angewidert und gab mir einen Schlag mitten ins Gesicht, dann packte er meinen Kopf und schlug ihn so hart gegen die Wand, dass ich schlagartig Kopfschmerzen bekam und sich alles drehte. "LASS IHN LOS!", schrie jemand und ich sah, dass es Taddl war. Erik, welcher sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte, zog eine Waffe hervor und bedrohte Taddl damit. "Schon okay.", sagte Luciel und ließ sofort von mir ab. Ich konnte nicht anders, als auf den Boden zu sacken. "Ich werde ihm nichts tun. Wir gehen." Luciel sagte es total ruhig und mit erhobenen Händen. "Schön dich wieder gesehen zu haben, Thaddeus." Luciel und Erik gingen an ihm vorbei und verschwanden. Taddl würdigte den beiden keinen Blick mehr und kam sofort auf mich zu. Er versuchte mir auf zu helfen, doch bei jeder Bewegung spürte ich ein Stechen in meiner Brust. "Scheiße, wir müssen ins Krankenhaus fahren.", sagte Taddl. Langsam und unter Schmerzen konnte er mir hoch helfen und mich zum Auto schleppen. Mir war immer noch verdammt schwindelig und mein Kopf pochte. "Was haben sie gesagt?", fragte Taddl, während er zum Krankenhaus fuhr. "Sie haben mich beleidigt." "Scheiße, ich hätte dich nicht alleine lassen sollen." "Taddl, du kannst da nichts für. Ich bin kein Baby auf welches du 24 Stunden aufpassen kannst. Ich hätte einfach die Tür nicht aufmachen sollen. Mache dir jetzt bitte keine Vorwürfe." Zum Glück kamen wir beim Krankenhaus an und vertieften unser Gespräch nicht weiter. Dazu hatte ich jetzt wirklich keinen Nerv, außerdem hatte ich höllische Kopfschmerzen. Der Arzt nahm mich sofort mit ins Behandlungszimmer und untersuchte mich einmal. "Sie haben ein paar Prellungen an den Rippen, nichts, was nicht wieder verheilt. Doch was mir ein wenig mehr Sorgen macht ist, dass es so aussieht als hätten Sie eine Gehirnerschütterung." "Das ist gut möglich.", murmelte ich und dachte daran, wie Luciel meinen Kopf gegen die Wand schlug. "Ich würde Sie gerne ein paar Tage zur Beobachtung hier lassen." Ich nickte nur und hoffte, dass der Arzt mir endlich etwas gegen meine Kopfschmerzen geben würde. Taddl und ich folgten einer Krankenschwester, welche mir mein Zimmer zeigte. Ich teilte es mir mit irgendeinem anderen Jungen. Taddl blieb noch ziemlich lange bei mir. "Taddl, geh nach Hause. Mir geht es gut." "Sicher?" "Ja. Du kannst mir bei der Genesung nicht viel helfen. Außer du hast magische Heilkräfte die du einsetzten könntest." "Nein, die hab ich nicht. Glaube ich zumindest." Er gab mir einen sanften Kuss. "Bis dann." "Bis dann, Herr Tjarks." Taddl lachte nur. "Hör auf damit. Ich bin in der Freizeit nicht dein Lehrer." Er zwinkerte mir zu und verschwand dann. Durch die starken Kopfschmerzen war ich ziemlich müde, weswegen es nicht lange dauerte bis ich einschlief.
(...)
Die Nacht war total beschissen. Ich bin durch die starken Kopfschmerzen immer wieder aufgewacht. Doch ich war froh, dass sie am nächsten Morgen schon nicht mehr so schlimm waren wie noch am Vortag. Es klopfte kurz an der Tür, bis diese aufgerissen wurde und Luna mit Julian rein kam. Sie umarmte mich vorsichtig, aber trotzdem fest, als hätten wir uns Monate nicht gesehen. Auch Julian begrüßte mich kurz mit einem Handschlag. "Wie geht es dir?", fragte Luna und setzte sich an die Bettkante, während Julian sich einen Stuhl schnappte. "Ich wurde verprügelt, habe Blut gespuckt und habe eine Gehirnerschütterung. Aber sonst ging es mir nie besser." "Oh man, ich hätte nicht gedacht, dass Luciel dich wirklich so übel zurichtet." "Ach nein? Dann kennst du ihn schlecht. Ich hatte eher Angst, dass er mich umbringt.", gab ich zurück. "Und wenn Taddl nicht gekommen wäre, hätte er das auch sicherlich getan. Aber woher wisst ihr eigentlich, dass ich hier bin?" "Taddl hat uns angerufen und Bescheid gesagt. Und da sind wir sofort losgefahren."
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