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~POV Ardy~

Er lächelte nur und zog mich auf seinen Schoss. "Ich liebe dich."

Sieben...acht...

Als sie die Tür geschlossen hatte, ging ich zu Taddl, legte meine Hände um seinen Hals und küsste ihn. Sofort erwiderte er den Kuss. "Was gab es, denn jetzt so wichtiges?", hauchte ich gegen seine Lippen. "Nichts.", gab er zurück und küsste mich weiter. Dabei bewegten wir uns zum Lehrerpult. Ich setzte mich auf diesen drauf und schlang meine Beine um seinen Becken um ihn näher an mich ran zu ziehen.

"Ich liebe dich." 

Neun... 

"Ich liebe dich."

Scheiße! Ich kann das nicht! Ich zog die Pipette zurück und kippte den Tee aus. Ich liebte ihn. Mir egal, was Luciel sagte oder wollte. Ich liebe Taddl und werde zu ihm halten! Ich nahm vorsichtshalber auch noch eine neue Tasse und schenkte ihm erneut einen Tee ein. Danach ging ich wieder zu Taddl und reichte ihm seinen Tee. "Dankeschön.", sagte er lächelnd und gab mir einen Kuss. "Ich muss heute Abend noch zu einer Lehrerkonferenz, nur damit du Bescheid weißt." Ich nickte. "Okay."
Den Rest des Tages verbrachten wir viel mit reden und planen, wie wir an Luciel ran kommen sollten. Über die K.o. Tropfen hatte ich Taddl noch nichts erzählt. Irgendwie hatte ich Angst, dass er wütend wird und mich raus schmeißt. "Ich gehe los. Bis später."; sagte Taddl und drückte mir einen Kuss auf. "Bis dann." Die Tür fiel ins Schloss und jetzt war ich alleine zu Hause.

Luciel: Hast du einen Plan?

Oh scheiße! Ich musste es Luciel sagen. Ich musste ihm sagen, dass ich auf Taddls Seite war und ihn liebte. Warum sollte ich lügen? Er würde es sowieso herausfinden. Also nahm ich mein Handy in die Hand und rief Luciel an. Tatsächlich nahm er sofort ab.

Luciel: "Ich hoffe es gibt gute Nachrichten?"
Ardy: "Nein."
Luciel: "Erzähl."

Ich atmete tief durch. Scheiße, das wird schwer werden.

Ardy: "Ich mache das nicht mehr."
Luciel: "Was?"
Ardy: "Das alles. Ich kann Taddl nicht verletzten. Ich kann ihn vor allem nicht umbringen. Ich liebe ihn!"
Luciel: "Du verfickter Idiot! Ich hab dir doch gesagt, dass du deine Gefühl ausblenden sollst!"
Ardy: "Das habe ich doch versucht, aber es ging nicht. Das ist nicht so einfach. Ich mache das nicht mehr!"
Luciel: "Das heißt du willst aussteigen?"
Ardy: "Ja. Ich will nicht mehr zur Gang gehören."

Ich hörte Luciel auf der anderen Seite des Telefons nur Lachen.

Luciel: "Du weißt, dass das nicht so einfach geht."
Ardy: "Ich schwöre dir, ich werde dich und auch die anderen nicht verraten. Ich will einfach nichts mehr damit zu tun haben."
Luciel: "Doch willst du. Oder soll dein Vater erfahren, dass schwul bist?"

Fuck! Mein Vater wusste nicht, dass ich schwul bin und das sollte er auch nicht wissen. Ich habe Angst es ihm zu erzählen, weil er immer mal wieder ab und an abfällige Bemerkungen gegenüber Homosexuellen macht. Aber ich wusste, dass Luciel es ihm erzählen würde.

Ardy: "Luciel bitte. Ich schwöre dir, ich werde nichts erzählen."
Luciel: "Mir egal was du schwörst. Überlege es dir lieber nochmal. Wenn ich keinen weiteren Anruf von dir bekomme weiß ich, dass du uns in den Rücken gefallen bist."

Danach legte er auf. Ich seufzte schwer. Verdammte Kacke. Ich musste jetzt mit jemandem darüber reden und wer eignete sich da besser als Luna?

Luna: "Was?"
Ardy: "Ganz ruhig. Niemand hört zu."
Luna: "Oh, sorry."
Ardy: "Ich habe Luciel gerade gesagt, dass ich aus der Gang austrete."

Ich hörte wie auf ihrer Seite etwas umfiel.

Luna: "Du hast was? Du willst raus?"
Ardy: "Ich kann das nicht mehr. Ich liebe Taddl und kann meine Gefühle nicht verstecken."
Luna: "Hm... Ja, kann ich verstehen. Hätte wahrscheinlich das Selbe getan, wenn Jason an Taddls Stelle wäre. Aber was hat Luciel dazu gesagt?"
Ardy: "Er ist wütend geworden und will meinem Dad sagen, dass ich schwul bin."
Luna: "Fuck... Und was hast du jetzt vor?"
Ardy: "Ich lasse mich von Luciel nicht unterkriegen. Er muss sehen, dass ich auch gegen ihn an komme. Ich meine, wenn er mich jetzt wirklich vor meinem Vater outet und mal angenommen mein Vater würde ihm glauben, dann würde ich wahrscheinlich kein Geld mehr von ihm kriegen und er würde den Kontakt abbrechen. Der Kontaktabbruch wäre zwar nicht so schlimm, weil ich ihn und seine komische Freundin sowieso nicht ab kann, aber das Geld wäre dann ein Problem." 
Luna: "Aber da würden wir schon eine Lösung finden. Und du weißt, dass wir dir immer beistehen. Egal was passiert."
Ardy: "Ja, ich weiß. Danke. Und ich glaube wir können auch aufhören unseren Streit vorzutäuschen. Ich werde Taddl einfach sagen, dass ihr immer noch meine Freunde seid, auch, wenn ihr zur Gang gehört."
Luna: "So machen wir es.... Weißt du, gerne bin ich eigentlich auch nicht in der Gang. Aber ich kann nicht austreten. Dafür habe ich zuviel Respekt vor Luciel, obwohl ich ihn noch nie gesehen habe."
Ardy: "Du solltest auch Respekt vor ihm haben und erstmal in der Gang bleiben. Ich will nicht, dass dir auch noch etwas passiert."

Luna und ich redeten noch den ganzen Abend lang, bis Taddl wiederkam und ich auflegte. "Hey, mit wem hast du telefoniert?" "Mit Luna." Er schaute mich fragend an. "Luna? Wie kam es, denn dazu?" "Wir haben uns ausgesprochen und festgestellt, dass wir doch nicht ohne einander können. Auch, wenn sie und Julian immer noch in der Gang sind, soll unsere Freundschaft weiterhin bestehen." "Das finde ich gut." Ich weiß, dass ich ihm irgendwann die Wahrheit sagen musste und das sobald wie möglich. Aber irgendwie fand ich nie den richtigen Moment dazu.

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